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Autor Thema: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt  (Gelesen 23946 mal)

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krümel

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #75 am: 05.06.2008, 07:40 Uhr »
26.9.07
Moab- Mesa verde - Bluff (ca. 400km)

Trotzdem uns von allen Seiten davon abgeraten wurde, Mesa Verde an diesem Tag zu besuchen, :nono: wollten wir es doch gerne machen!! Uns war schon klar, dass wir vor Ort nicht so viel Zeit haben würden, aber was soll`s. Wir wollten es zumindest versuchen und etwas von der indianischen Kultur mitnehmen.
Deshalb machten wir uns recht früh auf den Weg Richtung Mesa Verde NP.
Gegen Mittag kamen wir dort an. Die Fahrt im Nationalpark bis zum visitor center dauerte tatsächlich recht lange, da dort die Straße erneuert wurde und der Verkehr dementsprechend gelenkt wurde.
Im Visitor center verschafften wir uns den ersten Eindruck.  Da wir ja nur wenig Zeit hatten, beschlossen wir keine Tour zu buchen, sondern nur spruce tree house zu besichtigen. Dort kann man ohne Tour hin. Vor Ort war aber ein Ranger, der bei Bedarf Fragen beantwortete. Als ersten Eindruck fanden wir die Bauten super und waren durchaus beeindruckt.  :applaus: Nach einigen Fotos liefen wir zurück und schauten uns noch das Museum an.

Am Nachmittag hieß es dann auch schon wieder Abschied nehmen.
Back on the road again, genossen wir die Aussichten die sich boten. Am frühen Abend waren wir am Campground und stillten unseren Hunger mit ein paar Dosenravioli.  :essen: Die Geier waren auch schon vor Ort. So saßen wir also "unter Geiern" und konnten diese beobachten. Es waren im übrigen Turthahngeier. Die haben ne beachtliche Flügelspannweite  :staunend2: - hat uns echt beeindruckt.


Unterkunft: Cadillac Ranch RV park
Gruß Krümel

krümel

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #76 am: 05.06.2008, 07:43 Uhr »
27.9.07
Bluff- Monument Valley (ca. 109 km)

Heute ging es weiter in das weltberühmte Monument Valley.
Schon von Weitem konnte man die Felsformationen sehen. Wir waren gespannt wie es wohl direkt vor Ort aussehen würde. Es sah von fern jedenfalls sehr vielversprechend aus.

Also weiter bis wir endlich vor Ort waren!! Da wir noch viel Zeit hatten, machten wir uns erst auf den Weg zum Campingplatz. Wir hatten auch diesen von Deutschland aus reserviert und so gab es keine Schwierigkeiten einen Stellplatz zu bekommen. Wir hatten sogar noch freie Auswahl auf den Zeltflächen, die nur für Zelte da waren. So suchten wir uns die unsere Meinung nach Beste aus - der Ausblick auf einen Felsen der aussah, wie eine Hand die 3 Finger hochstreckt, war fantastisch.  :clap: Das Zelt bauten wir so auf, dass wir vom Zelteingang direkt auf diesen Felsen schauen konnten.
Nun galt es aber auch was vom Monument valley zu sehen, also ab ins Auto und nachdem wir die Eintrittsgebühr entrichtet hatten, schauten wir uns etwas um. Als wir die Straße sahen, die man befahren durfte, waren wir froh, das wir eine Tour gebucht hatten und nicht mit unserem Mietwagen dadurch mussten.  Auch wenn viele Besucher die Strecke auf eigene Faust erkundeten, wäre das für uns kein großer Spaß gewesen. Wir beobachteten also ein wenig das Treiben auf der Straße, in der Hoffnung unsere Tour würde in einem kleineren Auto gemacht werden, als in den oft zu sehenden "Ausflugs-Bussen". Und so war es auch. Wir hatten Glück, denn wir wurden in einen Jeep gebeten, der mit Privatfahrer nur uns Beide durch das Valley fahren würde.  :dance: Super!! Der Guide war echt nett und erzählte uns zu den Felsen so Einiges. (Auch wenn wir die Namesgebung nicht immer verstanden  :D   :kratzen: , maches war aber wirklich aus den Felsformationen zu erkennen). Die Tour führte uns auch in Gegenden, die man ohne Guide wohl nicht betreten darf.

