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Autor Thema: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009  (Gelesen 55883 mal)

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mrh400

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #45 am: 06.02.2010, 19:50 Uhr »
Hallo,
"Deutsche Kost" in den  :usa:, das habe ich nur 1 x getestet und seitdem nie wieder  :grins:.
wie gesagt, es war ja gar nicht schlecht. Man muß nur tolerant genug sein, auch mal eine andere Zubereitungsart zu akzeptieren. Die "Weißwurst" war immer noch besser als einmal in der Schweiz erlebt - als Radl'n abgebräunt und mit Kartoffelstock  :shock:

Ein paar Tage später haben wir übrigens ganz hervorragende Bratwürstel bekommen!
Gruß
mrh400

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #46 am: 06.02.2010, 19:56 Uhr »
6. Tag Donnerstag, 06.08.2009 Seattle

Von den Fliegern war in der Nacht nichts zu hören; entweder gibt es ein Nachtflugverbot oder wir waren einfach zu müde (oder beides  :)). Jedenfalls haben wir recht gut geschlafen.

Das Frühstück ähnelt eher einem – guten – Hotelfrühstück als einem B&B, da es nur ein Buffet ohne warme Speisen gibt. Uns reicht das aber völlig, um gut satt zu werden.

Gegen 9.00 machen wir uns bei recht frischer und bedeckter Witterung auf dem Weg zum Bus, der uns in gut 20 Minuten in die Stadt bringt. Als erstes gehen wir über die University Street und die Harbor Steps zur Waterfront. Kurz davor befindet sich die Seattle Steam Company (Fernwärme) mit ganz netten Murals. Leider vom Blickwinkel her nicht gut zu fotografieren. Bei  Argosy Tours holen wir unsere Tickets für den Dinner Cruise nach Tillicum Village ab. Boarding wird uns für 16.00 genannt.

Schon nach den ersten Eindrücken freunden wir uns schnell mit der Stadt an. Nur die scheußliche zweistöckige Autobahn, die die Stadt von der Waterfront trennt, stört den Gesamteindruck erheblich - zumal, wenn man an der Waterfront entlang marschiert. An der Abzweigung zum Yesler Way ist ein – um die Zeit offenbar noch geschlossener – Laden mit ganz witziger Bemalung an der Fassade  und den Fenstern, Adresse 604 Alsaka Way. Dahinter befand sich zur Zeit unseres Besuches noch ein kultiger Boardshop namens „Snowboard Connection", der auch der Künstlerszene viel Betätigungsfreiraum gibt. Seit Dezember 2009 ist diese waterfront location des Unternehmens geschlossen.


604 Alaskan Way

Kurz danach liegt am Yesler Way, der zum Pioneer Square führt, unmittelbar neben dieser Autobahn und gegenüber einer fürchterlich lauten Baustelle das BW at Pioneer Square – ein Alptraum, dort evtl. gebucht zu haben.

Der Pioneer Square ist von recht hübschen Häusern umgeben, insbesondere natürlich dem 1914 fertiggestellten Smith Tower - einer der ersten Wolkenkratzer überhaupt und lange Zeit das höchste Bürogebäude außerhalb von Manhattan. Leider haben wir verabsäumt, auf die öffentlich zugängliche Aussichtsplattform zu fahren - aber das Wetter hätte die Aussicht wohl ziemlich eingeschränkt. Auf dem Platz selbst ist ein großer Totem Pole aufgestellt.


Smith Tower Seattle


"Cheap Date"


Totem Pole am Pioneer Square

Von dort marschieren wir weiter zur Public Library, einem hochinteressanten modernen Gebäude. Wir lassen uns irgendwo nieder und die Architektur auf uns wirken. Auffallend neben der durchbrochenen Fassade ist im unteren Bereich der Boden, der wie Bleilettern in den verschiedensten Alphabeten gemacht ist.


Public Library


Public Library, Fußboden

Vom oberen Ausgang der Library gehen wir ein Stück die 5th Avenue entlang mit gehobenen Hotels und Geschäften. Dann folgen wir der Union Street bis zum Zugang zum Pikes Market. Die Teegeschäfte zu Beginn erwecken noch unsere Bewunderung, dann wird es jedoch zunehmend drängelig, was zwar zu einem Markt gehört, aber uns nicht so wahnsinnig behagt. Dennoch ist das vielfältige Angebot an Obst, Gemüse, Blumen und natürlich Fisch sehr beeindruckend. Trotz allem überwiegt bei uns der Eindruck eines Touristenevents.


Pike Place Market

Am Ende des Marktes orientieren wir uns kurz und gehen dann die Western Ave durch Belltown bis zum Olympic Sculpture Garden, einer weitläufigen Freiluftausstellung von modernen Plastiken mit Blick auf Stadt und Wasser. Mit Ausnahme eines kurzen Stücks, wo die Autobahn über der Western hinweggeht, ein ganz angenehmer Weg, in Belltown entlang ganz ansprechender Appartementhäuser.


