Tag 11: Sonntag, 24. April 2011: New Iberia, LA - Avery Island - Oak Alley Plantation - New OrleansHeute stand mal wieder ein langer Tag mit vielen Highlights auf dem Programm: Tabasco Fabrik, Jungle Gardens, Oak Alley Plantation und die Ankunft in New Orleans. Übernachten werden wir übrigens im schönen, alten 4 Sterne "Le Pavillon" Hotel
http://www.lepavillon.com/ . Wir buchten uns bei Hotels.com zwei Tage vorher dort ein und müssen 200 Euro pro Zimmer für die 3 Nächte bezahlen. Ein guter Preis, vor allem für die Lage, denn wir waren in knapp 5 Minuten zu Fuß an der Bourbon, bzw. Canal Street. Doch was noch viel wichtiger ist: man ging in der Nacht durch eine sichere Gegend - für NOLA nicht unwichtig. Die Zimmer waren zwar etwas klein, aber sauber und authentisch eingerichtet - im alten Stil der ehemaligen Herrenhäuser. Viel Plüsch und Prunk . . .
Um 7:45 Uhr trafen wir uns zum Frühstück - also wieder zeitig. Tabasco macht um 9 Uhr auf und wir wären gerne mit den ersten dabei, da wir danach noch ein gutes Stück fahren müssen. Um 8:50 Uhr rollten wir vom Parkplatz des Motels und um punkt 9 Uhr standen wir am Mauthäusle zu Avery Island und dann kam die Schreckensnachricht: Tabasco Fabrik ist heute geschlossen! So ein Sch**ss dachte ich. Der Grund hierfür war, dass heute Feiertag ist. Feiertag fragte ich den netten Herrn - ja, Ostern! Ach ja, da war doch was . . . Wir bezahlten dennoch die Mautgebühr von 2 Dollar, denn die "Jungle Gardens" liegen ja auch auf Avery Island.
Wir schauten aber dennoch bei der Tabasco Fabrik vorbei, um wenigstens die Gebäude mal zu sehen.
http://www.tabasco.com/tabasco_history/visit_avery_island.cfmWir schauten uns ein wenig um, machten ein paar Bilder und fuhren weiter zum Eingang der Jungle Gardens
http://junglegardens.org/ .
Die Insel "Avery Island" wurde vor zig Jahren von der Familie Mc Ilhenny gekauft und befindet sich auch heute noch in Privatbesitz, daher auch die Maut für die Insel. Die Familie gründete die Firma Tabasco und gleichtzeitig schufen sie eine kleine Oase auf der Insel, die Jungle Gardens. Hier bekommt man für 8 Dollar Eintritt einiges zu sehen: jede Menge Tiere und wunderschöne Landschaften! Man fährt mit dem Auto durch Jungle Gardens und kann dann in die vielfältige Natur eintauchen.
An ausgewiesenen Parkplätzen kann man sogar aussteigen - gerade Bird City bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die vielfältige Vogelwelt Louisianas.
Wir kauften uns am Eingang zu Jungle Gardens unsere Tickets und fuhren eine Runde - die ca. 1,5 Stunden daurte. Wir sahen jede Mange Alligatoren, die neben der Straße lagen. Auch diverse Schildkröten, die den Weg versperrten waren anwesend. Es war herrlich.
Wir besuchten sogar den Buddha Tempel in Jungle Gardens, allerdings mit dem Ergebnis, von den Moskitos aufgefressen zu werden. Es hat höllisch gejuckt.
Sehr schön: Bird City. Tausende von Vögeln beim Brüten in unberührter Natur.
Ja, heute gibt's viele Bilder zu sehen - ich warne auch schonmal jetzt vor. Wenn man viel sieht, kann man auch viel Bilder zeigen . . .
Wir verlassen dieses schöne fleckchen Erde in Richtung New Orleans mit dem Zwischenstopp "Oak Alley Plantation" direkt am Mississippi gelegen.
Alleine schon die Fahrt dorthin war ein schönes Erlebnis, denn man fährt durch dieses unbeschreiblich schöne Swamp-Gebiet Louisianas mit den vielen schönen Alleen. Wir haben bewusst auf die großen Highways verzichtet . . .
Wir kamen um ca. 12.30 Uhr an der Oak Alley Plantation an
http://www.oakalleyplantation.com/ und holten uns für stolze 18 Dollar pro Nase ein Eintrittsticket. Ohne Ticket darf man übrigens auch überall hin - nur bekommt man keine Führung im Haus.
