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Autor Thema: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]  (Gelesen 39352 mal)

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zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #150 am: 22.09.2012, 15:02 Uhr »
Montag
Das Frühstück auf der Terrasse ist herrlich. Wärmende Sonnenstrahlen, keine Hektik und ringsum die roten Berge. Einfach nur wunderbar und ein weiterer Hikertag liegt vor uns.

Die Nationalparks nördlich und südlich von Moab sind wunderschön. Das hat sich leider ja massiv rumgesprochen, so dass es inzwischen ein schier unmögliches Unterfangen ist, insbesondere im Arches Nationalpark alleine zu wandern. Gleichwohl ist die Einsamkeit oft nicht weit von den Epizentren entfernt. Man muss sich nur ein bisschen Mühe geben und die Ziele mit Bedacht auswählen. Wir sind jetzt auf dem Weg in die Einsamkeit, aber zuerst muss der Eingang und die Parkroad geschafft werden. Kurz nach dem Sanddune, just auf der Höhe des Broken Arch, muss fast ein U-Turn her, um die Dirtroad runter ins Salt Valley zu erwischen. Wir folgen den Schildern zu den Klondike Bluffs. Die ansonsten gepflegte Straße, na ja, manchmal ist es schon eine arge Rüttelpiste, die ein Grading vertragen könnte, führt mehr als 8 Meilen zum Trailhead der Tower Arch Wanderung.



Der Weg ist gut gekennzeichnet, da waren mal wieder die Cairn-Künstler am Werk, und geht gleich mal steil nach oben über die erste Ridge. Es folgt eine moderate Abwärtswanderung, vorbei an den Marching Men, hinunter in die Ebene. Wir steuern einen Bergrücken an, der von angeblasenem Sand eingerahmt wird. Hinauf über eine Sanddüne und auf der Rückseite zum Tower Arch. Der riesige Steinbogen hat seinen Namen von einem dahinter stehenden Hoodoo-Giganten. Ein paar Absätze nach oben und man sitzt in der Stille. Der Arch kann durchschritten werden und erst hinten wird seine namensgebende Steinsäule, rot mit weißem Kopf, im Norden sichtbar. Weder am Trail, noch am Arch irgendwelche Menschen, nur wir und die Natur. Schön! Wir genießen die Landschaft und sind fasziniert von der Wanderung, die zudem durch die tollen Ausblicke auf die Weite und die roten Felsen sehr abwechslungsreich ist. Nach knapp zwei Stunden sind wir zurück und treffen nun doch auf etwas Zivilisation. Ein Parkranger reinigt die Toiletten. Wieso fällt mir jetzt die Serie auf Discovery Channel "Dirty Jobs" ein?

Wir rappeln uns zurück zur Park Road und halten kurz am Skyline Arch. Nur ein paar Meter weg von der Straße und ein kleiner Fotostopp, das war's, denn unsere nächste Wanderung wartet. Eine Senation ist, wenn man den Arch kurz nach der Straße ohne Menschen fotografieren kann.



1994 waren wir zuletzt am Broken Arch und der Plan soll heuer wieder in die Tat umgesetzt werden. Über die Prärie erreichen wir bereits nach 0,3 Meilen den Steinbogen. Der rote Felsen wird nach oben weiß. Wie ein Bulle steht das Gestein in der Landschaft und doch hatte es eine Schwachstelle, die Wind und Wetter nutzten, um den Broken Arch zu formen. Oben auf seiner Biegung hat der Steinbogen einen kleinen Crack. Ob das der Grund für den Namen war, wir wissen es nicht und wichtig ist es ja auch nicht. Auf alle Fälle ist auch hier kein Publikumsverkehr. Viele Besucher wollen einfach nur das sehen, was von den Viewpoints aus möglich ist. Wandern, nein, um Gottes Willen, was soll das denn?



