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Autor Thema: Out of the Desert- 3,5 Wochen Mountains, Deserts & Canyons m. Zelt u. SUV 09/07  (Gelesen 43347 mal)

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Katja

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Hi Kate,
zum Tower Arch wollen wir auch, und Volker hatte auch schon das Walauge eingeplant. :pfeifen:

Die Wanderung zum Morning Glory Arch haben wir ja auch schon gemacht. Ist mal 'ne ganz nette Abwechslung zu den roten Steinen, obwohl ich eher Rote-Steine-Fan bin.

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Canyoncrawler

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Tag 18 – Dienstag, 25.09.2007:

Moab – Moab

Der heutige Tag sollte ganz im Zeichen des Arches National Parks stehen. Vorher verlängern wir den Campground um eine weitere Nacht und stehen daher erst gegen 8.30 Uhr am Parkeingang im Stau. Mit dem Annual Pass werden wir auf der 2. Spur durchgewunken und registrieren bei der Einfahrt, dass der Devils Garden Campground mal wieder belegt ist. Ohne Reservierung muss man auch Ende September noch verdammt früh dran sein, um einen Platz zu ergattern. Perlenkettengleich zieht sich eine Karawane von Fahrzeugen den Scenic Drive hinauf und wir zuckeln im Geniessertempo hinterher. Bis zur Abfahrt zur Window Section hat sich die Fahrzeugschlange ein wenig gelichtet und wir biegen in die One-Way Road zu den Windows und Double Arch und Cove of Caves ein.

Foto

Bei den Windows stoppen wir nur ganz kurz, zwei Busse haben ihre Ladung ausgespückt und die Lichtverhältnisse sind ungünstig. Der Turret Arch scheint von einer kompletten Busreisegruppe belagert zu sein und wir kehren um, zurück zum SUV. Weiter geht es zum Double Arch. Von diesem eindrucksvollen Doppelbogen fehlt uns noch ein anständiges Foto und jetzt am frühen Morgen ist eine gute Zeit dafür. Auch der Kurztrail zum Double Arch ist bereits gut besucht und im Schatten des Double Arch wuseln noch mehr Reisende zwischen den Felsbrocken im Hang umher. Gerade als alle Besucher hinter Felsbrocken verschwunden sind, drücke ich den Auslöser und wir gehen ein Stück zurück für weitere Bilder.



Ein älterer Herr der uns irgendwie bekannt vorkommt hat teures und umfangreiches Kameraequipment aufgefahren und alleine das Stativ muss ein Vermögen gekostet haben. Wir schauen mal bei ihm vorbei um die Perspektive zu testen und kommen kurz ins Gespräch. Er erzählt uns, dass ihm die Besucher die im Arch herumklettern gerade recht sind, um die Grösse zu verdeutlichen und dieser Standort hier wäre ideal, da der Busch einen interessanten Bildervordergrund abgeben würde. Er fotographiert offensichtlich mit Weitwinkel und so sehr wir uns auch bemühen, ein ähnliches Foto wie wir auf seinem grossen Display sehen, will uns nicht gelingen. Sein Lieblingsarch im Park ist der Landscape Arch und diesem möchte er anschliessend noch einen Besuch abstatten, und augenzwinkernd fügt er hinzu, man könnte ja nie wissen, wann dieser filigrane Bogen einstürzen würde.

Wir entfernen uns ein wenig und Frank fängt an zu flüstern dass dies der Fotograph aus dem Buch wäre. Er meint Tom Till -  :shock: aber ich bin mir da nicht so sicher. Wenn er es ist, dann muss die Aufnahme in Laurent Martres Buch „Photographing the Southwest“ vor etwa einem Jahrzehnt entstanden sein und ein inzwischen gealterter Tom Till ein Hörgerät tragen und ausnahmsweise ohne Großformatkamera unterwegs sein.  :wink: Warum sollte Tom Till ausgerechnet heute im Park sein, wo kein Wölkchen am tiefblauen Himmel steht und für interessante Shots sorgt. Ich kann Frank gerade noch davon abhalten, zu dem Herren in Khakishorts und Schlabbershirt zurück zu gehen und ihn zu fragen ob er Tom Till ist. Zurück am Auto gilt der erste Blick dem Foto des Landschaftsfotographen. Wir möchten nicht darauf wetten und es ist eher unwahrscheinlich, aber die Ähnlichkeit war verblüffend.  :)

