usa-reise.de Forum

Autor Thema: Our Great American Journey (auch “The No Sleep Tour”) - 6 Wochen + Tornadojagd  (Gelesen 46846 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

sil1969

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.108
Fällt man als Storm Chaser irgendwie besonders auf? Radar auf dem Dach oder so?  :) :?
LG Silvia

Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Manche ja!  :lol: Es gibt da ganz verschiedene Abstufungen.

Ein paar, die z.B. vor Ort wohnen in den Plains und auch teilweise für Skywarn unterwegs sind, die fahren einfach fix von zu Hause los und chasen wenn es sich ergibt, die erkennt man dann nicht an irgendwelchen Autoaufbauten oder so, sondern hauptsächlich daran, dass sie genauso bekloppt wie man selbst am Straßenrand stehen und auf "irgendwas warten" oder "in den Himmel starren". Zwei Frauen haben uns auch mal gefragt, ob sie schnell einen Blick auf unser Radar werfen können, weil sie nix dabei haben und nur schnell von zu Hause losgefahren sind.
Andere, zum Beispiel Gruppen die für ein paar Wochen oder Monate aus Europa kommen erkennt man an Autoaufklebern, die sie eigens für die Tour gestaltet haben, und manchmal auch Aufbauten wie Windmessern oder Temperatursensoren auf dem Dach. Es gibt aber auch Leute, die für einige Wochen chasen gehen, die sich nichts aufs Dach bauen und keine Aufkleber aufkleben. Zumindestens erkennt man ein Chasingauto aber daran, dass drinnen eine ganze Menge an Equipment ist: Kamera- und Videokamerastative, mehrere Laptops, Navis, usw.
Es gibt aber auch solche, die fahren ganz krass ausgerüstet rum, wie z.B. diese Leute in den gepanzerten Tornadomobilen. Das sind zum Einen Leute, die wirklich beruflich chasen und die Fotos und Videos verkaufen, aber auch Wissenschaftler, die fahren teilweise auch von der Uni oder von den staatlichen Wetterdiensten aus als Team los. Zum Beispiel die DOWs, Doppler on Wheels, die haben dann Trucks mit einer großen Radarschüssel hinten drauf und machen von Nahem Radaraufnahmen von den Gewittern für die Forschung. Und manche, z.B. der umgekommene Tim Sarmaras und sein Team, versuchen sogar ambitionierterweise Sonden in der Zugbahn eines Tornados zu platzieren, sehr sehr gefährlich aber falls es klappt bekommen sie unschätzbar wertvolle Daten.
Und dann gibt es noch die Tourbusse, also kommerzielle Chasinganbieter. Da steht dann zB "Cloud 9" auf dem Auto und viele Leute springen raus und fotografieren.

Manchmal steht man aber auch einfach an ein und demselben Beobachtungspunkt und kommt so ins Gespräch.

Und du kannst glauben, man merkt wenn man plötzlich auf Horden anderer Chaser trifft.  :lol: Ist wirklich eindrucksvoll. Plötzlich fahren alle dem Gewitter hinterher, steigen aus, beobachten, fotografieren, hetzen weiter. Die Straßen sind dann teilweise so zugestaut, dass der Sheriff kommt und die Chaser wegscheucht, da sie einfach hemmungslos mit Warnblinker am Straßenrand stehen und die Emergency Services behinern. Das ist nicht so toll, und wir fürchten dass möglicherweise deshalb auch bald das Chasen in eingen Bundesstaaten verboten werden könnte. Seit der Discovery-Channel Serie (die mittlerweile abgesetzt wurde) ist Chasing auch für Leute, die sich nicht auskennen, so populär geworden, dass es gefährlich wird.
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
womoontour und Mic, schön dass ihr noch zugestiegen seid! :) Und danke für eure Anmerkungen und euer Lob. Das mit Chicago ist wirklich interessant!

Tag 12, 30.5.

Während wir frühstückten, war eine Großgruppe von Chasern im Foyer schon dabei, eine Lagebesprechung zu machen. Unsere eigene Lagebesprechung hatte ergeben, dass die Schwergewitter heute wohl nördlich von Oklahoma City zu erwarten waren, so dass wir uns dorthin auch bald auf den Weg machten.

Hier noch ein kleines Schmankerl: unsere Reisebegleitung. Die kleine Ente ist aus New York und wenn man auf einen Knopf drückt, quakt sie. Porki, das türkise Schwein, ist ein Hundespielzeug aus dem Walmart und grunzt ganz herrlich (ist mittlerweile aber leider heiser, offenbar gefällt ihm das europäische Klima nicht), wir haben es Tornadoschwein getauft und damit schon allerlei Kühe am Straßenrand oder die Stoppschildhalter in Baustellen irritiert. Die Amerika-Windmühle ist ein Geschenk von meinen Freunden aus Middlebury. Und Krokodil und Flamingo sind unsere übernächtigten Einkäufe auf der Floridatour bei South of the Border an der Interstate.  :lol: :lol: :lol:



Unterwegs hielten wir in der Cherokee Trading Post an der Interstate westlich von Oklahoma City an, einem gigantischen Indianer-Souvenirshop, der sowohl allerlei kitschigen Plastik-Schnickschnack als auch qualitativ hochwertige, schöne, in Handarbeit hergestellte Sachen anbot. Wir hatten jedoch nicht so viel Zeit, uns dort aufzuhalten, wollten jedoch ein anderes Mal zurückkehren, um in Ruhe Souvenirs zu kaufen.



 Dann fuhren wir noch einen Abschnitt der Route 66, der allerdings nicht besonders aufregend war, außer dass wir eine Schildkröte von der Mitte der Straße retteten und ins Gras setzten (vielleicht wollte die gar nicht gerettet werden und sonnte sich nur...?  :lol: ) .





Dann fuhren wir vorbei an Oklahoma City und nördlich auf die Interstate 35, wo wir nur noch fix tankten – und dann stand auch die erste große Zelle am Himmel, etwas nordwestlich von uns, aber prinzipiell genau vor unserer Nase, nach Osten ziehend.  :smiledance: Wir machten uns sofort an die Verfolgung und bogen zunächst nach Westen in das Städtchen Guthrie ab (eine überraschend hübsche Stadt mit toll verzierten Häusern und viktorianischen Backsteingebäuden), wo gleich als erstes die Tornadosirenen losheulten.



Also wurde unsere Zelle sofort tornadobewarnt.



Im selben Moment bemerkten wir, dass ein auf die Zelle zufahren in diesem Fall schon gar keinen Sinn mehr machte, da sie sehr schnell auf uns zukam, und entschieden uns lieber, wieder Richtung Osten zu fahren und uns in ihrer Zugbahn zu postieren. Wir hatten zunächst große Schwierigkeiten, einen Beobachtungspunkt zu finden, da die Gegend sehr hügelig und bewaldet war. Letztlich fanden wir aber doch einen guten Standort und konnten nun die Zelle mit einer gut ausgeprägten, stark rotierenden Wolkenbasis sehen.



