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Autor Thema: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006  (Gelesen 20153 mal)

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America_Crazy

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #15 am: 06.08.2006, 22:35 Uhr »
Hallo,

Tolle Fotos hast du geschossen. Das macht Lust auf mehr.

Wieviel MB hatte denn die $70 teure Speicherkarte?

Grüße
America_Crazy



Kauschthaus

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #16 am: 07.08.2006, 07:42 Uhr »
Hallo bagel,

ja, die Speicherkarten sind drüben sehr teuer. Das haben wir auch gemerkt. Wir haben in NYC eine gebraucht und mussten fast das doppelte zahlen wie in D.

Schöne Fotos! Morgen und übermorgen darf ich mir das "in echt" anschauen, ich freue mich schon riesig.

Liebe Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

bagel

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #17 am: 07.08.2006, 07:54 Uhr »
Guten Morgen!

Petra, bitte nimm mich MIT!!!  :ohjeee: ich bin auch ganz klein, gehe fast noch als Handgepäck durch! ich will auch.... :cry: ich hoff du hast ganz viel spaß und schönes wetter und so eine tolle stimmung wie ich :)

Die Speicherkarte war 512MB groß. Die selbe Größe die ich zuhause gekauft hatte. Aber egal, besser ne teure Zweit-Speicherkarte als eine volle Karte die man nicht leeren kann!

Wünsche allesamt einen schönen Tag!
Bis später dann!



bagel

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #18 am: 07.08.2006, 20:12 Uhr »
So, jetzt gehts weiter. Vorwarnung: Regenschutz anziehen! Eine Warnung, die ich leider ignoriert hab. Jetzt wirds flüssig! :)


24. März 2006

Der dritte Tag war leider nass. So wie ich am Ende des Tages. In meinem Wortschatz gab es das Wort „Regenschirm“ noch nie, denn wenn ich mal tatsächlich einen mit mir rum trug, habe ich ihn bestimmt bei der nächsten Gelegenheit irgendwo angebaut. Das hat mir schon einige Probleme mit meiner Mutter eingebracht, weil es meistens ihre Schirme waren, die ich verschusselt hab. So hatte ich natürlich auch NIE IM LEBEN damit gerechnet, dass es in San Francisco eventuell regnen könnte…iwo! Naja, jedenfalls, es begann  natürlich immer ausgerechnet dann zu regnen, wenn ich gerade einen Versuch starten wollte draußen was zu unternehmen. Den Golden Gate Park bewandern, nach Chinatown laufen oder zum MOMA spazieren zum Beispiel. So begnügte ich mich mit dem Suchen und Schreiben der ersten Postkarten und mit dem Besetzen des PC’s im Adelaide Hostel. Emails schreiben. Damit man mich zu Hause nicht für vermisst erklärt! Oder mich gar vergisst! Im Übrigen: mit der englischen Tastatur stehe ich auf Kriegsfuss. Mit dem Kaffee von Starbucks eher nicht. Heute die fünfte Sorte probiert. Dazu einen unglaublich leckeren Blaubeermuffin gegessen, den ich bei Walgreens ersteigert hab. Für ein in Plastik eingeschweißtes Fabrikding war das wirklich sehr lecker! Leider musste ich die fast totale Verbannung von Vitamin C in naturreiner Form in den Supermarktregalen ertragen. Ich habe genau eine Sorte Obst gefunden – Äpfel. Naja. Nicht sonderlich spannend, aber ein bisschen gesund muss man sich neben den ganzen Bagels, Muffins und Pancakes ja auch ernähren. Das wars, ich gebe auf. Meine Unterwäsche ist nass, ich mag nicht mehr. Ab in die Dusche!



America_Crazy

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #19 am: 07.08.2006, 22:05 Uhr »
Das schien ja wirklich eine nasse Angelegenheit gewesen zu sein an diesem Tag. Ist natürlich schade, dass der Tag so ins Wasser gefallen ist.

Aber ein Kaffee von Starbucks ist immer eine gute Idee.  :wink:  :D Hoffentlich hat sich das Wetter dann am nächsten Tag verbessert.