Noch darüber diskutierend erreichen wir den Panorama Point und erklimmen die versteinerten Dünen aus Navajo-Sandstein. Der Blick schweift über das Salt Valley und die Sandsteinformationen entlang des Scenic Drives.

Foto

Unser nächster Stopp ist der Delicate Arch Viewpoint. Wir laden ein wenig Wasser in den kleinen Rucksack und blicken zunächst vom Lower Viewpoint auf Utahs Wahrzeichen, den Delicate Arch. Anschliessend nehmen wir den mässig steilen Trail zum Upper Viewpoint in Angriff. Das letzte Stück geht es über Slickrock bis zur Abbruchkante über dem Winter Camp Wash. Nördlich oberhalb der Steilklippen des Winter Camp Wash thront spielzeugleich die weltbekannte Formation des Delicate Arch, daneben ein paar Sandsteinknubbel. Von hier kann man sich die gigantischen Ausmasse des Steinbogens im Entrada Sandstein der zur Ikone des Südwestens wurde überhaupt nicht vorstellen.



Diesen tiefen Einschnitt des Winter Camp Wash, aus dessen grünen Tal sich wie ein globiger Wanderstiefel ein gewaltiger Sandsteindom erhebt, haben wir nicht so eindrucksvoll in Erinnerung und wir verbringen geraume Zeit auf dem Slickrock Plateau. Am Canyonrand erkennen wir, dass sich hier ein weiterer Arch verbirgt, der sich so eng an die Abbruchkante schmiegt, dass man ihn erst sieht, wenn man direkt am Plateaurand steht.

Zurück am Auto nehmen wir Kurs auf die Türmchen und und Zinnen des Devils Garden.



Mit Phantasie erkennt man lauter Fabelwesen. 



Ein Kurztrail führt zum Skyline Arch.

Foto

Die Parkplätze entlang der Einbahnstrasse der Devils Garden Picnic Area und Trailhead am Ende des Scenic Drives sind gut besucht. Mit unserem Trailblazer schlüpfen wir in eine gerade frei gewordene Lücke und Halten nach einer freien Tischgruppe Ausschau. Auch nach der Lunchzeit sind die Picnic Tables voll belegt und wir warten eine Weile bis ein Platz frei wird, den wir anschliessend mit Kochgeschirr und Gaskocher in Beschlag nehmen. Die folgende Wanderung in der Fiery Furnace möchten wir nicht hungrig antreten und wir köcheln uns eine warme Mahlzeit bestehend aus Nudeln mit Tomatensauce aus der Konserve die wir mit knackigem French Bread und einem Pfirsich als Nachtisch abrunden.

Nach diesem Mahl bliebe noch Zeit für einen Abstecher auf dem Devils Garden Trail bis zum Tunnel Arch und Pine Tree Arch oder für die Kurztrails zum Broken Arch und Sand Dune Arch, aber wir sind nicht sicher, ob wir auf dem kleine Parkplatz bei Fiery Furnace einen Platz finden und fahren lieber in gemütlichem Tempo mit einigen Stopps zum Trailhead der geführten Rangertour. Hier parken um 14.30 Uhr (wir haben Tickets für die 15.00 Uhr Tour und nicht wie im letzten Tagesbericht geschrieben für 14.00 Uhr) - eine halbe Stunde vor der Tour - bereits zahlreiche Autos und die ersten Besucher rüsten sich mit Wanderschuhen und Rucksack für die Wanderung. Unsere Rucksäcke stehen bereits gepackt auf dem Rücksitz und wir schultern diese und suchen uns einen schönen Platz oberhalb des Sandsteinlabyrinths mit Blick auf die Gipfel der La Sal Mountains.