Olympic Sculpture Park - Eagle von Alexander Calder

Noch immer haben wir nicht genug vom Laufen. Als nächstes gehen wir zur Space Needle, die wir nach kurzem Anstehen mittels des Aufzugs erklimmen. Die Sicht auf die Stadt ist schon beeindruckend; von der weiteren Umgebung ist aber aufgrund des trüben Wetters nichts zu erkennen. Dennoch war es den Besuch wert.

Für den Rückweg in die Stadt wollen wir jetzt doch die Füße etwas schonen und nehmen die Monorail. Die Wagen werden offenbar im Originalzustand erhalten und gepflegt. Der Design- und Technikcharme der 60er Jahre hat einen ganz besonderen Reiz (und Erinnerungsfaktor).


Space Needle


Space Needle, Blick auf Seattle


Monorail

Zurück in der Stadt entscheiden wir uns dafür, nicht zurück ins B&B zu fahren, sondern noch etwas zu bummeln. Wir machen es uns daher zuerst im City Centre bequem, wo wir zunächst bei Soups eine French Onion bzw. Italian Vegetables Soup und einen Chicken Salad zu uns nehmen und dann noch einen Starbucks Kaffee genießen.

Dann sind wieder die Füße gefragt. Der Marsch durch etliche Geschäfte führt zu einer sehr schönen Bluse für Marianne bei Banana Republic und zwei Sonnenbrillen (natürlich auch für Marianne) bei Nordstrom Rack. Mit einem nochmaligen Gang durch den Market, der uns jetzt noch voller erscheint, nähern wir uns dem Pier 55, wo unser Schiff nach Tillicum Village auf Blake Island ablegen soll. Wir sind etwas zu früh zum Boarding, haben dadurch aber die Gelegenheit, unter den ersten an Bord zu sein und uns schöne Stühle am Heck des Schiffs auszusuchen, von denen aus wir die Skyline während der Fahrt beobachten können – wind- und sonnenabgewandt.

Nach einer kurzen Hafenrundfahrt geht es auf die Insel. Die Muschelsuppe zur Begrüßung lassen wir aus, das Essen natürlich nicht. Es gibt am Buffet obligatorisch Lachs, der uns schon beim Eintritt erwartet hat, dazu Salat, Reis und/oder Kartoffeln – alles ganz schmackhaft zubereitet. Mit gefülltem Teller wird man in das Longhouse gelotst, wo man an langen Tischen Platz nimmt und mit seinen Nachbarn ins Gespräch kommt.


Blick zurück auf Seattle


Tillicum Village, Lachszubereitung am Grill auf Zedernholz

Nach dem Essen beginnt die Performance: Dances in the Spirit of Coastal Tribes. Zunächst allerdings kommt man sich vor wie im Flugzeug: „This longhouse has three emergency exits on each side, signaled as exit...“. Wenigstens anschnallen muß man sich nicht.

Die Tänze werden ganz eindrucksvoll mit einleitenden Erklärungen dargeboten, wenngleich ich mir über die Authentizität kein Urteil erlauben kann. Da die „echten“ Tänze wohl religiösen Charakter haben dürften, werden die kaum im Zwei-Stunden-Takt veranstaltet; aber wenn es in etwa die Stimmung trifft, ist es ja auch in Ordnung.


Tillicum Village, Tanzaufführung

Danach haben wir noch etwas „Freilauf“ auf der Insel, bevor es auf dem Schiff zurück in die Stadt geht. Es gibt einen kleinen geschlossenen Garten mit etlichen Totemfiguren und am Strand unheimlich viel Schwemmholz. Nach einer leider etwas längeren Wartezeit auf den Bus sind wir gegen 21.30 bei unserem B&B zurück und lassen den Tag ausklingen.


kleiner Totem Pole auf Blake Island


Totemfigur am Hafen von Blake Island


Strand von Blake Island

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mrh400

SusanW

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #47 am: 07.02.2010, 02:16 Uhr »
Hallo,

Zitat
Zitat von: SCKW am 03.02.2010, 14:52 Uhr
da ist man mal kurz auf der Skipiste ...
Am Mt Hood?  Wink

Dafür sind die niedersächsischen Winterferien leider etwas zu kurz  :wink: Meine Erfahrungen am Mt. Hood
beruhen auch eher darauf, im August in Minirock (damals vor 18 Jahren) und Blüschen am Ende der Skipiste
fürs Foto zu posieren  8)  :lol:

Wieder ein toller Bericht....
Liebe Grüße 
Susan

mrh400

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #48 am: 07.02.2010, 18:33 Uhr »
7. Tag Freitag, 07.08.2009Seattle – Anacortes – Seattle

Um 7.00 läutet der Wecker, kurz vor 8.00 sind wir beim Frühstück; vorher habe ich noch das Haus eingehend fotografiert – dabei stelle ich fest, daß es draußen ar...kalt ist. Ob das das wahre Wetter für unseren heutigen Ausflug zum Whale Watching ist? Die Aufnahme von außen habe ich in den Bericht von vorgestern eingestellt. Hier daher noch ein paar Eindrücke vom Inneren:


Shafer Baillie Mansion, Treppenabsatz


Shafer Bailiie Mansion, Frühstücksraum


Shafer Baillie Mansion, Zimmer


besonders angetan hatten es mir diese Lichtschalter

Obwohl wir uns zum Frühstück weniger aufladen als gestern, sind wir schnell satt und packen die Überreste ein – was sich als gute Entscheidung erweisen sollte.