Als es dann um uns herum wie irre blitzte und das Gewitter immer näher kam, entschied Heiko, dass wir los müssten. Wir fuhren ein Stück Richtung Nordosten, jetzt übrigens in guter Gesellschaft – viele andere Chaser waren hier auch unterwegs. Das Gewitter war uns leider etwas weggezogen und wir befanden uns auf der Rückseite in der „schlechten Luft“ (d.h. nicht in der feuchtheißen Gewitterluft sondern in der regengekühlten Rückseitenluft) und konnten durch den Regen hindurch die Wallcloud nicht mehr sehen. Also entschieden wir, ein Stück durch den Regen hindurch und dadurch wieder vor die Zelle zu fahren – im Nachhinein gar kein so kluger Entschluss, denn wenn man aus dem Regen hinausfährt, kann man ganz fix direkt unter der Wallcloud landen und dann im schlimmsten Fall mit einem Tornado konfrontiert sein.  :schau:

Wir fuhren also durch den Regen, na ja, wir schwammen eher als dass wir fuhren im sturzbachartigen Regen (Sichtweite teilweise nicht mehr als 10 Meter), hatten jedoch großes Glück und standen nach der Regendurchfahrt perfekt zur Wallcloud und waren nicht in Gefahr. Wir waren die ersten Chaser, die auf freiem Feld einen atemberaubenden Blick auf die großartige rotierende Wolkenstruktur hatten und waren einfach begeistert.  :verneig:





Sie war so niedrig und rotierte so stark, dass sich jeden Moment ein Tornado hätte bilden können. Nach und nach trudelten auch alle anderen Chaser ein und die Wallcloud zog vorbei an uns über die Straße hinweg und sah langsam so aus, als würde sie wieder zerfallen.







Doch dann nahm die Rotation an einer Stelle noch einmal enorm zu und ein Funnel, ein werdender Tornado ohne Bodenkontakt, bildete sich aus. Da wir den Boden nicht sehen konnten, war unklar, ob es auch Verbindung zum Boden (und damit einen Tornado) gab, aber später lasen wir eine Tornadomeldung für genau diesen Zeitpunkt und Ort - also wahrscheinlich unser erster Tornado der Tour, auch wenn er nur sehr kurzlebig war.  :dance:



Der Funnel/Tornado löste sich jedoch schnell wieder auf und wir fuhren weiter Richtung Osten mit dem Gewitter mit, das jetzt seinen tornadischen Charakter verlor, dafür aber eine atemberaubende Böenfront ausbildete: die weißgrauen Wolken bildeten einen tollen Kontrast zum dunkelblau-grünlichen Niederschlag darunter. Grünlich erscheinender Niederschlag bedeutet übrigens, dass meistens Hagel mit dabei ist.







Ein bisschen sah es aus wie das Ufo bei „Independence Day“.



Nun ließen wir das Gewitter aber davon ziehen, da es jetzt langsam Richtung Nordosten aus dem Staat herauszog und verclusterte (d.h. mit anderen Gewittern zu einem großen Niederschlagsmonster zusammenwuchs, was nicht mehr fotogen ist), und wir buchten uns ein Motel in Tulsa.



 Vorbei an der recht schönen Skyline fuhren wir dorthin, checkten ein und suchten uns dann ein Autokino in der Nähe raus, denn das wollten wir heute Abend machen: einen Film schauen.



Am Autokino konnte man – selbstverständlich gemütlich aus dem Auto heraus – Tickets kaufen und sich dann einfach auf eine große Fläche vor der Leinwand stellen.

Der Film begann noch lange nicht und so holten wir uns im kinoeigenen Imbiss Burger und Pommes und schnabulierten diese im Auto. Dann begann es auf einmal sturzbachartig zu regnen, so dass innerhalb von einer halben Stunde der gesamte Platz unter Wasser stand (Heiko: "Jetzt kannst du zum Imbiss schwimmen"  :lol: ). Zunächst glaubten wir noch an den Überzug eines nachlaufenden, normalen Gewitters, doch nach Abzug des Regens sprachen wir mit unseren Auto-Nachbarn, die uns erzählten dass sie im lokalen Radio von einem Tornado gehört hatten, der sich nur zwei Blocks entfernt von uns im Stadtgbiet entwickelt hatte.   :staunend2:



Wenig später kamen sie dann wieder zu uns, dieses Mal aufgeregter, und sagten dass ein weiterer Tornado vom selben Gewitter in ihrer eigenen Heimatstadt entstanden sei, und sie sofort nach Hause müssten um nach Freunden und Verwandten zu sehen. Wir waren schockiert und beobachteten das abziehende Gewitter im Abendlicht – das erste Mal, dass wir von Gewittern gejagt wurden, anstatt sie selbst zu jagen.  :zuberge:



Abzug des Gewitters in der Abendsonne. Man kann am Rande der Gewitterwolke hier einen kleinen Funnel sehen, der aber nie zum Tornado auswachsen würde. Daran sieht man nur, wie stark die ganze Wolke rotiert und wie dynamisch sie ist.





Kurz nach Sonnenuntergang begann dann unser Film, ein schöner unterhaltsamer Actionfilm (Fast & Furious 5, glaube ich, oder 10, oder 22, oder welcher Teil auch immer draußen war im letzten Sommer  :wink: ) , und im Autokino zu schauen war auch ziemlich cool. Der Ton kam durchs Radio und war überraschend gut, auch auf der Leinwand konnte man prima sehen. Währenddessen blitzte es hinter uns immer noch im Sekundentakt.



Gefahrene Meilen: 212
Liebe Grüße,
Rike


sil1969

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.108
Kann eigentlich die Stärke eines Gewitters, Tornados, was auch immer genau vorhergesagt werden? Wenn ich so die Bilder sehe... Ich hätte da wohl ganz schön Angst, dass so ein Tornado dann doch stärker wird und micht "wegweht"... :zuberge:
LG Silvia

Heike & Heimo

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 342



Sie war so niedrig und rotierte so stark, dass sich jeden Moment ein Tornado hätte bilden können. Nach und nach trudelten auch alle anderen Chaser ein und die Wallcloud zog vorbei an uns über die Straße hinweg und sah langsam so aus, als würde sie wieder zerfallen.






Nachdem es sich bei uns ja wettertechnisch abspielt, hatte ich nun endlich Zeit genüsslich deinen Bericht weiter zu verfolgen.

Tolle Bilder, die Rotation ist sogar auf den Fotos zu erkennen. Die Frakten müssen bei den unteren beiden Fotos ordentlich um das Rotationszentrum getanzt haben. Schade, dass es kein Video gibt.

Heimo
"Of all the books in the world, the best stories are found between the pages of a passport."

Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Hey Leute, heute geht's weiter. Am Wochenende haben wir wieder in der Wohnung gerackert  :wink:

Sil: Man möchte in der Tat nicht vom Tornado weggeweht werden, denn das endet mit Sicherheit im Krankenhaus oder vielleicht sogar tödlich. Da mit heutigen Mitteln selbst Profimeteorologen eine genaue Vorhersage von Tornados (z.B. in welchem exakten Zeitpunkt sich einer bildet und was in rotierenden Schwergewittern letztlich das Zünglein an der Wage zur Tornadoentstehung ist) nicht möglich ist, weil man nicht genug über sie weiß (weswegen einige Forscher ja Sonden in den Weg von Tornados setzen usw. um mehr zu erfahren), ist die sicherste und beste Taktik, um nicht weggeweht zu werden: immer genügend Abstand zum rotierenden Teil eines Gewitters (der Wallcloud) halten und sich nie in deren Zugbahn stellen. Dann ist man sicher, selbst wenn sich aus ihr ein Tornado absenkt und kann ihn aus gebührendem Abstand beobachten. Außerdem sollte man immer einen Ausweg in Form einer aus dem Gewitter führenden Straße parat haben.

