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Autor Thema: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali  (Gelesen 16758 mal)

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Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #45 am: 29.09.2004, 19:37 Uhr »
Fortsetzung 18.Tag (Grand Canyon, der Aufstieg)
Beim Rückweg vom Plateau Point sehen wir inmitten eines großen Kaktusstocks eine recht große Echse, die keinerlei Respekt zeigt vor dem Wanderstock unseres Sohnes! Der ist begeistert. Normalerweise sind Echsen ja scheu und fliehen. Dieses Exemplar jedoch (mindestens 40 cm lang und gesprenkelt) sieht uns frech (angriffslustig!) an  :twisted: . Wir halten da lieber etwas Abstand.

Zurück in Indian Gardens, füllen wir unsere inzwischen leer getrunkenen Wasserbehälter mit dem (hiesigen) Leitungswasser. Alle anderen hier tun das auch. Es ist jetzt so ca. 14 Uhr. Wir müssen uns auf den Rückweg machen, auch wenn es jetzt noch sehr heiß ist. Der Rückweg soll ja 2-3 mal so lange dauern wie der Weg runter, und wir wollen nicht im Dunkeln laufen  :evil: .
Die ersten Meilen sind dann wegen der Hitze wirklich die anstrengendsten. Nur langsam gewinnen wir an Höhe. Ab und zu gibt es ein Schattenplätzchen zum kurzen Ausrasten. Da der Bright Angel Trail in einer nach Süden offenen Schlucht verläuft, werden die Schattenstellen immer häufiger, je später es wird.

Ganz langsam wird die Luft etwas "frischer", jetzt hat es vielleicht nur noch 100 Fahrenheit. Irgendwann passieren wir die letzten Kakteen und erreichen nach vielleicht einer weiteren Stunde das 3-Meilen Resthouse. Auch dort gibt es Gelegenheit, unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen.
Doch wir haben ein Problem mit dem ganzen unterwegs aufgefüllten Wasser: mal abgesehen davon, dass es lauwarm ist, schmeckt es uns überhaupt nicht  :evil: ! Wir trinken es trotzdem, denn wir haben ja keine Wahl. Wenn ich diese Tour wieder machen würde, würde ich entweder viel mehr "gutes" Wasser von oben mit runternehmen, oder Brausetabletten reingeben, die den Geschmack des Brunnenwassers verbessern.
Langsam werden aufgrund der Höhenlage und der späten Tageszeit die Temperaturen wieder erträglicher. Von daher sollte es jetzt schneller gehen. Doch gefehlt - jetzt spüren wir es immer mehr in den Beinen.
Unser Kleiner hat mit dem Aufstieg weniger Probleme als wir, er hatte mal einen leichten Tiefpunkt am Anfang des Aufstiegs, aber inzwischen rennt er regelrecht! So kennen wir unseren Burschi auch von anderen Touren, bei denen wir ihn schon auf verschiedene Pinzgauer und Pongauer 2000er Gipfel mitgenommen haben.

So gegen 7 Uhr erreichen wir endlich wieder den Rim. Es ist ausgesprochen kühl und windig hier oben. Am Parkplatz versorgen wir zuerst mal unsere rot eingestaubten Füsse  :D und essen und trinken was. Natürlich, zugegeben, es war anstrengend. Aber es hat viel Spass gemacht, und wir bringen tolle Eindrücke und Bilder mit. Bin sehr stolz auf meine Familie  :D . Nicht so schlimm wie erwartet empfanden wir die so berüchtigte Muli-Kacke. Diese wird durch den vielen Staub hier schnell zugedeckt. Wir haben auf manchen griechischen Inseln in dieser Hinsicht viel Schlimmeres erlebt  :twisted: . Vielleicht hängt dies auch etwas von der Jahreszeit ab.
Wir fahren noch nach Flagstaff, wo wir im "Days Inn an der Route 66" übernachten (ordentlich und freundlich). Den Zuglärm hören wir in dieser Nacht nicht  :wink: .

- Fortsetzung folgt -

Gutenberg

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #46 am: 30.09.2004, 08:04 Uhr »
Hallo Mexicali!

