Wann geht's denn weiter? Nein-nein, ich bin gar nicht neugierig
JETZT gehts weiter!
Leider war ich die ganze letzte Woche wieder unterwegs und kam erst gestern Abend nach Hause, doch jetzt hab ich endlich wieder Zeit zum Schreiben! Also, weiter gehts mit
TAG 8: Beatty, NV - Las Vegas, NVSamstag, 14. Juni 2008Der Samstag begann recht früh für mich. Um der zu erwartenden Hitze dieses Tages wenigstens teilweise zu entkommen war ich früh aufgestanden, hatte das Auto gepackt, aus dem Hotel ausgecheckt und passierte bereits kurz nach 8 das Eingangsschild zum Death Valley National Park. Auf ziemlich eintöniger Strecke ging es durch die Wüste, schnurgeradeaus, hinauf auf den Daylight Pass und dann hinunter ins Death Valley.
Kurz hinter dem Pass gabelte sich die Strasse. Dort war auch ein Informationsstand mit einer Karte, nach deren Studium ich mich für die rechte der beiden Strassen entschied. Durch den Mud Canyon ging es also hinunter in die Ebene, wo ich als erstes die Mesquite Sand Dunes ansteuerte. Schon auf der Fahrt dorthin zeigten sich ein faszinierendes Wüstenpanorama beidseits der Strasse.
Auf Höhe der Dünen angekommen liess ich das Auto dann am Strassenrand stehen und machte mich zu Fuss auf, diese Sandlandschaft zu erkunden. Zwar war es schon recht war, aber nicht unangenehm heiss, so dass ich mir dazu auch ausreichend Zeit nehmen konnte. Meine Sandalen liess ich schon kurz nach der Strasse zurück und fühlte mich, so barfuss unterwegs im warmen, weichen Sand, wie "zuhause" am Strand.
Fast eine halbe Stunde lief ich kreuz und quer in den Dünen umher. Zwar war ich zuvor, in Südkalifornien und Arizona, schon oft in der Wüste unterwegs gewesen, doch hier fühlte ich mich endlich wie in einer "richtigen" Wüste, wie man sie von Landschaftsaufnahmen aus der Sahara kennt.
Zurück beim Auto machte ich dann kehrt und fuhr weiter bis zum Furnace Creek Visitor Center. Wie in jedem National Park, den ich bisher besucht hatte, schaute ich mich im Museum um und kaufte Postkarten. Hier traf ich auch den Entscheid, trotz der Hitze heute eine kurze Wanderung zu unternehmen. Inzwischen war es richtig heiss geworden, und so wollte ich die Wanderung so rasch wie möglich beginnen, bevor es noch heisser wurde.
Nur ein paar Autominuten vom Visitor Center entfernt begann auch schon der Weg hinauf in den Golden Canyon. Nur ein einziges Auto war auf dem Parkplatz zu sehen, und ich packte meine Hosentaschen wiederum mit Wasserflaschen voll und lief los, hinauf in den Canyon. Wahrscheinlich war hier früher eine Strasse gewesen, denn zwischendurch sah der Canyon aus, als ob sein Boden einmal geteert gewesen sei. Der Weg führte immer leicht nach oben, und schon nach ein paar Minuten machte mir die Hitze doch etwas zu schaffen. Schattenplätze gab es praktisch keine, und mein Wasservorrat schien fast zu verdunsten...
Trotzdem, der Weg hinauf in den Canyon war ein tolles Erlebnis. Die verschiedenfarbigsten Stein- und Sandschichten fügten sich zu einem wunderbaren Mosaik zusammen.
Nach einer Weile wurde mir der Weg dann doch etwas zu monoton, und so stieg ich auf eine der hohen Dünen hinauf, um einen besser Ausblick zu haben. Dort oben traf ich dann auch den Fahrer des anderen Wagens, den ich beim Parkplatz gesehen hatte. Er berichtete, dass sich der Weg und die Landschaft weiter oben kaum mehr änderten, und so nahm ich diese Begegnung gleich auch zum Anlass, umzukehren und wieder zum Auto zurückzukehren. Immerhin war ich schon fast eine halbe Stunde unterwegs gewesen, und spürte, dass es wohl etwas fahrlässig wäre, noch weiterzulaufen. Zusammen mit dem Wanderer (ein Deutscher, wie ich seinem Akzent entnahm - er dachte wohl, ich sei Amerikaner, und sprach deshalb nur Englisch mit mir
) machte ich mich auf den Rückweg, und etwa eine Minute vor dem Parkplatz kam uns eine amerikanische Familie entgegen und fragte, ob es noch weit sei bis zum Trailende...