Heimo: Danke für das Lob! Videos gibt es irgendwo, aber die haben wir weder angeguckt noch geschnitten, dafür ist einfach noch keine Zeit. Wenn ich mal eins finde und aufarbeite, dann kann ich es ja noch als Extraschmankerl reinstellen  :wink:

So, weiter geht's!
Liebe Grüße,
Rike


Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Tag 13, 31.5.

Morgens standen wir auf, aßen beim continental breakfast unsere üblichen 2 Toastscheiben und checkten dann aus. Als erstes ging es zum Walmart, wo wir Proviant für den Tag kauften, dann in die Innenstadt von Tulsa, die wir anschauen wollten. Es war unheilvoll schwülheiß und auch für heute waren wieder schwere Gewitter angesagt – aber erst nachmittags. Wir drehten ein paar Runden in der Innenstadt, die für uns mit ihrer Jugendstilarchitektur überraschenderweise zu einer der schönsten im mittleren Westen zählte.  :daumen: Sie war belebt und hübsch bepflanzt und dekoriert mit Blumenkübeln und Skulpturen.







Lange konnten wir jedoch nicht bleiben, denn bald mussten wir weiterfahren und uns auf den Weg dorthin machen, wo wir die besten Gewitter vermuteten. Wir fuhren entlang der Interstate und teilweise auch auf Abschnitten der Route 66 wieder zurück Richtung Oklahoma City, aßen unterwegs bei McDonalds, tankten und erreichten dann unser Zielgebiet ca. 30 km nordöstlich von Oklahoma City und östlich von unserem gestrigen Ausgangspunkt, Guthrie, gut vorbereitet und ausgerüstet.

Denn: Die Ausgangsbedingungen für die heutige Lage waren (für Gewitterjäger) perfekt. Das SPC prognostizierte CAPE (Convective Available Potential Energy – die atmosphärische Energie, die Gewittern zur Verfügung steht falls es zur Auslöse kommt) von 4000-6000 Joule, was der Energie von Tropengewittern entspricht und in unseren Breiten nur äußerst selten erreicht wird. Die Scherung, wichtig für die Entstehung von rotierenden und damit tornadischen Gewittern, war auch extrem, weil der Jetstream genau über dem Gebiet lag. Und die Hebung, also der Garant für Auslöse, war auch gegeben, denn eine massive Kaltfront näherte sich.

Es war außerdem sehr feucht und heiß war es auch – und das konnte man gut anhand des Satellitenbildes sehen: gegen Mittag lösten sich die Reste der Gewitter des Vortages auf und in einem Streifen quer über Oklahoma knallte die Sonne aufs Land und kleine Quellwölkchen bildeten sich – was will man mehr.  :D  Außerdem gab es eine Inversionsschicht in der Atmosphäre, eine Art Deckel, der verhinderte dass zu viele kleine Gewitter entstehen und sich gegenseitig die Energie klauen, wie es vorgestern passiert war. Diese Lage erinnerte übrigens an die Lage des Moore-Tornados von 1999, der Tornado mit den stärksten je gemessenen Windgeschwindigkeiten, der im Süden von Oklahoma City schwere Schäden anrichtete und viele Menschenleben kostete.

Und eben wegen genau dieser brisanten Lage sprach das SPC auch von explosionsartigen Gewitterentwicklungen, „giant hail“ (gigantischem Hagel) und „several strong to violent tornadoes“ (zahlreiche starke bis extrem starke Tornados), ein Ausblick über die wir beide nur staunten und so noch nie gelesen, geschweige denn live miterlebt hatten.



 Wir gingen anhand der Karten davon aus, dass es wieder in der gleichen Gegend wie gestern auslösen würde und die Gewitter dann nach Nordosten wieder Richtung Tulsa wegziehen würden. Wir standen nun also zwischen zwei kleinen Geisterstädten mitten in der Graslandschaft an einer Kreuzung herum, warteten auf Auslöse und ärgerten Kühe auf einer Wiese mit unserem Walmart-Schwein Porki.  :lol:





Von Gewittern fehlte jedoch selbst zur berechneten Auslösezeit jede Spur – sollte etwa diese absolute Schwergewitterlage floppen?  :sauer2: :verwirrt:

Doch dann, um 16.30 Uhr ging es los. Es bildete sich eine Zelle nördlich von uns (die dann einging), eine Zelle genau westlich von uns (die sich aber recht schnell in die entstehende Gewitterlinie einfügte und damit schlechte Sicht auf eventuelle Tornados versprach) und eine Zelle südwestlich von uns. Wir hatten uns im Vorfeld überlegt, möglichst gleich die südlichste Zelle der Linie anzufahren, um die besten Chancen auf Tornados und tolle Wolkenstrukturen zu haben, also war das unsere Zelle. Das werdende Gewitter war bereits schwach auf dem Radar zu erkennen und befand sich westlich von Oklahoma City in einem Vorort – El Reno.

Wir entschieden uns also, so schnell wie überhaupt möglich unseren Standort dorthin zu verlagern. Wir mussten praktisch um das gesamte Stadtgebiet von Oklahoma City drumherum fahren, um noch rechtzeitig an die südliche Flanke des Gewitters zu kommen. Von diesem Standpunkt aus hat man die beste Sicht auf die Wolkenbasis und Wallcloud und ist außerdem am wenigsten in Gefahr. Zunächst fuhren wir nach Westen, doch dann erkannten wir, wie rapide und explosionsartig sich das Gewitter ausbreitete und nach Osten zog, und bogen nun nach Süden ab, um uns an die eben beschriebene südliche Flanke vorzuarbeiten, bevor es uns überrollt.



Bereits eine halbe Stunde nachdem wir sie zuerst auf dem Radar gesehen hatten, konnten wir jetzt aus der Ferne Sichtkontakt herstellen, und obwohl das Gewitter noch so jung war, stand schon ein riesiges Monstrum vor uns, mit einem immer größer werdenden, quellenden Schirm mit großen Mammaten.



Südlich von der Zelle konnten wir erkennen, dass es eine Lücke in der Linie gab, bevor dann – wohl an der Grenze zu Texas – das nächste Gewitter nach oben schoss. Auch günstig, denn so konnte sich das Monstrum ungestört entwickeln und konkurrierte mit keinem anderen Gewitter.





Und bisher war das Gewitter „nur“ mit einer Schwergewitterwarnung versehen, keiner Tornadowarnung, so dass wir noch eine Chance hatten, sich ihm zu nähern, wir waren noch nicht zu spät dran.
Leider kamen wir bei unserer Fahrt in den Vororten von Oklahoma City nicht so schnell voran, wie wir es uns gewünscht hätten, denn ständig hielten uns Verkehr, Mautstellen und Stoppschilder auf, und geradeaus fahren konnte man auch nicht, sondern eher im Zickzack. Dazu kam, dass das Gewitter nun immer gewaltiger wurde, und begann erst nach Osten, dann nach Südosten auszuscheren, obwohl die generelle Zugrichtung des Tages Nordosten war, so dass wir immer weiter ins Stadtgebiet von Oklahoma City hineingedrängt wurden.
Die Wallcloud konnten wir dennoch recht bald sehen, sie schob sich wie ein riesiger dunkler Keil in den Himmel.