Wirklich toller Bericht!
Ich finde es Klasse was Ihr alles mit eurem Sohn unternehmt (wie alt ist
er?). Wir haben einen 5jährigem, der dieses Jahr das 2.mal mit in den
Südwesten fährt und letztes Jahr auch auf allen Wanderungen (-4h)
ganz toll fit war.
Kein Tag war Ihm zu lang und das SUV fahren war für Ihn das Größte!
Noch heute schwärmt er vom "Devils Garden" (GSENM)!

Nochmal Danke und Respekt!

Am 7.10. gehts nach Denver!

Gruß! Jörg
Gruß!        Jörg
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Watch for Animals Tour 2008
Aloha Tour 2008

Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #47 am: 30.09.2004, 20:16 Uhr »
Danke Jörg! Unserer ist bereits 12. Mit zwei Jahren Englisch am Gym. kriegt er ja schon Einiges mit. Ich hab ihn mal selbst auf einem leeren Parkplatz (langsam) SUV fahren lassen :twisted: . Das sorgt für Motivation!
Viel Spass beim Lesen

19.Tag: Durchs Saguaroland bis Palm Springs (411 mi):
Heute haben wir die längste Fahrstrecke dieses Urlaubs vor uns, wir wollen bis in die Nähe von Palm Springs, nach Palm Desert. Nach dem Frühstück probieren wir in einem Supermarkt in Flagstaff "Self Checking" aus (Bezahlen ohne Personal). Es war umständlicher als es aussieht, denn wir mussten uns durch unzählige Touchscreen-Bildschirmseiten durchwühlen. Letztlich dauerte es mindestens dreimal so lange als "mit Personal" :wink: .
Weil wir unbedingt Saguaros sehen wollen, verlassen wir Flagstaff über die 89A nach Sedona. Durch Kiefernwälder geht es den Oak Creek Canyon entlang, wo wir an einem Viewpoint eine Rast einlegen. Die Red Rock Landschaft um Sedona finden wir überraschend nett, ebenso Sedona selbst. Wir fahren weiter bis Cottonwood. Da sich die Strecke doch ziehmlich gezogen hat, und wir noch einen weiten Weg vor uns haben, kürzen wir über die Strasse 260 ab zur I17 und biegen dort ab nach Süden.
Kurz vor Phoenix tauchen die ersten Saguaros am Strassenrand auf (Exit 248 ca.). Es ist inzwischen bullenheiß draussen. Bei New River (Exit 232) fahren wir nach rechts ab die Strasse 74 in Richtung Wickenburg. Wir wollten damit Phoenix und die I10 vermeiden. Die 74 erweist sich als eine wenig befahrene Landstrasse, die direkt durch das Saguaroland führt. Wir parken unser Fahrzeug und machen trotz Mittagshitze eine kleine Wanderung querfeldein durch die Kaktuslandschaft, immer auf der Suche nach was Interessantem  :wink: . Ausser den Saguaros gibt es hier natürlich auch noch andere Kakteen. Eine Art blühte sogar etwas.

- Fortsetzung folgt -

Manetou

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #48 am: 30.09.2004, 20:52 Uhr »
Hallo Mexicali,

die "Gemeinde" sitzt ehrfürchtig vor Deinem Superbeitrag.
Vielen Dank und weiter so.