Am Ende stoppten wir und lauschten einem "Indianer" beim Flötenspiel. Hat uns super gefallen!! :clap:
Auf den Rückweg begegneten wir noch ein paar Pferden, die frei umherliefen - nun waren wir endgültig in Wild West Stimmung.
Deshalb machten wir uns nach der Tour auch auf den Weg ins Goldings Museum. Für John Wayne Fans ein Muß, aber auch für uns, die wir nun keine waschechten John Wayne Fans sind, sehr interessant.
Danach haben wir in der Goldings Lodge im stagecoach dining room noch was gegessen. Einem Tipp vom Guide folgend aßen wir "indianischen Eintopf" (wie genau dieses stew hieß, hab ich leider vergessen). Einfach gigantisch lecker  :verneig: und die Aussicht auf das Monument Valley - super  :daumen:!!!
Danach machten wir uns auf den Weg zurück zum Campground und genossen nach einem kurzen Spaziergang über den Campingplatz, den Sonnenuntergang von unserem Zelt aus.

Der wundervolle Tag klang also ruhig aus und wir legten uns nach einiger Zeit auch schlafen, denn der nächste Tag sollte ja auch wieder aufregend werden .

Gruß
der Krümel

Campingplatz: Goldings Campground

Inspired

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #77 am: 05.06.2008, 08:29 Uhr »
Hi Krümel!

im Monument Valley gibt es ja wohl drei Touren. Hattet ihr die längste von drei Stunden? Würdet ihr diese Tour wieder machen oder war es irgendwann zu viel?

mobo3

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #78 am: 05.06.2008, 12:32 Uhr »
Hallo Krümel!

Ich bin schon seit längerem eine stille Weggefährtin. Ich wollte dir nur sagen dass es tolle Berichte sind und ich schon sehr darauf gespannt bin selbst das ganze zu sehen (ich plane meinen Trip für September Oktober: 4 Wochen).
Weiter so  :D

Liebe Grüße aus Österreich!

GoWest

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #79 am: 05.06.2008, 21:15 Uhr »
Hi Krümel

ich glaube wir hatten letzten Juni genau den gleichen Stellplatz auf dem Gouldings CG. Fast ganz oben, wo es sonst nur noch Cabins hat. Wir hatten das Zelt so aufgestellt, dass wir vom Zelteingang aus genau diesen Felsen sahen (dein Bild ist aber ziemlich gezoomt, oder?)

Wir haben übrigens auch eine geführte Tour gebucht und es nicht bereut. War wirklich ein Erlebnis!

Ich werde den Tag bald auf meiner HP veröffentlichen. Vielleicht kannst du ja dann mal gucken, ob unser Zelt wirklich am gleichen Ort stand. :)

Übrigens, ganz tolles Bild vom "Ear of the wind", ich habe leider kein so Schönes hingekriegt!

Liebe Grüsse GoWest






Palo

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #80 am: 06.06.2008, 01:45 Uhr »
Wieder ein schoener Tagesbericht mit tollen Bildern!
Gruß

Palo

krümel

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #81 am: 06.06.2008, 07:44 Uhr »
Hi Krümel!

im Monument Valley gibt es ja wohl drei Touren. Hattet ihr die längste von drei Stunden? Würdet ihr diese Tour wieder machen oder war es irgendwann zu viel?