Und als wir ungefähr auf gleicher Höhe mit dem Gewitter, aber noch östlich von ihm waren, kam die erste Tornadowarnung rein und auf dem Radarbild war ein deutliches Hook Echo (eine hakenförmige Radarsignatur, die auf einen möglichen Tornado hinweist) zu sehen.



Die Warnung sprach davon, dass Rotation auf dem Radar erkannt worden war und daher mit einem Tornado zu rechnen sei. Diese Warnung blieb etwa 20 Minuten lang drin, während wir weiter versuchten, nach Süden durchzustoßen, was unheimlich schwer war, weil sie sich weiter ausbreitete und in unseren Fahrweg hineinscherte.

Als wir dann auf einer Turnpike, einer Mautstraße, nach Süden unterwegs waren, und endlich ordentlich vorankamen (keine Stoppschilder, kein Verkehr), fassten wir den Plan, nach Westen auf die I-40 zu fahren, damit wir endlich an die Basis des Gewitters herankommen würden. Doch dann, kurz bevor wir am Autobahnkreuz mit der I-40 ankamen, lasen wir ein Update der Tornadowarnung: Man habe den Tornado jetzt gesichtet, und unter dem Gewitter sei ein „strong and large tornado“. So sehr es uns reizte, diesen von Nahem zu sehen, es wäre leichtsinnig gewesen, die I-40 nach Westen zu nehmen, da wir möglicherweise direkt rein gefahren wären. Im Nachhinein eine Entscheidung, die uns möglicherweise das Leben rettete, denn der Tornado überquerte irgendwann in diesen Minuten die I-40 mit seiner Breite von mehreren Meilen. Auf dem Radar konnten wir jetzt auch einen Debris Ball sehen, eine Radarsignatur die zeigt, dass es definitiv einen Tornado gibt, da ein Ball aus aufgewirbeltem Schutt auf ihr zu sehen ist.



Wir suchten uns jedoch trotzdem einen Standpunkt in dieser sicheren Entfernung und schauten die Wallcloud etwas länger an, um einen Blick auf den Tornado zu erhaschen, und waren uns nicht ganz sicher, ob wir ihn sehen würden. Die Wallcloud schien fast am Boden zu kleben und eigentlich war nur rabenschwarzer Niederschlag zu erkennen, der jedoch stark rotierte. Doch das konnte der Tornado nicht sein, so groß ist ein Tornado nicht – oder?!  :staunend2:



Wir hatten es nun scheinbar geschafft und waren südlich der Zelle, so dass wir einen Versuch wagten, vorsichtig näher an die Zelle heranzufahren, direkt nach Westen. Plötzlich heulten die Tornadosirenen um uns herum (erneut? – wir waren schon gar nicht mehr sicher, wie oft wir die Tornadosirenen heute schon gehört hatten, zwischen 5 und 7 Mal bestimmt, und irgendwann schien es in ein Dauerheulen überzugehen) auf, und aus Richtung des Gewitters kam uns mit einer Affengeschwindigkeit ein Ortsansässiger entgegen, der uns anhupte, nach dem Motto: „Ihr da aus VERMONT! Das hier ist ein richtiges Gewitter, gefährlicher als das was ihr da oben habt! Ihr müsst umdrehen und rausfahren, nicht reinfahren!“



Wir ließen uns aber nicht beirren und fuhren weiter geradeaus in das Monster hinein. Je näher wir kamen, desto bedrohlicher sah die Wallcloud aus, wie ein Ufo das über den Suburbs schwebte.



Einen besseren Blick als ein schwer rotierender Niederschlagsvorhang bekamen wir auf den Tornado jedoch nicht, und zudem scherte das Gewitter weitere in unsere Richtung, so dass wir jetzt wieder nach Süden abhauen mussten.
Viele stellen ihre Autos unter Tankstellen ab, um vor Hagel geschützt zu sein:


Die Stimmung kippte, aus Jägern wurden Gejagte. Das erste Mal, als uns die Angst durch Mark und Bein ging, war, als wir in einem kleineren Stoppschild-Stau gefangen waren, und die Leute auf der Spur das Gegenverkehrs von hinten hupend und mit Warnblinkern überholten. Wovor flohen sie da hinten? War der Tornado möglicherweise schon genau hinter uns? Gerade mir, die ich ja noch unerfahren bin bei der Gewitterjagd, machte das große Angst. Doch wir kamen aus diesem Stau schnell wieder heraus, und so beruhigte sich alles wieder und wir versuchten weiter, am Gewitter dran zu bleiben. Doch recht schnell stellte sich heraus, dass wir wirklich keinen Erfolg mehr haben würden, näher heranzukommen, und dass wir uns wohl eher aus der brisanten Situation zurückziehen sollten. Wir erreichten nun glücklicherweise eine große Straße nach Osten und machten uns auf den Weg. Doch dann zog plötzlich von links, also Norden, ein Hagelvorhang direkt vor unseren Augen und höchstens eine Kreuzung entfernt quer über die Straße, und da wir mit tennisballgroßem Hagel zu rechnen hatten, war diese Straße plötzlich keine Option mehr. Also raus nach Süden – wir bogen rechts ab.

Und diese Idee hatten wohl viele – wir kamen auf eine Straße, die völlig verstopft war. Im Stau steckten mit uns auch andere Chaser, unter anderem Brandon Sullivan mit seinem Auto, das keine Frontscheibe mehr hatte und völlig zerbeult war. Kein Wunder, dachten wir, schließlich ist das eine Mini-Straße, die direkt zum großen Highway nach Süden führt, auch unser Ziel. Und das war jetzt so ziemlich der Super-GAU eines jeden Chasers: wir standen direkt unterhalb der Wolkenbasis eines Gewitters, das unerlässlich nach Süden anbaute und konstant tornadobewarnt war. Heiko beruhigte mich jedoch, indem er sagte, im Moment sei die Wallcloud geschwächt, da eine andere Zelle einen Downburst geworfen und damit die warme Luftzufuhr unterwandert habe. Damit hatte er Recht, und die wahnsinnig gefährliche El-Reno-Zelle hatte auch genau in diesem Moment keinen Tornado, die Gewitter über Oklahoma City produzierten jedoch in den nächsten Stunden noch drei weitere Tornados, einer davon in der nähe von Moore. Dennoch zuckte ich jedes Mal zusammen, wenn der Wind etwas auffrischte. Und das über anderthalb Stunden hinweg, denn so lange standen wir im Stau: wir fanden schnell heraus, dass der Stau nichts mit der kleinen Straße zu tun hatte, sondern damit, dass selbst der große Highway hoffnungslos verstopft war. Waren das alles Flüchtlinge?!  :staunend2: :staunend2: Es herrschten katastrophale Zustände.

