07.05.2010-Gatlinburg-Asheville7.30 Uhr klingelte der Wecker, 8.30 Uhr saßen wir beim Frühstück und 9.25 Uhr sattelten wir die Pferde
.
Die Fahrt ging auf der 441 durch den Great Smoky Mountains Nationalpark und ein paar Fotostopps mussten eingelegt werden.
An der State Line Tennessee/North Carolina in 5046 ft. Höhe pfiff uns der Wind mächtig um die Ohren. Die Straße zum Clingmans Dome war leider gesperrt, also fiel der Abstecher dorthin weg.
Aber wir waren flexibel.
Als wir durch den NP durch waren, mussten wir entscheiden, welche Straße wir Richtung Asheville fahren wollten.
Spontan entschlossen wir uns, den Blue Ridge Parkway zu testen. Wir kaperten ihn am südlichen Ende der 469 Meilen langen „Straße“.
Es war eine gute Entscheidung, die 50 Meilen „Umweg“ im Kauf zu nehmen, denn landschaftlich bot sich dort ein weitaus schönerer Anblick als auf der Fahrt vorher. Der Teil der Straße ist nicht lange im Jahr geöffnet und die Chance wollten wir nutzen.
Es ging höher und höher und an jedem Aussichtspunkt mit Höhenangabe musste mein Mann stoppen, damit ich ein Foto machen konnte. Ich dachte, sicher ist sicher und bevor ich den höchsten Punkt verpasse…
Wir hielten zwecks gewisser menschlicher Bedürfnisse am Visitor Center Waterrock Knob. Dort freute sich ein Angestellter, mit uns etwas deutsch plaudern zu können! Er hat in den 60er-Jahren einige Zeit in Deutschland gearbeitet (in der Nähe von Karlsruhe) und konnte erstaunlicherweise noch sehr gut unsere Sprache.
Kurze Zeit später hatten wir dann endlich den höchsten Punkt des Parkways erreicht, er befand sich auf 6053 ft (~1845 m).
Leider konnten wir nicht bis Asheville durchfahren, weil ein Teil der Straße aufgrund von Straßenbauarbeiten gesperrt war. Somit bogen wir rechts auf die 276 ab.
Im Nachhinein war es aber auch gut so, denn sonst wären wir nicht am Looking Glass Waterfall vorbei gekommen (
http://www.romanticasheville.com/looking_glass_falls.htm).
Logisch, dass wir wieder einen Fotostopp einlegen mussten…
20 min später ging die Fahrt weiter.
14.30 Uhr kamen wir an meinem Wunschziel an, dem Biltmore Estate der Familie Vanderbilt.
Mein Mann bekam Schnappatmung, als er den günstigsten Eintrittspreis von $60 pro Person sah und erklärte, dass es ihm zu teuer wäre.
Nach Androhung der Scheidung und dem Hinweis, dass die Eintrittskarten auch am Folgetag gültig sind, wenn man nach 15 Uhr das Anwesen betritt, war er etwas versöhnlicher gestimmt. Diese Option wollten wir uns offen halten. Insgesamt wurden für den Besuch des Anwesens inclusive der wichtigsten Sehenswürdigkeiten 6-8 Stunden genannt und das hätten wir an dem Tag nicht mehr geschafft.
Wir warteten 20 min, kauften Karten und fuhren auf das weitläufige, 8000 acre große Gelände.
Nach knapp 3 Meilen kamen wir an den ersten der 5 großen Parkplätze. Zum Glück war es zu der Tageszeit nicht mehr brechend voll und wir mussten nicht lange nach einem schattigen Plätzchen suchen.
Dort musste das Auto geparkt werden und man wurde mit Bussen zum Biltmore House gefahren bzw. hätte 5 min laufen können. Wir entschieden uns für Ersteres.
Als wir Amerika`s größtes Privathaus (250 Zimmer) erblickten, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Gigantisch ist das richtige Wort dafür.
(Das Foto wurde erst am folgenden Tag vormittags gemacht
)
Die Audio-Tour war nur auf Englisch verfügbar, also schnappten wir uns einen deutschen Prospekt und erkundeten damit das Haus. Da 17 Uhr die Eingangstür geschlossen wurde, hatten wir rund 1,5 Stunden Zeit.
Im Nachhinein merkten wir, das es perfekt reichte, denn wir waren gegen 16.45 Uhr fertig mit dem Rundgang.
Als tollen Service empfanden wir, dass wir für die im Gelände vorhandenen Restaurants im „Haupthaus“ an einem Infocenter Plätze bestellen konnten.