Ein Zaun mit Hinweisschild markiert den Beginn der Permitzone. Ab hier geht es auf eigene Faust nur mit Hiking Permit oder eben unter Rangerführung weiter.

Foto

Eine Gruppe Wanderer steigt den Trail hinab, wenig später verschlucken die Felsen der Fiery Furnance die Hiker. Um 14.55 Uhr parkt ein klappriger Geländewagen des NPS auf dem reservierten Ranger Parkplatz ein und eine junge Frau in Khaki-Hosen und grauen Hemd mit National Park Service Emblem steigt aus. Sie stellt sich vor (den Namen habe ich vergessen) und spricht ein paar einleitende Worte, dass es ein anspruchsvoller Trail wäre, für Wanderer mit Erfahrung, da es durch unwegsames Terrain ginge, zum Vorankommen wären ein paar Techniken und Bewegungen erforderlich, die sie uns während der Tour zeigen würde. Wir sollten diese einfach nachmachen, dann wäre die Tour technisch kein Problem. Unterwegs erführen wir bei verschiedenen Stopps allerlei Interessantes.

Durch einen Felssturz wurde vor ein paar Tagen ein Abschnitt des Trails verschüttet und der National Park Service würde hart daran arbeiten, den Trail wieder frei zu bekommen. Mit etwas Glück, käme noch während unserer Tour über Funk die Meldung, dass der übliche Rundkurs komplett begehbar ist. Wir sollten genügend Wasser mitnehmen, festes Schuhwerk tragen, Sonnenschutz nicht vergessen und sperrige Dinge am besten im Auto lassen, da sie in den engen Felspassagen hinderlich sein würden. Zwischendurch würden wir immer wieder unsere Hände gebrauchen müssen. Die Gruppe solle bitte dicht zusammenbleiben und los geht es, denken wir. Ein Ehepaar diskutiert noch darüber ob die Trekkingstöcke zu den hinderlichen Gegenständen gehören, die sie besser im Auto lassen. Die Rangerin sagt, dass wenn sie es gewönt wären mit Stöcken zu wandern, sollten sie die Stöcke mitnehmen und an den Passagen wo man die Hände benötigt, diese am Rucksack festzurren.

Eine bunte Truppe setzt sich in Bewegung: Teilnehmer die von der Statur sonst eher eine Abneigung gegen körperliche Anstrengungen zu haben scheinen, Besucher in Polohemden, Bundfaltenhose und Business-Slippers bis zu voll aufgerödelten Wanderern jeden Alters mit teuren Rucksäcken und Khaki-Wanderkleidung und jungen, durchtrainierten Leuten in bunter Funktionskleidung mit Hiking-Sandalen und Hydropack war alles vertreten. In Gänsemarsch stapfen wir los und laufen einen mässig steilen Abhang hinunter.

Foto

Unten warten wir bereits schon etwas länger, bis die ganze Gruppe wieder zusammen ist. Frank lästert bereits, dass wir in dem Tempo erst zum Sonnenuntergang wieder draussen sind. Ich halte das für einen Witz und grinse – noch. Unten sortiert die Rangerin die Gruppe und fragt nach einem erfahrenen Wanderer, der die Nachhut bilden möchte. Es meldet sich direkt eine Frau, die diesen Job übernehmen möchte - die Ärmste wie sich noch herausstellen wird.  :roll:



