Tag 13: Dienstag, 26. April 2011: New Orleans - Lafitte - New OrleansHeute stand also die Airboat Tour an. Um 10 Uhr ging diese Los - wir verliessen das Hotel etwa um 8:15 Uhr. Wir planten für die 30 Meilen bis Lafitte ca. eine Stunde ein - man weis ja nie, denn Frühstücken wollten wir unterwegs auch noch irgendwo irgendwas.
Wir kamen etwa kurz nach 9 in Lafitte an, einem "Kaff" mitten in den Swamps, wie man es sich vorstellt. Zum Frühstücken gab's natürlich nichts wirklich brauchbares - also versorgten wir uns in der örtlichen Tanke mit Sandwiches und heissem Kaffee. Das Wetter war übrigens nicht gerade das beste für eine Outdoor-Tour, denn es regnete die ganze Fahrt nach Lafitte - zum Teil relativ kräftig.
Um 9:35 Uhr kamen wir bei der Firma Airboat Adventures an, wo wir bereits am Vortag unsere Tickets für eine Tour buchten. Wir buchten eine Swamp Tour mit dem Speedboot (Propellerboot) auf einem 6 Mann Boot - Alternativ wäre eine Tour mit einem 12 Mann Boot gewesen für etwas weniger Geld. Wir mussten 65 Dollar bezahlen: 20 Dollar bei Buchung und den Rest vor Ort. Abkassiert wurden uns aber lediglich 30 Dollar - macht nach Adam Riese: 50 Dollar. Da hat sich wohl jemand verrechnet . . .
Pünktlich um 10 Uhr ging die Tour los. Wir hatten das Boot für uns 4 alleine - die großen waren hingegen Proppevoll . . . Wir fuhren erstmal ganz gemütlich entlang des Kanals und vorbei an vielen Wohnäusern - bis jetzt konnte ich noch nicht ahnen, wieviel Krach die Dinger machen können.
Der Guide war übrigens so eine typische louisianische Sumpfratte, der wie er sagte, schon mit 6 Jahren Alligatoren gefangen hat. Er meinte aber auch im Gegenzug, dass er höllischen Respekt vor Schlangen hat, die sich hier übrigens gerne von Bäumen in die Boote fallen lassen. Unseren beiden Damen verging so langsam der Spaß . . .
Aufgrund des Krachs, die diese Boote machen, vertreibt man latürnich das ganze Viechzeuchs - um die Gators wieder "sichtbar" zu machen, werden diese mit Marshmallows angelockt - kein Witz. Die Tiere stehen wohl auf das "weisse" . . .
Die Marshmallows scheinen ihr Ziel nicht zu verfehlen . . .
Yummie!
Und weiter gings, durch die sehr schöne Landschaft Louisianas. Der Regen hörte zwar schon kurz vor Abfahrt auf, doch lt. Guide ist das nicht das optimale Wetter zum Tier beobachten - gerade Gators liegen lieber am Rand in der Sonne. Er hoffte darauf, einen kleinen zu erwischen und ins Boot zu holen - wir lachten, ohne zu wissen, dass er es wirklich ernst meinte. Das Boot macht ein Höllenlärm. Der Lärmschutz für die Ohren war mehr als nötig. Die Geschwindigkeit die diese Boote entwickeln ist ebenfalls der Hammer. Hätte ich mir nicht so schnell vorgestellt und ich bin mir sicher, da wäre noch was gegangen . . .
Die Vegetation änderte sich ein wenig. Aus dem typischen baumbewachsenen Sumpf fuhren wir hinaus auf einen voller mit Pflanzen bewachsenen kleinen See. Hier konnte man ein paar schöne Vögel beobachten.
Und was wir anfangs noch für einen Scherz hielten, wurde realität: der Typ hat wirklich einen kleinen Alligator aus dem See gefischt. Fragt mich bitte nicht, wie er das Ding gesehen hat.
Er erklärte sehr viel zu den Alligatoren Louisianas - sogar am lebenden Exemplar. Auch wie man einem entkommt, sollte man mal in die Fänge eines Gators geraten . . .
Wir durften alle das Tier mal in der Hand halten. Ist ganz schön weich - stellte ich mir "ledriger" und härter vor. Eine Hand griff den Nacken - die andere den Schwanz und schon war das Tier ruhig gestellt. Nach ausreichender Begutachtung liessen wir es wieder zurück in den See und die Fahrt konnte weitergehen.
Hier übrigens ein großes Boot für 12 Personen.
