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Autor Thema: Out of the Desert- 3,5 Wochen Mountains, Deserts & Canyons m. Zelt u. SUV 09/07  (Gelesen 42981 mal)

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ilnyc

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Nach wie vor sehr interessante Beschreibungen und wirklich tolle Fotos - sehr schön: Sunset Arch!
(Und danke auch für die Vorwarnungen der Schlagen- und Spinnenbilder! Das nenne ich wahren Leser-Service!!!  :wink:)

Sedona

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Kate, vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort zur Cathedral Gorge und die vielen Links! :D
Und viel schmunzel-schmunzel über die Kamikaze-Hasen...  :lol:
Diese Tiere sind so unendlich süß und haben leider so einen große Affitnität zu Straßen...  :(
Auf der HITRR habe ich allerdings auch schon mal zahlreiche mitten auf der Straße sitzende Kamikaze-Vögel erlebt (ich glaube es waren nightjars). Die waren fast so schlimm wie die Hoppler, da man sie in der Dämmerung nur allzu leicht mir Steinen verwechselt hat und weil sich die Tiere nach dem ersten Aufscheuchen oftmals nur 50 m weiter schon wieder mitten auf die Straße niedergelassen haben...  :? :wink:
Liebe Grüße,
Isa

Canyoncrawler

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Zitat
(Und danke auch für die Vorwarnungen der Schlagen- und Spinnenbilder! Das nenne ich wahren Leser-Service!!!  Wink)
Bitte, gerne.  :D

Zitat
Kate, vielen lieben Dank für die ausführliche Antwort zur Cathedral Gorge und die vielen Links!
Herzlich Gerne.  :D
Zitat
Und viel schmunzel-schmunzel über die Kamikaze-Hasen... 
:lol:
Ich glaube es waren auch einige Kamikaze-Mäuse dabei, aber auch die haben alle überlebt.  :wink:

@ All:
ich habe hier noch den GPS-Log unserer Wanderung, im TXT-Format, da ich keinen GPX-File anhängen kann.
Und als Google Earth-Datei zum virtuellen einfliegen.
Gruss Kate
- - - - - - -
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Canyoncrawler

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Tag 15 – Samstag, 22.09.2007:

Escalante – Capitol Reef NP

Kaum aus dem Zelt, geht der Blick nach oben: Über dem Wide Hollow Reservoir ballt sich eine bedrohliche Wolkenfront die den Himmel verdunkelt und den zur Hälfte ausgetrockneten Stausee in ein unwirkliches Zwielicht taucht.



Jeden Moment droht es zu Regnen und wir sehen zu, dass wir unser Zelt im Trockenen einholen.

Foto

Anschliessend bereiten wir das Frühstück vor und gerade als das Kaffeewasser kocht, fallen die ersten Regentopfen. Der Stellplatz hat keine Überdachung und so schaffen wir unser Frühstück auf eine der Nachbarsites mit Shelter. Kaum haben wir dort häuslich eingerichtet, prasseln immer dickere Tropfen auf das Blechdach, der Regen wird heftiger und für einen kurzen Moment steht eine richtige Regenwand über dem State Park. Nach kurzer Zeit lässt der Regen nach, um sich schliesslich mit einem leichten Tröpfeln ganz zu verabschieden. Noch immer steht eine schwarze Wolkenwand über dem State Park und wir beeilen uns mit dem Abwasch. Das Erdreich hat den kurzen Schauer vollständig aufgesogen, nur auf Felsen und asphaltierten Flächen stehen ein paar kleine Pfützen. Da unsere Übernachtung auf dem einfachen Fruita Campground im Capitol Reef NP geplant ist, der keine Duschen hat, springen wir hier in Escalante noch einmal schnell unter dieselbe.

Frank hat keine Eile, da bei der unsicheren Grosswetterlage heute die geplante Fahrt über die unbefestigte Posey Lake Road nach Bicknell mit Abstecher zum Hells Backbone ausfallen muss. Stattdessen schlägt er vor, dass wir endlich einmal den kompletten Rundweg hier im Park ablaufen. Mit wenig Begeisterung willige ich ein, den Trail sind wir schon ein Stück gelaufen und ich fand ihn ziemlich langweilig. Wir parken den Trailblazer auf dem Parkplatz für Tagesbesucher und machen uns mit kleinem Rucksack auf den steilen Aufstieg. Die Wolken über dem Wide Hollow Reservoir im Westen haben sich jetzt ein wenig gelichtet, dafür nähert sich jetzt eine Regenfront von Nordwesten. Missmutig folge ich Frank den Petrified Forest Trail nach oben. Dieser ist 1 Meile lang und beginnt mit einem knackigen Anstieg.



Im Aufstieg überblicken wir den in grossen Teilen ausgetrockneten Stausee. Der Wasserstand ist so niedrig, dass heuer sogar die Befahrung mit Kanus ausgesetzt werden musste. Die bunten Boote liegen ungenutzt neben dem Bootssteg. Ich habe blöderweise auf meine Wanderschuhe verzichtet und quäle mich jetzt mit meinen abgelaufenen Sneekers die ihre letzte Reise angetreten haben über den steilen und durch den Regenschauer an manchen Stellen schlüpfrigen Pfad. Als ich ausrutsche, übernimmt Frank die Kamera. Ich kann ja abstürzen, Hauptsache die Kamera bleibt heil. Frank quittiert mein Nörgeln und die schlechte Laune mit einem leisen Lachen und setzt unbeirrt seinen Weg fort. Hier und dort bleibt er stehen um die Erläuterungen auf den Schautafeln des Lehrpfades zu lesen oder ein Foto von einem versteinerten Stamm zu schiessen.



Am Abzweig zum Trail of Sleeping Rainbow überrascht mich Frank damit, diesen als „strenous and steep“ gekennzeichneten Trail anschliessen zu wollen. Dunkler als die Wolken die uns hier oben langsam aber sicher einkesseln ist daraufhin nur noch meine düstere Miene. Mit den abgelaufenen Sneekers immer wieder leicht zurückrutschend kämpfe ich mich die Serpentinen nach oben. Als der ärgste Hügel geschafft ist, fallen die ersten Regentropfen. Die Regenjacken sind im Auto und wir tragen nur T-Shirt und Hose. Der Regen klatscht mir ins Gesicht und – jetzt kommt es – da die Kamera nass werden könnte, schlägt Frank den Rückweg vor.  :sprachlos:

Ich bin in der Stimmung Frank zu erschlagen, folge ihm aber trotzdem so schnell es meine profillosen Halbschuhe zulassen, den steilen Berg hinunter. Erneut haben wir Glück, der Schauer steht nach kurzer Zeit und Frank blickt schon wieder zurück nach oben. Ich aber folge stur den Trailmarkierungen des Petrified Forest Trail und will so rasch wie möglich ins Auto, bevor hier das Regeninferno losbricht und der Sleeping Rainbow erwacht. Da Frank nicht kommt, gehe ich ein Stück zurück. Der Mann fotographiert in aller Seelenruhe ein weiteres Stück versteinertes Holz und grinst nur als er mich sieht.  :sprachlos:



Wenn Frank grinst, kann man ihm unmöglich böse sein und ich lache zum ersten Mal an diesem Morgen. Der Trail ist mit den abgelaufenen Schuhen noch schwierig genug und bis wir das letzte steile Stück abgestiegen sind, habe ich einmal auf dem Hosenboden gesessen und auch Frank hat mit seinen Halbschuhen einen unfreiwilligen Rutscher hingelegt. Neben der Schautafel empfängt uns der Platzwart, der froh ist, uns zu sehen. Da wir gestern Abend so spät zurückgekommen sind, hatte er sich schon Sorgen gemacht und war erst beruhigt, als er heute Morgen unser Auto am Stellplatz parken sah. Wir sind gerührt. Er berichtet uns, dass die Regenfront sich für die nächsten Stunden über dem Wayne County halten soll und dass ergiebige Niederschläge vorausgesagt sind. Nach einem kurzen Plausch verabschieden wir uns und nehmen Kurs auf die State Road 12. Es ist beinahe Mittag und im Store der Sinclair Tankstelle in Escalante locken leckere Minipizzen.