Wir schauten uns erstmal etwas um und liessen uns von dem Charme dieses alten Herrenhauses verzaubern.
Nachdem wir uns etwas auf dem Gelände umeschaut hatten und für kleine Jungs waren, wollten wir ne Tour durchs Herrenhaus machen. Die Touren beginnen alle halbe Stunde. Da wir etwas zu früh dran waren, machten wir es uns auf den vielen Sitzgelegenheiten gemütlich.
Blick in Richtung Mississippi
Von 13.30 Uhr bis 14 Uhr ging in etwa unsere Führung. Bilder durfte man von Innen leider keine Machen. Dennoch haben wir die Tour genossen und es hat großen Spaß gemacht - vor allem die nette süsse Lady, die uns durchführte hatte schon was . . .
Wir holten uns nach der Tour noch einen "Mint-Julip" ein Mixgetränk aus Whisky und Minzsirup und drehten eine letzte Runde durch das Anwesen.
Der Minz Julip schmeckte übrigens sehr gewöhnungsbedürftig. Da ich der Fahrer war, trank ich sowieso nur einen Halben - meine Frau hat dann den Rest von mir trinken müssen und danach gut geschlafen . . . Ausgeschenkt wurde das Getränk in einem schönen Souvenierbecher, den wir uns mit nach Hause nahmen.
Gegen 15 Uhr verliessen wir die Oak Alley Plantation in Richtung New Orleans. Wir machten beim Verlassen der Plantation noch ein paar Bilder vom Mississippi, der genau neben der Plantation liegt.
Man musste von der Straße einfach nur den Damm hochfahren.
Hier noch ein Bild vom Damm aus in Richtung Plantation.
Was auch noch fehlte, waren die vielen Negerhütten, wo die Sklaven untergebracht wurden. Die kann man von der Oak Alley Plantation nicht besichtigen. Warscheinlich schämte man sich dafür. Auf der Nachbarplantation standen aber noch einige Hütten von "Onkel Tom".
Die Plantage hat uns allen sehr gut gefallen, aber wenn man eine gesehen hat . . . Der Besuch der benachbarten Laura Plantation fiel somit aus.
Die Fahrt von der Oak Alley Plantation nach NOLA dauert etwa 1,5 Stunden. Es gibt allerdings auch die Möglichkeit, mit dem Mississippi Dampfer von NOLA aus zu den Plantations zu fahren. Vielleicht ist das ja was für den ein oder anderen . . .
Wir kamen etwa gegen 16:15 Uhr am Hotel "Le Pavillon" an. Ohne Valet Parking geht da gar nichts. Es gibt zwar einen Parkplatz neben dem Hotel, auf dem auch die Autos der Hotelgäste abgestellt werden, doch man spart nichts, denn die Tagesrate kostet für jeden gleich viel: 35 Dollar (aber imerhin mit TAX!). Nicht schlecht oder? Also bissen wir auf die Zähne und gaben unser Auto ab.
Ich liebe ja einen gewissen Comfort in Hotels, aber "bessere" Hotels in den USA wirken auf mich immer zu aufdringlich - ist in Europa nicht so. Sobald das Auto vor der Türe steht kommt "HiWi A" und parkt dein Auto weg, dann kommt "HiWi B" und packt die Koffer raus, dann kommt "HiWi C" und trägt die Koffer in die Lobby und am Ende kommt noch "HiWi D" und trägt dir die Koffer aufs Zimmer. Ist mir einfach zu viel - aber ich weiss, die Amis stehen drauf. Jeder erwartet dann natürlich auch noch seinen Tip . . . Mein Standpunkt: Service Ja - aber er darf nicht aufdringlich sein. Wenn ich als Bellboy merke, der Gast möchte nicht, dann muss ich ihn lassen. Meiner Frau haben sie beider Abreise die Koffer förmlich aus der Hand gerissen.
Wir gingen auf's schöne Zimmer und machten uns etwas frisch, ehe wir uns gegen 17 Uhr zum Abmarsch in Richtung French Quarter in der Lobby trafen.
Wir liefen einfach wild umher - erstmal ohne Ziel.
Wir schauten uns einfach etwas rund um die Bourbon Street um. Ich konnte mich sogar gleich wieder an die guten Kneipen erinnern, in denen ich mir in meinen beiden Besuchen vorher, einige Nächte um die Ohren haute. Aber diesmal ist ja meine Ehefrau dabei . . .
An diesem Tag war zufällig ein Umzug der hiesigen "Gay-Community" - sowas wie bei uns in Stuttgart der "Christopher Street Day". Es war schrill und bunt.