Die Polizei hatte die Gegenfahrbahn des Highways gesperrt und Patrouillen aufgestellt, damit niemand mehr in die Stadt hineinfahren konnte – Oklahoma City hatte „tornado emergency“, eine Art Tornadonotstand ausgerufen. Auch an den Mautstellen wurden wir einfach durchgewunken: „GO GO GO!“ Endlich erreichten wir dann gegen 9 Uhr abends den fließenden Verkehr, mit der Wolkenbasis des riesigen Gewitters, das sich nie aufhörte in alle Richtungen auszudehnen, immer noch über uns.



Oklahoma City war mittlerweile unter einem Gewitter fast so groß wie Brandenburg, was noch immer 4 Tornado-, eine Flut- und eine Schwergewitterwarnung hatte.





Als wir uns nun endlich in Sicherheit wähnten, löste sich schließlich aus dem südlichen Teil des Gewitters noch ein Bow Echo heraus, was mit ca. 80 Meilen nach Süden unterwegs war, so dass wir ihm mit unseren 75 Meilen pro Stunde nur knapp und durch unseren Vorsprung entkamen. Einfach irre, dieses Gewitter.



Schließlich fuhren wir dann spät abends endlich aus dem Gewittergebiet heraus. Wir hielten auf einem Parkplatz an und sammelten uns und unsere Eindrücke. An Schlafen war noch lange nicht zu denken, obwohl es fast Mitternacht war. Heiko, der ja schon gewittererfahrener ist als ich, resümierte, dass er noch nie eine so verrückte und gefährliche Zelle gesehen hatte, die Tornados, Überflutungen, Bow Echos und Downbursts in sich hatte. Erst als wir in die Nähe von Lawton kamen, wo wir für die Nacht ein Motel buchten, konnten wir uns völlig entspannen. Wir waren endlich wieder in der warmen Luft, ohne Regen, Hagel oder Sturm; nur hinter uns blitzte es immer noch.

Schließlich erreichten wir unser Motel in Lawton, wo wir nicht die einzigen aus Oklahoma City waren: dutzende Menschen waren allein am Check-In Einwohner von Oklahoma City, die vor dem Gewitter geflohen waren und nun mit Hund und Katze eine Unterkunft suchten, 100 Meilen entfernt von der Stadt. Abends im Fernsehen hörten wir dann Nachrichten, die uns die Sprache verschlagen: Luftaufnahmen zeigten den Mega-Stau aus der Stadt heraus, in dem auch wir steckten, mit der Monsterzelle im Hintergrund und es hatte wohl einige Tote und verletzte gegeben, die im Auto vom Tornado überrascht worden waren.

Zum Stau sei es überhaupt erst gekommen, weil ein Fernsehmann den (idiotischen) Rat gegeben hatte, ins Auto zu steigen und zu flüchten, falls man keinen Sturmkeller habe – so dass sich der tägliche Berufsverkehr und die Flüchtlingsströme zu einem riesigen Stau potenzierten. Dieser Rat wurde von so vielen deshalb befolgt, weil die Angst vor einem erneuten Moore-Tornado, bei dem viele Menschen ohne Sturmkeller umkamen, noch so groß in den Köpfen steckte.

Auch Chaser wurden vom Tornado erfasst und von seiner ungewöhnlichen Zugbahn überrascht, unter anderem auch das Weather Channel-Team, das im Auto 200 yards weit geschleudert wurde und nur deshalb überlebte (aber mit Verletzungen ins Krankenhaus kam), weil die Airbags sie geschützt hatten. Nach ersten Berichten sollte der Tornado ein Multi-Vortex Tornado und bis zu einer halben Meile breit gewesen sein. Einige Tage später hörten wir im Fernsehen dann, dass der Tornado mit 2.6 Meilen Durchmesser den Breitenrekord für Tornados gebrochen hatte und ein EF-5 (mittlerweile aber wieder herabgestuft) gewesen sein soll. Noch mehr schockierte uns jedoch die Nachricht, dass drei Chaser, die sehr bekannt waren und von denen wir auch einen persönlich kannten, nicht lebendig aus dem Tornado herausgekommen waren: Tim Samaras, Paul Samaras und Carl Young waren ums Leben gekommen. Beide Chasingteams wurden davon überrascht, dass der Tornado völlig überraschend seine Zugrichtung änderte und sie dann verschlang. Doch nicht nur die völlig unvorhersagbare Zugbahn machte diesen Tornado so gefährlich, auch seine Größe: viele Chaser, die ganz in der Nähe waren, aber lange nicht im Tornado drin, erlebten immer noch Wind in mehr als Orkanstärke, da der sog. "inflow" so stark war, dass er ganze Scheunen und Gebäude auseinanderriss.

Wir waren noch Tage danach völlig benommen von diesem Ereignis, diesem denkwürdigen Chasing-Tag, bei dem wir das Gefühl hatten, dass die volle Tragweite uns erst langsam bewusst werden würde: Gewitterjäger und Ortsansässige tot, Oklahoma City überschwemmt und in den Vororten zerstört, und ein großer Stau mitten in einem Schwergewitter. Wir hatten das Gefühl, dass wir eigentlich Glück hatten, zu spät gekommen zu sein, denn wären wir von Anfang an mittendrin und an der richtigen Stelle gewesen, hätte dies auch für uns böse enden können. Ich hätte persönlich auch nie gedacht, dass mein allererster Tornado eine solch brutale Naturgewalt und ein riesiger Wedge-Tornado ist.

Gefahrene Meilen: ca. 260
Liebe Grüße,
Rike


Microbi

  • Diamond Member
  • *****
  • Beiträge: 3.263
  • "il vino si puo fare anche con l'uva"
Wow! Ich war am nächsten Tag unterwegs und saß ziemlich lange in einer Flughafenlounge. Da sah ich einen Bericht auf CNN über den Tornado in El Reno und es wurde auch über den Tod von drei - für mich unbekannten - Tornadojägern berichtet. Oder war das schon bei meinem Rückflug?  :kratz: Die Bilder waren sehr beeindruckend.

Und Ihr seid dabei gewesen?!? Irre! Und irgendwie schauerlich... wenn man darüber nachdenkt.

Ich habe noch nie Gewitter gejagt, obwohl sie mir gefallen. Aber ob ich mit Euch gerne getauscht hätte.... :roll:


Mic

sil1969

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.108
Beim Reisebericht dabei zu sein, ist toll - aber vor Ort wollte ich da nicht gewesen sein  :staunend2:

Wenn dein Heiko sich da ja gut auskennt: Wir fliegen am 15.4. nach Atlanta und wollen auch nach Tennessee und South Carolina. Ich habe mir sagen lassen, dass zu der Zeit Tornado-Season ist. Müssen wir da auch mit sowas rechnen?
LG Silvia

HWY 183

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 5
Hallo Heimo and @all,
ich hab's endlich geschafft mich mal anzumelden. Ich habe viel gelesen und bin begeistert von der entspannten Atmosphäre hier. Genial!