Wir verschieben das Picknick zum Boynton Overlook und verspeisen dort mit Blick auf den Escalante River unsere Pepperoni/Sausage Pizza. Am Hogback stoppen wir erneut und lassen den Blick über die weitläufige und zerklüftete Sandsteinlandschaft schweifen, in die der Escalante River und seine Nebenflüsse faszinierende Canyons hineingefräst hat. Auch wenn die Weiterfahrt dieses Mal nicht über den Journey through Time Scenic Byway - die UT 12 – geplant war, langweilig wird uns diese Panoramastrasse nie. Bei Boulder tauchen wir ein in die Wälder des Dixie National Forest. Am Larb Hollow Overlook stoppen wir erneut.



Eine dichte Wolkendecke verhüllt die Henry Mountains, aber die Waterpocket Fold und das Larb Hollow Reservoir sind auch ohne die überragenden Gipfel der Henries ein lohnenswerter Anblick. Die Laubverfärbung im Dixie National Forest ist gerade am entstehen, inmitten der grünen Espenstände zeigen sich die ersten gelben Farbtupfer. Bei Grover erreichen wir wieder niedriger gelegene Regionen, rote Sandsteinwände kündigen den Capitol Reef National Park an. Bei trübem Wetter nähern wir uns über den Highway 24 der Waterpocket Fold.

Foto

Über der Straße erheben sich die bunt gefärbten Klippen und  Erhebungen des kapitalen Riffs - Capitol Reef -  das dem Park seinen Namen gibt. Dieser besonders eindrucksvolle Teil der Waterpocket-Fold erhält seinen Namen von den gewölbten weißen Steindomen und seinen fast unbegehbaren Bergrücken. Bei unserer 1. USA-Tour vor 7 Jahren sind wir den Scenic Drive im Park zum ersten und bisher einzigen Mal gefahren und da das Wetter für die Wanderungen zur Hickman Bridge und Cassidy Arch zu unbeständig ist, beschliessen wir, über die Stichstrasse in den Park zu fahren. Die Panoramastraße folgt der Westseite der Auffaltung und führt zum Grand Wash und zur Capitol Gorge, zwei tiefen, gewundenen vom Wasser geformten Schluchten mit senkrechten Wänden.



Unwetterwolken ballen sich drohend über den roten Sandsteinwänden und wir rechnen bereits damit, dass die Capitol Gorge - wie bei unserer 1. Tour - gesperrt sein wird.

Foto

Nach ein paar Fotostopps erreichen wir das Ende der befestigten Strasse und die Schranke zur Capitol Gorge ist offen. Los geht es durch die sich bis auf wenige Meter Breite verengende Schlucht durch senkrecht aufragende Wingate-Sandsteinklippen. Über den roten Wingate-Steilklippen trohnt als reizvoller Kontrast der gelbliche Navajo-Sandstein, der rundliche und sanftere Erosionsformen ausbildet. Die unbändige Wasserkraft und Erosion hat in den Engstellen unzählige Löcher in die Canyonwände gefressen.



Manche so gross, dass ein Kind darin Zuflucht finden könnte. Die Strasse endet In einer Parkschleife, gleichzeitig Trailhead für Pioneer Register und Golden Throne. Ein Blick zum Himmel, eine Meile hin und zurück bis zum Pioneer Register über die alte Wagenstrasse könnten wir noch trocken überstehen. Schnell die Schuhe getauscht und mit Wanderschuhen und Hut (gegen möglichen Regen) geht es auf den Trail.

Foto

Ein ebener Wanderweg führt hinein in eine eindrucksvolle Felslandschaft.



Zwischen den hohen Canyonwänden wächst viel Grün und so vergeht die halbe Meile bis zum Pioneer Register wie im Fluge. Wir studieren die alten Inschriften, die zurückreichen bis ins Jahr 1871. Der Grossteil der arg ausgewaschenen Inschriften stammt aus den 1880er Jahren bis in die 1910er Jahre.


(Die Fotos der Inschriften sind sehr schlecht,  :oops: daher weitere Bilder der Gorge!)

Ein paar extrem verwitterte Petroglyphen legen Zeugnis ab von sehr viel früheren Besuchern: Indianer der Fremontkultur besiedelten die Region des Capitol Reef bis etwa 1300 n.Chr. und hinterliessen zahlreiche Felsritzungen.

Foto

Noch immer ist es trocken und wir folgen dem Trail durch das trockene Flussbett immer weiter,

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vorbei am Abzweig zu den Watertanks (natürliche Wasserbasins, aus denen u.a. der Outlaw Butch Cassidy Wasser geschöpft haben soll). Allmählich werden mir die unwetterschwangeren Schlechtwetterwolken unheimlich. Wir sind schon mind. eine halbe Meile im Flussbett unterwegs und hätten bei herandonnerndem Wasser in den grösstenteils hochaufragenden Canyonwänden ein Problem, einen sicheren Standort zu finden.



Andererseits sagen wir uns, wenn eine Sturzflut-Gefahr in der Capitol Gorge bestünde, hätten die Ranger doch sicherlich die Zufahrtsschranke der Capitol Gorge geschlossen?  :kratz: Mit derlei Gedanken beschäftigt, folge ich Frank noch ein wenig weiter in den Canyon, bis auch Frank zur Umkehr mahnt. Auf dem Rückweg haben wir den Golden Throne beinahe ständig im Blick und merken uns die Wanderung auf diesen eindrucksvollen Monolithen für einen weiteren Besuch vor.



Auch im trüben Licht eines Regentages schimmert der Fels in einladenden, golden anmutenden Farbtönen. Die ersten Regentropfen veranlassen uns, einen Schritt zuzulegen. Bevor der Regen richtig losplatscht, würden wir gerne den Fluss verlassen haben und auf dem Trail entlang des Bachbettes gehen. Doch unsere Wünsche bleiben unberücksichtigt, mit ungebremster Kraft erwischt uns das Unwetter. Binnen 20 Sekunden sind wir tropfnass, an der Hutkrempe läuft das Wasser hinunter und Frank zieht die Fototasche zu, damit zumindest die Kamera trocken bleibt. Noch läuft der Regen im Flussbett ab, doch wir wollen es nicht erleben, wenn sich der trockene Wasserlauf in einen Strom verwandelt und joggen jetzt beinahe in Richtung Auto. Als wir den Trail neben dem Flussbett erreichen, atmen wir auf und verlangsamen unseren Schritt. Unaufhörlich prasselt der Regen auf uns nieder, wir sind nass bis auf die Haut, Wasser rinnt uns über die Arme und Hose und T-Shirt kleben am Körper. Wozu soll man denn auch die Regenjacken mitnehmen, die sind doch im trockenen Auto viel besser aufgehoben.  :roll:

Kurze Zeit später erreichen wir den Parkplatz. Hin und zurück sind wir etwa 3 Meilen gelaufen, zu lange um der angekündigten Regenfront zu entrinnen. Ausser uns parkt noch ein weiterer Wagen dort und die Insassen passen im Auto das Ende des Regengusses ab. Wir schütteln uns wie die Pudel, gehen mit dem Handtuch über Arme und Gesicht und legen einen Müllsack auf die Sitze um nach Kleiderwechsel auf dem Trockenen Sitzen zu können. Die Scheiben beschlagen direkt und unaufhörlich trommelt der Regen auf die Windschutzscheibe und schlägt aufs Autodach. Wir warten den heftigsten Schauer ab und als der Regen langsam nachlässt starten wir den Wagen und fahren mit eingeschaltetem Gebläse zurück zum Scenic Drive. Im vorderen Teil der Capitol Gorge ist es noch einigermassen trocken und wir stoppen für ein Foto der rot-gelben Canyonwände.