Manetou

Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #49 am: 01.10.2004, 19:48 Uhr »
Fortsetzung 19.Tag (durchs Saguaroland)
Wickenburg ist ein netter Ort, doch sind wir zur falschen Jahreszeit hier. Wir halten uns dort nicht lange auf sondern fahren westwärts über Aguila und Salome zur I10, die wir endlich beim Exit 31, kurz vor Quartzsite, erreichen. Quartzsite selbst ist kein interessanter Ort, aber das Umland dafür umso mehr. Im Winter zieht es jährlich tausende US-Rentner ("Snowbirds") hierher, von denen sich viele hier "Claim"-Rechte erkauft haben und mit Metalldetektoren nach Goldnuggets suchen  :twisted: .
Inzwischen gibt es fast keine Saguaros mehr. Bei Ehrenberg / Blythe überqueren wir den Colorado und sind jetzt wieder in Californien. Auf der I10 geht es dann bis zum Eingang des Joshua Tree N.Ps. Wir fahren nur bis zum Besucherzentrum. Der Park mit seinen glatten Felsen und Joshua Trees ist zwar beim Durchfahren ganz nett anzusehen, kann aber mit bisher gesehenen Parks nicht mithalten. Außerdem sind wir aufgrund der langen Autofahrt etwas ermüdet und freuen uns schon auf unser Hotel und den Pool  :D .
Wir verlassen den Park auf dem gleichen Weg wieder, und erreichen endlich so gegen 17 Uhr Palm Desert. Nach einem langen Fahrtag checken wir im Palm Desert Resort (Best Western, 62$) ein, und kühlen uns in dem schönen Pool ab. Abends fahren wir dann noch über die Strasse 111 durch das noble Rancho Mirage und Cathedral City bis Palm Springs und wieder zurück, und essen heute mal bei Pizza Hut.

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Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #50 am: 02.10.2004, 18:46 Uhr »
20.Tag: von Palm Springs nach L.A.
Wasser scheint's in Palm Desert in rauhen Mengen zu geben, den vielen Pools und der vielen Pflanzenbewässerung nach zu urteilen. Deshalb kübeln auch wir vor der Abfahrt ein paar Eimer Wasser (aus unserer Kühlbox) über unser Auto, damit es nicht so auffällt :wink: . Außerdem rückt der Tag der Rückgabe immer näher, und der Vermieter muß ja nicht auf den ersten Blick sehen, daß wir viel offroad gefahren sind  :twisted: .
Heute geht's nach L.A. und zur Pazifikküste. Gestern bei der Anfahrt nach Palm Springs, vom Joshua Tree Park kommend, haben wir bereits eine Dunstwand hinter Palm Springs bemerkt. Palm Springs selbst liegt am Rand der Wüste. Nach einigen Meilen erreichen wir Desert Hill / Cabazon, wo eines der drei großen Outlets von L.A. liegt. Desert Hill hält uns eine Weile auf.
Dann geht's auf der I10 westwärts weiter. Immer mehr Exits gibt es, und die Verkehrsdichte nimmt enorm zu. Hier, 100 Meilen östlich von L.A., beginnen bereits die Vororte von "East L.A.". Wir fragen uns, ob nicht auch Palm Springs bereits ein Vorot von L.A. ist (kann es sein, daß alle reichen Angelenos dort eine zumindest Wochenendwohnung besitzen?). Die Strasse wird bald 5-spurig, und es geht immer zähflüssiger voran  :evil: . Die Vororte sehen wenig einladend aus. Insgesamt brauchen wir für die Strecke von Desert Hill über Beaumont, Loma Linda, San Bernardina, Ontario, Pomona, West Covina nach Hollywood mehr als zwei Stunden.
In Hollywood suchen wir uns einen Parkplatz in einer Seitenstrasse, von dem aus wir zu Fuß zum Hollywood Boulevard laufen können.

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EasyAmerica

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #51 am: 04.10.2004, 12:40 Uhr »
Hey, Mexicali,
wo bist du?  :klo:  Nicht kurz vor Schluss schlapp machen.  :angst: Dein Bericht von gestern fehlt. Ich will  :lesend:
Viele Grüße
Heinz

Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #52 am: 04.10.2004, 18:47 Uhr »
Gleich geht's weiter! Ich musste gestern auf dem "Werfener Hochthron" eine kreative Pause einlegen!
Autsch, ich bekomm' schon beim Drandenken einen Muskelkater :twisted: ... schlimmer als am Grand Canyon...

Fortsetzung 20.Tag (L.A.)
In Hollywood besichtigen wir den Platz vor dem dem Chinese Theater und schlendern auf dem Walk of Fame. Auf der Strasse wird Werbung für verschiedene Hollywood-Filme gemacht: hier steht ein Spiderman, dort machen ein Batman und dort drüben ein grüner Grunch (?) Scherze mit den Passanten. Toll hier, und toll dass wir einen Gratis-Parkplatz in einer nahen Seitenstrasse gefunden haben. Aber irgendwie hab' ich dabei kein 100% gutes Gefühl, aus der Erfahrung heraus.