Hi Inspired  :winke:
Also der Anbieter den wir genommen hatten, hatte glaub ich sogar noch mehr Touren im Angebot. Wir wählten eine 2,5 h Tour, die wir auch schon von Deutschland aus mittels Internet vorgebucht hatten. Wir hofften auf eine individuelle Tour, die wir ja auch tasächlich bekamen. Ob man also eine Gruppentour oder eher eine privatere Tour haben möchte, muß man für sich entscheiden, ist eventuell auch eine Preisfrage.
Wir würden es genauso wieder machen. Uns hat die Tour sehr gut gefallen  :daumen: und die 2,5h sind wie im Flug vergangen. Für uns ein tolles Erlebnis und ein schöner erster Einblick ins Monument Valley. Wir fanden es nicht zu lang. Der Guide stoppte für viele Fotos und zeigte uns neben den Felsen auch noch eine alte Kornkammer, ein paar Petroglyphen. Wir lauschten dem erwähnten Flötenspiel und sahen Pferde direkt neben den Auto galopieren. Es war also durchaus auch abwechslungsreich.
Gruß Krümel

krümel

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #82 am: 06.06.2008, 07:55 Uhr »
Hi Krümel

ich glaube wir hatten letzten Juni genau den gleichen Stellplatz auf dem Gouldings CG. Fast ganz oben, wo es sonst nur noch Cabins hat. Wir hatten das Zelt so aufgestellt, dass wir vom Zelteingang aus genau diesen Felsen sahen (dein Bild ist aber ziemlich gezoomt, oder?)

Wir haben übrigens auch eine geführte Tour gebucht und es nicht bereut. War wirklich ein Erlebnis!

Ich werde den Tag bald auf meiner HP veröffentlichen. Vielleicht kannst du ja dann mal gucken, ob unser Zelt wirklich am gleichen Ort stand. :)

Übrigens, ganz tolles Bild vom "Ear of the wind", ich habe leider kein so Schönes hingekriegt!

Liebe Grüsse GoWest







Hi gowest, :winke:
wenn du mir deine HP-adresse mitteilst werde ich das gerne überprüfen. Im Übrigen ist das Bild tatsächlich stark gesoomt.  :grins: Aber auch wenn der Fels in Wirklichkeit nicht ganz so nah stand, fand ich die Aussicht herrlich!!
bezüglich "ear of the wind". Jetzt weiß ich auch endlich wieder wie dieses Loch im Fels hieß - danke!!- :oops: :D Hat ich glatt vergessen.
Gruß Krümel

krümel

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #83 am: 06.06.2008, 08:06 Uhr »
28.9.07
Monument valley – Page (ca. 160 km)

Heute ging es weiter Richtung Page. Zuerst wollten wir aber ins Navajo national monument um uns die Betatakin ruins anzusehen.
Leider kann unseres Wissens nur eine begrenzte Anzahl von Personen innerhalb bestimmter Führungen runterwandern, für alle anderen (also auch uns) gibt es einen kurzen Wanderpfad zu einem Aussichtspunkt. Diesen nahmen wir dann also auch und schauten von dort auf die Siedlungsgebäude hinab. Die waren echt gut in Schuss  :hand: ; hatten sogar z.T. intakte Dächer. Mir hat das in der Vorstellung von der damaligen Lebensform der Indianer sehr geholfen.

(Bild ist stark gezoomt)
Nach einigen Fotos machten wir uns auf den Rückweg. Dabei konnten wir einen Hasen beim Frühstück beobachten. Der verschlang genüsslich eine „Kakteenart“ (glaub zumindest das pickely bear zu den Kakteen gehört, falls ein Botaniker das liest bitte ich um Korrektur!!). Uns wäre das Ding im Rohzustand ja zu stachelig gewesen, aber wir hatten zuvor schon an einem anderen NP so ne art Honig gekauft, der daraus oder damit hergestellt wurde und der war echt ganz passable.