Viele Grüße
America_Crazy



die_franken

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #20 am: 07.08.2006, 22:27 Uhr »
Also für den Nächsten Urlaub Gummistiefel und Regenjacke und einen Hut mitnehmen :lol:  :lol:

Zati

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #21 am: 08.08.2006, 06:02 Uhr »
Hallo Bagel,

so ein Regentag ist blöd, aber manchmal halt unumgänglich. Da hilft einfach nur eine "schicke" Regenjacke.

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


bagel

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #22 am: 09.08.2006, 08:10 Uhr »
es tud mir leid, ich hab jetzt schon mein ehreschwöre gebrochen...konnte gestern Tag 4 leider nicht posten, bin aufgehalten worden. wurde von einem piraten entführt. hab ihn aber kalt gestellt 8) captain jack sparrow muss jetzt wieder ohne mich durch die gegend schippern.

bei uns ist es gerade auch so verregnet wie Tag 3 in San Francisco - und ich habs mir immer noch nicht gemerkt, dass man sich eventuell auch regentauglich kleiden könnte. Meine Haare haben permanente Dauerkräuselung.  :roll:

werde heute abend wieder pünktlich sein!
bis dann, baba! die Alex



Guye77

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #23 am: 09.08.2006, 11:42 Uhr »
Hy Bagel

Wirklich ein toller Reisebericht und schöne Fotos.

Hoffe natürlich dass es ab jetzt ein wenig trockener wird.

Gruss
Yves

bagel

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #24 am: 09.08.2006, 20:05 Uhr »
Der Tag, vor dem ich mich gefürchtet hab, ist gekommen: der Tag der Abreise aus San Francisco. Ich könnte immer noch heulen wenn ich daran denke! Ich wollte ich hätte länger Zeit gehabt. Dann wär ich länger in SF geblieben :( naja, jetzt gibts den vollen Newsflash Day 4 & photos!

25. März 2006

Der vierte Tag schmiss mir wieder die Sonnenstrahlen ins Gesicht. Eine „Eingeborene“ zeigte mir ein Haus, an dem die Möbel außen sind. Und zwar auf zwei Hausseiten senkrecht angebracht und noch dazu bunt angemalt. Dann musste ich schweren Herzens diese bezaubernde Stadt verlassen. Mir war für eine halbe Stunde zum Heulen zumute! :cry: Doch als ich mit Sack und Koffer bei Alamo in der O’Farrell St stand und man mir mein Auto vorfuhr, kam ich mir nicht nur vor wie eine Prinzessin, ich wurde auch wie eine behandelt. Ein cremeweißes Cabrio!!


Mitten im Mittagsverkehr dieser geschäftigen Stadt. Und ich hatte keinen Plan, wie ich in diesem Automatik-Gedings den Ganghebel betätigen sollte. :roll: Aber nette, hilfsbereite Männer gibt’s ja so viele in Amerika, ein Gentlemen hat mir die Funktion der Schaltung noch auf dem Gehweg stehend ausführlich erklärt, und keiner hat es gewagt, sich über meinen illegalen Parkplatz zu beschweren! Nachdem ich mich auf der Stelle heillos verfahren (und die Einbahnstraßen verflucht) habe beschloss ich, einfach irgendwo zu fahren und dabei zumindest zu versuchen, mich Richtung Norden zu halten. Plötzlich, gänzlich unerwartet und doch erhofft, ragte vor mir ein rotes, riesiges Ding auf und ehe ich noch darüber nachdenken konnte, fuhr ich auf der Golden Gate Bridge!


Im Radio dudelte Scott McKenzie sein „If you’re goiiiiing to Saaan Fraanciscooo…“ auf der von meinen Mädels vorab gebrannten „California CD“ und mir stellten sich vor Begeisterung die Haare auf. In Sausalito drehte ich wieder um und tat es (wie raffiniert!) noch mal. Die 5$ waren das allemal wert!