Und tatsächlich: als wir zurück zum Auto kommen, haben wir ein Briefchen in der Scheibe stecken. 40$ wegen Parkens ohne Anwohnerberechtigung :evil: :evil: :evil: ! Das war es, was ich übersehen hatte: unser Parkplatz in einer Parklücke wäre zwar grundsätzlich ok gewesen, aber alle anderen Fahrzeuge hier haben einen kleinen Ausweis hinter der Windschutzscheibe, den wir nicht haben. Sehr ärgerlich, aber um möglichen späteren Einreiseproblemen vorzubeugen (ich "muß leider" hin- und wieder nach USA auf Dienstreise  :twisted: ), werde ich den Strafzettel auf alle Fälle bezahlen.
Das senkt die Stimmung, und wem das schon passiert ist, der weiß, wie umständlich und zeitraubend so ein Bezahlvorgang abläuft. Das heißt im günstigsten Fall: einen 7-to-11 suchen, am Automaten dort bar einzahlen und einen Money Order ausdrucken lassen, den Money Order ausfüllen und in einem "Briefchen" absenden. Eine Überweisung in einer Bank geht für Nicht-Citizens leider nicht, da kein Konto vorhanden (und auch nicht möglich). Eine Post ist manchmal sehr schwierig zu finden, und die Öffnungszeiten sind leider "sehr begrenzt". Also werden wir in den nächsten Tagen einen 7-to-11 suchen (grün-weiß-rotes Schild, hat bestimmt jeder schon x-mal gesehen, jedoch wenn man einen sucht, findet man garantiert keinen).

Auch wenn's viel geld ist, wir lassen uns die Stimmung nicht komplett vermiesen und fahren weiter den tollen Sunset Boulevard in Richtung Sonnenuntergang. In Santa Monica endet der Sunset. Hier am Meer hat es nur noch 65 Fahrenheit (65-30)/2= 18 Grad. Wie man anhand von Nebel, Nebel-Smog und Temperaturrückgang sehen kann, wirkt der Pazifikeinfluß beinahe bis Palm Springs. Von Santa Monica gehts auf dem Santa Monica Freeway in die Downtown zu unserem Hotel "Kawada" (2nd und Hill Street), wo wir "Valet Parking"  :evil: machen müssen (12$ +Tips)... Das Kawada (45€) ist nicht unbedingt der große Hit, aber wir wollten uns einmal die Downtown näher ansehen, und die Lauflage dafür ist ja ganz ok.
Abends gab's dann ein Gratiskonzert an der California Plaza, und zum Essen ein sehr leckeres Teriaki Chicken  :P irgendwo in der Grand Avenue.