Die Parade hat Spaß gemacht. War ein schönes Gefühl, mal selber ein paar Perlenketten zu erhaschen - und nicht nur die Ladies, wenn sie ihr Shirt anheben. Nach der Parade machten wir 4 Abrechnung, wer mehr Ketten bekam. Die Ausbeute unserer Frauen war größer wie die von uns beiden Männern . . .
Nach diesem "heissen" Umzug war uns nach einer Abkühlung zumute und auch der Magen fing zu knurren an. Dann kam, was ich nicht mehr für Möglich hielt, ein Vorschlag meines Freundes bzgl. Essen. Er meinte, er wolle mal in einem Hard Rock Cafe essen.
Hier die St. Louis Cathedral
Also machten wir uns in Richtung HRC. Als ich das letzte mal in NOLA war, war's glaub ich noch an der Bourbon Street - jetzt befindet sich das HRC an der Decatur Street - fast am Fluß unten.
Wir setzten uns und haben uns alle einen sehr wohlschmeckenden Burger bestellt.
War wirklich gut. Ich esse selten in den HRC's, weis auch nicht warum. Gegenüber vom HRC ist übrigens ein Bubba Gump - wen es interessiert.
Wir gingen zurück auf die Bourbon Street und haben uns in eine der vielen Kneipen gesetzt. Ganauer gesagt gings für uns ins "Fritzel's"
http://www.fritzelsjazz.net/ . Die Kneipe lernte ich schon vor 17 Jahren auf meiner ersten Reise in NOLA kennen. Damals war der Chef "Fritz" aus Stuttgart noch am leben - 1997 auch noch. Heute lebt er leider nicht mehr . . . Geschmeckt hat's trotzdem und die Musik - übrigens von einer deutschen Jazzband präsentiert - war auch OK.
Um kurz nach 22 Uhr waren wir wieder im Hotel und wunderten uns, warum in der Lobby soviel los war. Grund für den Menschenauflauf war, dass das Hotel für jeden Hotelgast jeden Tag von 22 bis 23 Uhr kostenfrei "Peanutbutter/Jelly-Sandwiches" mit kalter Milch oder heissem Kakao anbietet. Wir griffen gerne zu. Ist wohl Kult im "Le Pavillion" und Tradition seit fast 100 Jahren. Schöne Tradition wie ich finde. Um 23 Uhr gings auf's Zimmer und ich schlief noch ein, bevor der Kopf auf's Kissen fiel. Gute Nacht.
Morgen sehen wir uns die Stadt etwas genauer an.
Gefahrene Strecke: 170 Meilen
Kleine Anekdote über meinen ehemaligen Arbeitskollegen MarkMark buchte 1993 mit einem Kumpel eine Bus-Rundreise Louisiana, Memphis, Nashville usw. Dauer: 2 Wochen. Mark und sein Kumpel waren trink- und feierfeste Jungs im besten Alter und hatten keine Ahnung, was in den USA auf sie zukommt. Der Flieger landete in New Orleans und die Reisegruppe wurde mit dem Bus zum Hotel in der Innenstadt gebracht. Am Abend konnte jeder Reisende machen, was er möchte. Die Reiseleitung gab allen den Tipp: schauen Sie mal in der Bourbon Street vorbei. Mark und sein Kumpel nahmen den Rat an und setzten sich in die erstbeste Kneipe auf ein paar Biers. Die beiden waren so fasziniert, dass daraus eine Kneipentour bis in den frühen Morgen wurde. Am nächsten Morgen traf sich die Reisegruppe zur Weiterfahrt nach Norden. Mark und sein Kumpel fragten die Reiseleitung, ob es denn nicht möglich sei, die zwei Wochen hier in NOLA bleiben zu können und danach mit der Reisegruppe zurück zu fliegen. Die Reieletung konnte den Entschluss wohl nicht fassen und fragte die beiden immer wieder ob das ihr Ernst sei, zwei Wochen NOLA - sie hätten ja schliesslich eine schöne Rundreise gebucht. Das Hotel spielte mit und die beiden konnten die nächsten zwei Wochen dort bleiben und die Reisegruppe zog weiter und die beiden flogen mit einem (ich vermute mal) Leberschaden zurück.
Die Reiseleiterung stornierte für die beiden die folgenden Übernachtungen auf der Tour und buchte auf das Hotel in New Orleans um - ohne Mehrkosten. Das waren noch Zeiten . . .