Ziemlich bald nachdem ich San Francisco verlassen hatte musste ich schon das erste mal wieder umdrehen – der Highway 1 (auf den ich mich ja für die gesamte Strecke festgelegt hatte) war wegen eines Murenabgangs in Pacifica gesperrt. Da ich natürlich keine genauen Straßenkarten dabeihatte und nicht wusste, wie ich die Sperre umfahren sollte (in Amerika gibt’s scheinbar keine Umleitungstafeln), hielt ich bei der nächsten Tanke und fragte den Tankwart nach dem Weg. Der alte Japaner war ganz überrumpelt, leider kam er (O-Ton:) „aus diesem Kaff nie raus, deshalb kann er mir da leider nicht weiterhelfen“. In dem Moment geht die Tür auf, und vor mir steht ein erschreckender alter Mann. Der typische Trucker, wie sich Europäer ihn wohl vorstellen wollen, mit langen weißen Haaren und ebensolchem Bart, unzähligen Tätowierungen auf den Schultern, schlechten Zähnen und wahrhaftigen (!!Schmäh ohne!!) 3 cm langen Fingernägeln. Er fragte mich, ob er mir helfen kann. Mein erster Reflex war weglaufen, aber leider stand sein breiter Rücken in der Eingangstür. Ich erklärte ihm vorsichtig meine Situation und als hätte er sein Navigationssystem auswendig gelernt, erklärte er mir die exakte Route. Und zwar so, dass ich sie auch verstand und mir merken konnte. Glück gehabt, nicht entführt worden!

Nach einer längeren Fahrt durch Regen, Sonne, wieder Regen und wieder Sonne auf meinen Umweg über die 280 bis Half Moon Bay musste ich eine erste Pause einlegen. Ich fand einen sauberen Vista Point, setzte mich auf den Beifahrersitz Richtung Meer und sah zu, wie die Regenwolken der Sonne wichen, während ich einen dieser unglaublich leckeren Blueberrymuffins verdrückte.



Je weiter ich fuhr, desto sonniger und  heißer wurde es, die Klippen in Wüstenfarbe links von mir türmten sich auf, rechts von mir fielen sie ins Meer. Dazwischen irisches grün auf den Wiesen. Ich fühlte mich wie der letzte Mensch am Ende der Welt. Ich dachte mir, ich würde wohl nie wieder eine so wunderschöne Landschaft sehen.


Irgendwann kam ich dann doch in Monterey an, quartierte mich im HI Hostel Monterey ein und zog dann mit einem Mädchen aus meinem Zimmer (das einzige, dass man altersmäßig noch ungestraft als Mädchen bezeichnen durfte) um die Häuser, durch die Cannery Row, durch den Park und am Hafen entlang, bis uns die Füße weh taten. Außer uns waren in dem Hostel nur eine Lady, die zu einem „spirituellen Seminar“ irgendwo in Big Sur wollte und einige Leute um die 60, die am nächsten Tag seltsamerweise von einem Krankenhaustransport abgeholt wurden (an dieser Stelle sei angemerkt: ich mag ältere Menschen sehr gerne. Aber in einem Hostel hätte ich mir eben ein bisschen mehr Action erwartet). Also, im Prinzip ein netter, sauberer und schön eingerichteter Schlafplatz, aber für Leute die mehr wollen als nur schlafen und die Krankengeschichten älterer Menschen und spirituellen Vorträgen von Sektenanhängern als Gute-Nacht-Geschichte zu hören: NICHT EMPFEHLENSWERT! Hat den Charakter einer alternativ-christlichen Glaubenskommune. Nach einem leckeren Thai-Essen kann ich jetzt meine Wampe nicht mehr rühren und muss mich hinlegen! Meine Zimmerkolleginnen schlafen ja auch schon. :cry:



Zati

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #25 am: 09.08.2006, 20:18 Uhr »
Hallo Bagel,

es macht mir viel Spaß Deinen Bericht zu lesen!!! Deine Begeisterung kommt gut rüber und ist ansteckend.

Dein Auto ist toll, das paßt bestimmt gut zu Dir!!!

Das Hostel scheint witzig gewesen zu sein, so eine Zusammenstellung findet man selten und dann noch dieser Trucker, unglaublich.