Um ca. 8.30 sind wir auf Achse Richtung Anacortes. Der Verkehr ist insgesamt recht dicht und auf halbem Weg fängt zu allem Überfluß auch noch Sprühregen an. Gegen 10.15 sind wir an der Anlegestelle in Anacortes; zunächst suche ich noch vergeblich nach einer Art Office – es gibt aber nur am Ende des Landungsstegs ein winziges Kassenhäuschen von unserem Veranstalter - Mystic Sea Tours. Obwohl das offizielle Boarding erst für 10.30 terminiert ist, sind wir nicht mehr die ersten, die auch gleich auf das Schiff dürfen. So bekommen wir noch einen guten Platz am Fenster. Im Lauf der nächsten 20 Minuten bekommen wir mit, was Profis als Grundausstattung zur Whale Watching Tour so alles mitnehmen: eine mit Fressalien gut gefüllte Kühlbox (es gibt zwar Minisnacks, Chips etc. auf dem Schiff zu kaufen, aber die Auswahl ist doch sehr begrenzt), ein Satz Spielkarten. Ein dickes Buch – möglichst in so weitschweifiger Schreibe wie von Thomas Mann - könnte sich auch als nützlich erweisen (noch besser zur Einstimmung auf Whale Watching wäre wahrscheinlich "Der Schwarm" von Frank Schätzing  :lol:).


Im Hafen von Anacortes

Wir starten pünktlich und alsbald kommt die Ansage, daß wir schnurstracks weit nach Norden fahren werden, um die Wale abzufangen – die Tour könne daher heute evtl. etwas länger dauern. Nach einer gefühlten Ewigkeit (es war aber noch ganz zu Beginn der Tour) ist links eine Seelöwenkolonie, für die wir aber keine Zeit haben, weil uns sonst die Wale davondüsen. Nach gut zwei Stunden – bis dahin gab es ein oder zwei Delphine zu sehen – meint der Käptn „noch 4 – 5 Meilen, also etwa eine halbe Stunde“. Wir stärken uns inzwischen mit unseren mitgenommenen Frühstücksresten. Nach etwa weiteren 20 Minuten versammelt sich dann das Volk an der Reling, um zu hören, daß es doch nochmal 3 – 4 Meilen sind.

Dann sind aber - nach gut 2 1/2 Stunden Fahrzeit - in der Entfernung schemenhaft die ersten Schwanzflossen zu sichten und alles ist begeistert, obwohl man die Tiere eher ahnen als wirklich sehen kann.


Da sind Boote, da müssen sie sein (rechts vom großen Boot kann man eine Flosse entdecken)


Wer sieht sie?

Man darf halt nicht zu ungeduldig sein, richtig schön wird es dann nämlich ein ganzes Stück später, wenn wir wirklich auf „Augenhöhe“ mit den Tieren sind. 90 Yards sind der einzuhaltende Mindestabstand für Motorschiffe, in dessen Nähe wir aber wohl nur einmal kommen (Zodiacs dürfen wohl näher ran, könnten aber die weite Strecke von Anacortes nur schwer zurücklegen; außerdem müssen die für geschädigte Rücken mörderisch sein). Tele ist daher zwingend. Die Orcas gleiten elegant und z.T. recht verspielt durch die Wellen. Erst sind es nur zwei, drei Tiere in unserer Nähe, allmählich kommen wir aber an eine ganze Herde heran. Eine gute Dreiviertelstunde können wir die Tiere beobachten und den Auslöser der Kamera auf Dauerfeuer stellen. Allmählich schwimmen die Tiere aber immer weiter hinaus und von uns weg.


Orcas


Orcas


Orca beim Rückenschwimmen


Orcas


Orcas


Orcas

Dann geht es zurück, und da wir weit in die kanadischen Gewässer vorgedrungen sind, dauert das wieder eine ganze Weile. Unterwegs gibt's ein paar wenige vereinzelte Delphine (sagen die, die sie zu sehen glaubten - wir glaubten es auch einmal) und ganz zum Schluß einen Bald Eagle auf einem Baum am Rand einer Insel. Irgendwie bin ich aber zu faul, nochmals an Deck zu gehen - daher ist er ziemlich weit weg und nicht so ganz scharf geworden.


Bald Eagle

Schließlich ist es schon 18.15, als wir wieder an Land sind (anstelle von 16.00 – 17.00 gemäß Prospekt). Aber wahrscheinlich fahren die lieber länger als den Gästen die bei Nichterfüllung der Wahle-See-Guarantee fällige freie Tour beim nächsten Mal anzubieten. Inzwischen hat es auch völlig aufgeklart - nur nützt uns das jetzt nicht mehr viel.