Um kurz nach 12 Uhr kamen wir wieder im Heimathafen an. Es hat tierischen Spaß gemacht und wirklich jeden Cent wert gewesen und alles lief sehr professionell ab. Kann ich absolut empfehlen!!
www.airboatadventures.comWir setzten uns noch auf einen Drink in das kleine Cafe von Airboat Adventures, wo viele ausgestopfte Tiere - und auch lebendige - zu sehen sind. U.a. schwimmt dort ein sehr seltener Albino-Alligator im Teich umher. Wir quatschten noch ein wenig mit unserem Guide, der allerlei Geschichten über die Sümpfe und deren Lebewesen erzählte. Hat ein Riesenspaß gemacht.
Etwa gegen 13 Uhr verliessen wir Lafitte wieder in Richtung New Orleans. Nächstes Ziel war die "Mardi Gras World", wo man für stolze 20 Dollar Eintritt die vielen bunten Wägen und Figuren des berühmten New Orleanser Karnevals bestaunen kann.
www.mardigrasworld.comAchtung: die Mardi Gras World ist umgezogen. Die befindet sich jetzt südlich des Conventions Centers - etwas unterhalb der Greater New Orleans Bridge.
Wir kamen etwa gegen 14 Uhr dort an und wurden schon vor der Kasse von einer ganz aufgeregten Tourguide-Dame in Empfang genommen. Wir sollten schnell bezahlen, denn die nächste Tour fängt in drei Minuten an. Die Mardi Gras World ist übirgens ganz schön Touristisch aufgezogen, mit sehr großem Souveniershop und allem, was das Herz begehrt.
Die Tour an sich war sehr interessant. Man erfuhr sehr viel über die Machart der Wägen und Figuren und wieviel Menschen das ganze Jahr daran arbeiten. Es wird ein ganzes Jahr an den Figuren und Wägen für das nächste Jahr gekünstelt.
Der einzigste Nachteil: die Tourguidin war sehr unentspannt, so ähnlich wie meine frühere Lehrerin in der Schule - man hatte aber zum Glück nie den Eindruck, dass sie alles nur herunterspult. Sie konnte es so gar nicht haben, wenn die Gruppe nicht gleich und auf der Stelle ihr hinterher getrabt ist.
Nach der Führung durch die "heiligen Hallen" wurde man in ein kleines Kino geführt, wo ein Film über die Geschichte des Mardi Gras vorgeführt wurde und man sich in ein paar verschiedenen Kostümen hineinzwängen und fotografieren lassen konnte.
Nach etwa 1,5 Stunden war die Führung inkl. Film vorbei. Man bekam sogar am Ende noch ein Stück des typischen Mardi Gras Königs-Kuchen: "Mardi Gras Gateau du roi" heisst das Ding in Orginal. Pappsüss aber trotzdem eine nette Geste und passte halt.
Von der Mardi Gras World fuhren wir wieder ins Hotel zurück, wo wir gegen 15 Uhr ankamen. Auto Parken, hoch auf's Zimmer, kurz Frisch machen und weiter gehts. Gegen 16 Uhr sassen wir im Riverwalk Center zum "Abendessen". Ich wurde bei Panda Express fündig - der Rest genehmigte sich frittierten Catfish vom "Gumbo Grill". War alles sehr lecker und präparierte unsere Mägen für die kommende Nacht.
Wir schlenderten noch ein wenig am Mississippi entlang, bis wir wieder am Cafe du Monde standen und uns Kaffee und die letzten Beignets des Urlaubs genehmigten. War wie immer sehr lecker.
Inzwischen brach so langsam der Abend an und wir überlegten, was wir noch tun könnten. Wir gingen zur Frenchmen Street, die sich etwas Nordöstlich des Frenchmarket befindet und nach Norden geht.
Die Frenchmen Street ist eigentlich DIE Straße in New Orleans mit den besten Live-Musik-Kneipen der Stadt. Die Bourbon Street kann da bei weitem nicht mithalten und wirklich was für Musikfans, die etwas abseits der Touristenströme wirklichen authentischen New Orleans Jazz hören wollen. Hier
http://frenchmenst.com/ könnt ihr euch mal einen Überblick verschaffen.
Das Gute an der Frenchmen Street: der typische Dunstnebel aus K***e, Schei''e, Pi**e und Bier ist hier nicht zu finden.
Wir machten im wahrsten Sinne des Wortes eine schöne Kneipentour durch die Frenchmen - Fotos gibts leider keine, da das ganze Equipment im Hotel blieb. War auch mal schön.
Etwa gegen 3 Uhr waren wir im Bett - der Kopf passte (noch) durch die Türe. Gute Nacht!
Morgen verlassen wir New Orleans in Richtung Norden. Lake Ponchartrain, Natchez Trace Parkway und Vicksburg stehen auf dem Programm. Bis dann!
Gefahrene Strecke: 55 Meilen