Fortsetzung 18.Tag (Grand Canyon, der Aufstieg)Beim Rückweg vom Plateau Point sehen wir inmitten eines großen Kaktusstocks eine recht große Echse, die keinerlei Respekt zeigt vor dem Wanderstock unseres Sohnes! Der ist begeistert. Normalerweise sind Echsen ja scheu und fliehen. Dieses Exemplar jedoch (mindestens 40 cm lang und gesprenkelt) sieht uns frech (angriffslustig!) an
. Wir halten da lieber etwas Abstand.
Zurück in Indian Gardens, füllen wir unsere inzwischen leer getrunkenen Wasserbehälter mit dem (hiesigen) Leitungswasser. Alle anderen hier tun das auch. Es ist jetzt so ca. 14 Uhr. Wir müssen uns auf den Rückweg machen, auch wenn es jetzt noch sehr heiß ist. Der Rückweg soll ja 2-3 mal so lange dauern wie der Weg runter, und wir wollen nicht im Dunkeln laufen
.
Die ersten Meilen sind dann wegen der Hitze wirklich die anstrengendsten. Nur langsam gewinnen wir an Höhe. Ab und zu gibt es ein Schattenplätzchen zum kurzen Ausrasten. Da der Bright Angel Trail in einer nach Süden offenen Schlucht verläuft, werden die Schattenstellen immer häufiger, je später es wird.
Ganz langsam wird die Luft etwas "frischer", jetzt hat es vielleicht nur noch 100 Fahrenheit. Irgendwann passieren wir die letzten Kakteen und erreichen nach vielleicht einer weiteren Stunde das 3-Meilen Resthouse. Auch dort gibt es Gelegenheit, unsere Wasservorräte wieder aufzufüllen.
Doch wir haben ein Problem mit dem ganzen unterwegs aufgefüllten Wasser: mal abgesehen davon, dass es lauwarm ist, schmeckt es uns überhaupt nicht
! Wir trinken es trotzdem, denn wir haben ja keine Wahl. Wenn ich diese Tour wieder machen würde, würde ich entweder viel mehr "gutes" Wasser von oben mit runternehmen, oder Brausetabletten reingeben, die den Geschmack des Brunnenwassers verbessern.
Langsam werden aufgrund der Höhenlage und der späten Tageszeit die Temperaturen wieder erträglicher. Von daher sollte es jetzt schneller gehen. Doch gefehlt - jetzt spüren wir es immer mehr in den Beinen.
Unser Kleiner hat mit dem Aufstieg weniger Probleme als wir, er hatte mal einen leichten Tiefpunkt am Anfang des Aufstiegs, aber inzwischen rennt er regelrecht! So kennen wir unseren Burschi auch von anderen Touren, bei denen wir ihn schon auf verschiedene Pinzgauer und Pongauer 2000er Gipfel mitgenommen haben.
So gegen 7 Uhr erreichen wir endlich wieder den Rim. Es ist ausgesprochen kühl und windig hier oben. Am Parkplatz versorgen wir zuerst mal unsere rot eingestaubten Füsse
und essen und trinken was. Natürlich, zugegeben, es war anstrengend. Aber es hat viel Spass gemacht, und wir bringen tolle Eindrücke und Bilder mit. Bin sehr stolz auf meine Familie
. Nicht so schlimm wie erwartet empfanden wir die so berüchtigte Muli-Kacke. Diese wird durch den vielen Staub hier schnell zugedeckt. Wir haben auf manchen griechischen Inseln in dieser Hinsicht viel Schlimmeres erlebt
. Vielleicht hängt dies auch etwas von der Jahreszeit ab.
Wir fahren noch nach Flagstaff, wo wir im "Days Inn an der Route 66" übernachten (ordentlich und freundlich). Den Zuglärm hören wir in dieser Nacht nicht
.
- Fortsetzung folgt -