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)


die_franken

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #26 am: 09.08.2006, 20:37 Uhr »
Oh Bagel,
der SCHOCK :shock: mit dem Trucker sahs bestimmt dir bestimmt noch etwas in den Knochen :?

Dein Auto is ja COOL da kann ja nur das Wetter besser werden :lol:  wenn :engel1: Reisen
Bist du auch mit offenen Dach gefahren :?:

America_Crazy

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #27 am: 09.08.2006, 20:59 Uhr »
Hallo Bagel,

Es ist richtig toll deinen Reisebericht zu lesen. Dein Auto gefällt mir richtig gut. Da wäre ich doch gleich mal mitgedüst.  :wink:  Ich kann mir die Szene mit dem Trucker bildlich super vorstellen  :wink:

Ich bin schon richtig gespannt auf den nächsten Tag.

Grüße
America_Crazy



bagel

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Re: Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #28 am: 10.08.2006, 19:44 Uhr »
Ja meine Lieben, jetzt gehts weiter! Mein Auto hat wirklich gut zu mir gepasst, Efty, das stimmt! :dance: und jetzt muss ich wieder mit meinem uralten Burschi rumfahren...naja, das Verdeck war auch hin und wieder offen, freilich! Den Schock mit dem Trucker hab ich eigentlich recht gut weggesteckt, als ich erst mal wieder auf dem Hwy 1 war und ich mir sicher war, dass er mir nicht gefolgt ist  :lol:

26. März 2006

Heute Morgen besuchte ich zuallererst Starbucks, weil der Kaffee im Hostel grauenvoll war. Dann spazierte ich durch den Park, ließ mich in Meernähe auf einer Parkbank nieder und sprach mit meinem Reisetagebuch.


Danach wollte ich eigentlich das Bay Aquarium besuchen, aber nachdem dort eine halbe Stunde vor Öffnung bereits eine 1km lange Schlange stand, ließ ich’s sein. 22 $ für eine Stunde Füße in den Bauch stehen war mir zu viel. Vielleicht beim nächsten Mal! Deshalb fischte ich zuerst weiter nach Souvenirs für meine Lieben und den nächsten Postkarten.


Dann fuhr ich noch schnell zum Supermarkt, Reiseproviant kaufen, und machte mich auf den Weg Richtung Süden. Big Sur war wirklich so, wie ich es immer in schillernden Farben beschrieben bekam. Ein einziges „Wooow“ drehte sich in meinem Kopf, immer wieder durchatmen, stehen bleiben, Aussicht genießen.



Meine Fahrt hat sich immer weiter verzögert und die Speicherkarte meiner Kamera wurde immer voller. Dieses unglaubliche Gefühl von Freiheit, auf der Straße und am Straßenrand, wenn man realisiert dass man machen kann was man möchte, hinfahren wo man möchte, so lange bleiben wie es einem an einem Ort gefällt, das war unglaublich!



Am späten Nachmittag kam ich dann endlich in dem kleinen Morro Bay an, bewunderte noch ein wenig den eindrucksvollen Morro Rock (der, der Meinung eines Freundes nach, aus einer bestimmten Perspektive die Form eines im Sand halb versunkenen Totenkopfes hat), und ließ mich dann in einem anständigen Hotel mit appetitlichem Bad und großem, weichen Bett nieder. Zum weiterfahren fehlte mir der Benzin und die Kraft, tanken zu fahren.


Dafür wurde ich von der Sonne mit einem kitschigen Untergang und von mir selber mit Lieblingsfilmen und m&m’s belohnt.



Und dann – angenehmes, ausgeruhtes Schlafen!



Zati

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Reisetagebuch California Coast - Frühling 2006
« Antwort #29 am: 10.08.2006, 19:55 Uhr »
Hallo Bagel,

wow, das sind tolle Fotos!!!!  :respekt: . Ich habe eine große Schwäche für kitschige Sonnenuntergänge.
Die machen schöne Träume.

Freue mich auf die Fortsetzung!

Gruß

Efty  :wink:
Gruß aus Alamogordo

Efty ;)