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Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #53 am: 05.10.2004, 20:32 Uhr »
21.Tag: L.A. bis San Simeon
Wir wollen uns heute vormittags noch Los Angeles anschauen, mittags aus der Stadt herausfahren und über Santa Barbara bis San Simeon kommen.
Es ist Sonntag, und wir sind schon früh auf. Als erstes laufen wir zu Fuß durch das nahe Japantown und Koreatown. Wie in San Francisco liegen auch hier Penner auf der Strasse herum :evil: . Wir überqueren den Santa Ana Freeway auf einer Brücke und gelangen zum Pueblo de los Angeles, einer ganz nett gemachten "Touristenfalle" mit vielen mexikanischen Restaurants. Wir laufen hier nur durch und weiter nach Chinatown. Dann geht's wieder zurück zur Grand Avenue, zum Business District mit seinen Wolkenkratzern und phantastischer Architektur :shock: .
Mittlerweile ist in den Geschäftsstrassen für einen Sonntag ganz schön was los. Auf dem Rückweg zum Hotel durchstreifen wir den Central Market, eine Markthalle mit kleinen mexikanischen Essensständen.
Nach dem Auschecken lassen wir uns unseren 4Runner wieder bringen, das dauert eine halbe Stunde. Wir verlassen die Downtown über den Beverly Boulevard und die Melrose Avenue, und wechseln dann auf den Santa Monica Boulevard, immer westwärts. Los Angeles von seiner Schokoladenseite :D . In Beverly Hills suchen wir in einigen palmengesäumten Seitenstrassen nach Star-Homes, deren Adressen wir auf einer Internetseite gefunden haben. Bald gelangen wir zum Mulholland Drive, der auf einem Höhenzug verläuft und einen tollen Blick auf L.A. freigibt, soweit dies bei dem starkem Dunst halt möglich ist. Über die 405 und 101 geht's dann aus der Stadt heraus, wobei der Verkehr extrem dicht ist und wieder eine Stunde lang Vororte durchfahren werden müssen, die sich bis Ventura ziehen. Dort gibt's ein riesiges Outlet Center, das uns wieder eine Weile aufhält.
Bei Santa Barbara am Fusse der Santa Ynez Mountains verlassen wir die 101 und besichtigen das Stadtzentrum mit seinen historischen Bauten im spanischen Stil. Nach einer Pause am Strand von Santa Barbara müssen wir das sonnige Südkalifornien hinter uns lassen. Wir fahren nordwärts auf der 101 über Solvang, Pismo Beach, San Louis Obispo und das neblige Morro Bay bis San Simeon, das wir erst im Dunkeln erreichen, denn die Strecke zieht sich.
In San Simeon haben wir uns ein Zimmer direkt unter dem Dach  :D des Silver Surf Motel reserviert, einem freundlichen Motel, das sich noch viel Charme aus den 60er Jahren bewahrt hat.

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Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #54 am: 06.10.2004, 20:43 Uhr »
22.Tag: San Simeon - Sunnyvale
Schon seit Morro Bay bewegen wir uns überwiegend im Nebel. Manchmal, ein paar Meilen von der Küste weg, scheint die Sonne. In San Simeon wollen wir das Hearst Castle besichtigen. Viele Reiseführer sind der Ansicht, ahnliches gibt es ja in Europa, und man kann sich das sparen. Dazu kommt, dass dies nur mit einer vorher zu reservierenden Führung und zu gepfefferten Eintrittspreisen ($24 pro Person :evil:) möglich ist.
Wir machen es trotzdem, denn wir wollen uns dieses Schloss einmal ansehen, das hier der größenwahnsinnige, neureiche Randolf Hearst am Anfang des 20ten Jahrhundert sich zusammen-geflickschustert hat. Ausserdem ist das Abfahren der Küstenstrasse bei dem Nebelwetter momentan nicht sehr einladend.
Wir parken am Besucherzentrum und werden einer Gruppe zugeteilt. Bevor es losgeht, gibt's noch im IMAX Theater zur Einstimmung einen tollen Film über R.Hearst und sein Werk. Dann schraubt sich der Bus mit der Gruppe, der wir zugeteilt wurden, die Küstenbergkette hoch. Oben angelangt, scheint die Sonne :D ! Schon mal ganz positiv.
Die Führung durch das Schloss ist gut gemacht und dauert ca. 1 Stunde. Es ist sehr amüsant zu sehen, was hier an Stilrichtungen miteinander verbunden wurde. Alles, was dem Durchschnittsgeschmack gefällt, wurde am europäischen und New Yorker Kunstmarkt zusammengerafft. Geld spielte keine Rolle, Hauptsache antik, Hauptsache mediterran, möglichst original römisch. Auch wenn es aus ganz unterschiedlichen Epochen stammt und einfach nicht zusammenpasst :twisted: .
Randolf Hearst lud sich gerne Schauspieler aus Hollywood "auf seine Farm" ein. Es gab extra ein Kino im Schloss. Man wird an einer gedeckten Festtafel vorbeigeführt. Ob es zum Dinner "Fish and Chips mit Ketchup :evil: " gegeben hat? Ich verbeisse mir diese Frage, will in meinem Gastland ja nicht unhöflich sein :twisted: .
Wirklich toll gelungen ist "Neptun's Pool", selbst für uns abgebrühte Europäer eine Augenweide! Dieser wurde den Hadriansthermen bei Tivoli nachempfunden. Überhaupt ist der Blick von hier oben großartig und reicht weit in die Berge. Wir bereuen die Besichtigung von Hearst Castle nicht. Es ist wirklich nicht mit europäischen Kunstschätzen vergleichbar.