Kurze Zeit später holt uns auch hier der Regen ein und mit neuer Heftigkeit schliessen uns die Wassermassen im Auto ein. Wir sehen zu, dass wir auf Asphalt kommen und so patschnass wie wir sind frieren wir. Dagegen hilft die Heizung und als wir nach einem Absstecher in den Grand Wash (lohnt nicht!) am Visitor Centre ankommen, ist mein Funktionsshirt schon einigermassen abgetrocknet. Franks Baumwollshirt klebt noch immer am Körper, genau wie unsere Hosen und wir beschliessen, den Sightseeing Tag für heute zu beenden und auf besseres Wetter am morgigen Tag zu hoffen. Im Visitor Centre föhne ich mir im Bad  im warmen Luftstrom des Gebläses die nassen Haarsträhnen trocken und wir beratschlagen anschliessend, wo wir übernachten sollen. Der Fruita Campground scheidet direkt aus, ein Schild verkündet uns „Campground full“. Gross traurig darüber bin ich diesmal nicht, auf Camping auf der regensumpfigen Zeltwiese war ich nicht besonders erpicht. Bleibt noch der Thousand Lake RV Park, die National Forrest Plätze zwischen Grover und Boulder oder eine Cabin oder Motel.

Schnell wird klar, das auch Frank bei den Sturzbächen die vom Himmel donnern keine Lust auf Zeltcamping hat und wir beschliessen, eine Cabin zu suchen. Es ist zwar erst etwa 16.00 Uhr, aber es ist Wochenende. In Torrey sind die Cabins der Trading Post voll belegt, auch die Cabins beim Wonderland RV Resort und Thousand Lakes RV Park sind ausgebucht. Die Preise der Motels in Torrey kennen wir noch vom letzten Jahr und wir beschliessen, unser Glück erneut im Aquarius Inn in Bicknell zu suchen. Wir erreichen Bicknell und das Aquarius Inn Richtung Ortsausgang Loa präsentiert sich noch genau wie im letzten Jahr und ich könnte schwören, dass der ältere Herr im Office im letzten Jahr die gleiche Netzbaseballcap und das gleiche karierte Hemd trug.

Dafür funktioniert heuer der Hot Tub und nachdem wir noch einige Empfehlungen von der Speisekarte des Restaurants erhalten haben und ich mir ausserdem den Zugangscode fürs W-Lan habe notieren lassen, beziehen wir unser Zimmer im 2. Stock. Mit AAA-Rabatt haben wir incl. Steuern beinahe 60 Dollar bezahlt, ein Schnäppchen ist etwas anderes, dafür sind die Zimmer annehmbar und im Bad kann man sich auch mal drehen ohne irgendwo anzustossen. Nach einer heissen Dusche machen wir es uns gemütlich und verlassen das Zimmer nur noch mal, um uns aus den Vorräten unser Abendessen zu bereiten.

Gefahrene Meilen: 110 Meilen
Übernachtung: Aquarius Inn Motel, Bicknell 59,42 $

Gruss Kate
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Palo

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Toller Bericht und prima Bilder! ich lese weiterhin mit
Gruß

Palo

GoWest

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Ich möchte mich hier gleich mal anschliessen. Super Bericht und stimmungsvolle Bilder!

Bin natürlich besonders interessiert, da ihr mit dem Zelt unterwegs seid.

Finde es super, dass du auch beschreibst was du während der Reise so gefühlt hast. Macht den Bericht viel lebendiger, man lebt (und leidet :wink:) richtig mit!

Liebe Grüsse

GoWest

Sedona

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Kate, das ist ja ein Mistwetter... :(
Auf Fotos vom "schlafenden Regenbogen" wäre ich neugierig gewesen! Dort soll das Holz ja doch recht farbenfroh sein! Echt schade, dass Euch das Wetter diesen Trail vermiest hat! :(

niners_go

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Ich lauf' schon seit Tagen hinter euch her und hab' es endlich geschafft euch einzuholen! *keuch* 
Klasse Bericht mit sehr schönen Bildern.  :applaus: Die Vorfreude auf unsere diesjährige Tour steigt und steigt!  :dance:
Ich kann es kaum erwarten bis es weitergeht!!!  :D


Gruß,

Jürgen


"Are you the police?" - "No, ma'am. We're musicians."

Canyoncrawler

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Tag 16 – Sonntag, 23.09.2007:

Capitol Reef NP – Moab

Über W-Lan checken wir am Morgen im Motel in Bicknell den Wetterbericht (kaum noch Schauerrisiko) und holen uns im Forum einen Rat zur Regenanfälligkeit einer unbefestigten Strasse ein. Da wir nicht schon wieder Getreideringe essen möchten,  checken wir aus und verlegen das Frühstück in den Capitol Reef NP. Im Chuckwagon General Store decken wir uns mit frischen Backwaren und einem Coffee to Go ein und steuern den Panorama Point im Capitol Reef NP an. Über eine kurze unbefestigte Strasse erreichen wir den Goosenecks Overlook und suchen uns einen netten Platz mit Blick auf die Schleifen des Sulphur Creeks für unser Frühstück. Als Erinnerung an die Unwetter von gestern stehen riesige Pfützen auf den rostroten Felsen, der Himmel zeigt sich heute einladend und beinahe wolkenlos.

Foto

Die köstlichen selbstgebackenen Teilchen und der Kaffee sorgen für weiteres Wohlbefinden und nachdem alles verspeist ist und die klebrigen Finger mit einem Feuchttuch gereinigt sind, kommt die Kamera zum Einsatz. In der Schlucht windet sich kurvenreich ein von den Unwettern schlammbrauner Sulphur Creek durch die steilabfallenden Felswände. Über den roten Klippen zeichnen sich in der Ferne die Gipfel der Henrie Mountains ab.



Wir laufen am Rim entlang, schiessen Fotos und als weitere Reisende eintreffen überlassen wir ihnen unseren Frühstücksplatz und fahren zum Trailhead der Hickman Bridge. Hier parken bereits einige Autos und wir ergänzen die Reihe der Fahrzeuge um einen nach dem Regen blitzsauberen Chevrolet Trailblazer. Schnell werden ein paar Wasserflaschen in den Rucksack geladen und wir laufen los. Die Kameras bleiben direkt draussen. Nach einem kurzen Steilanstieg haben wir einen wunderbaren Blick auf den Capitol Dome (oder ist es der Navajo Dome :kratz: )

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Leider sind die Lichtverhältnisse hier nicht optimal. Der Trail passiert eine Ansammlung riesiger schwarzer Kugeln, diese erinnern an Moqui Marbles, sind aber grösser als Medizinbälle und manche so gross, dass ein Mensch bequem darauf sitzen kann. Ein paar erschöpfte Wanderer haben es sich auf diesen Vulkankugeln  bequem gemacht und verschnaufen. Wir laufen weiter durch eine wunderbar abwechslungsreiche Landschaft, entlang von Felswänden in einladenden Pastelltönen. Die Erosion hat ein Meisterwerk aus löchrig verwitterten Strukturen geschaffen, dazwischen immer wieder glatt polierter Fels und knorrige Wacholdersträucher.