Als wir durch einen Wash laufen und ein Gebüsch den Weg versperrt, beginnen bereits die ersten orientierungslos umherzuirren, dabei ist im Sand eine Spur, die man kaum übersehen kann. Am ersten Stopp zeigt die Rangerin uns kryptobiotische Krusten, erklärt die Zusammensetzung und die Bedeutung dieser Krusten für das Ökosystem. Die kryptobiotischen Krusten stellen in vielen Bereichen des Nationalparks die Lebensgrundlage für alle Pflanzen und Tiere dar. Es handelt sich dabei um einen „lebenden Bodengrund“, der vor allem aus Blaualgen besteht, daneben aber auch Moose, Flechten, Grünalgen, Pilze und Bakterien enthält. Besonders die Blaualgen sorgen für eine Nährstoffanreicherung des Bodens, da sie in der Lage sind den Stickstoff der Atmosphäre in einer für Pflanzen nutzbaren Form im Boden zu fixieren. Daneben halten sie durch ihre Ausläufer den Boden zusammen und schützen ihn so vor Erosion bis in eine Tiefe von 10 Zentimetern. Gleichzeitig ergeht die Warnung, diese Krusten keinesfalls durch einen unbedachten Tritt zu zerstören, da die Natur 100 Jahre benötigt um diese zu regeniereren.

Beim nächsten Halt erfolgt die Erklärung der Definition von Arches und Natural Bridges. Erst ab einer bestimmten Grösse des Durchbruches spricht man von einem Natural Arch. So erblicken wir einen einfachen Felsdurchbruch, einen Arch

Foto

und eine von periodisch fliessendem Wasser erodierte Natural Bridge.



Frank und ich wechseln unsere Position in der Gruppe. Wir waren zunächst hinten um mehr Zeit zum fotographieren zu haben, setzen uns ins 1. Drittel da sich herausstellt, dass wir hier am Anfang der Truppe noch mehr Zeit zum fotographieren haben werden und weniger Leute im Bild stehen. Es dauert bei jedem Stopp geraume Zeit, bis alle Teilnehmer aufgeschlossen haben und mit zum Teil gefährlich unsicheren Tritten die unebenen Felspassagen erklommen haben.

Foto



Durch slotcanyonartige Passagen und ein Labyrinth von Türmchen, Zinnen und Felsnadeln erreichen wir den Skull Arch, dessen doppelter Durchbruch stark an die knöcherne Augenhöhle eines Schädels erinnert.



Es folgt ein Vortrag über das Leben in einem Pothole, den regenwassergefüllten Felsbecken die von Kleinstlebewesen bevölkert werden. Jeder Tritt in die Pfütze stört das ohnehin schwierige Überleben in den verdunstenden Wassersammlungen.

Foto

Sprichwörtlich über Stock und Stein schieben wir uns unter Einsatz von Händen und Füsen vorwärts. Einige Teilnehmer der Gruppe kommen an den Rand ihrer technischen Möglichkeiten. Vor uns läuft das Ehepaar, das am Trailhead über die Mitnahme von Wanderstöcken diskutiert hat. Die Frau hat grösste Schwierigkeiten. Der Mann zieht sie immer wieder wie einen Kartoffelsack über für uns noch problemlos begehbare Wegabschnitte. An einer Passage kommt sie trotz Zug von vorne überhaupt nicht mehr weiter und Frank unterstützt das Vorankommen durch kräftiges Schieben. Unsere Rangerin ist inzwischen auch schon ein wenig genervt und blickt mehrmals auf die Uhr. Wir stehen mehr, als das wir Wandern. Frank witzelt wieder: man müsste diese Tour von Fierry Furnace Guided Walk in Guided Stand umbenennen.

Sobald die letzten Nachzügler zur Gruppe aufgeschlossen haben, folgt wieder ein weiterer Vortrag dem nicht mehr alle aufmerksam folgen können, da sie von den Anstrengungen des Weges fix und fertig sind. An einer Stelle können wir durch eine Art Tunnel robben, doch da wir heute Morgen saubere Kleidung angezogen haben, verzichten wir auf diese staubige Einlage. Ein paar der jungen Leute mit den Trekkingsandalen vertreiben sich die Zeit indem sie gleich mehrmals durch den Tunnel kriechen und dies fotographisch festhalten.