Als wir genug Fotos im Kasten haben, fällt ein Schild auf, der den oder einen Trail anzeigt, der in die diametral andere Richtung führt. Durch den Broken Arch hindurch und dann hinaus. Aber wohin? Neugierig wie wir sind, und Zeit haben wir auch noch, folgen wir dem Weg. Und urplötzlich sehen wir weitere 0,4 Meilen später rechts einen gewaltigen Arch. Die Lösung läßt nicht lange auf sich warten: Ein Schild "Tapestry Arch" prangt am Trail. Nichts wie hin. Zwei einsame Menschen scheinen bereits unter dem Steinbogen zu sitzen und als sie uns bemerken, nehmen sie Fahrt auf. Machen wir in der Regel auch so, also danke und nichts für ungut! Das Mädl ist mit Flip-Flop unterwegs und es ist schon erstaunlich, welche Steigungen bzw. welches Gefälle sich mit solchen Schuhen bewältigen lassen. Die Tapete hängt hinter dem Arch in Form des Gesteins. Einen himmlischen Hintergrund haben wir erst, als wir unter dem großen Steinbogen sitzen und angetan in die Landschaft blicken. Wolken nehmen das Licht, sind aber bald wieder verschwunden.



Wir gehen zurück zum Trail und folgen ihm weiter. Ein Campground kommt in Sicht. Die Wohnmobile und Zelte sind verlassen, das Klientel ist in der Natur. Follow Trail from Campsite 51. Wer bei dieser Nummer an Verschwörungstheorien denkt, der liegt falsch. Aber ein bisschen haben wir schon nach diesem Stellplatz gesucht. Der Weg führt weiter durch die Finnen des Arches Nationalparks. Aus diesen Steinfinnen bilden sich die Arches und wenn es so weiter geht, dann wird es an der ein oder anderen Stelle Geburten geben. Jedoch ist am Wall Arch auszumachen, dass auch Steinbögen das Zeitliche segnen können.

Als wir wieder auf der Prärie sind und uns Richtung Parkplatz bewegen, biegen wir noch schnell nach links in einen Canyon ein. Der führt zum Sand Dune Arch. Umgeben von Felswänden und geflutet von Sand steht er jetzt am Nachmittag in der prallen Sonne. Der Bogen sieht oben aus, wie wenn sich zwei Nacktschnecken einen Kuss geben. Leuchtende Bilder prägen sich uns ein. 1994 sind unsere Kinder noch von den Sanddünen gesprungen. Das war damals die Hauptattraktion, nicht der Arch. Dass es 18 Jahre später genau anders herum ist, zeigt, dass auch wir uns weiterentwickeln. Fast zwei Stunden waren wir wieder unterwegs. Es waren unerwartete Ziele, die wir gefunden haben. Man soll also nie aufhören neugierig zu sein.



Das Wetter hat inzwischen eine mystische Dimension erreicht. Sonnenstrahlen und dunkle Wolken überdecken die Moab-Area. Und so beschließen wir noch den Viewpoint zum Delicate Arch zu besuchen. Leider liegt inzwischen alles im Schatten und für einen vernünftigen Blick auf einen der schönsten Steinbögen der Welt braucht man von hier aus nicht nur einen guten Optiker. Bevor wir jedoch den Park verlassen, parken wir noch am Straßenrand mit Blick auf die Windows Section. Wie Fatali warten wir auf gutes Licht. Nur der hat 3 Wochen Zeit und ich habe Hunger!

Ja, holt Euch auch die Kundenkarte vom City Market. Die Tanke dort ist eh die billigste im Ort und dann gibt es noch 3 Cent pro Gallone Nachlass. Im Markt bekommen wir 10 % Ermäßigung und dieser Markt ist inzwischen sowas von gut sortiert, dass einem nichts abgeht. Als wir um 17 Uhr im Hotel sind, hat es immer noch 95 Grad. Die Dusche ruft!