Wir wählten das „Bistro“ und legten 18.45 Uhr als Zeit fest, da wir nicht erst in Downtown Asheville ein Restaurant suchen wollten. Die Umgebung war so schön, dass wir auch den Abend dort genießen wollten.
Nach dem Besuch des Monumentalbaus gingen wir durch den Walled Garden zum nahe gelegenen Conservatory, was bis 19 Uhr geöffnet hatte. Dort konnten wir trotz der herrlichen Pflanzen nur im Eiltempo durch, denn im Gebäude war es extrem schwül und heiß.
Zum Glück stand am Ausgang eine Box mit kühlem Mineralwasser und wir nahmen uns ein hauseigenes Fläschchen. Bis heute wissen wir nicht, ob es für die Allgemeinheit dort stand oder nur für ausgewählte Gäste hingestellt wurde.
Die Blumen für das Haus und alle Gebäude (einschließlich Restaurants usw.) kommen aus eigenem Anbau, genau wie die meisten Zutaten für die Gerichte in den Restaurants.
Auch die Anlage außerhalb war wunderschön gestaltet. Vanderbilt hatte Ende des 19. Jahrhunderts einen Gartenarchitekten mit der Gestaltung beauftragt. Auf einer der Wiesen hoppelte ein Häschen herum und ließ sich geduldig fotografieren.
Wir ließen uns zum Auto zurück fahren und schlugen den Weg zum Antler Hill Village ein.
Auf dem Weg dorthin stoppten wir noch an einem See, weil wir eine Gänsemama mit ihren Küken entdeckt hatten.
Dem Brautpaar, welches am See Fotos machen ließ, wollten wir aber nicht in die Quere kommen und so fuhren wir schnell weiter.
Im Antler Hill Village befinden sich 3 Restaurants, die Winery und diverse Geschäfte.
Ein Wine Tasting war im Eintrittspreis inbegriffen. Da es schon 18 Uhr war und die Winery nur bis 20 Uhr geöffnet hatte, kam nur das als nächstes Etappenziel in Frage.
Zuerst wurde bei einem kleinen Rundgang im Keller einiges zum Anbau etc. erläutert und dann mussten wir für das Tasting…anstehen!
Während der Wartezeit wurde uns schon mal ein Gläschen mit Weißwein als „Entschädigung“ gereicht.
Beim Tasting konnten wir „nur“ 4 Weine kosten, weil immer 8 Pärchen an einen der 4 Tresen konnten, sich ihre Wunschweine aussuchten und dann einzeln noch eine Menge Erläuterungen der Sommeliers dazu erhielten.
Es dauerte und dauerte und nach 25 min mussten wir zum Bistro, denn die Reservierung wollten wir nicht verfallen lassen.
Die Restaurants haben bis 22 bzw. 24 Uhr geöffnet und man kann dort auch essen, ohne das Gelände besichtigen zu „müssen“. Wie das allerdings funktioniert, haben wir nicht in Erfahrung bringen können.
Im Bistro haben wir super gegessen, wenn das Ganze auch nicht preiswert war.
Als Getränk wählten wir Bier.
Als Amuse Gueule des Hauses gab es 2 verschiedene Brotsorten (Rosmarin und Olivenbrot mit Lemon sowie noch eine Art Kräcker). Dazu Balsamico und Olivenöl zum Dippen. Als Vorspeise gab es zum Teilen Panzanella Salat.
Mein Mann entschied sich für Halibut ($29) und ich nahm den Regional Red Trout ($26).
In dem Restaurant wurde uns wieder einmal bewiesen, dass man in den USA auch sehr gut essen kann und sich dort nicht vor anderen Lokalitäten in der Welt verstecken muß.
19.45 Uhr brachen wir auf, nicht ohne schnell noch eine Flasche Wein und einen Reiseführer vom Anwesen im gegenüberliegenden Laden zu kaufen.
Wir hatten tatsächlich 4,5 Stunden dort zugebracht und bei weitem nicht alles gesehen.
Da das Licht zum Fotografieren des Hauses am Nachmittag nicht perfekt war, mussten wir am folgenden Tag auf jeden Fall vormittags noch mal hin…
Im Hotel checkten wir gegen 20.10 Uhr ein und hatten dann nur noch Kraft, einen Abstecher ins große Schwimmbad zu machen.
Das Zimmer wurde uns trotz Buchung über Priceline mit 2 Queenbetten und wie gewünscht im obersten Stockwerk angeboten.
Wir hatten keine Lust auf eine abendliche Stadtbesichtigung und legten unsere Häupter 23.30 zum Schlummern nieder.
Gefahrene Meilen: 135
Unterkunft: Renaissance Asheville ($80 über Priceline)
Note: gut