Nun wie dem auch sei weiter ging es also nach Page.
Dort schauten wir uns erst nach dem Antelope Canyon um, denn dort wollten wir morgen früh hin. Danach fuhren wir zum Campingplatz und bauten das Zelt auf.
Wir fuhren weiter zum Staudamm. Der Besuch im Staudamm-Museum fiel kurz aus, denn so interessant war die Thematik für uns dann doch nicht. Es war ganz nett es mal gesehen zu haben, aber das war es dann auch.
Den Nachmittag verbrachten wir nach einem kurzen Besuch im Supermarkt, um unsere Nahrungsmittelvorräte wieder aufzufüllen, dann zum horseshoe bend.

Die Biegung ist schon beeindruckend. Da ich kein Weitwinkel hatte war es gar nicht so einfach sie komplett aufs Foto zu bekommen. Nach einigen Minuten des Ausruhens, machten wir uns auf den Rückweg. Dabei beobachteten wir wieder ein paar Eidechsen.

Den Abend ließen wir Eisessend am Stausee verstreichen. Dort beschlossen wir auch entgültig die Wanderung in den Grand Canyon zu machen. Die permits hatten wir längst, waren uns nur unsicher ob wir uns den Strapazen (v.a. der weibliche part) aussetzen wollten, auch die Campingplätze waren längst ab morgen reserviert. Da uns Page nun aber nicht so zu sagte, auch wenn der Tag wirklich schön war, war die Entscheidung schnell getroffen: Morgen fahren wir hier weg und machen uns auf zum Grand Canyon, ab ins Abenteuer.

Lieben Gruß
Krümel

Inspired

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #84 am: 06.06.2008, 08:28 Uhr »
Zitat
Den Abend ließen wir Eisessend am Stausee verstreichen. Dort beschlossen wir auch entgültig die Wanderung in den Grand Canyon zu machen. Die permits hatten wir längst, waren uns nur unsicher ob wir uns den Strapazen (v.a. der weibliche part) aussetzen wollten, auch die Campingplätze waren längst ab morgen reserviert.

Im Geiste höre ich dramatische Musik eingespielt bei der Ankündigung. Bin gespannt!

krümel

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #85 am: 09.06.2008, 19:11 Uhr »
29.9.07
Page –Grand Canyon NP

Heute bauten wir wie zuvor beschlossen, dass Zelt vorzeitig ab und verließen Page in
Richtung Grand Canyon NP.
Erster Stopp war der Antelope Canyon. Wir wollten besonders früh da sein und direkt mit der ersten Führung in den Canyon. Früh waren wir dann auch – viel zu früh. Brav warteten wir eine Stunde, in der wir uns anfangs über die Arbeitsmoral und Unpünktlichkeit ärgerten  :knurrig: , bis uns auffiel, dass es unser Fehler war.  :kratz: . Mann diese Zeitverschiebungen!!! :platsch:  :oops: wir hatten die Zeitumstellung vergessen und waren damit 1 Stunde zu früh da.
Nun nach endlosem Warten, wenn man sich auf was freut erscheint es einfach endlos (fast so als würde man auf Weihnachten warten), wurde das Kassenhäuschen geöffnet (pünktlich natürlich  :lol:, wie hätte es auch ander sein sollen, denn bisher hatte auch immer alles exakt pünkltlich auf ) und wir kauften die Tickets. Auch wenn der Preis unserer Ansicht nach hoch war, mussten wir da rein. Mein Hobbyfotografenherz schlug immer schneller und dann wurden wir rein geführt. Der Guide ging vor und verließ uns dann. Danach hatten wir Zeit für uns und schauten uns in Ruhe um. Der Canyon ist super, v.a. fürs fotografieren.  :verneig: Es lohnte sich für uns total.  :hand:







Begeistert und glücklich blieben wir dann auch bis fast Mittag. Nach 2-3 h Aufenthalt machten wir uns dann auf den Weg zurück zum Wagen, um zum Grand Canyon weiterzufahren.
Die Fahrt dorthin war eher langweilig, aber nach dem Parkeintritt stieg dann auch wieder die Stimmung. Direkt am ersten Aussichtspunkt hielten wir an. Traumhaft und irgendwie unglaublich groß. Wir stellten es uns zwar schon groß vor, aber von dieser Größe waren wir dann doch überrascht. :daumen: :clap:



