Tag 11, Sonntag, 24. AugustDie erste gute Nachricht des Tages: es hat nicht geschneit! Die Zweite: es regnet nicht mehr! Dennoch war der Himmel mit dunkeln Regenwolken verhangen und es war kalt, saukalt sogar . . . Dank Jack hab ich geschlafen wie ein Murmeltier – und wir haben lang geschlafen – immerhin bis 8 Uhr. Bis wir dann endlich im Auto sassen war es 9 Uhr. Erstes Tagesziel: den Grand Prismatic Spring von oben zu fotografieren.
Hierzu muss man etwa 2 Meilen VOR dem Midway Geyser Basin auf den Parkplatz „Fairy Falls“ fahren und dann den Wanderweg Richtung Norden gehen. Auf Höhe des Grand Prismatic muss man dann den Wald hochkraxln – da geht kein Weg hoch, nur ein Trampelpfad. Oben angekommen hat man einen Klasse Blick auf den Grand Prismatic Spring und man sieht dann auch die ganze Gegend sehr gut.
Nochmal: vom großen Parkplatz am GPS kommt man da nicht hoch! Rings um dem GPS gibt’s nur Holzstege, da man über das Gelände nicht laufen darf . . . Der Blick hat den Umweg absolut entschädigt. Man läuft etwa 20 Minuten hin und 20 Minuten wieder zurück. Mit Kraxln, schauen, staunen und Fotografieren sollte man eine Stunde einplanen. Keine Ahnung, ob man noch weiter hinten einen besseren Blick gehabt hätte – weiter hinten kommen dann die Fairy Falls.
Das Wetter wurde immer besser, man spürte sogar etwas die Sonne, wenn auch nur 12 Grad am Thermometer standen. Wir fuhren wieder Richtung OFI zurück und machten Stopp am Biscuit Basin, wo wir erstmal an einem der Picknicktische frühstückten. Die Pastrami war wirklich gut . . .
Wir schauten uns auch hier die verschiedenen Pools und Geysire an und fuhren weiter zum Black Sand Basin. So langsam merkte man meiner Frau eine Art „Geysir-Erschöpfung“ an – das war das Zeichen für mich, dass es die richtige Entscheidung war, morgen den Yellowstone wieder zu verlassen.
Einen hab ich aber noch! Genau, Gegend um das OFI muss noch erkundet werden, was wir nach einer Kaffeepause so gegen 12.30 Uhr am OFI machten. Vom OFI geht ein Trail in Richtung Morning Glory Pool und über den Geyir Hill zurück. Das sind etwa 4 km für die wir über 3 Stunden gebraucht haben (und das lag nicht an meinem inzwischen immer noch angeschwollenen Fuß).
Es gibt hier soviel zu sehen, man kann einfach auch mal gemütlich ein paar Minuten auf ne Bank sitzen und die Seele baumeln lassen. Das schönste haben wir uns sicherlich zum Schluss aufgehoben. Der Morning Glory ist Sensationell und wie gut, dass ich das UWW dabei hatte. Somit bekam ich den Pool in voller Pracht auf’s Bild . . .
Inzwischen war es später Nachmittag und wir beide waren sowas von Satt. Allerdings nicht vom Essen, denn das gab’s erst im Restaurant des OFI um 20.30 Uhr. Eher von den vielen Eindrücken der letzten Tage und ich machte mir ein wenig Sorgen über das, was noch vor uns lag – das kann das ws hinter uns lag ja nur noch schwer toppen.
Ich war Platt und legte mich ein wenig hin, ehe es dann zum Essen ging. Vorbestellt hatten wir den Tisch schon gleich am Freitag und es war für den besagten Abend fast nix mehr frei – daher die späte Zeit. Wir nahmen beide das Buffet für 25 Dollar pro Nase. Dazu ne Pulle Merlot aus Kalifornien. War ganz OK dort und nichtmal soooo teuer. Mit Wein und Trinkgeld lagen wir bei genau 100 Dollar . . . Abschluss des Tages mit den Resten des Rotweins wieder am Kamin. Morgen ist dann Weihnachten – dazu aber später mehr. Gute Nacht.
To be continued . . .
Übernachtung: Old Faithful Inn, 197 Dollar pro Nacht, gebucht direkt im Hotel, ca. ein Jahr im Voraus
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Noch ein kurzer Nachgang zum YellowstoneDie Landschaft dort ist einmalig! Ich habe auf all meinen USA-Reisen noch nie so viele Naturschönheiten auf einmal gesehen – für mich eindeutig der schönste Nationalpark der Staaten – und ich hab die großen alle durch: Grand Canyon, Zion, Yosemite, usw. Diese Vielfalt an blanker Natur sucht seinesgleichen.
Auch waren die 3 Nächte völlig OK. Um die wichtigsten Spots zu besuchen, reicht die Zeit ganz gut aus – man sollte allerdings am Morgen früh loskommen, denn da isses noch leer auf den Straßen. Die Strecken ziehen sich ungemein und man darf/kann nicht schnell fahren, von daher ziehen sich 20 Meilen wie Kaugummi. Wer viel wandern möchte sollte länger bleiben, aber unter 3 Nächte würde ich niemandem empfehlen!
Das OFI liegt schon Klasse und man lebt praktisch inmitten der Natur. An einem Morgen graste ein Bison vor unserem Fenster – am selben Tag stand ein Bison auf dem Fußweg zum Diner nebenan. Einfach so. Ich weis nicht, ob man das auch so erleben kann, wenn man ausserhalb des Parks nächtigt. Mein Kumpel war 2 Wochen vor uns im Park und er hat in West Yellowstone übernachtet – auch 3 Nächte. Für die westlichen Teile des Parks völlig OK, aber der Nordosten (Tower Fall, Grand Canyon usw.) isser anscheinend fast wahnsinnig geworden, so hat sich die Fahrerei gezongen. Auf West Thumb haben sie dann verzichten müssen. Wie gesagt, früh aufstehen lohnt hier!
Tiere haben wir einige gesehen, sogar auch einen Bären. Der Stand praktisch eingezäunt von den Rangern auf einer Wiese und oberhalb auf einem Hügel tummelten sich etwa 100 Leute, gleichzeitig musster der Verkehr geregelt werden, da es fast zum Verkehrschaos kam. Meine Frau hat ihn versucht aus dem fahrenden Auto zu fotografieren – leider war das Tele nicht drauf, aber was soll’s – nicht so schlimm.
Alles in allem ein perfektes Naturerlebnis dort.