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Der Trail ist erstaunlich trocken, nur ein paar Pfützen erinnern an die Regenmassen die gestern am Tag und die ganze Nacht über Utah hereingebrochen sind. Wir passieren die Nels Johnson Bridge, wo die Wasserkraft einen langen Felsen unterspült hat und dabei auf mehreren Metern Länge immer wieder ovale und runde Durchbrüche durch die Deckplatte geschaffen hat.



Unter dem von Cottonwood Trees flankierten „Eingang“ der Natural Bridge steht eine rostrote, schlammige Pfütze – aber ohne Weitwinkel wäre wohl sowieso keine ansprechende Aufnahme vom langen „Tunnel“ der Bridge möglich. Wir besichtigen die Durchbrüche von oben und setzen unseren Weg fort. Auf den 1,2 Meilen bis zur Hickman Bridge durchläuft man eine ausgesprochen reizvolle Landschaft und die geschliffenen und verwitterten Erosionsformen des Kayenta Sandsteins laden immer wieder zum Fotographieren ein.

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Zu dieser Wanderung haben wir uns bei unserer 1. USA-Tour nicht aufgerafft, da wir in Zeitnot den Capitol Reef auf der Fahrt von Moab zum Bryce Canyon nur gestreift haben. Seitdem haben wir schon verschiedene Parkabschnitte des Capitol Reef NP kennen gelernt, für den Trail zur Hickman Bridge hatte es bislang nie gereicht. Wir schauen hier hin und dort hin und nähern uns langsam dem Ziel unserer Wanderung. Gewaltige Felsburgen aus Navajo-Sandstein trohnen festungsgleich entlang des Trails.



Die letzten Meter und da ist sie, die Hickman Natural Bridge. Mit einer Spannweite von 40,5 und einer lichten Höhe von 21,9 m eine beeindruckende Felsbrücke.   



Wir verweilen einige Zeit bis die amerikanische Grossfamilie weiterzieht, die es sich unter der Brücke gemütlich gemacht hat. Jetzt klickt nicht nur bei uns der Fotoapparat. Ausser uns haben noch andere Wanderer darauf gewartet, den Steinbogen ohne fremde Menschen zu knipsen. Unter der Brücke führt der Trail weiter. Von der anderen Seite wirkt die Brücke noch imposanter.

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Der Loop trifft nach kurzer Zeit wieder auf den Haupttrail und wir laufen den Weg zurück. Trotz der starken Regenfälle am Vortag führt der Fremont River weniger Wasser als erwartet und die Kiesbank am Ufer fällt bereits wieder trocken. Im Flussbett liegen mächtige Felsbrocken und einige entwurzelte Bäume als stumme Zeugen der Naturgewalten. Unser nächster Stopp ist der Petroglyph Trail und entlang des Holzbohlen-Weges bewundern wir die Petroglyphen der Fremont-Indianer. Die ehemaligen Bewohner des Tales haben grosse, geometrische Figuren in den Wingate-Sandstein geritzt über deren Bedeutung man heute nur Mutmassen kann.

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Neben den gehörnten Figuren mit den trapezförmigen Körpern, dekoriert mit Ohrringen, Halsschmuck o.ä.  findet man zahlreiche Darstellungen von Antilopen, Dickhornschafen und sogar eine Figur, die einen Bären darstellen könnte. Durchs Fernglas kommen wir den Petroglyphen sehr nah und erkennen leider auch die unübersehbaren Spuren von Vandalismus. Zahlreiche Inschriften aus jüngerer Zeit verschandeln die mehrere hundert Jahre alten Felsritzungen. Anscheinend wurde sogar auf die antropomorphen Darstellungen geschossen, so jedenfalls erklären wir uns die kreisrunden Löcher die wie Einschusslöcher aussehen. Nach einem Stopp beim Fruita Schoolhouse (abgeschlossen und die Rangerführung ist erst am Nachmittag) und einem Fotostopp bei einer Formation die sich The Castle nennt,



halten wir für kurze Zeit am Chimney Rock und überlegen, den Trail bis zum Aussichtspunkt aufzusteigen. Angesichts der knappen Zeit verwerfen wir das Vorhaben den 3 Meilen Loop  mit dem recht knackigen Höhenprofil zu laufen und fahren stattdessen über den Highway 24 nach Torrey, tanken unseren Trailblazer voll und nehmen wieder Kurs auf Bicknell. Zum Mittagessen beschliessen wir die  nächste Fastfood-Kette anzulaufen, passieren Lyman und Loa ohne auf einen Fastfood-Tempel zu stossen.

In Loa führt uns der Weg weiter über die State Road 72 die mit - im Vergleich zu den Scenic Roads 12 und 24 - relativ unspektakulärem Verlauf durch den Fishlake National Forest führt. Anstatt der erwarteten Espenwälder, ist der Highway gesäumt von niedrigem Buschwerk. Ein Blick zurück vom Hogan Pass gibt den Blick frei auf das zerklüftete Canyoncountry. Vor uns breitet sich eine kahle Ebene aus. Einzelne Espenstände, die man beim beinahe vollständigen Kahlschlag ausgespart hat, sorgen für abwechslungsreiche Farbtupfer.



Die SR 72 erreicht die Interstate, die wir beim Exit Richtung Price jedoch direkt wieder verlassen. Wir folgen jetzt der State Road 10 und wir setzen unsere Burgerhoffnungen jetzt auf eines der Dörfer auf dem Weg. Weder in Emery, noch in Moore, Ferron oder Clawson finden wir etwas dass nur annähernd einer Burgerbraterfiliale gleicht. Dafür haben wir bei der Landschaft ein De-ja-vu. Die grau-schwarzen Schutthalden erinnern uns doch stark an Hanksville. Es ist Sonntag und die Dörfer sind wie ausgestorben, noch eine Parallele zum kultigen Hanksville südlich der IS 70. Mit Castle Dale erreichen wir unsere letzte Möglichkeit für einen Burger vor dem Aufbruch in die San Rafael Swell. Doch auch hier finden wir kein Lokal und blöderweise ist auch noch der Supermarkt geschlossen. Wir haben noch einige Konserven im Kofferraum, das Kochen würde uns aber zu viel Zeit kosten und wir laufen den geöffneten Alco Discount Store an, der vom Kinderspielzeug bis zu Kleidung und Kosmetika beinahe alles zum kleinen Preis anbietet.

Nahrhafte Lebensmittel führen sie nicht. Wir erstehen eine Packung Pringles, Choco Cookies und jeder ein Beef-Jerkey für 99 ct. Auf dem Parkplatz wird das Beef Jerkey mit Pfeffer gewürzt und verspeist, während der Fahrt knabbern wir die Cookies und spülen die krümeligen Kekse mit ordentlich Flüssigkeit hinunter. Hungrig sind wir immer noch, wir fahren jedoch inzwischen über die unbefestigte Green River Cutoff Road (bzw. Oil Dome Road), die als breite und topfebene Gravelroad nach Osten ins Herz der San Rafael Swell führt.