Ziemlich müde von der Seeluft fahren wir noch das Seattle Premium Outlet an, wo wir bei Polo Ralph Lauren und bei Calvin Klein unerbittlich zuschlagen, bis wir um 21.00 nahezu rausgeschmissen werden. In der Befürchtung, daß wir in Seattle in keinem gescheiten Lokal mehr etwas zu Essen bekommen werden, geben wir im Navi den nächsten Safeway ein, um einen Salat oder ähnliches für einen Nachtsnack auf dem Zimmer zu kaufen. Auf dem Weg dorthin kommen wir bei einem Applebees vorbei, entscheiden uns um und essen dort eine Kleinigkeit (Petite Sirloin bzw. Lime Chicken Salad) mit einem bleifreien Bier. Auf der Rückfahrt nach Seattle sehen wir dann noch von der Autobahn aus irgendwo ein Feuerwerk. Gegen 23.00 im B&B gibt es dann noch das richtige Bier auf dem Zimmer, bis wir todmüde ins Bett fallen.

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Gruß
mrh400

Palo

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #49 am: 08.02.2010, 01:22 Uhr »
Der Lichtschalter ist ja witzig, wie ging das denn, so auf gut amerikanisch einer fuer Maedchen und einer fuer Jungs?  ;-)  wundern wuerde es mich nicht.

Obwohl ihr ziemlich weit raus musstet, hattet ihr doch eine prima Waltour. So viele auf einmal, toll.

Gruß

Palo

Utah

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #50 am: 08.02.2010, 17:55 Uhr »
Hallo Gerhard!

Hier outet sich ein Schwarzfahrer.  8) :wink:

Toller Bericht!
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

mrh400

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #51 am: 08.02.2010, 20:43 Uhr »
Hallo,
Der Lichtschalter ist ja witzig, wie ging das denn, so auf gut amerikanisch einer fuer Maedchen und einer fuer Jungs?  ;-)  wundern wuerde es mich nicht.
und der dritte?  :lol: - Die Bedienung ist ganz einfach: den oberen mit Perlmutteinsatz drücken und der Schalter rastet ein und die entsprechende Lampe geht an; den unteren schwarzen drücken und der obere rastet wieder aus und die Lampe geht aus.

Obwohl ihr ziemlich weit raus musstet, hattet ihr doch eine prima Waltour. So viele auf einmal, toll.
na ja, sind wohl immer dieselben  :wink:

Hier outet sich ein Schwarzfahrer.  8) :wink:
Willkommen an Bord - auf dem Schifferl war ja genug Platz, jetzt wird's wieder enger  :D
Gruß
mrh400

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #52 am: 08.02.2010, 21:35 Uhr »
8. Tag Samstag, 08.08.2009 Seattle – Port Townsend - Port Angeles

Auch heute weckert es schon wieder um 7.00 Uhr; ziemlich müde kriechen wir aus den Federn, machen uns und die Koffer fertig und gehen zum Frühstück. Heute gibt es als besondere Spezialität einen super Heidelbeerkuchen. Wir schauen in der Bibliothek noch ein Album über die Historie des 1914 erbauten Hauses und die Renovierungsarbeiten an. Ursprünglicher Bauherr war ein Brauereibesitzer, der mit dem Aufkommen der Prohibition das Haus 1917 verkauft hat. Seit 1979 ist es ein B&B und 2004 fand eine Totalrenovierung statt, die den originalen Zustand weitestgehend wieder herstellte. Bilder siehe gestern. Außerdem kommen wir ins Gespräch mit einer Fotografin deutsch-jüdischer Abstammung, die bei Mendocino lebt und viel in Europa gearbeitet hat, Rita Crane. Auch ihr Vater, Ralph Crane, war kein ganz unbekannter Fotograf (für Life), der in Halberstadt geboren und aufgewachsen war.

Dann lassen wir uns vom Navi auf die Autobahn lotsen, was uns zunächst noch ein paar nette Wohnstraßen kennenlernen läßt. Die Autobahn bis Tacoma ist in beiden Richtungen sehr dicht, aber zügig befahren. Landschaftlich gibt es dabei nicht viel zu sehen.

Die weitere Strecke Richtung Port Townsend herrscht ebenfalls reger Verkehr; es geht überwiegend durch Nadelwälder. Zeitweise haben wir wieder leichten Sprühregen. In Gig Harbor wird getankt und für ein Picknick eingekauft.

Port Townsend hat offenbar schon bessere Tage gesehen. An der Waterfront stehen etliche früher sicher sehr repräsentative Gebäude aus der Zeit 1880 – 1900, die heute sehr unterschiedliche Erhaltungszustände aufweisen. Fred Lewis Building war ursprünglich ein Hotel (Clarendon Hotel), beherbergte dann verschiedene US-Behörden (u.a. eine Chinese Detention Facility, wo chinesische Schiffspassagiere in Quarantäne gehalten wurden) und wurde von Fred Lewis 1931 für sein Unternehmen gekauft und bis 1966 genutzt. Seit 1999 fallen immer wieder Teile der Fassade (auch Glasscheiben) auf die Straße – zuletzt im März vor unserem Besuch; es gibt daher ziemlichen Zoff zwischen der Stadt und der Eigentümerin, die sich nicht dafür zu inbteressieren scheint. Der Stier in der Tabakwerbung auf der Ostfassade ist nicht mehr ganz im Originalzustand. Er mußte schon recht frühzeitig mit einem Gatter teilweise übermalt werden, weil er zuviel von seiner „ Ausstattung“ zeigte.