Inzwischen haben wir neue Hinterleute. Hinter uns souffliert ein Mann seiner Frau ständig, wie sie den Trail zu nehmen hat: "Do exactly the same then the women before you". Die Women bin ich und irgendwann bin ich ziemlich angenervt von den ständig im gleichen Wortlaut vorgebrachten Änweisungen. An einer Stelle wo man wieder ein wenig Kamintechnik anwenden muss, da es durch eine sich nach unten stetig verengende Felsspalte geht, klettere ich anstatt mit beiden Füssen auf der einen Seite und den Händen an der gegenüber liegenden Felswand in Stemmtechnik durch die Spalte und schraube mich dabei ein wenig nach oben. Schliesslich vernehme ich von hinten eine entsetzte männliche Stimme: "Honey, don't do that." Klettert die Frau hinter mir doch auf exakt die gleiche Weise durch die Spalte, und steht bereits einen halben Meter in der Wand und droht abzurutschen. Während ich keine Mühe habe, am Ende des Spaltes wieder nach unten zu kommen, bereites es dem Amerikaner ein wenig Mühe, sein Honey wieder mit beiden Füssen wohlbehalten in den Sand zu bringen.

Frank schimpft mit mir und mich überkommt das schlechte Gewissen. Meine Kletteraktion führt aber dazu, dass das Paar sich alsbald zurückfallen lässt und sich neue, weniger experimentierfreudige Vorderleute sucht. Nach den technisch schwierigeren Passagen warten wir mind. 15 Minuten bis alle Teilnehmer wohlbehalten eingetroffen sind, Zeit für Fotos von den Canyonwänden,



Zeit um in Spalten zu schauen,

Foto

wiederholt auf die Uhr zu blicken, viele Schlucke aus der Trinkflasche zu nehmen und sich zu langweilen. Die jungen Leute in den Trekkingsandalen haben sich die Rangerin geschnappt und quetschen sie ein wenig nach lohnenden Wanderungen aus. Wir gesellen uns dazu und erfahren, dass die Rangerin, Biologiestudentin an der University of Colorado, am liebsten in den Bergen wandert und eines ihrer bevorzugten Wandergebiete die San Juan Mountains sind. In Colorado kennt sie sich sehr gut aus, die Canyons in Utah sind nicht so ihr Metier. Dafür hat sie einen ausgezeichneten Tipp für eine Wanderung im Glenwood Canyon: den Hanging Lake Trail – kurz aber steil bis zu ein paar Cascaden über einem kleinen See. Von diesem Trail hatten wir letztes Jahr noch keine Ahnung als wir via Interstate am Colorado entlang durch den Glenwood Canyon fuhren, schade.

In den Schluchten der Fiery Furnace hat das Funkgerät der Parkangestellten keinen Empfang und ohne Nachricht von der Trailöffnung beschliesst sie trotzdem den Loop zu vollenden, da uns ansonsten ein gewaltiger Arch entgehen würde: der Surprise Arch.



Der Name des Arches soll auf die überraschende Entdeckung dieses Arches zurückgehen, in einer dunklen Kammer, wo niemand einen Arch vermutet hätte. Um so grösser soll die Überraschung angesichts der gewaltigen Spannweite dieses Bogens gewesen sein.

Wir stehen inwzsichen bei einigen Alkoven. In diesen Felsüberhängen hat man antiken Rattenmist gefunden, der Forschern bei Labortests wertvolle Informationen liefert. Es folgt die Passage wo eine notdürftige Treppe aus Felsbrocken beim queren des Felssturzes hilft. Dieser Abschnitt wird zu einer harten Geduldsprobe, die ganze Gruppe stockt, da mehrere Teilnehmer erhebliche Schwierigkeiten mit dem Überklettern der Felsbrocken und dem Abstieg über steile, in den Stein gemeisselte Felsstufen haben. Wir stehen uns die Beine in den Bauch, die Rangerin – ohne Kopfbedeckung losgewandert hat einen sichtbaren Sonnenbrand auf der Nase, ein grosser Teil der Gruppe hat die Trinkflaschen leer und es wird Zeit das die Tour endet. Bis alle unten sind und abschliessend wieder über einen technisch anspruchslosen aber steilen Trail nach oben steigen, vergeht geraume Zeit. Um 18.20 Uhr erreichen wir wieder den Parkplatz. Nach 3 Stunden und 20 Minuten für weniger als 2 Meilen.