@Heimo:
Ich bin selbst Forecaster bei Torando Touren in der Alley, 4mal durfte ich bereits Stürme jagen.
Wir sind allein gefahren, also ohne Unterstützung oder Koordination. Die Entscheidung fiel 2013 auf "RadarScope", das Beste System für MAC User. Allerdings würde ich eher GR Level3 bevorzugen, Auflösung und Features sind einfach besser. Zudem ist ein Track Modul integriert, du siehst dich und dein Fahrzeug immer in Bezug auf das Gewitter. Kann unter Umständen hilfreich sein wenn der Sturm mal nicht das macht was du denkst.  :wink:  Radarscope war 2013 einfach ausreichend und günstiger.
Dazu kommt ein zeitbasierter WIFI Zugang ohne Volumenbegrenzung. Der dauerhafte download von Satbildern frisst halt Byte für Byte.  :lol: 
Zu RadarScope kommen Datenseiten mit METARS, Live- Satbilder, NOAA Seiten und NWS Seiten. Weiters Seiten von Chasern für Chaser und Model Seiten, für den forecast. Meist sind das Seiten die von Met. Studenten geführt werden. ( Norman/ OK oder University of Wisconsin ).

"Whales mouth" kann sehr spannend sein. 2009 hatten wir in Oklahoma einen Sturm der einen outflow von über 120kmh produziert hatte. Das bedeutet innerhalb weniger Sekunden einen Temperatursturz von mehr als 20Grad. Vorstellbar erklärt würde ich es vergleichen mit dem Anschalten eines Lichtschalters. Absoluter Wahnsinn !!! 
Ich schweif schon wieder ab...   :wink:

Ich bin Deutschland auch bei Skywarn organisiert, wie Rike. 

Viele Grüße, Heiko


Jetzt wird es interessant. Habt ihr die Gewitter auf eigener Faust verfolgt oder hattet ihr Unterstützung? Wenn ihr es selbst versucht habt, welches Equipment habt ihr gehabt und welche Wetterdienstleister habt ihr verwendet?

Das letzte spektakuläre Whale’s Mouth hatten wir 2012. Die sind immer riesig und bedecken den ganzen Himmel. Man fühlt sich wirklich wie in einem großen Schlund. Ich bin aber kein Freund dieser Wolkenformationen, auch wenn sie sehr ästhetisch sind, da sie bei uns immer den sicheren Tot (outflow) des Gewitters bedeuten. Ein Foto von unserer Terrasse. Die Dinger sind sehr schwer auf ein Bild zu fassen, v.a. wenn man darunter steht.



HWY 183

  • Newbie
  • *
  • Beiträge: 5
Hallo Silvia,

Rike bat mich zu antworten.  Mitte April ist allerdings "Tornado Season", da kann es bereits heftige Sturmlagen geben.
Tennessee und weiter östlich gelegene Bundesstaaten sind für den Monat April in der Regel nicht der Schwerpunkt dieser Stürme, es gibt aber durchaus Gewitterlagen die sich von Westen kommend, über mehrere Tage über diese Region ausbreiten. Dabei liegt der Schwerpunkt meistens auf sinflutartigen Regen,  flashfloods. Davor, und vor allen anderen Gefahren  die während eines Gewitters auftreten können, wird aber ausreichend in den Medien gewarnt. Polizei und Sheriff sind mittlerweile so gut vorgewarnt, das Strassen bei möglichen Gefahren gesperrt werden, bis das Unwetter abgezogen ist.
So etwas kann also passieren, rein statistisch ist es dort genauso wahrscheinlich von einem Unwetter getroffen zu werden wie in Deutschland.  Ein Blick zum Himmel kann nicht schaden wenn Gewitter vorhergesagt sind, kurz mal den Wetterbericht zu hören wenn dunkle Wolken am Horizont aufziehen, bringt Sicherheit und das Wissen ob man sich an einer Stelle befindet die gefährlich werden könnte.  
Macht euch einen schönen Urlaub und schöne Bilder zum zeigen hier, falls doch mal eine mächtige Gewitterwolke auftauchen sollte.  

Viele Grüsse, Heiko


Beim Reisebericht dabei zu sein, ist toll - aber vor Ort wollte ich da nicht gewesen sein  :staunend2:

Wenn dein Heiko sich da ja gut auskennt: Wir fliegen am 15.4. nach Atlanta und wollen auch nach Tennessee und South Carolina. Ich habe mir sagen lassen, dass zu der Zeit Tornado-Season ist. Müssen wir da auch mit sowas rechnen?

The619

  • Full Member
  • ***
  • Beiträge: 86
    • The619.de
WoW, was für gigantische Bilder. Ich bin eigentlich nicht der große Beitrag Leser und guck mir eher lieber Bilder an, wenn die Texte so in einem Block weggeschrieben sind, aber bei deinem habe ich kurz angefangen zu lesen und ich war völlig gefesselt von der Beschreibung Geschichte und hatte ständig Bilder im Kopf wie ihr da mit dem Auto vor dem Sturm abgehauen seit. Für die ums Leben gekommenen Storm Chaser tuts mir leid. Ich google gleiche mal die Namen und schau mir mal ein paar Beiträge von ihnen an.

Ich freue mich schon auf DEINEN nächsten Beitrag!

@Heiko: Willkommen im Forum! Great Job!
Viele Grüße
The619

sil1969

  • Platin Member
  • *****
  • Beiträge: 2.108
Hallo Heiko,

vielen Dank für die ausführliche Antwort.  :)

Wie es kommt, kommts! Am Wetter können wir eh nichts ändern.  Bisher haben wir immer das Beste daraus gemacht und so machen wir es auch wieder.  :D
LG Silvia

Lupine

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 272
Tag 14, 1.6.

Wir waren nun schon 2 Wochen unterwegs, und doch lagen heute, wo der Juni anbrach, noch weitere vier Wochen vor uns – was für eine geniale Reise!  :D

Morgens verließen wir unser stinkendes Raucherzimmer (was wir wegen des Preises gewählt hatten) fürs Frühstück. Dort lief im Fernsehen nicht wie üblich der Nachrichtenkanal, sondern der Shopping-Kanal, unserer Meinung nach, um die vielen Flüchtlinge aus Oklahoma City nicht an ihr Leid zu Hause zu erinnern. Eine Frau telefonierte auch nach Hause und fragte den Gegenüber am Telefon, ob ihr Garten überflutet sei. Nach dem Packen und Auschecken machten wir uns auf den Weg nach Süden. Zunächst überlegten wir, ob wir die noch immer aktive Gewitterlinie, die sich aktuell nach Südosten bewegte, noch etwas verfolgen sollten, doch entschieden uns wegen der langweilig aussehenden Gewitterzellen dagegen. Außerdem steckten die Eindrücke und der Schrecken von gestern uns immer noch in den Knochen und wir entschieden, dass eine Auszeit vom Chasing her musste.

Wir fuhren durch immer gelber werdende Graslandschaft und teilweise bereits abgeerntete Kornfelder (mittlerweile waren wir also vom Frühfrühling in den Spätfrühling in den Sommer und jetzt in den Spätsommer gereist), es wurde zunehmend flacher, aber am Horizont waren vereinzelte Berge zu sehen.



Bald überquerten wir die Staatengrenze zu Texas, die durch den George W. Bush River – übrigens ausgetrocknet…  :lachen07: - markiert wird. War ja klar.