Port Townsend, Fred Lewis Building


Port Townsend, Werbemurals am Fred Lewis Building

Das wohl bekannteste Gebäude, das blaue Hastings Building, stammt von 1889/1890. Die oberen zwei Etagen standen seit den 1960ern bis Anfang 2009 leer und sollen jetzt einer neuen Verwendung zugeführt werden. Gegenüber liegt das vom gleichen Architekten gebaute James and Hastings Building. Wir gehen noch über viele Treppenstufen hinauf und weiter nach Uptown, an etlichen recht hübschen Villen vorbei.


Port Townsend, Hastings Builind


Port Townsend, James Hastings Building


Port Townsend, Washington Street

Oben gibt es einen Farmers Market, wo viele regionale Farmer vorwiegend organic Produkte verkaufen, dazwischen eine paar Musikanten, Blumen- und Kruschtstände sowie eine italienische Bäckerei. Vor allem aber gibt es „Bayerische Bratwurst“, näher bezeichnet als Nurenberger - die Franken mögen diese Gleichstellung verzeihen -, hergestellt in Leavenworth, zwei Stück in der Semmel für 5 USD (statt drei halt zwei im Weggla  :lol:). Die Dinger sind zwar deutlich dicker und länger als die echten Nürnberger, aber geschmacklich ausgezeichnet. Unsere frisch gekauften Picknicksachen müssen demnach bis morgen warten.


Port Townsend, Farmers Market


Port Townsend, Bratwurststand am Farmers Market


Bavarian Bratwurst, mit Genehmigung der Standinhaberin


... von wegen kein ordentliches Brot in den USA

Auf dem Rückweg kommen wir noch am Ann Starrett Mansion vorbei – ebenfalls von 1889 -, einem Bed & Breakfast, bei dem man sich nicht über Geistergeschichten wundern würde, sowie am Rothchild House. Das könnte man auch besuchen, tun wir aber nicht.


Port Townsend, Ann Starrett Mansion


Port Townsend, Rothchild House

Die Weiterfahrt nach Port Angeles läßt von der Witterung nichts gutes für den Olympic NP erwarten. Die Rangerin im Visitor Center bestätigt, daß Hurricane Ridge überwiegend neblig ist – obstruction point erst recht. Man könne aber ganz gut spazierengehen.

Wir fahren hoch durch Nebel, Sprühregen und kurze nahezu sonnige Abschnitte bis zum Hurricane Hill Trailhead. Der Weg zum Gipfel ist auch bei diesem Wetter durchaus lohnend. Man hat zwar keien Blick auf die Gipfel und das Meer, aber Wiesen voller Glockenblumen – die Lupinen sind hier bereits total abgeblüht. Zwei Deers begleiten uns ein ganzes Stück des Wegs und ein paar Grouses sind auch zu sehen. Insgesamt sind wir fast zwei Stunden unterwegs und haben damit auch ein bißchen körperliche Aktiität gezeigt.


Hurricane Hill Trail, Glockenblumen


Hurricane Hill Trail


Deer am Hurricane Hill


Grouses am Hurricane Hill


Hurricane Hill Trail

Das Meadows Inn ist noch abgelegener als ich gedacht hatte. Die Innkeeperin ist etwas überkandidelt-hausfrauig – es beginnt schon beim Eingang „Schuhe aus“ bevor man richtig herinnen ist; aber das Zimmer ist traumhaft schön. Ihr Mann erkundigt sich nach unserer Tour und unserer vorangegangenen Unterkunft am Capitol Hill in Seattle und siehe da, er war vor kurzem selbst vor einer Woche im Shafer Baillie.

Die Innkeeperin bestellt uns einen Tisch in einem Restaurant namens Alder Wood Bistro in Sequim. Eine hervorragende Empfehlung: Flatbread mit Oliven, Zwiebeln und Pinienkernen als Vorspeise geteilt und Salmon in ganz hervorragender Zubereitung mit ebenso hervorragendem Gemüse, wohl mit Ingwer verfeinert. Eine der besten Küchen, die wir in den USA je hatten.

Im B&B gibt es dann noch ein Dessert – ein Waldbeerensoufflée mit Vanilleeis von der allerfeinsten Art, das wir im Zimmer genießen, während Marianne PC-Arbeiten erledigt.

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Gruß
mrh400

Palo

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #53 am: 09.02.2010, 01:18 Uhr »
und der dritte?  :lol: -

Wenn das B&B in San Francisco waere haette ich ja eine gute Antwort :lol:

Wofuer war der denn?