Wir verabschieden uns hastig von der Rangerin, stürzen auf die Vaulted Toilet und springen anschliessend direkt ins Auto um zum Trailhead des Delicate Arch Trail zu fahren. Irgendwann so kurz nach 19.00 Uhr geht die Sonne unter. Wir haben versäumt uns nach den genauen Zeiten zu erkundigen und sind entsprechend in Eile. Am Parkplatz sind alle Plätze belegt und wir ergattern einen der wenigen Parkgelegenheiten entlang der Strasse. Schnell frische Wasserflaschen in den Rucksack gepackt, das Stativ und eine Banane geschnappt und auf geht es. Wir folgen der unendlichen Karawane der Delicate Arch Hiker hinauf auf das Slickrock Plateau wo Utahs Wahrzeichen thront. Wir legen ein ordentliches Tempo vor und lassen viele Wanderer hinter uns und verbreiten Unruhe. Scheinbar wissen andere Wanderer ebenfalls nicht genau, wann die Sonne versinkt und wir hören ein paar Mal wie sich deutsche Besucher darüber auslassen, dass sie sich beim Aufstieg mehr beeilen müssten um noch rechtzeitig oben zu sein.

Ein Mann der mit uns an der geführten Tour teilgenommen hat, hetzt ebenfalls mit schnellen Schritten nach oben und erzählt schnaufend, dass er nicht damit gerechnet hat, dass die Tour so lange dauern würde. Wir ebenfalls nicht und darüber witzelnd dass wir die mindestens 20-minütige Verspätung eben jetzt wieder rauslaufen müssten, motivieren wir uns für den steilen Aufstieg. Für den Genuss der Wanderung bleibt keine Zeit wir sehen einfach nur zu, dass wir so schnell wie möglich nach oben kommen. Es geht um eine letzte Biegung und – Wow.



Der Anblick ist schier überwältigend. Genau wie beim 1. Besuch raubt uns der Delicate Arch den Atem. In majestätischer Erhabenheit thront er freistehend 14 m hoch über einem nach zwei Seiten steil abfallenden Amphitheater. Es müssen mehr als Hundert Leute, vielleicht sogar mehr als Zweihundert Leute hier oben sein die auf den Sunset warten. Die Plätze in der 1. Reihe sind bereits belegt. Als ich mich von dem umwerfenden Anblick lösen kann, sinke ich erst mal erschöpft auf einen Felsen. Frank baut derweil das Stativ auf. Viele weitere Wanderer treffen ein und es wird noch voller hier oben.

Auf einem Fels hat es sich eine Frau mit einer Malstaffelei bequem gemacht und sie bannt den Delicate Arch in Aquarelltechnik auf eine kleine Leinwand. Der Mann harrt mit einer Kamera bewaffnet der Dinge die da kommen werden. Ich bin mit dem Standort des Stativs nicht zufrieden, ich hätte die eine Bergspitze gerne in der Mitte des Steinbogens. Frank murrt und versucht das Stativ so auszurichten, dass die montierte Kamera wie gewünscht mittig die Bergspitze im Arch einfangen kann. Das gelingt nicht ganz, ich bin mit der Position nach wie vor nicht zufrieden. Unsere Aktion und die daraus resultierende Unterhaltung verrät unsere Nationalität – deutschsprachig wie mindestens 50 % der Besucher hier oben. Frank mit seiner aufgeschlossenen Art ist bereits in eine Unterhaltung mit der Malerin und ihrem Ehemann verwickelt. Es gesellt sich noch eine junge Frau dazu und gemeinsam tauschen wir in der Atmosphäre angepasster Lautstärke Reiseerfahrungen aus.

