Hallo liebe Freunde,
hier bin ich wieder. In den Bergen und Wäldern rund um Pioneer gab es rein gar nichts an 'Hottschpotts'! Ich wusste vom letzten Besuch hier, dass mein Freund Douglas in seinem Sommerhaus zwar einen Internet-Zugang hat, das Ganze spielt sich allerdings über eine Telefonleitung ab. Bilder hochladen... negativ.
Auch die Cellphones versagen hier, dafür gibt es 'Natur pur' Für die Stadtmenschen Pierre samt Frau eine echte Herausforderung.
Hier ein Eindruck für Euch:
Jetzt geht aber weiter, zurück in Livermore gibt es den Gratis-Hotspot im Hilton Doubletree.
9. Tag
21.07.2006
Anaheim (Disneyland) – Chula Vista08:00 Der Tag beginnt wie üblich mit einem hungernden Corvin, der an die Zimmertür pumpert. Ich bin noch nicht munter genug, um nach einem gelben Karton zu greifen.
Sigi sieht schlecht aus, er hustet, hat Halsschmerzen und vermutlich auch Fieber. Na das kann ja heiter für ihn werden. Die Klimaanlage in Los Angeles dürfte ihn verfolgen und hat ihm trotz der Hitze eine ordentliche Verkühlung beschert. .
Wir gehen zum IHOP neben dem Radisson frühstücken. Die Kinder, die bis jetzt die Frühstücksbuffets gewohnt waren, schauen verdutzt die Speisekarte an. ‚Wieso gibt es hier keine einfachen Semmeln, das ist ein komisches Land!’ kommentiert Denise die Karte. Ich komme endlich zu meinen geliebten ‚Eggs Benedict’.
Um 09:30stehen wir vor den Toren des Vaters aller Themenparks. Sigis Versuch mit einer Ermäßigung scheitert kläglich, daher berappen wir die 59 $ pro Frau, Mann und Nase und betreten das Wunderland. Die geneigten Leser dieses Berichts mögen sich wundern: Dieses ist nach unzähligen Kalifornienreisen mein erster Besuch hier. Ich wollte ja auch heute nicht mit, aber die Aussichten auf Staus auf den umliegenden Freeways und überlaufene Beaches hat mich von meiner geplanten Solotour durch LA und Umgebung abgehalten. Und so tauche auch ich in das Wunderland ein, dass seinen 50. Geburtstag feiert.
Natürlich muss ich schon nach kurzer Zeit zugeben, dass mir das Ganze sehr gut gefällt, noch dazu, wo wir als erstes mit der Disneyland- Railroad fahren.
Da erreicht mich der Anruf meines Chefs aus Tagen, die, obwohl erst drei Monate zurückliegend, mir doch schon weit entfernt scheinen. Ins Unternehmen wurde nächtens eingebrochen (trotz neuer, sündteurer Alarmanlage
), Beamer, Laptops, TFT’s u.a. sind weg, teilweise sind Büros verwüstet worden. Auch mein Firmenlaptop mitsamt des Samsonite Koffers und Laptop-Drucker, alles Dinge, die noch immer verwaist in meinem, noch nicht neu besiedelten ehemaligem Zimmer standen, sind weg.
Ich gebe die gewünschten Anleitungen zur Abwicklung der versicherungstechnischen Details und muss insgeheim grinsen. Die Alarmanlage produzierte laufend Fehlalarme, vielleicht war es jetzt bei einem ‚richtigen’ Alarm dem nachtschlafenen Menschen in der Zentrale zu blöde, etwas zu unternehmen.
Naja.
Inzwischen sind wir bei ‚New Orleans’ angelangt. Toll gemacht, ein ‚Mississippi Steamer’ gondelt durch die Lagune:
Inzwischen bewegen sich die Massen durch die Gegend. Natürlich wollen die Kinder beim ersten Ride fahren.
Wir stellen uns in die mehrfach geschwungene Line. Laufend überholen uns auf der abgetrennten ‚Nebenlinie’ fröhlich und auch boshaft grinsende Menschen.