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Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #55 am: 07.10.2004, 19:48 Uhr »
Fortsetzung 22.Tag: San Simeon - Sunnyvale
Zurück in San Simeon ist es inzwischen Mittag. Wir fahren die neblige Küste ein paar Meilen nordwärts, und freuen uns auf die bekannte See-Elefanten-Kolonie. Dort angekommen, müssen wir feststellen, daß der ganze Strand inzwischen weiträumig abgesperrt ist, und die See-Elefanten nur noch mit Fernrohren beobachtet werden können  :evil: . Das letzte Mal war ich hier vor ca. vier Jahren, da gab's den Zaun noch nicht und man hat sich bis auf wenige Meter vorsichtig an die Tiere heranschleichen dürfen. Was war das für ein Spass für Kinder. Möglicherweise ist ja wirklich die Population zurückgegangen, jedenfalls ist mit bloßem Auge kaum noch etwas zu erkennen, schade :shock: .

Den weiteren Verlauf der Küstenstrasse in Richtung Norden brauche ich hier kaum beschreiben. Es ist sicher einer der schönsten Küstenabschnitte überhaupt. Heute, an diesem 29.August, zeigt sie sich jedoch von einer unerwarteten Seite. Wie ein bleierner Schleier liegt der Nebel auf dem Wasser! Aufgrund der Windstille fehlt die Brandung, die es hier sonst gibt. Draussen auf dem Wasser treibt Seetang. Auch an den höchsten Stellen der Küstenstrasse können wir die Wolkenschicht nicht durchbrechen  :evil: .

Die Strecke ist recht kurvig und zieht sich. Am Pfeiffer State Park, der etwas landeinwärts liegt, kommt die Sonne etwas durch. Wir fahren am Point Lobo State Park und an Carmel vorbei, beides liegt im Nebel, nach Monterey. Dort ist im Bereich der Cannery Row mächtig viel los, vielleicht weil heute Sonntag ist. Nach einer weiteren Pause in Santa Cruz geht's über den Hwy 17 an Santa Clara vorbei nach Sunnyvale, wo unser Motel Maple Tree Inn liegt ($59, 3 Sterne, die es wirklich verdient  :D ). Hier am "Camino Real", einer breiten Kommerzstrasse, die sich so ziehmlich durch das ganze Silicon Valley zieht, ist die Auswahl an Restaurants  wieder recht groß. Später geht es dann noch in den Pool, auch wenn es in der Nacht schon recht frisch ist  :shock: .

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Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #56 am: 08.10.2004, 20:22 Uhr »
23.Tag: Silicon Valley / San Francisco
Das Maple Tree Inn erweist sich als richtiger Hit. Das "extentended continental" Frühstück ist das kompletteste und appetitlichste, das wir auf dieser Reise hatten, selbstverständlich mit richtigen Gläsern und mit Porzellan :D .

Heute wird ein richtiger Shopping-Tag eingelegt. Der "El Camino Real" zieht sich von Palo Alto über Mountain View, Sunnyvale, Santa Clara nach San Jose, wo er dann weiter in den "Alameda Boulevard" übergeht. Überflüssig zu sagen, daß all diese Städte fließend ineinander übergehen, diese bilden das "Silicon Valley". Fast jede namhafte Firma im Halbleiter- und Software Business ist hier mit mehr oder weniger repräsentativen Palästen vertreten (Oracle, Sun, Intel usw...). Wir bewegen uns mit dem Verkehrsstrom in Richtung San Jose, und entdecken links und rechts immer wieder interessante "Geschäfte", bei denen wir dann stets anhalten und uns aufhalten.

Nach San Jose geht's dann auf der 101 weiter nach Gilroy, das wir irgendwann am frühen Nachmittag erreichen :twisted: . Im Premium Outlet dort wird ausgiebig geshoppt, unter anderem gibt es hier ein "VF Outlet - Vanity Fair Wrangler Lee" das uns überrascht hat weil preislich kaum zu unterbieten :shock: .