 
Gruß

Palo

mrh400

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #54 am: 09.02.2010, 09:17 Uhr »
Hallo,
Wenn das B&B in San Francisco waere haette ich ja eine gute Antwort :lol:
darauf wollte ich ja anspielen - Seattle hat da sicher auch seine Szene :lol:

Wofuer war der denn?
wie beschrieben: oben an, unten aus, drei verschiedene Lampen
Gruß
mrh400

ilnyc

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #55 am: 09.02.2010, 14:11 Uhr »
Hätte ich den Reisebericht doch fast übersehen  :shock:
Aber doch noch entdeckt und gestern Abend genüsslich in Ruhe alles nachgelesen. Deine Reiseberichte mag ich besonders gern, weil sie neben guter Schreibe und Fotos auch noch Kultur und Kulinarisches anders abbilden als in den meisten anderen Berichten. Das macht es besonders. Freue mich auf die weiteren Tagesberichte!

mrh400

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #56 am: 09.02.2010, 21:14 Uhr »
9. Tag Sonntag, 09.08.2009 Port Angeles - Cape Flattery - Lake Quinault

So gut haben wir schon lange nicht mehr geschlafen. Um 7.30 steht der erste Kaffeee vor der Zimmertüre, um 8.30 gibt es ein phänomenales Frühstück: Ananas (frisch geschnitten!) mit Basilikum-Minz-Sauce sowie eine Quiche mit dreierlei Paprika, Bratkartoffelwürfel mit Rosmarin und Speck – ganz hervorragend und genug, um den Tag durchzuhalten.

Wir unterhalten uns mit den (einzigen) anderen Gästen, einem Airforce-Piloten und seiner schwangeren Frau, die in Spokane wohnen. Er fliegt ein Tankflugzeug über dem Irak und Afghanistan, stationiert in Kirgistan. Trotz meiner Allergie gegen Militaria im allgemeinen und solcher der USA im besonderen eine außerordentlich angenehme und anregende Unterhaltung.

Die Innkeeper raten uns angesichts des draußen herrschenden Nieselregens von einer Fahrt zur Küste ab und halten den Regenwald für sinnvoller. Als wir endlich gegen 9.30 losfahren, wird es an der Küste deutlich lichter als im Hinterland, so daß wir unsere Route doch durchziehen wollen.

Die Fahrt zur Makah Reservation zieht sich ziemlich, zumal das trübe Wetter wenig Anreize für das Auge bietet. Der Hänge um den Lake Crescent sind völlig eingehüllt, erst ganz spät gibt es ein paar lichte Augenblicke auf das Meer.


Lake Crescent


Blick auf Vancouver Island

In Neah Bay besuchen wir das Makah Museum. Es bietet eine gute Darstellung der (äußerst beschwerlichen) Lebensverhältnisse der Küstenindianer. Besonders interessant finden wir die vielfältige Verwendung von Cedar-Rinden bis hin zu Kleidungsstücken. Außerdem bekommen wir im Shop etwas Modeschmuck aus kleinen Muscheln und Permits für die Reservation.


Was in anderen Indianerreservaten die Autos am Straßenrand sind hier die Schiffe...


Fahrt durch die Cape Flattery Halbinsel am Waatch-River entlang

Zum Trailhead des Cape Flattery Trail muß man zunächst die Halbinsel durchqueren und zum westlichen Küstenabschnitt fahren. Entlang des Waatch River ist es noch ganz nett, dann aber aber ziemlich aussichtslos und vom Wetter her wieder relativ trübe. Wir bekommen gerade noch den letzten freien Parkplatz am Trailhead. Dort hat es leider keine Picknickplätze, so daß wir unseren gestern gekauften Salat im Auto verzehren. Anschließend laufen wir mit gefühlten 250 weiteren Touristen aus aller Herren Länder (mindestens russisch, japanisch und spanisch vermeinen wir zu hören) den Trail, der ebenfalls wieder weitgehend durch Wald führt.


Cape Flattery Trail - ein Ast, der entfernt an Dali's Sommeil erinnert


Cape Flattery Trail, Octopus Tree

Ganz zum Schluß aber hat man einen tollen Blick auf eine vorgelagerte Insel mit Leuchtturm und natürlich auf das Meer selbst mit vielen Wasservögeln sowie auf die in Nebel verhüllten Gipfel von Vancouver Island. Ein Fotograf erzählt stolz, daß vor 10 Minuten ein Blauwal direkt unter der Plattform durchgezogen sei. Wir haben kein derartiges Glück mehr und kehren nach einer geruhsamen Aussichtspause wieder zum Auto zurück.