Wieso können die sich vordrängen?’ fragt Denise. ‚Das ist der Business Class Check-in!’ feixe ich. ‚Meine Frequent Traveller Card haben sie nicht genommen, vielleicht bringt dein Vater mit seiner Senator Card etwas zusammen!’
Sigi reagiert kaum auf die Spitze, der Arme ist wirklich schwer bedient. Ich beschließe, ihn heute zu schonen und von Verwarnungen zu befreien. Die ‚Fastpass’ Line ist natürlich die schnellere, kostet aber 33 $ extra!
Endlich haben auch wir es auch geschafft, wir sitzen hintereinander in dem ‚6- Mann und Frau Kanu’ und der ganz vorne sitzende Corvin wird schon bei der ersten leichten Abfahrt nass.
Bei der fast senkrecht abfallenden Schlussabfahrt durchtränkt es ihn endgültig.
Nach dem Aussteigen schimpft er wie ein Rohrspatz. Ich blicke auf zum Gott der Wasserspiele und bedanke mich artig.
Die Revanche für das boshafte Gelächter anlässlich meiner gestrigen Durchnässung in der ‚soak zone’ ist voll gelungen.
Kurz darauf ereilt es den armen Junior ein zweites Mal: Gleich neben der Lagune befindet zu meinem Erstaunen eine kleine Raucherzone.
Corvin kann nicht anders… Vom Vater dafür verstoßen und enterbt, zündet sich Marlboro-Man junior dort eine Zigarette an. Schon ist ein Guard da, der ihn fragt, wie alt er denn wäre.
Der liebe Onkel Pierre springt helfend ein und meint: ‚My son just became 18 and I hate his smoking!’
Kopfschüttelnd geht der Mann weiter, Corvin haucht ‚Danke!’, der echte Vater wirft ihm einen vernichtenden Blick zu. Ich bleibe blicktechnisch unversehrt.
Bei ‚Pirates of the Caribbean’ sind bereits 60 Minuten Wartezeit angesagt und das in der prallen Sonne. Es ist inzwischen heiß geworden. Wir beschließen, es ist jetzt 11:45, einen Snack in einem kleinen Lokal in der ‚Bourbon Street’ einzunehmen. Die French Onion Soup und die Gumbo schmecken ganz köstlich. Die Kinder treiben das Lokal allerdings mit je 5 Gratis- Refills ihres ‚Large Sprite’ an den Rand des Ruins.
Anschließend machen wir eine recht gut gestaltete Jungle-Ride in einem Flussboot, wo wir nur kurz anstehen müssen. Denise möchte in die ToonTown.
In Anbetracht der fortschreitenden Zeit (wir wollen ja heute noch nach San Diego) lassen wir ein paar nette Dinge links liegen. Sigi und Denise stellen sich für die Fahrt durch Toontown an, Sibylla, Corvin und ich genießen ein Eis und besuchen ein ganz lieb gestaltetes Mini-Wohnhaus von Mickey und Co.
Auch die Kleinigkeiten sind beachtenswert:
Um 15:45 beginnt die Parade in der Main Street. Wir sind rechtzeitig da und sitzen auf der Bordsteinkante in der ersten Reihe.
Die vier Mann, die am Anfang marschieren, holen Sibylla zum Tanz:
Dann kommen die Highlights, wie zum Beispiel:
Nun aber fix... Beim Hinausgehen stellen wir fest, dass wir aus unerfindlichen Gründen wieder in San Francisco gelandet sind:
Am Rückweg zum ‚Radisson’, wo noch unser Auto steht, kippt Sigi fast um. 102°F bedeutet uns ein Thermometer an einem ‚Liquor Store’. Corvin ist out of cigarettes, weiß, dass es sie hier gibt, weiss auch, dass er hier nicht rein darf, und weiss, dass er selbst wenn er dürfte, sich nicht trauen würde, welche zu bestellen. Vom Vater kann er trotz dessen Behinderung durch Fieber maximal einen angeblich denkfördernden Schlag aufs Hinterhaupt bekommen.
Was also tun? Richtig erkannt, liebe Leser: Wieder einmal springt der liebe Onkel Pierre in die Bresche. Der braucht ohnehin ein Sixpack ‚Anchor Steam’ für seine nächsten 'Immerwiederangenehmengutenachtdrinkactions!'.