Wir fuhren die ein paar Aussichtspunkte an um uns einen ersten Eindruck zum machen und natürlich auch ein paar Fotos zu knipsen.
Nächster Halt war dann der Campingplatz. Dort bauten wir unser Zelt auf und machten uns auf den Weg zu Bushaltestelle. Wir wollten zum visitor center um uns über den morgigen Tag zu informieren.
Dort war man sehr nett zu uns und gab uns einige neue Informationen. Nur die Frage wo wir unser Auto stehen lassen, wenn wir über Nacht unten sein würden konnte nicht eindeutig geklärt werden.
Aber bis auf diesen Punkt war das Gespräch sehr hilfreich und dennoch verunsicherten mich als weiblichen Part, die erneuten Warnungen vor den Strapazen. Erneute Zweifel. Netterweise stärkte Andreas mein Selbstvertrauen wieder, überließ aber die Entscheidung dann am Ende doch mir. Eins stand für uns fest, wenn wir gehen, gehen wir gemeinsam.  :liebe: :kuss: Wieder neuen Mutes fuhren wir also zu den Aussichtspunkten mit dem Bus.
„Wow“ - ist das ein Anblick.

Als wir an dem Aussichtpunkt ankamen, an dem der bright angel trail endet, erneuter Schock. „Da müssen wir runter und wieder rauf???  :shock: Nie im Leben!! - Aber eigentlich will ich doch gerne! -  ach was soll`s klar gehen wir, aber nur wenn ich einen Wanderstock bekomme – oder doch nicht...........“ Eine Frau in Zweifel und Redefluß.  :roll: In der Zwischenzeit wanderten ein paar Wanderer an uns vorbei die völlig fertig aussahen und einer von denen humpelte auch noch. Sie waren schwer bepackt. So würden wir morgen und übermorgen auch aussehen. Erneutes aufflackern der Zweifel, aber dann der unumstößliche Entschluss: wir gehen, komme was wolle!! Wir sind recht gut trainiert, wir haben die einmalige Chance das zu machen und wir würden es bereuen es nicht zu tun. Wir gehen!!! :abklatsch:
Entschluss entgültig gefasst, nun mussten wir uns aber noch etwas vorbereiten, aber zuerst genossen wir noch einmal das unglaublich schöne Panorama an den Aussichtspunkten.
Nun ich wollte unbedingt einen Wanderstock, also in einen Laden und der führte auch welche. wir schauten auf den Preiszettel und schock  :shock: – wohl doch keinen oder vielleicht verleihen die ja welche. Vorsichtig den Verkäufer gefragt und tatsächlich für eine geringe Gebühr konnte man Stöcke ausleihen. Gesagt, getan. Ich wollte nur einen und bekam diesen nach üblichen Formalien auch. Super!!  :D
Dann haben wir noch Verpflegung gekauft. Müsliriegel und Getränkepulver mit Elektrolyten und Erdnüsse.
Danach gings zum grillen an den campground zurück. Die obligatorischen Kartoffeln mit Würstchen. Es war schon dunkel und wir aßen im „romantischen“ Licht der Taschenlampe. Danach hieß es schlafen,  :schlafend: denn wir wollten ausgeruht sein für den Abstieg.
Vor lauter Kälte :bibber: und Elchen, die laut röhrten, war jedoch nicht viel schlaf drin, dazu im nächsten Tagesbericht mehr.
Gruß
Krümel



krümel

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #86 am: 09.06.2008, 19:14 Uhr »