Bucht am Cape Flattery


Cape Flattery, Tatoosh Island im Dunst


Cape Flattery, "Bonsai-Tanne"


Cape Flattery, Tatoosh Island mit jetzt erkennbarem Leuchtturm


Cape Flattery, Vogelparade

Die Fahrt bis Lake Quinault zieht sich wieder ziemlich heftig. Das Navi gibt noch dazu eine Zeit vor, die nur bei einem Schnitt von über 70 mph zu schaffen wäre. Unterwegs machen wir noch je einen kurzen Stop bei der Big Cedar und beim Beach No. 4, wo wir zum Meer hinunterlaufen und einen kurzen Spaziergang einlegen. Es ist wieder einmal ziemlich bedeckt - erst ganz weit draußen sieht man etwas blauen Himmel am Horizont. Hier gibt es beim Übergang zum Strand "Löchersteine" wie man sie auch von Aufnahmen vom Little White Horse Canyon kennt. Bei Cadaques kann man übrigens ähnliche Formationen sehen und ich bin überzeugt, daß die dortigen Vorbild für einige Elemente in Dalis Bildern waren.


erodierte Steine am Olympic Beach (richtig)


erodierte Steine am Olympic Beach (um 180° rotiert)

Die Straße verläuft im Weiteren durch Waldgebiete, überwiegend in industrialisierter Anbauform. Einen kurzen Abstecher unternehmen wir noch zur Big Cedar, einem riesigen Baum, der nicht weit von der Haupstraße entfernt ist.

In der Lake Quinault Lodge, einem wunderbaren alten Gebäude aus den 1920ern, werden wir von einer eher unfreundlichen Tante empfangen. Unser Zimmer ist aber sehr schön mit Seeblick. Zum Abendessen haben wir gleich im Restaurant reserviert, so daß wir um 19.00 einen Platz bekommen. Es gibt Alaskan Halibut – entgegen unseren bisherigen Erfahrungen in den Parklodges von wirklich hervorragender Qualität (auch was wir an den Nebentischen sehen) – und zum Nachtisch wieder ein Beerensoufflée bzw. eine poached pear. Dazu gibt es einen Hauswein aus dem Columbia River Valley.


Lake Quinault


Lake Quinault Lodge


Lake Quinault Lodge, Zimmer


Nachtisch

Nach dem Essen unternehmen wir noch einen Minispaziergang zum See. Jetzt hat es zwar etwas aufgeklart, aber der Wetterebricht ist eher ziemlich schlecht. In wahrscheinlicher Umstellung unseres morgigen Tages trage ich uns daher noch für den morgigen Forest Walk um 10.00 ein.

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #57 am: 10.02.2010, 23:21 Uhr »
10. Tag Montag, 10.08.2009 Lake Quinault – Astoria

Mit Unterbrechung, aber dafür am Morgen um so länger wird geschlafen. Die gleichmäßig einschläfernden Geräusche, die von außen hereindringen, stellen sich wie befürchtet als Regen heraus.

Wir entscheiden uns dafür, auf dem Zimmer zu frühstücken mit einigen Keksen und Bananen sowie Kaffee aus der Maschine im Zimmer. Trödelnd schaffen wir es doch noch, 10 Minuten vor Start des Forest Walks unten zu sein, so daß wir im Gift Shop noch ein paar T-Shirts und einen aus Cedar-Rinde geflochtenen Miniaturkorb kaufen können. Außerdem lasse ich mir einen Umschlag für einen Geburtstagsbrief geben.

Der Manager unterhält die Gäste, bis die Führerin kommt. Er hat einen simplen Wetterbericht verfügbar: Wenn man die Berge am gegenüberliegenden Ufer sieht, wird Regen kommen; wenn man sie nicht sieht, ist der Regen schon da. Da wir gestern abends die Hügel auf der anderen Seite gesehen hatten, hat er wohl recht: Regen ist gekommen (und jetzt sieht man nichts mehr - und in der Tat, der Regen ist da). Er meint, die Führung werde 1 – 1 ½ Stunden dauern. Kurz darauf kommt die Führerin, die uns auf 1 ½ – 2 Stunden einstimmt.

Sie lotst uns zunächst hinunter zum Seeufer, um uns einige der größeren Baumsorten zu erklären. Auch das erste Herbstlaub gibt es schon zu sehen. Ein kurzer Kälteeinbruch nach der extremen Hitze vor zwei Wochen hat ein paar kleinere Bäume an der Nase herumgeführt, so daß sie meinten, der Sommer sei bereits vorbei. Dann geht es kreuz und quer durch das Gelände (natürlich schon auf einem Weg) zunächst zu einem kleinen Wasserfall mit vielen bemoosten Bäumen in der Umgebung. Natürlich nicht nur eine Moossorte, sondern ein knappes Dutzend, das wir einzeln beim (Vor- und Nach-)Namen kennenlernen.


Indian Summer im August


Bemooster Baum


Wasserfall in der Nähe der Lake Quinault Lodge

Dann geht es ein wenig bergauf und bergab; alle 20 Meter gibt es eine Erklärung zu Bäumen, Rinden, Sträuchern, Beeren (inkl. Verkostung), Farnen usw usf.  Besonders beeindruckend sind ein paar ganz uralte Douglas Firs und Zedern. Zwischendrin meint sie, es könne schon 12.15 – 12.30 werden, bis wir zurück sind. Es dauert aber dann doch bis kurz vor 13.00, bis alles erklärt und begutachtet ist. Unterwegs gibt es neben den Douglas Firs und Cedars noch Farne aller Art, Nursing Trees, Huckleberries, Salomonssiegel, Marionberries (eine besonders schmackhafte Brombeervariante) sowie einen weiteren kleinen Wasserfall. Tierwelt sehen wir fast keine - nur eine Banana Slug, die die Führerin als das Sanitärkommando des Regenwaldes deklariert: die ernähren sich nämlich nicht zuletzt von Bärenkot (falls jetzt noch wer die betäubende Wirkung im Mund probieren möchte ...  :lol:)


