Tag 8 – 30.07.2006 Auch in diesem Hotel gab es wieder die obligatorischen Cornflakes zum Frühstück (meine Favoriten sind Lucky Charmes und Trix). Bevor wir unsere heutige Tour zum Nordrand des
Grand Canyons starteten, statteten wir den Walmart in
Page noch einen kurzen Besuch ab (um unsere Vorräte aufzustocken -> Getränke / etwas zu Essen und ein paar Kleinigkeiten). Aus dem „kurz“ wurde etwas mehr als ne Stunde. Dazu sag ich nur … Frauen und Klamotten.
Kurz nach
Page stoppten wir erneut. Irgendwann wollten wir ja auch noch Fotos von dem Glen Canyon Damm haben – warum nicht jetzt?
Ohne Bezugspunkt kann man sich hier allerdings schlecht die wirkliche Größe Vorstellen.
Um 12:30 Uhr waren wir dann endlich auf der Straße Richtung Tagesziel. Ca. 170 Kilometer sind es von
Page bis zum Nordrand. Aus der Strecke mal zwei und der Tatsache dass wir dort sicherlich wieder von Viewpoint zu Viewpoint fahren errechnet sich eine Fahrtstrecke von ca. 450 Kilometer.
Und dann erst um 12:30 losfahren? Bisserl schlecht geplant der heutige Trip – ich hatte die Kilometer unterschätzt.
Eine Stunde später, etwas mehr als die Hälfte der Strecke ist geschafft, geht es durch ein sehr langes Tal. Eine gerade Straße und um einen Herum ist nur Sand, Schotter, kleine Westernbüsche und Hitze. Mitten in dieser Einöde ist eine Art Viewpoint …
Viewpoint (78 Sekunden).
Video Viewpoint in der Pampa (MPEG)Video Viewpoint in der Pampa (WMV)... von dem aus man manchmal Kondore (die größten Vögel auf Erden) beobachten kann (steht dort auf einem Schild
). Etwa 15 Minuten war ich beschäftigt irgendetwas zu finden was vielleicht einer sein könnte. Vielleicht das dort ganz weit hinten auf dem Berg einer sein?
Der größtmögliche Zoom (sogar schon plus Digitalzoom, der ja eigentlich nix bringt) war auf das unbekannte Objekt gerichtet.
Die flimmernde Hitze, der Wind der das Stativ minimal wackeln lässt (was sich aber auf die Entfernung verheerend auswirkt) und der digitale Zoom sind daran Schuld dass ich nichts erkannt habe (auf dem kleinen Display). Also musste gewartet werden, bis die DVD daheim in den DVD-Recorder wandert.
Und jetzt kommt’s, diesen großen gigantischen unglaublichen Vogel, gemeinhin als Kondor bezeichnet, habe ich … leider nicht erwischt. Aber eine zwei-Minutenaufnahme eines verdorrten Strauchs auf einem Berggipfel ist doch auch was schönes, oder nicht?
Eine Stunde später sind wir wieder in einer ganz anderen Landschaft. Um uns grünt und blüht es. Erinnert mich irgendwie an „Unsere kleine Farm“ – hat meine Mutter immer angesehen wie ich noch „klein“ war!
Mittendrin war mal eine Stelle an der die Sonne ihren Tribut verlangt hat. Alles abgebrannt und kohlrabenschwarz …
... kurze Zeit später aber wieder ein nahtloser Übergang ins grün.
Kennt jemand von euch das Buch „Das Mädchen“ von Stephen King? Darin verläuft sich ein 12-Jähriges Mädchen in einem Wald … ist ein ziemlich dickes Buch. Ich konnte mir immer schlecht die Größe eines Waldes vorstellen in dem man sich verlaufen kann. Zumal ich ziemlich städtisch aufgewachsen bin. Allerdings wenn man diese Wälder dort sieht … kann man sich das doch sehr leicht vorstellen. Es wirkt alles viel größer … die Bäume sind riesig und der Wald ist so dicht und erstreckt sich über riesige Flächen. Jetzt muss ich das Buch gleich noch mal lesen … kann mich ja jetzt besser hineinversetzen!
Gegen 15:30 Uhr war es endlich soweit, wir konnten einen Blick auf den
Grand Canyon erhaschen. Unfassbar groß! Hier ist es noch ungemein schwieriger die gesamte Größe und die beeindruckende Wirkung auf Foto zu bannen als beim
Bryce Canyon. Wundervoll. Da muss man wirklich mal gewesen sein. Hat uns sehr begeistert. Allerdings weiß man gar nicht, wie groß (bzw. klein) das ist was man da sieht … da hier absolut jeder Bezugspunkt fehlt … also standen wir einfach nur so da und haben uns so richtig klein gefühlt.
Hier das Bild etwas größer Angestachelt von dem gestrigen interessanten Weg (der
Cottonwood Canyon Road) wollten wir heute auch so einen fahren (ich zumindest
). Also hab ich für uns einen Weg ausgesucht der zum
Point Sublime bzw. zum
Tyio Point bringt (Ich weiß nicht mehr genau welchen Viewpoint wir uns anschauen wollten).