Andere Besucher sind nicht so rücksichtsvoll und brüllen sich geräuschvoll Anweisungen für Fotoeinstellungen und andere Belanglosigkeiten zu. Ein Mädel wagt es sich dem Arch zu nähern und erntet dafür lautstarke Buhrufe in deutscher Sprache und ein Pfeifkonzert. Schnell ist sie wieder verschwunden. Die Kamera klickt.

Foto

Das Licht ist noch gut und wir verfolgen den wandernden Schatten des Arches an dem benachbarten Sandsteinknubbel. Die Verhältnisse wandeln sich mit dem schwindenden Tageslicht schnell. Aus einem sanften Glimmen wird ein intensives, orange-braun-farbenes Leuchten und Glühen. Auf den Bildern wirkt es beinahe kitschig und ohne kontrastierende Wolken am Himmel unnatürlich. Als hätte man im Bildbearbeitungsprogramm eine völlig unangemessene Farbsättigung gewählt. Plötzlich erlischt das Glühen, der Arch wirkt fahl und bleich. Unmittelbar danach setzt sich die Abstiegskarawane in Gang. Kaum jemand hält noch einen Moment inne. Wir verziehen uns in eine Ecke und kosten noch ein wenig die Stimmung aus bevor auch wir uns an den Abstieg machen. Die junge Frau gesellt sich zu uns und bei netter Unterhaltung wandern wir gemeinsam zurück zum Parkplatz. Sie verabschiedet sich, sie möchte am abendlichen Rangerprogramm teilnehmen. Wir haben für heute genug Rangeraktivitäten gehabt und fahren bei Dunkelheit zurück nach Moab.

Gefahrene Meilen: 50 Meilen
Übernachtung: Moab Valley RV Resort Campground 21,80 $
Gruss Kate
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Ganimede

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Schöne Bilder vom Arches NP Kate  :winke:

Dann werde ich mir noch etwas zum Lesen einpacken, falls wir die Tour zur Fiery Furnance machen werden  :wink: :wink: :wink:

Gruß
Volker

Canyoncrawler

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Hi Volker,

Zitat
Dann werde ich mir noch etwas zum Lesen einpacken, falls wir die Tour zur Fiery Furnance machen werden

Ist kein Fehler.  :wink:
Gruss Kate
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kuschelwuschel

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Super Bericht über die geführte Wanderung. Ich konnte mir diese wirklich gut vorstellen und ein lachen konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Viel unterschätzen die Tour bzw. überschätzen ihre Fähigkeiten.  :D

Den Arches NP finde ich spitze, gerade dort gibt es wirklich viel zu wandern und zu sehen.

Viele Grüße

Kuschelwuschel

Sedona

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Kate, habt Ihr gar kein Foto vom "Tom Till" gemacht???  :D
Ich habe im letzten Urlaub auch mal "Michael Kelsey" gesehen, zumindest war ich überzeugt davon bis er plötzlich uns auf Deutsch angesprochen hat und dann sogar ein deutsches Kennzeichen am Auto hatte....   :oops: :lol:

Vielen Dank für diesen interessanten Bericht aus Fiery Furnace! :D

Canyoncrawler

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Super Bericht über die geführte Wanderung. Ich konnte mir diese wirklich gut vorstellen und ein lachen konnte ich mir dabei nicht verkneifen. Viel unterschätzen die Tour bzw. überschätzen ihre Fähigkeiten.  :D

Den Arches NP finde ich spitze, gerade dort gibt es wirklich viel zu wandern und zu sehen.

Viele Grüße

Kuschelwuschel

Anstelle eine Fotomappe die man im Visitor Centre bei der Anmeldung zur Tour vorgelegt bekommt wo die technischen Hindernisse abgebildet sind, sollten die lieber einen Hindernisparcour o.ä. aufbauen den man absolvieren muss um in die Tour zu kommen.  :lol:
Nein, war Spass. Ich denke wir hatten etwas Pech. Würde so eine Tour aber wieder machen. Wobei wir uns jetzt unbesorgt in die Fiery Furnace begeben können. Wenn Frank einmal irgendwo war, funktioniert sein Orientierungssinn mindestens genau so gut wie ein GPS (das in Fiery Furnace keinen durchgängigen Empfang hat).