Salomonssiegel


Moos und Flechten, unten liegend ein Nursing Tree


Alter Baum auf Nursing Tree
(die weißen Flecken sind offenbar Regentropfen im Fotoblitz)


Regenwald


Wasserfall


Banana Slug

Die Führung war zwar durchaus interessant, aber halt auch ziemlich naß. Ich hatte jedenfalls genug von Regen und Wald, will wieder weiter als nur zu den nächsten nassen Bäumen sehen können. Da ich zudem offensichtlich dieselbe Jacke dabei habe wie letztes Jahr an den Lower Calf Creek Falls, ist allmählich das Wasser durch die Nähte gedrungen und ich wurde an den Schultern im Laufe der Zeit total durchnäßt. Zurück an der Lodge ist daher zunächst Pulloverwechsel angesagt. Da es schon spät genug ist, gehen wir im Restaurant der Lodge zum Mittagessen, wo Marianne Halibut + Chips und ich ein dickes Cashew Chicken Sanwich zu uns nehmen.

Gegen 14.00 – nach zwischenzeitlichem Wechsel auch des Hemds (hätte ich schon vorher machen sollen) – suchen wir das Post Office, das offenbar in einem Kruschtladen versteckt ist und mir wenig vertrauenswürdig vorkommt. Also machen wir uns auf die Fahrt nach Astoria. Unterwegs haben wir nichts als Regen, in Küstennähe auch noch Nebel. Lange Abschnitte der 101 sind mit „loose gravel“ frisch geteert und offiziell mit 25 mph beschränkt. Meist fahren wir 35 mph und sind dabei offensichtlich immer noch ein ziemliches Verkehrshindernis.

Abwechslung gibt es wenig: Nadelwald hoch, Nadelwald mittel, Nadelwald frisch angepflanzt, Nadelwald frisch geschlagen – alles in großflächiger Anlage. Holzschlag heißt hier „harvest“, was den Eindruck gut beschreibt – die geschlagenen Flächen schauen aus, wie wenn ein riesiger Maishäcksler durch die Wälder gefahren wäre.

In Aberdeen finden wir dann ein richtiges Post Office, wo ich ein paar Briefmarken kaufe und den Geburtstagsbrief aufgebe.

Auf den letzten 40 – 50 Meilen wird die Landschaft eigentlich hübscher, immer wieder Wasser, Sumpf- und Brachlandschaften, die im Sonnenlicht leuchten könnten – wenn es denn Sonne gäbe.

Beeindruckend ist die Brücke vor Astoria, unter der wir unser HI Express finden. Als wir ankommen, ist es tatsächlich halbwegs trocken. Das Zimmer ist riesig mit beeindruckendem Blick auf die Brücke. Vor uns fährt der Waterfront Trolley von Astoria.


Astoria, Brücke über den Columbia River

Die Abendessenempfehlung des Typen vom Empfang war hervorragend: Bridgewater Bistro, ein sehr großzügig eingerichtetes Restaurant in einer großen Halle mit dazugehörender Weinverkostung – zwei Blocks weiter an der Waterfront. Als wir losmarschieren, regnet es natürlich wieder schnürl. Wir nahmen Spice-Encrusted Duck Breast mit Couscous sowie tapamäßig Chili-Lime Prawns und Lamb Chops mit Minted Mustard Sauce, als Nachtisch ein Trio von Summer Fruit Cobbler (Soufflée mit Pfirsich, Blau- und Erdbeeren), Schokoladenfudge und Mintcreme. Alles in allem auch optisch äußerst ansprechend hergerichtet und hochgradig sterneverdächtig. Auch die Weinauswahl ist bemerkenswert.


Prawns im Bridgewater Bistro


LambChops im Bridgewater Bistro

Wenn wir schon bescheidenes Wetter und wenig Aussicht hatten, so hat uns doch der kulinarische Abschluß mit dem Tag wieder versöhnt.

128 mi
Gruß
mrh400

ilnyc

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #58 am: 11.02.2010, 14:17 Uhr »
Auf die "Verkostung" des Waldes könnte ich problemlos verzichten, aber mir diese köstlich aussehenden Chili-Lime Prawns hier optisch zu bieten, wo ich doch gerade mit meinem mageren Brot hier Mittagspause vorm PC mache.... das ist schon hart.... sehr hart.

SusanW

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Re: Portland - Seattle - San Francisco Sommer 2009
« Antwort #59 am: 11.02.2010, 15:14 Uhr »
Mußte eben auch erstmal die Tastatur trocken wischen,   :wink:
denn meine Mittagsbande hat mir nur ein paar Pizzaränder übrig gelassen  :? :essen:

Gewohnt schöner Bericht, wenn auch das Wetter zu wünschen übrig läßt. Hatten die da wirklich mal eine Hitzewelle 8)
Liebe Grüße 
Susan