Allerdings war gegen diese Straße die
Cottonwood Canyon Road ein Kinderspiel. Genau wie auf dem Schild, das vor der Einfahrt steht, ist es hier wirklich ABSOLUT NICHT ratsam ohne Vierradantrieb einzufahren.
In Deutschland würden wir Waldweg dazu sagen. Allerdings ist dieser „Waldweg“ ein auf und ab und von Löchern nur so übersäht. Wir sind so ca. mit 5 bis 10 Meilen die Stunde vorangekommen. Manchmal langsamer, manchmal schneller. Nach 20 Minuten Fahrzeit sind die Unebenheiten immer größer geworden, so dass ich mich so langsam gefragt habe, ob das mit dem Fahrzeug möglich ist. Bei einem Steilen Berg fuhren wir uns erst mal fest. Es ging nix mehr. Ein tritt aufs Gas führte nur dazu dass der rechte vordere Reifen … stank und rauchte … also das besser gelassen. Nach dem vierten oder fünften Zurückrollern und neu Ansetzten hat es endlich geklappt und wir konnten den relativ steilen Berg hinauffahren.
Wen es interessiert der findet hinter diesem Link ein Bild des Weges (allerdings am Anfang wo es noch nicht so "schwer" war)Auf dem Schild stand, es sind insgesamt 18 Meilen bis zu dem Viewpoint. Wir haben jetzt ca. 17:15 Uhr!!! Ist es ratsam hier noch weiter zu fahren? Eher wohl nicht ... . Hier ist die Chance stecken zubleiben reell …
allerdings dass um die Zeit noch jemand hier vorbeifährt eher nicht. Außerdem wollen wir nicht im Dunkeln diese absolut schlechte Straße entlangfahren. Also sind wir erst noch mal 500 Meter gefahren bis wir eine geeignete Stelle zum Wenden gefunden hatten (ist da nämlich nicht so einfach … rechts und links Bäume). Also „Zack“ wieder 6 Meilen zurückfahren.
Voll die verschwendete Zeit.. naja, ein bisschen Spaß hat’s ja gemacht. Sollte ich da wieder hinkommen … werde ich diese Straße fahren und herausfinden was ich auf der anderen Seite gefunden hätte .. dann geht’s aber schon Vormittags los. War jemand von euch einmal dort?
Beim
Cape Royal Point sind wir, dank meines grandiosen Einfalls diesen „ausgefallenen“ Weg zu fahren, erst kurz vor Sonnenuntergang angekommen.
Hier aber erst mal noch eine kleine lustige Geschichte von einem Viewpoint kurz vorher (
Angel’s Window).
Wir hatten jemand gebeten ein Foto von uns zu machen (wie wir vor dem
Grand Canyon stehen). Wir kamen dann kurz ins Gespräch und er erzählte dass er schon in Deutschland war, da er einen Bekannten in Deutschland hat. Er fragte uns wie es uns hier gefalle und ob es schön sei, was wir natürlich bejahten. Daraufhin meinte er, dass es doch in Deutschland auch sehr schön sei. Etwas amüsiert deute ich zum
Grand Canyon und meinte dass wir so was aber nicht haben. Ich fand das in dem Moment ziemlich lustig … wir stehen vor so etwas gigantischem wie dem
Grand Canyon und er meint in Deutschland sei es auch sehr schön.
Angel's Window
Hier das Bild etwas größerGrand Canyon (21 Sekunden).
Video Grand Canyon (MPEG)Video Grand Canyon (WMV)Am
Cape Royal Point trafen immer mehr Touristen ein, die wohl den Sonnenuntergang fotografieren wollten. Viele von den Ihnen versuchten einen optimalen Platz dadurch zu erhaschen indem Sie möglichst nah an die Klippe gingen. Selbst Kinder sind mit Ihren Eltern über die Absperrung gestapft. Man muss auch bedenken dass es in dieser Höhe nicht gerade Windstill ist!
Ich denke ich hab auch ein oder zwei gute Fotos geschossen ohne mich mit todesverachtenden Ergeiz direkt an die Klippe zu stellen, oder was meint ihr?
Hier eines meiner Lieblingsbilder
Hier das Bild etwas größer Der Heimweg … mehr als 160 Kilometer … musst jetzt im Dunkeln angetreten werden. Auf der Straße, dort wo ich die „Kondore“ hätte sehen können, fühlte man sich sehr verloren. Mehr noch als am Tag! Man sieht absolut NICHTS. Rechts dunkel, Links dunkel, hinter einem dunkel und vor einem dunkel. Nur das Licht des Autos hellt die Straße etwas auf … unglaublich.
Kurz nach Mitternacht waren wir zurück in
Page und sind, todmüde wie wir waren, auch ziemlich schnell eingeschlafen.