Also hinein in den Shop. Da trifft mich der Schlag. Marlboro kosten hier 3,99$, Camel gar 4,18, ohne tax versteht sich. Na was soll’s.
Ich erstehe mein Sixpack, ein Päckchen Marlboro und Wasser für die, in der Hitze darbende Mannschaft.
Als ich Corvin die Zigaretten zuwerfe macht Sigi nur mehr eine hilflose Handbewegung.
Wir wandern zurück zum Radisson, entern das Schlachtschiff und ich lenke das Ungetüm - wiederum ohne den Ticketautomaten oder die 'Brücke' zu beschädigen - auf den I-5 in Richtung San Diego. Ich würde gerne nach Laguna Beach auf die CA-1 und somit an der Küste entlang fahren. Da beginnt die Mannschaft zu meutern! Insgeheim beschließe ich, die Meuterer bei nächster Gelegenheit auf einer einsamen Insel mit einer
auszusetzen, oder sie gleich der Gerichtsbarkeit der Marine Ihrer Majestät zu überantworten.
Erstaunlicher Weise bleiben die Banausen auch bei Androhung der Bastonade bei ihrer sturen Haltung.
Meine Sibylla orte ich als Rädelsführerin. Der gestern ausgesprochene Liebesentzug wird um einen zusätzlichen Tag verlängert.
Also führt uns I-5 die 120 Meilen nach San Diego und I-805 an das Ziel der heutigen Reise: Ramada Inn Chula Vista.
07:45 pm: Nach dem Einchecken stelle ich meine 'two most important questions'. Ja, Restaurant gibt es gleich nebenan - Love' s Bar and Grill, ja dort gibt es auch eine Bar, die am Wochenende bis 01:00 am geöffnet hat. Sigi gibt sofort w.o. Nicht einmal die Aussicht auf 'BBQ Ribs' kann ihn noch reizen. Auch Denise will nicht mehr.
Also Sibylla, Corvin (na klar hat der Hunger!
) und ich. Beim Hinausgehen sagt uns ein anderer Gast, wir sollten uns Love's sparen und nach Downtown Chula Vista fahren ('just over the hill'), dort gäbe es eine tolle Auswahl an guten Restaurants. Na das werden wir doch glatt versuchen!
Downtown Chula Vista entpuppt sich als absolut guter Tipp. Wir landen nach kurzer Beratung im 'La Bella Pizza Garden'. Dort stehen nämlich noch um diese Zeit die Hungrigen um einen freien Tisch an. Ein gutes Zeichen! Und wir werden nicht enttäuscht. Corvin meint für uns drei wäre die Pizza für vier gerade recht!
Der erstaunten Serviererin sage ich, dass der Junior für zwei isst und Sibylla und ich je für einen!
Sie glaubt nicht, dass Corvin die Hälfte des Riesen packt und wettet mit ihm um ein Dessert. Das ist denn nun doch zuviel! Essen wie ein Scheunendrescher und noch etwas dazu bekommen... Ich schreite ein und reklamiere bei Sieg für mich ein Anchor Steam on tap, dass es freundlicher Weise hier auch gibt. Die lustige junge Dame willigt ein und macht noch ein erstes Beweisfoto:
Das Riesending wird zum Erstaunen der Kellnerin wirklich vertilgt, wobei Corvin sogar ein Eck mehr als die Hälfte in sich hineinschaufelt!
Ich bekomme mein Anchor Steam und eine Nachspeise auf Kosten des Hauses gibt es trotzdem!
11:00 pm: Im Ramada angelangt, begebe ich mich, ohne die Bar vom Love' s zu testen gleich ins Zimmer und lade beim 'Gute Nacht- Anchor Steam' Fotos für den Reisebericht aus der Kamera. Lange dauert es nicht und ich bin auch in der Waagrechten!
(Noch ein Tag bis Fish Market!
)
Ausgaben: Essen und Trinken: $91
Eintritte (Disneyland): $118
Parkgebühren: $9
Einkäufe (Mitbringsel): $46