meine Lieben, ich habe beschlossen, mein Reisetagebuch nicht in einem Stück online zu stellen - das könnte ja kein Mensch lesen, ohne einzuschlafen ich werde jetzt jeden Tag (ehreschwöre!) einen Tag meines Tagebuches anfügen. Viel Spaß!21. März 2006Heute, am Tag meiner Abreise, konnte ich jetzt endlich auch noch den letzten in meinem Bekanntenkreis davon überzeugen, dass ich nun vollkommen durchgeknallt bin. Auch heute noch hat tatsächlich jemand versucht, mich von meinen Reiseplänen abzuhalten und mir Predigten zu halten, wie naiv und gefährlich das Ganze ist, was ich noch alles nicht weiß und was da auf mich zukommen könnte...dabei wollte ich keinen Rucksack-Extremurlaub quer durch Namibia unternehmen, sondern einfach nur einen Road-Trip entlang Kaliforniens Küste. Irgendwie konnten mich einige so überhaupt nicht verstehen. Andere hatten einfach nur solche Angst um mich, dass Sie sich selbst mit Wallfahrten nach Lourdes gedroht haben, damit ich sicher wieder nach Hause komme.
Gott sei Dank habe ich einen extrem dicken Sturschädel und lasse mich durch solche Panikmache überhaupt nicht beeindrucken! Seit Anfang Jänner zählte ich die Tage bis zu meiner Abreise, und heute hat mir endlich Stunde Null geschlagen!
Meine Mutter hat mich frühmorgens am Bahnhof Salzburg ausgesetzt und ich bin gemütlich in der Sonne Richtung München getuckert. Am Ostbahnhof wurde ich dann von meiner besten Freundin empfangen, die mich netterweise zum Flughafen begleitet hat und mir die Nervosität mit einem letzten anständigen Kaffee und einer original Münchner Breze genommen hat. Aber was am wichtigsten ist, von ihr habe ich dann mein Reisetagebuch geschenkt bekommen.
Um 11.30 vormittags, nach intensivem Körperkontakt und Angabe intimer Details am Check-In ging’s dann endlich los. Ich liebe Take-Offs. Man sitzt tief im Sessel, sieht die anderen Flugzeuge vorbeirollen und plötzlich, innerhalb von Sekundenbruchteilen, drückt es einen in den Sitz und man schießt mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit kerzengerade in die Luft. Mit viel Fantasie kann man sich einreden in einem Space Shuttle zu sitzen, auf dem Weg zu einem unbekannten Planeten, dessen Bewohner hartnäckig versuchen gewaltsam die Herrschaft über die Erde und seine Bewohner zu übernehmen. Und als anständiger Superheld fliegt man nun (selbstverständlich alleine!) dorthin um die Welt zu retten.
Nach einem anstrengenden Flug mit mittelmäßigen Filmen, durchschnittlich schlechtem Essen (abgezählte 4 Ravioli in lauwarmer Tomatensoße) und Zwischenstopp in Philadelphia kam ich um 22.30 Ortszeit endlich in San Francisco an. Gott sei’s gedankt, ich konnte meinen Koffer und das Supershuttle (Ha! Wie für mich Superheldin gemacht!) auf Anhieb finden und wurde dann direkt vor meiner Herberge abgesetzt. Da ich mich wie 7.30 Uhr MEZ fühlte, konnte ich nicht mehr tun als ins Bett zu fallen und meine Zimmerkolleginnen weiterschlafen zu lassen.[/b]