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Die Strasse verläuft zunächst relativ eintönig, noch keinerlei Anzeichen für die spektakuläre Aussicht, die uns am Wedge Overlook erwartet.

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In der Nähe des Abzweigs zur Wedge Recreation Area parken einige Pickups, auf denen offenbar ATVs transportiert wurden. Von den Fahrern keine Spur. Dafür steht auf der Ladefläche eines Chevrolet Trucks eine grosse Kühlbox und wir werden an unsere noch immer knurrenden Mägen erinnert. Wir malen uns aus, welche Leckereien im Inneren warten und was wohl passieren würde, wenn wir die Kühltasche einfach einladen und damit verschwinden würden.  :lolsign:  :whistle: In dieser entlegenen Gegend wäre das vermutlich das Verbrechen des Jahres und der Sherrif und sein Deputy uns alsbald auf den Fersen um den Icechest Robbery aufzuklären.  :wink:

Mit allerlei Albernheiten über Steckbriefe der Canyoncrawler vertreiben wir uns die Zeit, bis uns eine Herde Rinder aus den Outlaw-Phantasien reist. Die Tiere stehen mitten auf der Strasse und machen zunächst keine Anstalten uns passieren zu lassen. Nach 2 Minuten stehen die Rinder noch immer da und schauen uns interessiert an. Frank öffnet die Tür um die Viecher zu verscheuchen, ich ziehe es vor, im Auto zu bleiben. Kaum hebt Frank die Arme und redet den Tieren gut zu, setzen sie sich wie auf Kommando in Bewegung und trotten auf die Seite und einen Hügel hinauf.

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Mamma-Kuh schaut sogar kurz keck in die Kamera bevor sie den anderen Rindern den Hügel hinauf folgt und nicht mehr zu sehen ist. Am Ende der Stichstrasse erwartet uns ein grosszügig angelegter Campground, deren Sites so weit auseinander liegen, dass eine Erkundung des Loops zu Fuss ziemlich zeitaufwendig wird. Noch besser als der Campground ist allerdings die Aussicht an diesem entlegenen Viewpoint in Utah.

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Vom Rand blicken wir auf eine Canyonlandschaft der Superlative. Zu Recht trägt er den Beinahmen Utah’s Little Grand Canyon. Der San Rafael River hat im Laufe der Zeit eine eindrucksvolle Schlucht in den Sandstein der Swell gefräst. Durch gleichzeitiges Auffalten der Erdkruste wurden die bis zu 365 m tiefen Canyons geologisch gesehen innerhalb kurzer Zeit von den Flüssen eingeschnitten. Wir blicken auf den Little Grand Canyon und den No Name Canyon. In der Ferne erkennen wir das Plateau, namenslose Erhebungen, die Pinnacle, Sids Mountain, No Man’s Mountain und Window Blind Peak.



Nach den ersten Blicken in die Schlucht des San Rafael Rivers, fahren wir zu einer Campsite für ein reichlich spätes Mittagessen. Kaum sind die Nudeln aus der Konserve heiss, werden sie direkt aus dem Topf verspeist, anschliessend geht es direkt zurück zur Abbruchkante und wir fahren zum Little Grand Canyon Viewpoint.

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Hier überblicken wir den Good Water Canyon und den Little Grand Canyon.



Wolken haben sich vor die Sonne geschoben, nach einiger Zeit lugt die Sonne durch die Wolkenlücken und vertreibt die Schatten im Canyon. Zeit für Fotos vom Rim.

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Da es bis Sonnenuntergang noch 2 Stunden hin ist, beschliessen wir, den Tag nicht wie ursprünglich geplant mit Sunset am Wedge Overlook ausklingen zu lassen, sondern noch bis nach Moab durchzufahren.



Jetzt müssen wir uns sputen, da auf dem Weg durch den Buckhorn Draw ein weiteres Highlight wartet. Zurück auf der Green River Cutoff Road folgen wir der Beschilderung in den Buckhorn Draw und fahren durch eine schöne Canyonlandschaft.

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Wenig später parken wir unser Fahrzeug am Rockart Panel und schreiten die 30 m breite Felswand ab, um die mehr als 2000 Jahre alten Felskunstwerke zu bewundern.



Am Buckhorn Draw Panel findet man die künstlerische Hinterlassenschaft zweier präkolumbischer Kulturen. Die farbigen Pictographen wurden vor mind. 2000 Jahren von begabten Vertretern im Barrier Canyon Style gemalt. Kunstvoll wurden die Farben mit den Fingern und Pinseln aufgetragen oder mit dem Mund verspritzt. Nach den Barrier Canyon-Künstlern kamen vor rund 1000 Jahren Angehörige der Fremont Kultur und ritzten Petroglyphen mit spitzen Werkzeugen in den Sandstein. Eines der häufigsten Motive findet man auch hier: ein Bighorn Sheep.

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Die Farbpigmente der Pictographien sind im Laufe der Zeit ziemlich verblasst, trotzdem geben sie noch immer Zeugnis von der einstigen Pracht. Das Motiv einer einzelnen Schlange neben einem Menschen ist noch sehr gut erhalten. Möglicherweise ist die Schlange Symbol eines Clanes, was ihre weite Verbreitung an anderen Stätten auf dem Colorado Plateau erklären würde. Bis Mitte der 90er Jahre waren die kunstvollen präkolumbischen Zeichnungen und Ritzungen von Vandalismus verunstaltet. In einer aufwendigen Aktion arbeiteten verschiedene Gruppen (Freiwillige und Staatsbedienstete) daran, die Schmierereien und Graffiti zu entfernen. Seit 1995 ist die Stätte in der heutigen Form zugänglich und wurde zum 100jährigen Bestehen Utahs im Jahr 1996 als Utah Historic Site unter Schutz gestellt. Tafeln listen die freiwilligen Spender auf, die mit ihren Geldern einen Beitrag zur Restaurierung beigetragen haben. Bis heute ist nicht klar, wer die Nachfahren dieser präkolumbischen Künstler sind: Utes, Navajos, Piute oder Hopis. Über die Bedeutung lässt sich nur Mutmassen:
Eine heilige Stätte als Ausdruck von Spiritualität ?
Ein Geschichtsbuch das bedeutende Ereignisse festhält?
Mythologische Erzählungen vom Ursprung der Völker ?

Die Hintergründe und die Bedeutung dieser Kunstwerke sind mit den Völkern ins Dunkle der Geschichte abgetaucht. Heute können wir mit Sicherheit sagen, dass die Zeichnungen und Ritzungen von verschiedenen, ausserordentlich talentierten Künstlern erstellt wurden. Bei einem Blick ins Detaill erkannt man, dass die Bilder mit Bürsten und Werkzeugen unterschiedlicher Grösse aufgetragen wurden. Die Pinsel waren wahrscheinlich aus Haaren, Federn oder Yuccafasern gefertigt. Für die Farben verwendete man Mineralien und Pflanzenextrakte, als Bindemittel tierische Fette, pflanzliche Öle und sogar Blut.

Am Buckhorn Draw Panel findet man in der Alcove-Gruppe menschenähnliche Figuren mit einem Loch im Torso, die kostümiert sind.



Darstellungen von zeremoniellen Handlungen ? Ferner blicken wir auf die Darstellungen von Säugetieren, Reptilien und Vögeln die seitlich von undefinierbaren geometrischen Mustern angeordnet sind. Eine Tafel spekuliert darüber, ob ein Abschnitt des Kunstwerks Regenengel darstellen sollen. Einige der menschenähnlichen Darstellungen haben unheimlicherweise nur 4 Finger, andere sind ausgesprochen langgezogen und halten etwas in der Hand (eine Waffe? – oder einen Maisstengel zum Aufstieg durch die Welten?).