30.9.07
Grand Canyon NP    (south kaibab trail bis bright angel campground)

Die Nacht war furchtbar. Vor lauter Bibbern kamen wir kaum in den Schlaf oder besser der weibliche Teil bibberte  :bibber: und hielt damit den mitfühlenden männlichen Part auch wach. Die Elche taten ihr übriges. Kurz gesagt, wir hatten schlecht und wenig geschlafen.
Es wurde dann auch Zeit wir wollten einen frühen hiker-bus zum Ausgangspunkt nehmen und machten uns, nachdem wir alles zusammengepackt hatten, auf den Weg zur Bushaltestelle. Zuvor räumten wir alles was wir nicht brauchten in den Equi, den wir dann auch auf dem Campingplatz stehen ließen. Schließlich hatten wir den Zeltplatz auch für die nächsten Tage gebucht und so war es kein Problem das Auto einfach da stehen zu lassen.
Schwer beladen (v.a. Andreas) ging es also los – in unser kleines Abenteuer.
Der Bus brachte uns zum visitor center. Dort stiegen wir um in den hiker-bus. Der Bus war voll und wurde mit jedem Stopp voller. Mein Gedanke war: die wollen da alle runter??!! Die sind ja echt verrückt  – ups du bist jetzt auch eine von denen.  :D Echt verrückt, das wir das jetzt tatsächlich machen.
Der Bus stoppte und wir waren an diesem recht kühlen, wenn auch klaren morgen noch vor Sonnenaufgang am Canyon rim. Als wir ausgestiegen waren, kam langsam auch die Sonne über den Canyon und wir wanderten in einem wunderschönen Sonnenaufgang los .



Don`t Stopp me now..... :rollen: war unser Motto und so gingen wir bester Laune die Serpentinen herab.



Mal überholte uns jemand oder wir überholten jemanden. Wir liefen unser Tempo und die Anderen ihrs. Und dennoch grüßte man sich unbekannter Weise  :winke: oder fragte nach dem Wohlbefinden der Anderen, wenn man jemanden am Rand sitzen sah. Es war ein gutes Gefühl, dass die anderen Wanderer einem Beachtung schenkten und man sich untereinander nicht gleichgültig war. Jedem schien bewusst zu sein, dass es eine herrliche, aber auch anstrengende und schwierige Tour war und das man im Notfall auf wildfremde Personen angewiesen war. Die Stimmung unter den Wanderern war ausgesprochen fröhlich.  :whistle:
Das zu beginn enge Feld der Wanderer zog sich allmählich auseinander und so waren wir nach einiger Zeit doch recht allein unterwegs. Hin und wieder begegneten wir ein paar anderen im aufstieg begriffenen Wanderern, denen wir Platz machten, denn die Strapazen des Aufstiegs waren ihnen im Gesicht anzusehen.  (Man müssen die früh los sein!!! War unser Gedanke)
Wir waren schon eine ganze Weile unterwegs und die Sonne stieg immer höher und höher und je tiefer wir in den Canyon liefen umso wärmer wurde es und die Luft stand förmlich im Canyon fest.  :sun: Kein Windhauch und kein Luftzug. Unter der Last des Gepäcks, der Anstrengung durchs Wandern und der starken Sonneneinstrahlung schwitzen wir so langsam ganz ordentlich. Also galt es trinken, trinken und nochmals trinken.  :pepsi: Die  Jacken hatten wir längst in den Rucksack gepackt.
Die Wegbeschaffenheit war zeitweise sandig, zeitweise steinig. Um den Weg vor dem abrutschen zu hindern, waren Hölzer eingebaut worden, die den Weg treppenartig gestalteten. Zum Teil waren diese jedoch ausgetreten und man musste somit über die Hölzer steigen. 