In Gilroy kehren wir dann wieder um und fahren zurück über Palo Alto nach San Francisco. Dort haben wir uns ein Zimmer im Best Western "Flamingo Inn" reserviert. Das Flamingo Inn ist voll, und deshalb werden wir umgebucht auf das benachbarte Best Western "Carriage Inn". Das ist ein Glücksfall für uns, das Best Western Carriage Inn erweist sich als ausgesprochen nobles Luxushotel (Stilmöbel, Bademäntel und Frühstück auf dem Zimmer). Ich würde sagen, mindestens 4 Sterne :D :D :D . Bei einem Inder (Mason Street, Nähe Market Street, nimmt leider keine Kreditkarte) gibt's heute hervorragendes Tandoori Chicken. Beim nächtlichen Herumlaufen in San Francisco frieren wir richtig.

- Fortsetzung folgt -

Mexicali

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #57 am: 09.10.2004, 19:47 Uhr »
24.Tag: San Francisco und Rückflug
Heute ist leider unser letzter Tag  :cry: . Unser Flug geht um 17 Uhr, d.h. wir müssen spätestens um 14:30 unser Auto in San Bruno am Flughafen abgeben. Bis dahin kann man ja noch einiges machen.
Nach dem Auschecken vom Hotel laufen wir noch mal die Stadt ab, dabei darf das Auto in der Garage des Carriage Inn bleiben. Weil sich hierbei für uns nicht viel Neues ergibt, holen wir unser Fahrzeug und fahren die Oakland Bridge rüber zu dem Inselchen Yerba Buena / Treasure Island. Auf Treasure Island fahren wir den Hügel hoch und haben einen supertollen Blick auf die Skyline und die Brücke. Auch die Rückfahrt auf dem oberen Deck der Brücke ist ein Genuß :D .
Dann geht's noch hinauf auf die Twin Peaks, die wir relativ leicht finden (immer die Market Street runter, und dann sozusagen im Sichtflug). Dort ist jede Menge los, sogar Busse fahren da rauf.

Inzwischen ist es Zeit, zum Flughafen zu fahren. In San Bruno müssen wir noch mal auftanken (wir haben vereinbart, den Wagen mit vollem Tank abzugeben). Die Rückgabe-Station am Flughafen ist leicht zu finden. Es geht wie immer extrem schnell. Wir räumen unseren 4Runner aus (übrigens in Europa als Toyota Landcruiser am Markt).
Es gibt keinerlei Schaden zu beanstanden. Die rote Schlammkruste am Unterboden und in den Radkästen wird man vielleicht garnicht bemerken, denn das Auto wird bestimmt gleich durch eine Waschstrasse gefahren  :twisted: . Von innen ist das Fahrzeug kaum verschmutzt. Der Allrad-Antrieb hat uns viel Spass gemacht, und wir hätten bestimmt so manche Stelle ohne ihn nicht überwinden können. Die Differentialsperre haben wir allerdings nie gebraucht (damit wird die Kraftübertragung zwischen den Rädern "entkoppelt", falls eines mal in einem Schlammloch durchdreht). Insgesamt haben wir mit unserem 4Runner in 24 Tagen 4853 Meilen zurückgelegt.

Das Einchecken bei BA zieht sich ziehmlich, es stehen bereits eine Menge Leute am Schalter :evil: . Der Rückflug gibt einen tollen Blick auf das Central Valley, auf Nevada und auf Wyoming frei. So gerne wären wir noch länger hier geblieben. So vieles wäre dort unten noch zu erleben.
Dann wird es schnell dunkel, und wir fliegen immer tiefer in die Nacht hinein.

Ende

EasyAmerica

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #58 am: 10.10.2004, 00:44 Uhr »
Willkommen daheim, Mexicali!  :wink: Und danke für die günstige Mitfahrgelegenheit.  :D
Viele Grüße
Heinz

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Re: Reisebericht Südwest 2004 Mexicali
« Antwort #59 am: 10.10.2004, 09:06 Uhr »
Ja, Viel Spass beim Lesen! Ich hoffe, es hat Euch gefallen.

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