Wir sitzen im ZAX an der Bar und besprechen die heutigen Erlebnisse bei einem Bier. Und das Essen gibt es im Cassano's, einem Utah-Italiener. Die Nudeln waren in Sahnesoße ertränkt und schrien um Hilfe. Wobei insgesamt schon festzustellen ist, dass inzwischen viele amerikanischen Köche Nudeln kochen können, - und zwar al dente. Unser Abendspaziergang führt uns bei Kim und Dave vorbei. Viele schöne Erlebnisse verbinden wir mit dem ehemaligen Dreamkeeper Inn. Aber das ist leider Vergangenheit.

... Fortsetzung folgt!
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sil1969

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #151 am: 22.09.2012, 15:11 Uhr »
Bei euch lohnt sich das "neugierig sein" aber wirklich!  :D
LG Silvia

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #152 am: 22.09.2012, 15:23 Uhr »
Das lohnt sich immer  :D

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #153 am: 23.09.2012, 16:43 Uhr »
Dienstag
Heute Nacht pfiff der Wind mächtig durch das Spanish Valley und auch am Morgen weht es noch heftig. An Frühstück auf der Terrasse ist leider nicht zu denken.



Als wir mitten in den Canyons auf der 313 West unsere Dirt Road suchen, hat sich das Wetter nicht nur beruhigt, es ist wunderschön geworden. Ein paar wirklich kleine Absätze und Sand, daher nicht PKW-geeignet, aber auch nicht besonders herausfordernd. Wir stehen mitten in der Bartlett Flat am Trailhead zum Jewel Tibbetts Arch. Der Weg ist gut gekennzeichnet und gepflegt. Dank Wegweiser und liebevoll gestapelter Cairns kann man sich nicht verlaufen. Wir wandern durch kleinere Senken, immer wieder hoch und runter, aber problemlos. Sand und Vegetation wechseln sich ab. Die Hitze hat das Plateau noch nicht erreicht, es ist angenehm. Nur noch ein leichtes Lüftchen weht uns entgegen oder treibt uns an. Unspektakulär geht es voran. Aber das ändert sich schlagartig, als wir nach rund 20 Minuten die Kante des Hell Roaring Canyons erreichen. Gähnende Tiefe, die Hölle brüllt atemraubend. Der Jewel Tibbetts Arch steht mitten im Canyon als Durchbruch einer Finne, die sich vom Süden her in den Canyon zieht. Das Motiv ist nicht so faszinierend wie der Canyon selbst, denn durch den Arch sieht man nur die andere, gleichfarbige Canyonwand. Es gibt Bilder im Netz mit Himmel im Hintergrund, aber mir wird auf den ersten Blick auf die topographischen Karten nicht klar, wie und wo man in den Canyon absteigen könnte. Vermutlich geht es über die 4WD-Strecke durch den Mineral Canyon am Green River entlang. Der Hell Roaring Canyon, ich finde den Namen schon so toll, beginnt bzw. endet hier und ein mächtiger Dryfall markiert diesen Beginn oder das Ende. Wir wagen uns an die Kante, eigentlich nur Monika, aber wohl ist mir nicht dabei. Nach 1,82 Meilen endet unser Roundtrip und unsere tollen Wandertage in Moab.



Ein kleine gedankliche Zeitreise bringt uns auf die Interstate 15 in Richtung Las Vegas. Das Speedlimit schraubt sich auf 80, in Worten achtzig, Meilen pro Stunde. So geht, respektive ginge es zügig voran. Nur die Amis erreichen diese Endgeschwindigkeit nicht. Feiglinge oder sagen wir mal ein sehr vorsichtiger Menschenschlag, besonders die Männer! Nach 360 Meilen erreichen wir St. George und unser Best Western.

Oil Change, ein unmögliches Lichtsignal, das sich seit Tagen im Auto breit macht und ich immer wieder wegdrücke. Ich frage nach Werkstätten in der Nähe und lasse einen Ölwechsel machen (74 USD, das war die Premium-Version, aber es muss ja noch einige tausend Meilen halten, gell). Das Geld habe ich von Hertz immer noch nicht, aber das ist eine andere Geschichte und so wie es momentan aussieht, wird es vermutlich zu einer Never Ending Story.