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Die Figuren sind reichlich verziert, tragen Hals- und Kopfschmuck und teilweise Stöcke oder Speere (Bewaffnung?). Ein grossartig illustriertes und faszinierendes Bilderbuch der Geschichte. Wir bleiben viel länger als geplant und als wir uns auf den Weg machen, steht der Sonnenuntergang unmittelbar bevor.

Wir fahren zügig durch die Sandsteinlandschaft des Buckhorn Draw, passieren die historische San Rafael Suspension Bridge. Im Jahr 1937 wurde diese knapp 50 m lange, einspurige Hängebrücke vom Civilian Conservation Corps errichtet. Der Verkehr rollt inzwischen über eine moderne Konstruktion aus jüngerer Zeit. Der Bottleneck Peak liegt in tiefen Schatten, die Pronghorn-Antilopen und die Hirsche für die die Swell berühmt ist, lassen sich nicht blicken. Guter Dinge fahren wir weiter in Richtung Interstate, bis uns ein Wash beinahe zur Umkehr zwingt. Nach den Unwettern des gestrigen Tages führt das Flussbett noch immer sehr viel Wasser, der Fluss ist hier sicher 30 m breit und führt eine braune Schlammbrühe.

Fassungslos stehen wir erst mal da. Den ganzen Weg zurück nach Castle Dale ? Viel zu weit, es wäre tiefe Nacht bis wir in Moab ankommen. Ich schlage vor, auszusteigen und die Wassertiefe mit dem Trekkingstock zu erkunden. Frank hat es sich aber scheinbar anders überlegt und legt den Rückwärtsgang ein. Bevor ich noch merke, was er vorhat, beschleunigt er den Trailblazer und fährt mit Schwung durch den breiten Wassergraben. Leider hat er vergessen die Scheibenwischer einzuschalten und das matschbraune Wasser sorgt für einen meterlangen Blindflug durch das Schlammloch. Frank grinst und ich protestiere als ich mich von dem Schreck erholt habe. Frank hält an und wir betrachten uns die Bescherung. Der am Morgen noch blitzsaubere SUV ist vom Reifen bis über das ganze Dach mit einer trüben, braunen Sauce überzogen.

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So können wir nicht weiter fahren. Genug Wasser für die geplante Übernachtung am wasserlosen Wedge Campground haben wir im Wagen, so wird mit Küchenrolle und einer Galone Wasser der ärgste Schmutz von Scheinwerfer, Spiegeln, Kennzeichen und der Heckscheibe gespült. Trotzdem sieht das Fahrzeug mit dem inzwischen angetrockneten Matsch aus wie ein Elefant nach einem Schlammbad. Ein Blick noch unter die Motorhaube – oh je. Der Wagen war bei Übernahme neu und jetzt sieht er aus wie nach dem Einsatz in einer Krisenregion. Halb so wild, meint Frank, der Dampfstrahler in Moab wird es schon richten. Auf der Frontscheibe hat der Wischer eine Spur frei gemacht und wenn ich jetzt etwas sehen will, muss ich mich zur Mitte neigen und prophezeihe Frank schon einen Hexenschuss. Der meint nur, dass die Sicht des Beifahrers zweitrangig wäre. Ich versuche zu schmollen, es gelingt mir aber nicht und feixend und schmunzelnd fahren wir mit unserem eingeschlammten Auto zur Interstate.

Es ist beinahe dunkel als wir den eindrucksvollen Abschnitt der IS70 durch den Spotted Wolf Canyon erreichen und den Rastplatz anfahren. Ein letztes Glühen liegt noch auf den Gipfeln der La Sal Mountains, der Rest des Canyons ist in gespenstische Dunkelheit getaucht, die von den Scheinwerfern vorbeifahrender Trucks und PKWs durchbrochen wird.



Mich fröstelt und Hunger haben wir inzwischen beide wieder und nach dem Besuch des oberen Viewpoints steigen wir wieder ins Auto und weiter. Als wir von der Interstate auf die US 191 abbiegen, halten wir uns peinlich genau an die Geschwindigkeitsbegrenzung und wir müssen nicht lange warten, bis der State Trooper mit Sirenengeheul einen Verkehrssünder aus dem fliessenden Verkehr fischt. Das die Highway Patrol rund um Moab in den Abendstunden besonders aktiv ist, kennen wir noch von der letzten Reise und wir sehen zu, dass wir nicht unfreiwillig mit dem Officer bekannt werden. Um 20.50 Uhr erreichen wir die Einfahrt des Moab Valley RV Resorts, gerade pünktlich bevor das Office um 21.00 Uhr schliesst. Wir nehmen für 2 Nächte eine Tentsite mit Überdachung und bauen im Dunkeln unser kleines Zelt auf. Anschliessend fahren wir in den City Market, wo um diese Uhrzeit die leckere Salatbar leider schon abgeräumt ist.

Kochen wollen wir heute nicht mehr grossartig, daher fahren wir nach ein paar Besorgungen fürs Frühstück im Supermarkt zu Wendys und gönnen uns einen grossen Burger mit Speck und Käse. Am Nebentisch wird gerade eine Folienkartoffel serviert und da wir nach dem Burger beide noch Hunger haben, bestellen wir jeder eine Folienkartoffel, die uns ganz ausgezeichnet mundet. Zurück auf dem Campground öffnen wir eine Dose kaltes Budweiser aus dem Supermarkt, mischen das ganze mit einer Dose Sprite zu einem Radler und machen uns Gedanken um die Planung der Aktiviäten des morgigen Tages, bevor wir uns nach einer heissen Dusche ins Zelt verziehen.

Gefahrene Meilen: 270 Meilen
Übernachtung: Moab Valley RV Resort Campground 21,80 $

Gruss Kate
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2000-09: 7xUSA West & Kanada
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 :D Weißt Du, während des Urlaubs ärgert einen ja so ein Wetter, aber auf den Bildern sieht das dann später wunderschön aus!  :usa: :clap: :clap:



L.G. Monika

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:D Weißt Du, während des Urlaubs ärgert einen ja so ein Wetter, aber auf den Bildern sieht das dann später wunderschön aus!  :usa: :clap: :clap:

Hi Monika,
genau so ist es.
Wenn mir jemand vorausgesagt hätte, dass dies der einzige Regentag im Urlaub bleibt, wäre ich Morgens auch nicht so nörgelig gewesen.
Das Bild mit den dramatischen Wolken hat was.
Gruss Kate
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Tag 17 – Montag, 24.09.2007:

Moab – Moab

Der erste Weg nach dem Frühstück führt uns ins Stadtzentrum von Moab. Mit unserem schlammverkrusteten Auto sind wir auf dem Weg zur Selbstautowaschstation. Die nächste halbe Stunde sind wir mit der Autowäsche beschäftigt bzw. Frank hantiert mit dem Hochdruckreiniger und ich werfe in spritzwassergeschützter Entferung die Quarters in den Münzschlitz nach und wechsle am Automat zwischendurch 1 Dollarnoten in Vierteldollarmünzen. Nach einer abschliessenden Motorwäsche mit sanftem Wasserstrahl und dem Reinigen der Türeinstiege mit dem beim Ersteinkauf für einen Dollar erstandenen Autoschwamm sind wir mit der Optik des Trailblazers zufrieden. Jetzt sieht er wieder wie der neue Wagen aus, den wir in Las Vegas übernommen haben. Auf der US 191 nach Norden ziehen wir kurzzeitig eine tröpfelnde Wasserspur hinter uns her, aber als wir die Abbiegespur zum Arches National Park erreichen und für das obligatorische Parkschildfoto stoppen ist der Wagen durch den Fahrtwind abgetrocknet.