Zurück beim Auto ass ich kurz etwas und trank gaaanz viel Wasser. Danach setze ich meine Erkundung fort und fuhr nach Süden weiter, wo ich als nächstes einen Abstecher zum Devils Golf Course machte. Ganz interessant, der aufgesprungene Salzteppich dort draussen.
Nach dem kurzen Fotostop fuhr ich dann auch noch das letzte Stück hinunter zum Badwater Basin, wo ich das obligate Tourifoto schoss und sogar ein paar Dutzend Schritte in die Ebene hinauslief. Die Temperaturen liessen jedoch jegliche Lust auf längere Spaziergänge richtiggehend verdunsten, und so fand ich mich schon bald wieder beim Parkplatz wieder.
Inzwischen war es schon früher Nachmittag geworden und ich war schon ziemlich erschöpft. Auf dem Weg nach Norden fuhr ich zwar noch den Artists Drive ab, doch dann verabschiedete ich mich auch schon vom Death Valley und fuhr nach Südosten den Berg hoch, dem Parkausgang entgegen. Einen kurzen Fotostop legte ich noch beim Zabriskie Point ein:
Ein letztes Ziel wollte ich im Park jedoch noch ansteuern, bevor ich wieder zurück nach Nevada fahren musste: Dante's View! Die Stichstrasse dorthin führte teilweise recht steil nach oben und erinnerte mich ein wenig an die Szenen aus
The Return of the King, als Frodo und Sam den Mount Doom hochklettern... Oben am Parkplatz angekommen erfreute ich mich dann der kühlen Brise - eine angenehme Abwechslung nach den hohen Temperaturen unten im Tal. Mit meinen Flipflops war ich zwar etwas unglücklich angezogen, trotzdem liess mich das nicht davon abhalten, neben dem Parkplatz etwas in den Felsen herumzuklettern. Irgendwo fand ich dann endlich einen Felsvorsprung, von dem aus ich ein paar Fotos schiessen konnte.
Der Abstecher hinauf nach Dante's View lohnt die paar zusätzlichen Meilen allemal: Ein völlig veränderter Eindruck und interessanter Ausblick hinunter ins Tal sind der Lohn für den Umweg.
Dann hatte ich aber genug gesehen. Ich fuhr zurück, den Berg hinunter, und bog dort nach rechts ab. Via Death Valley Junction und Pahrump (wo ich kurz bei McDonald's vorbeischaute) ging es auf der 160 nach Las Vegas, wo ich nach einem kurzen Stück auf der 15 endlich beim Sahara ankam. Beim Check-in musste ich keine fünf Minuten warten, und nachdem ich endlich mein ganzes Gepäck aus der Einstellhalle ins Hotelzimmer gebracht hatte konnte ich ENDLICH die langersehnte Dusche nehmen.
Meine Freundin, mit der ich eigentlich das Wochenende hier hatte verbringen wollen, hatte kurzfristig absagen müssen, weil sie notfallmässig zu ihrer Familie in Sacramento hatte fliegen müssen. Also hatte ich das Zimmer und das Wochenende für mich. Schade zwar, aber ich konnte mir davon ja nicht den Spass verderben lassen - immerhin war ich in VEGAS!
Da dies bereits mein dritter Besuch in Las Vegas war hatte ich nicht gross Lust auf Sightseeing. Auch war ich doch ziemlich müde von dem anstrengenden Tag, und so liess ich den Abend dann im Casino des Sahara ausklingen. Nur eine halbe Stunde, dann wollte ich ins Bett. Ein paar Runden Roulette und die (rasch süchtig machenden) Penny Slots liessen die Zeit dann aber doch unerwartet schnell voranschreiten - die ganzen gratis Margharitas taten ihr übriges dazu. Schliesslich war es deutlich nach Mitternacht, bis ich mich endlich auf meinem Zimmer wiederfand und dort auch sogleich einschlief. Was kann ich da schon dazu sagen? IT'S VEGAS, BABY!!!
Fahrstrecke an diesem Tag: 246 mi
Übernachtung: Sahara, Las Vegas, NV
Schon morgen gehts dann weiter mit einem weiteren vollen Tag Las Vegas Action!