Wir hielten erst am Welcome Center an, holten uns Infobroschüren und Maps und versuchten dann, uns vor dem Texas-Schild zu fotografieren. Ein netter Texaner bot sich dann an, uns zu helfen, wobei wir ins Gespräch kamen. Er fragte uns, woher wir kamen, und wir sagten, wir seien zwar aus Deutschland, hätten aber in Vermont gelebt, woraufhin er schockiert guckte und (wohl ernsthaft) fragte: „Vermont!? Ihr seht doch aber völlig normal aus?!“, womit er meinte, dass die Vermonter alle einen an der Waffel haben, weil sie so ultra-demokratisch sind. Offenbar ist die Abneigung zwischen Nord- und Südstaaten doch ziemlich gegenseitig. Welcome to Texas (das kann ja noch lustig werden mit einem Vermont-Nummernschild)!  :hand:



Doch bald zeigte der Staat auch seine durchweg guten Seiten: wir waren im gelobten Land der niedrigen Benzinpreise und tankten für nur 3.29 Dollar pro Gallone.  :abklatsch:
Hier ein Werbespot und der Wetterbericht an der Zapfsäule...


Bei einem Walmart hielten wir an, um Proviant für die Weiterreise einzukaufen, bevor wir dann nach Fort Worth fuhren. Unterwegs buchten wir uns für zwei Nächte ein Motel in einem Vorort von Dallas-Fort Worth und fuhren dann direkt in den historischen „Stockyards“-District, in dem früher das Zentrum der Viehwirtschaft angesiedelt war.





Fort Worth erlebte von Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1950er Jahre einen Wirtschafsboom durch die riesige Rinderbörse mit Coliseum für Rinderschauen, Schaf- und Schweinehaltungsanlagen und die günstige Lage direkt an einer Viehtrieb-Route nach Norden; drumherum entwickelte sich dann eine Siedlung. Dazu kam die Ölgewinnung in der Gegend, die der Stadt zusammen mit der Viehwirtschaft in den 1930er Jahren Gewerbesteuereinnahmen in Höhe von 30 Millionen Dollar bescherte. Heute ist der Bezirk sehr gut erhalten und wurde natürlich touristisch etwas aufgepeppt, mit Museen, Bars und Souvenirshops in früheren Wirtschaftsgebäuden.







Wir parkten für 5$ mitten im Zentrum und kauften als erstes Tickets für das allabendliche Rodeo. Zunächst waren wir unsicher, ob es sich hier um eine Touristen-Show handelte oder um einen wirklichen Wettbewerb von Cowboys, aber dann sahen wir die Männer (und ein paar Frauen), wie sie sich am Nebenfenster für das Rodeo eintrugen. Es war also tatsächlich authentisch!



Bis das Rodeo losging, mussten wir zuerst jedoch 6 Stunden totschlagen. Wir bummelten durch den recht kleinen Bezirk, schauten in Bars hinein, guckten Souvenirshops an und ließen uns dann auf einer Bank vor einem Westernklamottenshop nieder, um Leute zu beobachten.



Die Vielfalt war enorm: nicht nur ausländische, auch vermutlich texanische Touristen waren unterwegs, gemischt mit Einheimischen, die tatsächlich Westernklamotten wie texanische Stiefel, Gürtel und Cowboyhüte im Alltag trugen, was wir immer für ein Klischee hielten. Langsam bekamen wir auch das Gefühl, dass hier auch zahlreiche Einheimische tatsächlich einkaufen gehen, und die Gegend nicht nur eine Touristenfalle ist. So konnten wir eine piekfein gekleidete, reiche Familie beobachten, die aus dem teuren Westernladen herauskamen, im Schlepptau eine Verkäuferin, die ein eingepacktes Geschenk trug. Sie liefen zu ihrem schwarzen Chevy Suburban, ließen sich ihre Waren einladen und stiegen dann in das von einem schwarzen Chauffeur gesteuerte Auto. Es gab auch einen Schuhputzer, der rechts von uns seinem Tagwerk nachging, und eine Frau die sich neben uns setzte und uns fragte, was wir aßen: frische Zuckerschoten aus dem Walmart. Offenbar hatte sie so etwas noch nie gesehen. Die Amis und Gemüse…  :umherschau:

Wir trauten uns dann doch noch in den teuren Westernladen hinein und bestaunten die teuren, edlen Westernstiefel (Preise begannen bei 400-500$) und die erlesenen Cowboyhüte.







Natürlich gab es nebenan auch zahlreiche Souvenirshops, wo es das ganze nachgemacht gab, und für wesentlich weniger Geld. Langsam war es Zeit für den Viehtrieb, der zwei Mal täglich auf der Exchange Street nachgestellt wird: früher wurden die Longhorn-Kühe von ihren Gattern zur Börse oder dem Coliseum getrieben, um dort präsentiert und verkauft zu werden. Heute passiert das nur noch zur Schau für die Touristen mit ca. 15 Rindern, ist aber nicht weniger interessant. Fünf Cowboys begleiten die Tiere und halten sie im Zaum.







Als nächstes gingen wir in ein Maze, ein großes Labyrinth, wo man innerhalb des Labyrinths die Buchstaben „M“, „A“, „Z“ und „E“ finden muss, damit man sich zum Schluss einen kleinen Preis (wir entschieden uns für Flummis) aussuchen kann, ein witziger Zeitvertreib. Dann bummelten wir noch etwas durch eine Ladenstraße in der Ehemaligen Schaf- und Schweinehalle. Dort gab es viele tolle Shops, die unter anderem Chilisoße, Dr Pepper Beef Jerky (!  :lol: ) und texanische Blumensamen verkauften. An einem Laden konnten wir jedenfalls nicht ohne Einkauf vorbeigehen: dem Candy Barrel. Man konnte sich hier aus riesigen Fässern mit losen Süßigkeiten in einem kleinen Beutel etwas abfüllen, was dann nach Gewicht abgerechnet wurde.



Wir nahmen die seltsamsten Dinge mit: Saltwater Taffy, Marshmallow-Törtchen (Schokolade gefüllt mit Marshmallow-Creme) und scharfe Zimtbälle (Atomic Balls) (die wir später beim Rodeo lutschten, im günstigsten Moment: als wir zwischen hunderten von Menschen saßen und nichts zu Trinken dabei hatten – damit wir (Fredi) „in den vollen Genuss kommen“. Es war sehr scharf.  :koch: ).



Ich machte dann noch beim Kinderrodeo mit, auf einem mechanischen Bullen, was sehr viel Spaß machte, aber mit dem echten Bullenreiten sicher nicht einmal ansatzweise zu vergleichen ist.



Ein frühes Abendessen nahmen wir dann im Love Shack, einer Imbissbude mit Garten, zu uns.



Wir bestellten unten an der Theke zwei Root Beer Floats und zwei „Dirty Love“ Burger. Wir nahmen dann Platz und das Essen wurde an den Platz gebracht. Der Burger war mit Rindfleisch, Bacon, Ei, Cheese, Salat, Tomate und sauren Gurken – saulecker.  :burger: Den Root Beer Float (eine typisch amerikanische Spezialität, das für Deutsche abscheulich nach Zahnarzt schmeckende Root Beer mit einer Kugel Vanilleeis drin) kann man auf zwei Arten zu sich nehmen: entweder man saugt wie ich das ganze Root Beer aus dem Becher und ärgert sich dann über das Eis in der Mitte, oder man vermischt beides im Vorfeld, wie Heiko, so dass es einen Root Beer Milchshake ergibt – letzteres stellte sich als besser heraus.  :lol:



Die restliche Zeit bis zum Rodeo vertrieben wir uns damit, im Schatten auf dem gepflegten Rasen zu sitzen und wieder Leute zu beobachten. Außerdem hatten wir genug von der Sonne, die uns schon den ganzen Tag auf den Pelz gebrannt hatte.