Im Visitor Centre steuern wir das Rangerpult an und fragen nach Plätzen für die geführte Tour in die Fiery Furnace. Am morgigen Tag sind noch Termine frei und wir können uns zwischen einer Vormittagsführung um 11.00 Uhr und der Nachmittagsführung um 14.00 Uhr entscheiden. Das Tourprogramm soll etwa 2,5 bis 3 Stunden dauern und für die Wanderung wird festes Schuhwerk empfohlen und wir werden darauf hingewiesen, dass die Tour durch extrem unwegsames Terrain führt, mit einigen Kletterpassagen wozu ein gewisse sportliche Grundkonstitution von Vorteil wäre. Das klingt nach einer richtig lohnenden rangergeführten Aktivität und wir erwerben für 10 Dollar/Person ein Ticket für die 14.00 Uhr Tour.

Wir erkundigen uns nach dem Zustand der Salt Valley Road und erfahren, dass diese noch immer gesperrt ist. Über die Beschaffenheit der befahrbaren Strassenabschnitte nördlich bis zu den Klondike Bluffs und südlich bis zum Herdina Park konnte uns die Rangerin keine Angaben machen, da derzeit noch keine aktuellen Strassenzustände vorliegen. Wir bedanken uns und schauen uns im Visitor Centre um. Wie immer hat die Bücherecke und das Regal mit den Magnetpins eine magische Anziehungskraft und wenig später verstauen wir eine Papiertüte mit Neuerwerbungen im Auto.

Geplant war für heute Morgen die Wanderung im Negro Bill Canyon zur gewaltigen Morning Glory Bridge und den Rest des Tages ebenfalls an der SR 128 zu verbringen. Aber wenn wir jetzt schon mal in unserem Lieblingspark sind, könnten wir doch mal kurz bis zu den Windows fahren. Wieder einmal hat der Genuss des Arches National Park die Neugier auf den Negro Bill Canyon verdrängt, was wir aber gar nicht schlimm finden.

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Die vertrauten Sandsteinwände der Park Avenue, der Three Gosipps, Courthouse Towers, Organ und Tower of Babel, die wir bei unserem letzten Besuch im Sept.'06 von grauschwarzen Regenwolken verdunkelt vorfanden, strahlen heute einladend im Sonnenlicht. Zeit für einige Fotostopps entlang der Parkstrasse.



Beim Balanced Rock angelangt biegen wir nicht zur Window Section ab, sondern disponieren kurzfristig auf Herdina Park um. Die Dirt Road ist bis zum Abzweig ins Salt Valley in einem hervorragenden Zustand. Nachdem sie sich von der Willow Flats Road getrennt hat, zeigt sie sich vom Regen deutlich ausgewaschen mit einigen bösen Senken die High Clerance emfehlenswert erscheinen lassen. In der Ferne sehen wir bereits die Sandsteingebilde des Herdina Park und wir parken unser Auto in einem Pullout, den schon andere Besucher vor uns genutzt haben.

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Warum sollen wir einen Schaden am Auto riskieren bei unbekanntem Strassenzustand, wenn es bis Herdina Park nicht weit zu Laufen ist? Die Entfernung haben wir ziemlich unterschätzt, irgendwie scheinen die Formationen überhaupt nicht näher zu kommen.   :roll: Aus dem geschätzten 1 km ist inzwischen mind. 1 Meile geworden und noch immer ist der Zugang zum Herdina Park nicht in greifbarer Nähe.  :(



Glücklicherweise haben wir genügend Getränke eingepackt und auch an Engergieriegel gedacht, damit aufkommender Hunger der Exkursion kein vorzeitiges Ende bereitet. Endlich kommt das Road End-Schild in Sicht und wir folgen dem gut sichtbaren Trail (vom „Parkplatz“ an der gesperrten Strasse bis zum Arch etwa 0,5 mls) durch die einladend farbige Landschaft des Salt Valleys. Über Slickrock halten wir auf einen Felsdurchbruch zu. Während Frank schon unter dem Arch auf mich wartet, fotographiere ich die Sandsteinwand mit dem Durchbruch und dem riesigen Pothole.

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Neugierig trete auch ich durch das riesige Loch im Fels und blicke in ein grosses, sandiges, aber grünes Tal das von 3 Seiten von steilen Felsgraten begrenzt wird.

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Über den griffigen Slick Rock klettern wir hinab um das Auge des Wales von seiner Schokoladenseite zu bewundern.



Wie ein gigantischer Knochen liegt die Felswand auf dem abfallenden Slickrock, durchbrochen vom imposanten Eye of the Whale.

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Der Arch hat eine Spannweite 37 feet, eine lichte Höhe von 12 feet, eine Dicke von 25 feet und eine Breite von 41 feet. Die gewaltigen Proportionen des Walauges verdeutlicht am ehesten ein Foto mit Personen.



Wir erkunden die Umgebung des Herdina Parks, erklimmen die umliegenden Sandsteingrate und geniessen die Einsamkeit in diesem wenig Beachtung findenden Teil des populären Arches National Park.

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Die Aussichten vom Slick Rock Plateau über die vielfarbige Landschaft des Salt Valleys bis hinüber zu den bekannten Zinnen und Graten sind gewaltig.



Um auf das gegenüberliegende Plateau zu kommen, klettern wir einen steilen und ausgesetzten Slickrockfels hinauf. Oben angelangt, ist uns die Hangquerung unterhalb der gegenüberliegenden, von Hoodoos-besetzten Felswand zu gefährlich, sodass wir uns auf Händen und Hintern wieder nach unten hangeln um im nach Süden hin offenen Gelände einen Zugang aufs Plateau zu finden. Doch die Felsfestungen scheinen uneinnehmbar und um das gesamte Areal zu umrunden reicht die Zeit nicht. Wir krabbeln den Felsgrat mit dem Arch an anderer Stelle nach oben und bahnen uns den Rückweg durch steiles, aber nicht ausgesetztes Gelände zurück zum Trail.

Zu einem gigantischen Felsblock hat jemand Felsbrocken als Aufstiegshilfe herangerollt und wir nutzen die improvisierte Treppe um nach oben in den Felshorst zu klettern und mit baumelnden Beinen und einer Wahnsinnsaussicht unser improvisiertes Mittagessen zu geniessen. Runter ist nicht so einfach wie hoch und bei mir bleiben ein paar Schrammen am Ellbogen und den Handballen zurück. Über Slickrock erreichen wir den bekannten Trail und wandern zurück zur Salt Valley Road.



Von der Strassensperre sehen wir den Leaping Arch und schlüpfen durch die Autoabsperrung. Frank fällt ein, dass er das Auge des Wals überhaupt nicht gefilmt hat und läuft flugs zurück, während ich die gesperrte Strasse weiter gehe zum Leaping Arch. Dabei schrecke ich einen Kojoten auf, der noch bevor ich die Kamera schussbereit habe, irgendwo zwischen den Büschen und Felsen verschwunden ist. Während ich mich vergeblich abmühe, mich in eine bessere Fotoposition für den Leaping Arch zu bringen, fährt am Eye of the Whale ein RAV4 vor, der Fahrer steigt aus und läuft das kurze Stück zum Arch. Frank, inzwischen zurück vom Filmen, brummt bei dem Gedanken an unseren Rückweg zu Fuss leise vor sich hin und dass er mal besser nicht auf mich gehört hätte und die Strasse auch bis zum Ende gefahren wäre.