Landschaftlich war es einfach nur traumhaft.  :lachen35: Man wanderte von einer Gesteinsschicht zur anderen, wie eine Zeitreise durch die Jahrtausende und dazu ein Panorama, dass man mit Worten kaum beschreiben kann. Dieser Canyon ist so alt und so schön, dass es uns tief in unserer Seele berührte und beeindruckte; wir hatten unseren Rhythmus gefunden und konnten uns nun auch auf die Landschaft einlassen.
Und dann der erste Blick auf den Colorado. Zum erstenmal nach der langen Wanderung konnten wir den Fluß sehen. Einige Wanderer drehten spätestens hier um, mach andere entschieden sich schon früher zur Rückkehr. Es waren diejenigen, die kein Permit hatten. Für uns aber galt, weitergehen immer weiter bergab. Das Tagesziel war schließlich den Fluß zu erreichen.
So langsam wurden die Beine schwerer und der Weg irgendwie endlos. Der Gedanke den Weg wieder rauf zu müssen oder besser all diese Höhenmeter wieder rauf zu müssen, verunsicherte mich mehr und mehr und ich war drauf und dran aufzugeben und umzudrehen. „Das pack ich nie, da wieder hoch“ , „Ich schaff, das nicht, wie soll ich denn noch mehr hoch, schließlich sind wir noch immer nicht unten“ . Andreas beruhigte mich jedoch und meinte es sei nicht mehr soweit und nach ein paar Bögen wären wir bestimmt da. Ich hatte so langsam Angst  :angst: vor morgen und bereute es mich darauf eingelassen zu haben. Warum hab ich es nicht gelassen?? Fragte ich mich selbst. Nun ja weiter gings und es sah fast so aus als wären wir da und dann plötzlich macht sich der Weg vor uns auf und noch weitere ca 500 Höhenmeter nach unten. Das war zu viel für mich. Mein Tiefpunkt war erreicht,  meine Selbstzweifel schäumten über und tränennaß  :heulend: war ich bereit zum Rückzug.  Ich drehte um und sagte „ich geh da jetzt wieder rauf, morgen pack ich das nie!!! Ich bin doch nicht verrückt“ Andreas besänftigte mich.   :fluester: Wir müssen nach unten meinte er, schließlich gab es auf dem Weg keine Wasserstellen und wir hatten schon fast alles getrunken, außerdem war da die Mittagshitze und wir würden es bereuen. Er stärkte mich erneut und richtete mich seelisch auf. :kuss: Er war davon überzeugt, das mein Problem mehr psychischer als physischer Natur wäre und er hatte Recht. Ich war nicht körperlich müde, aber die Angst vor dem Aufstieg blockierte meine Gedanken total. Nu denn weiter nach unten und nicht an mehr an morgen denken. Ich ließ mich darauf ein und wurde wieder etwas entspannter. Nun sahen wir die Brücke immer deutlicher und nach einigen Metern waren wir an der Brücke angekommen.