Zitat
Kate, habt Ihr gar kein Foto vom "Tom Till" gemacht???
Nein, leider nicht.  :D
Ungefragt fotographiere ich keine Leute (ausser die sind weit weg oder merken nicht, dass sie mit im Bild sind).   :wink:
Aber mal schaun wen wir dieses Jahr so an Prominenz zu sehen glauben.  :lol:
Zitat
Vielen Dank für diesen interessanten Bericht aus Fiery Furnace!
Ich hoffe der Bericht war jetzt nicht geschäftsschädigend für den NPS. Die Rangerin hat sich wirklich grosse Mühe gegeben die Tour interessant zu gestalten. Gegen die unvorhergesehene Länge war sie machtlos.
Gruss Kate
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Charles-Henry

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Hi Kate,
 so ähnlich ist uns aufgrund eigener mangelnder Kondition beim Rundkurs im Devílsgarden ergangen.
Wir hatten von Hans, du weist, wen ich meine, den Trail empfohlen bekommen, als easy doing.
Leider haben wir auf dem Rückweg bewußt den Rundweg gewählt - was sind schon ein paar Meilen mehr?? Es ging hoch und steil bergab, entlang von Simsen wo gerade mal eine Schuhbreite Platz fand. Heavy!! So waren wir fast 8 Stunden dort unterwegs und es war einfach fantastisch! Genau wie dein schöner Reisebericht.
Wir freuen uns auf den Nächsten! :lol: Coming soon????

Canyoncrawler

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Hallo Karl-Heinz,

den Primitive Trail des Devils Garden sind wir nur ein kurzes Stück gelaufen. Wir hatten ihn bei unserer 1. Tour im Programm, wurden aber dann von einem aufziehenden Gewitter zur Umkehr gezwungen. War dann wohl besser.  :lol:
Auf dem Trail bis zum Double O Arch geht es ja auch teilweise über Stock und Stein, das kommt noch.  :)

Die nächsten Tage wird es allerdings keine Fortsetzung geben, ich bin gerade damit beschäftigt in den Hafen der Ehe einzulaufen: Morgen, am 08.08.08 wird geheiratet.   :D

Gruss Kate
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Liberty

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Die nächsten Tage wird es allerdings keine Fortsetzung geben, ich bin gerade damit beschäftigt in den Hafen der Ehe einzulaufen: Morgen, am 08.08.08 wird geheiratet.   :D


Hallo Kate,

das ist ja mal eine Nachricht....

Da gratulier ich doch jetzt schon mal und wünsche Dir für morgen einen supertollen Tag und für die Zukunft Euch beiden alles Liebe und Gute   

LG

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

Reisen ist tödlich für Vorurteile (Mark Twain)

ilnyc

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Die nächsten Tage wird es allerdings keine Fortsetzung geben, ich bin gerade damit beschäftigt in den Hafen der Ehe einzulaufen: Morgen, am 08.08.08 wird geheiratet.   :D

Na, das nenne ich doch mal einen echten Grund, bei einem Reisebericht zu pausieren.

Congratulations!


Palo

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Am 8.8. um 8 Uhr 08

die herzlichsten Glückwünsche
Gruß

Palo

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Auch ich gratuliere sehr, sehr herzlich!

Katja

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Herzlichen Glückwunsch, Kate!
Ich hoffe, alles war so, wie du dir das vorgestellt hast!
Liebe Grüße
Katja
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Liebe Kate,

du hast bestimmt "ja" gesagt. Und daher wünsche ich euch für die Zukunft alles Gute, Liebe und Schöne und vor allem viele schöne Reisen.

Wenn ich euren Reisebericht so lese, dann denke ich schon, dass ihr ein gutes Team seid und ich wünsche euch sehr, dass sich das auch im Alltag bewahrheitet und bewährt!

Alles Liebe

Birgit