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Unser Trailblazer parkt in der prallen Sonne und als wir verschwitzt von der Wanderung das Fahrzeug erreichen, und alle Luken zum Lüften aufsperren, passiert uns freundlich lächelnd ein junger Mann in einem Toyota RAV4. So einfach kann ein Besuch des Eye of the Whale auch sein. Nach einer Stärkung mit portioniertem Obst aus dem City Market und ein paar Chocolate Cookies fahren wir die Salt Valley Road zurück.



Ein Foto der Washquerung (mit Passieren dieses Flussbettes hat man die gröbsten Schwierigkeiten gemeistert) und wir stossen beim Balanced Rock wieder auf die Parkstrasse die wir mit einigen Fotostopps bei den Formationen die am Morgen im Gegenlicht lagen zum Parkexit fahren.

Mein Wunschziel ist die Onion Creek Road und Frank möchte unbedingt ins Professor Valley – beides Ziele an der State Road 128, dem Upper Colorado River Scenic Byway. Den Abzweig des Professor Valleys erreichen wir zuerst und biegen in die unbefestigte Strasse in Richtung Richardson Historic Site ein. Die Landschaft hier am Professor Creek ist bei weitem nicht so spektakulär wie erhofft, sodass wir, als die Strasse immer schmaler und steiniger wird, umkehren. Den Onion Creek lassen wir zunächst noch unbeachtet und passieren die Zufahrt zur Fisher Towers Recreation Site.



Wenig später ergeben sich vom Highway 128 spektakuläre Aussichten auf die Türme der Fisher Towers im Richardson Amphitheater. Beim Hittle Bottom Campground startet der Amphitheater Loop Trail, der an so vielversprechend klingenden Formationen wie Scorpion, Hidden Tower, Dark Spire und River Tower entlang führt. Aufgrund der fortgeschrittenen Stunde verzichten wir auf diese Wanderung und stoppen in einer Parkbucht entlang des Scenic Byways um die Fisher Towers mit dem Colorado River im Vordergrund abzulichten. Wir haben keine Schwierigkeiten die im Photoguide von Laurent Martres beschriebene Parkbucht zu finden. Den Felsen im Fluss, als optimaler Fotostandort den sehen wir aber nicht. Sollte er zur Zeit überspült sein oder von den Büschen überwuchert? Die Gipfel der La Sal Mountains verschwinden unter einer dichteren Wolkendecke, so werden die Bilder von den Towers mit dem Colorado kein Renner.

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Als die Sonne ganz hinter Wolken verschwindet machen wir uns auf zur Onion Creek Road. Diese 13 Meilen lange Dirt Road windet sich mit 27 Flussquerungen des Onion Creek durch das Herz des Richardson Amphitheaters - vorbei an zahlreichen schön gelegenen Campsites ins Fisher Valley.

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Flankiert von rostroten, eng zusammentretenden Canyonwänden fahren wir durch eine einladende Landschaft.



Auf den verwitterten Felsen thronen Felsnadeln und bei genauem Hinsehen, meint man kleine Gnome auf den Steilklippen sitzen zu sehen. Immer wieder navigiert Frank unseren Trailblazer durch den Fluss und der Matsch spritzt in die Radkästen unseres heute Morgen frisch gewaschenen Fahrzeugs.

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Als die Strasse immer steiniger wird und wir die farbigen Felsen des Fisher Valley sehen, kehren wir um.



Die Sonne kommt raus und verwandelt den Canyon in einen Schlund aus glühenden Felsen.

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Durch die hohen Felswände, liegen grosse Teile der Strasse im Schatten, sodass wir die optimale Zeit für die Tour verpasst haben. Trotzdem sind wir regelrecht begeistert von dieser Fahrt durch die imposante Schlucht des Onion Creek.



Zurück auf Asphalt steht der Sonnenuntergang unmittelbar bevor und wir beeilen uns, um zu den Buttes im Castle Valley zu gelangen.



Diese Tafelberge werden von der untergehenden Sonne in ein unglaublich intensives Licht getaucht. Wir kosten jede Minute aus und jagen mit dem Auto den Schatten davon, die sich all zu schnell über das Sandsteinmeer entlang des Scenic Byways legen.

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Immer wieder finden wir noch einen Felsen der von den Strahlen der versinkenden Sonne angestrahlt wird, um dann schliesslich bis zum neuen Tag in’s Schattenreich abzutauchen. Irgendwann ist auch das letzte Licht verschwunden und wir fahren äusserst zufrieden mit dem Tag zurück nach Moab.

Im City Market mischen wir uns einen leckeren Salat an der Salatbar und kaufen ein paar Pork Loin Chops und knuspriges French Bread. Alsbald brutzelt auf dem Campingplatz das Fleisch auf unserem Grill und nach Essen und Abwasch springen wir unter die Dusche und sitzen anschliessend mit der Nase in Büchern im Schein der Gaslaterne vor dem Zelt.

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Gefahrene Meilen: 70 Meilen
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Gruss Kate
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Katja

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Hi Kate,
das letzte Bild oben ist klasse! :daumen:
Der Herdina Park mit dem Auge des Wals sieht auch sehr interessant aus. Das kannte ich bisher noch nicht.
Zum Onion Creek und in den Fiery Furnace wollen wir im September auch.
Da bin ich mal auf den nächsten Tag gespannt!
Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Liberty

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Hallo Kate,

super schöne Fotos!!!! Den Onion Creek kennen wir noch nicht, ist hiermit für das nächste Mal vorgemerkt. Fiery Furnace haben wir auch dieses Jahr gemacht, bin gespannt, wie Dir die Tour gefallen hat. Anschließend sind wir zum Parkplatz des Tower Arch gefahren und dorthin gewandert.

Morning Glory Bridge ist auch  sehr schön. Als wir da waren, ließen sich gerade einige an einem Seil herunter, ist bestimmt auch reizvoll.

LG

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

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Canyoncrawler

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Hallo Katja,
Herdina Park war ganz nett, aber die Klondike Bluffs sollen spektakulärer sein.
Dahin fahren wir wenn es klappt in ein paar Wochen.  :D
Genaue Pläne machen wir diesmal nicht, die letzten Jahre haben wir uns nicht mehr dran gehalten, was geplant war.

Hallo Gitte,
Zitat
super schöne Fotos!!!! Den Onion Creek kennen wir noch nicht, ist hiermit für das nächste Mal vorgemerkt. Fiery Furnace haben wir auch dieses Jahr gemacht, bin gespannt, wie Dir die Tour gefallen hat. Anschließend sind wir zum Parkplatz des Tower Arch gefahren und dorthin gewandert.
Danke fürs Fotolob.  :D
Onion Creek war wirklich toll. Besonders der Fahrer hatte viel Spass bei den ganzen Flussquerungen.
Fierry Furnace, die Tour war etwas anders als erwartet, das kommt noch.  :wink:
Zum Tower Arch wollten wir eigentlich auch, nur nicht an dem Morgen, da man im Herdina Park nachmittags das beste Licht haben soll. Und auf die Morning Glory Bridge werden wir wohl noch länger warten müssen. Moab in wenigen Wochen ist schon ausgebucht mit vielen neuen Wünschen, da wird der Negro Bill Canyon wieder auf der Strecke bleiben.   :(
Gruss Kate
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