Ein kleines Abenteuer steht uns leider noch bevor. Das BW steht westlich der Interstate und die einigermaßen akzeptablen Lokale stehen im Osten davon. Es sind nur eineinhalb Meilen und wir haben keinen Bock, mit dem Auto zu fahren. Also losgegangen, an die Interstate gekommen und natürlich weder Fußweg noch Unterführung in Sicht. Frage an den jungen Mann, der da Reifen in seinen Pickup lädt. Ja ich weiß es auch nicht genau, aber ich fahre euch hin. Sehr nett, aber danke (ich will doch nicht hier 30 Minuten warten, bist du fertig bist). Also ungefähr 300 Meter weiter wäre eine Unterführung gewesen, die haben wir auf dem Rückweg erfragt und benutzt. Jetzt spazieren wir mit den Flip-Flops im Gänsemarsch über die Autobahn. Blöd, zumal überall Glasscherben liegen und obwohl die Amerikaner ja übervorsichtige Autofahrer sind. Aber die meisten können es halt nicht. Sorry für das pauschale und vermutlich ungerechte Urteil.

Das Essen im Outback war schon ok, das Bier allemal. Wir sitzen an der Bar und leider will mir ein Amerikaner immer wieder erklären, dass sich Deutschland mit den Starken verbünden soll und nicht in der EU. Danke, ich will jetzt in Ruhe essen. Bemerkenswert ist es trotzdem, denn normalerweise endet amerikanische Argumentation an den Landesgrenzen bzw. in Kriegsgebieten. Jetzt ist aber Schluß!

Die wahnsinnige Vorfreude auf den morgigen Tag überlagert die Bedenken, ob wir mental in der Lage sind, es zu schaffen!

... Fortsetzung folgt!
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zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #154 am: 24.09.2012, 11:37 Uhr »
Mittwoch
Einer der schönsten und abwechslungsreichsten Tage auf unserer Kontinentalreise soll heute stattfinden. Wir haben ihn "OliH" aus dem Forum Discover America sowie unseren lieben Freunden Tina und Stefan und L@la zu verdanken.

Um 7 Uhr verlassen wir St. George bei zapfigen 60 Grad und fahren nach Hurricane. Die gleichnamigen Cliffs bauen sich am Rande der Stadt wie eine undurchdringliche Wand auf. Und doch hat der Mensch auch hier den Durchbruch geschafft. Vorbei an der Smithonian Butte, die zu den Vermilion Cliffs gehört, geht es durch die Big Plain in das wunderschöne Apple Valley. Eine herrliche Bergkulisse erwartet uns bei Colorado City und Hildale. Und hier in diesem Mormonendorf stechen wir über den Short Creek in den Water Canyon ein. Tiefe Furchen in der Dirtroad machen keine großen Probleme. Es ist alles trocken und mit etwas Vorsicht erreichen wir sicher den Trailhead.

Die Felsen ragen steil nach oben. Die ersten Sonnenstrahlen haben sich bereits auf der westlichen Wand festgesetzt und bringen die im Schatten liegende Ostflanke zum glühen. Die Ruhe und Abgeschiedenheit, die zu dieser Tageszeit noch herrscht, wird nur durch das Plätschern des Wassers unterbrochen, das stetig aus dem Water Canyon seinen Weg nach Süden sucht. Die Blicke schweifen bereits hier unruhig umher und die Aufrüstung der Hikerutensilien dauert entsprechend länger. Das Eye of Heaven ist schon zu erkennen.





Sehr sandig beginnt der Weg am Creek entlang und die Hoffnung, dass der Anlauf zur Bergtour gemächlich erfolgt, verfliegt schon bald. Hoch und runter. Teilweise steiles Terrain und der tiefe Sand sorgen bereits zu Beginn für ein paar extra Diastolen und Systolen des vor Freude bumpernden Zentralorgans. Der erste Fotostopp läßt nicht lange auf sich warten. Das Auge des Himmels klebt an der Ostwand und nur ein paar Meter lassen eine Perspektive zu, von der man durch ein Tor auf den strahlend blauen Kosmos blicken kann. Das südwest-geübte Hikerauge erkennt schon nach wenigen Metern, dass diese Gegend hier ein Traum ist.