Kurz vor 8 gingen wir dann ins Coliseum, wo das Rodeo stattfinden sollte. Bei lauter Countrymusik („Texas oh my motherland“ usw.) suchten wir uns gute Sitzplätze in einer der ersten Reihen und schauten zu, wie sich die Arena langsam füllte. Als es dann 8 Uhr war, dröhnte eine laute Stimme durch die Halle: „Welcome! To the place where the world’s first rodeo took place!“ Dann fragte er noch in die Runde, wer alles aus Texas kam – und wer nicht aus Texas kam. Offenbar begreifen die sich hier als eigenes Land, denn nach Leuten von „außerhalb der USA“ wurde schon gar nicht mehr gefragt.  :wink: Und dann kam auch etwas Amerikanisches: eine hübsche, blonde Reiterin schwang zu äußerst patriotisch-theatralischer Musik (es ging um America the Greatest oder so) eine US-Flagge, während sie immer schneller auf ihrem Pferd im Kreis ritt, bis hin zum Galopp. Der Kommentator leitete dieses Spektakel mit den Worten ein: „Wir wollen jetzt den Soldaten gedenken, die heldenhaft unsere Freiheit verteidigen, DAMIT wir hier heute sitzen können!“ Anschließend wurde selbstverständlich noch die Nationalhymne gesungen, zu der alle aufstanden, ihre Cowboyhüte abnahmen und sich die Hand aufs Herz legten. Äußerst berührend und schön, da mochte man fast selbst Amerikaner werden  :usa:



Die erste Disziplin war dann Bullenreiten. In massiven roten Gattern warteten ausgewachsene, furchteinflößende Bullen auf die Cowboys, die oben auf den Gattern drauf saßen, ziemlich cool aussahen und sich gegenseitig Mut zusprachen. Die meisten der Cowboys ritten tatsächlich ohne Helm oder Sicherheitsweste, nur mit ihrem Hut, irre gefährlich. Dann setzte sich ein Cowboy auf einen Bullen, das Gatter wurde aufgemacht und der Bulle ging ab wie Schmidts Katze.  :zuberge:



Der Cowboy hätte 8 Sekunden auf dem Rücken des Bullen durchhalten müssen, doch so heftig wie die sich immer aufbäumten, schaffte nur einer von zahlreichen Cowboys diese 8 Sekunden. Die meisten lagen schon wesentlich schneller auf dem Boden, bzw. versuchten, sich vor den trampelnden Hufen in Sicherheit zu bringen.



Danach kam dann nämlich der Job der Clowns im Stadion ins Spiel, die in verrückten Kostümen versuchten, die Bullen vom wegrennenden Reiter wegzulocken, damit dieser sich in Sicherheit bringen kann. Auch nicht gerade der sicherste Job: einer der Clowns musste sich, als der Bulle mit Karacho auf ihn zugerannt kam, in einer gepolsterten Tonne verstecken, die der Bulle dann auf die Hörner nahm und durch die Luft schleuderte. Dem Clown passierte dabei nichts; viele der Cowboys waren aber leicht verletzt: sie humpelten, hielten sich ihren Arm, einer musste sogar weggetragen werden. Offenbar alltäglich bei diesem Sport.



Weitere Disziplinen waren „bareback riding“ (ohne Sattel auf wilden Pferden reiten) und normales Reiten, mit Sattel auf wilden Pferden. Auch hier ging es wieder darum, sich so lange wie möglich auf dem Tier zu halten, auch wenn die Zeit die man durchhalten musste hier etwas länger war, da es leichter war oben zu bleiben. Zwischendurch gab es auch noch „richtiges Rodeo“, wo Kälber vor dem Reiter wegrannten, der versuchen musste, so schnell wie möglich ein Lasso um das Tier zu werfen, dann abzusteigen, und komplett zu verschnüren an Vorder- und Hinterbeinen. Eine echte Kunst (aber wohl sehr brutal für die Tiere – der Cowboy kniete sich teilweise auf das Tier drauf, und manchmal wurden die Kälber verschnürt vom Pferd durch den Raum gezogen)!



(dieser Cowboy demonstriert, wie man es nicht macht - hier hat das Kalb sich irgendwie auf den Cowboy gewälzt)


Zwischendurch gab es dann noch „Pausenbelustigung“, zum Beispiel wurden alle kleinen Kinder zwischen 6 und 10 in den Ring gerufen, und durften dann einen jungen Bullen verfolgen, der wie wild durch die Gegend rannte. Derjenige, der es zuerst schaffte, ein Stück Klebestreifen vom Bullen abzumachen, hatte gewonnen. Uns erschien das ganze Rodeo sowieso wie ein Event, was sehr viel von Einheimischen besucht wird, zwar nicht jeden Tag oder jede Woche, aber ab und zu als Sonntagsausflug mit der Familie. Und auch hier werden die Kinder direkt von klein auf zum Cowboy-Dasein erzogen. Auch das Kräftemessen der jungen Männer als Cowboys, die durchaus als Helden gefeiert werden, scheint nicht nur ein Mythos, sondern Realität zu sein. Ein kleines Stück wilder Westen im 21. Jahrhundert.

Nach dem Rodeo strömten wir noch, wie viele andere, zu Billy Bob’s Texas, „the world’s largest honky tonk“. Was ist ein Honky-Tonk? Wikipedia sagt: „eine rustikale Schankkneipe in den Vereinigten Staaten“. Genau.  :lol: Und diese Bar war wirklich riesig: nicht nur eine Tanzfläche gab es, sondern auch Restaurants, Sitzgelegenheiten, Spielautomaten und sogar Kinderspiele – also auch wieder etwas für die ganze Familie. Und auf der Tanzfläche waren doch tatsächlich junge Leute dabei, zur Countrymusik der Liveband Line-Dance zu machen und auch richtig klassischer Standardtanz in Pärchen (nicht „das wilde Rumgezappel in der Disko“ der jungen Leute heutzutage   :lachen07: ). Es war auch jegliche Altersgruppe vertreten, von 16-60. Also auch hier überraschte uns Texas wieder einmal und wir beobachteten das Treiben eine ganze Weile lang fasziniert. Fort Worth hat so ein bisschen den Charme eines Dorfes, und gleichzeitig ist es eine große Stadt – „the world’s largest small town“ würden wir sagen.



Danach fuhren wir völlig erledigt in unsere Travellodge und schliefen dort komatös ein.

Gefahrene Meilen: ca. 180
Liebe Grüße,
Rike


anana

  • Bronze Member
  • *****
  • Beiträge: 200
Wow, der Fort Worth Tag wäre genau das richtige für mich!!!!
Danke für das schöne Cowboy Feeling und die Rodeo Bilder. Genial.

Aber auch die Bilder von Euren Gewittern und Tornados - unglaublich.

Ich reise weiterhin begeistert mit.... gucke jeden Tag gespannt nach der Fortsetzung.
viele Grüße
anana