So nun waren wir also unten. Ein Glücksgefühl machte sich bei uns beiden dann doch breit   :pfeifen: :grins: . Erstmal wurde der Moment fotodokumentarisch festgehalten und natürlich auch gefilmt. Wir hatten es also geschafft. Wir waren unten und erstaunlicherweise fühlte ich mich körperlich immer noch gut. Mir kam die Idee mal nachzufragen ob wir den Campingplatz wechseln könnten und heute noch einen Teil des Aufstiegs machen könnten. So nahm ich mir also vor beim Ranger nachzufragen.
Also über die Brücke und Richtung Campground. Dort suchten wir die Rangerin auf, die uns mitteilte das ein Wechsel nicht möglich sei. Wir waren nicht die ersten, die diesen Wunsch geäußert hatten. Nun denn was nicht geht, geht halt nicht. Ich erzählte ihr von meiner Angst vorm Aufstieg und sie beruhigte mich. Ich solle mich ausruhen, dieses Tief hätten viele Wanderer, aber es wären fast alle heil oben angekommen und sicherlich auch ich. Ich machte auf sie anscheinend einen fitten Eindruck.
Wir suchten uns unsere Zeltstelle aus. Direkt an einem kleinen Bach, indem wir nachdem Zeltaufbau erst mal unsere Füße kühlten. Eine echte Wohltat!!!!
Danach gingen wir zur Phantom Ranch. Wir kauften einige Souveniers und tranken Zitronenlimo (die bisher beste in meinem Leben)  :hand: . Natürlich kauften wir auch einen Sticker und stempelten unser Nationalparkbuch (der wohl bisher hart erarbeiteste und somit wertvollste überhaupt).
Zurück am Campingplatz ruhten wir uns aus. Andreas hatte mein buch mitrunter genommen. Unglaublich – wenn das kein Liebesbeweis ist, weiß ich auch nicht!!!  :liebe:  :herz: Da schleppt er doch tatsächlich 1-1,5kilo Buch den ganzen Tag mit runter nur für mich um mich zu erfreuen. :kuss: :verneig:
Ich las also was und Andreas badete erneut die Füße im Fluß.
Am späten Nachmittag gingen wir erneut zur Phantom Ranch. Dort nahmen wir mit dem nächsten Becher leckerer Limo am Ranger-talk  :dozent: teil. Auch wenn ich nicht alles verstanden haben, war die Einführung in die Gesteinswelt und Entwicklung des Canyons sehr interessant.
Nachdem Ranger Programm kauften wir noch mal Limo und machten uns auf den Weg zu Zelt. Dort aßen wir die letzten Sandwiches und ein paar Erdnüsse und legten uns aufs Ohr. :schlafen: Schließlich galt es morgen den Aufstieg zu meistern.
Mittlerweile war selbst ich wieder bester Dinge und einfach nur zuversichtlich und ausgesprochen glücklich.
 
Gruß Krümel

Inspired

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #87 am: 09.06.2008, 19:31 Uhr »
Wie ich an dem Bericht sehe, seid ihr gut und heile wieder oben angekommen. Respekt für die Wanderung!

Diese Formulierung:

Zitat
Man wanderte von einer Gesteinsschicht zur anderen, wie eine Zeitreise durch die Jahrtausende

finde ich einfach super!

TSC

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #88 am: 09.06.2008, 19:45 Uhr »
 :) Super beschrieben.
Hat mich an meine Wanderungen im Grand Canyon erinnert.
Man achtet wirklich aufeinander. Irgendwie ist jedem klar, welche Grenzsituation er durchmacht. Auch die schlecht / nicht ausgerüsteten Wanderer werden von Anderen mit Elektrolyte versorgt, wenn die Krämpfe kommen.
Und bei Allem diese Natur... wieder hin will...  :heulend:
Wir planen nächstes Jahr runterzulaufen. Sozusagen zu meinem 20jährigen "Bright-Angel-Trail runter und hoch an einem Tag"- Jubiläum. Mal schauen, ob der alte Mann das noch so gut schafft, wie mit 19...  8)

Freue mich auf Deine Beschreibung vom Aufstieg. Ihr seid den Bright Angel Trail hoch, oder? Durch den fiesen Devils-Corkscrew...

Gruss,

Thomas
1989 - 1994 - 1996 - 2007 - ?

Jamie26

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Re: Reisebericht 4 Wochen USA-West mit Zelt
« Antwort #89 am: 10.06.2008, 10:53 Uhr »
Der Vulkanausbruch hat uns gut gefallen, aber die Krönung des Tages waren die Fontänen. Wir waren schon spät dran, so dass wir nicht mehr die besten Plätze bekamen, aber das war dann auch egal, denn als es los ging, fand ich die Vorführung des Springbrunnens einfach nur schön. Vor allem die unterlegte Musik (I´m proud to be an american ....keine Ahnung ob das der Titel des Stücks ist, waren aber ein paar Zeilen des Textes) passte so gut dazu, fast schon ein bisschen zu schnulzig, aber einfach nur toll.

Schöner Reisebericht!
Falls es wen interessiert, das Lied ist von Lee Greenwood und heißt "God bless the USA". Ist ein wirklich schöner Song. Wir haben ihn 2007 auch in LV und dann nochmal beim Baseballspiel mit Feuerwerk gehört.