Nach einer Meile verengt sich der Canyon und subway-ähnlich hat sich der Bach durch die Felsen gefressen. Im Hintergrund spitzen die roten Butten und bringen ein wenig Licht in den noch dunklen und dadurch etwas mystisch wirkenden Canyon. Der Blick zurück zu den Feuerbergen, die Kontraste und die Tiefe der Formen entschädigen für das frühe Aufstehen. Aber ab hier wird es ernst, denn wenn sich das Auge gen Westen wendet, baut sich eine fast senkrechte Wand unmittelbar vor einem auf. Und dort muss man hinauf. Von hier unten ist das kaum vorstellbar. Nur Mut!

Wir hieven unsere Körper über einen Absatz auf den hier zirka 30 bis 50 cm breiten Trail. Es geht nach oben und der Boden verliert sich. Ich zwinge mich objektiv zu bleiben, denn auf diesem Band könnte man problemlos auf einem Bein hüpfen. Subjektiv geht das aber nur in der Ebene. Aber so obsiegt die Objektivität und der stetig an die Wand gerichtete Blick meine Höhenangst. Es ist wirklich entgegen aller Befürchtungen nicht so schlimm und so kommen wir Schritt für Schritt nach oben. Die Stellen, die ausgesetzt sind, sind wenige. Meistens hat die Natur mit Sträuchern dafür gesorgt, dass man sich trotz allem Gefälle sehr sicher fühlt. Nach knapp 0,5 Meilen sind wir oben und erblicken die Wave und die White Pocket komprimiert. Rechts gegenüber Butten, Hoodoos und Felsstrukturen in leuchtendem Orange, nur unterbrochen durch weiße Streifen. Etwas weiter links blitzen die schneeweißen Hügel der White Domes. Der hier wie aufgestellt wirkende Brotzeitfelsen bietet die Bequemlichkeit, die der nicht unanstrengende Aufstieg bisher vermissen ließ. Man könnte hier Stunden verweilen, aber wir wollen zumindest ein Hightlight auch aus der Nähe betrachten. Also weiter!





Gemächlich geht es jetzt wieder hinunter in den Water Canyon. Hier wird erneut deutlich, was Wasser mit hartem Felsen alles anrichten kann. Ausgeschabte Gumpen, die teilweise noch mit Wasser gefüllt sind, vertiefen unvermittelt die Landschaft. Dort, wo der Wind den Stein vom Sand befreit hat, leuchtet der Fels. Oben der Canaan Mountain, der nun querfeldein - der Trail hat sich inzwischen im Nichts aufgelöst - zu erklimmen ist. Angenehmer Untergrund, denn nun verliert sich auch der Sand. Allerdings geht es auch wieder steil nach oben. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug kommen wir den White Domes näher. Unter das Orange mischt sich nun zeitweise auch gelbes Gestein. Links und rechts stehen die Butten und sind Zeitzeugen für zwei verschwitzte, einsame Wanderer, die aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.











Der Fels wandelt sich relativ abrupt von farbig in weiß. Hügel markieren den Peak, die White Domes blenden und wären so ein guter Werbeträger für Waschmittel. Eine weiße Wave die sich nach oben zu den Hügeln formt, ja, so könnte man es beschreiben. Nach Norden geblickt, wuchten sich die gewaltigen Massive des Zion Nationalparks in die Luft. Nach Süden die rot-weiße Landschaft, die zumindest aus der Ferne den Coyote Buttes und der White Pocket in nichts nachsteht. Was für ein Ziel, was für eine Wanderung - atemberaubend! Das hier oben ist das Schönste, was wir seit langem gesehen haben. Die gut zwei Stunden Aufstieg haben sich für diese Kulisse wahrlich gelohnt. Die Motive sind einzigartig und bereits jetzt wird klar, dass wir wiederkommen und hier oben das Gebiet weiter erkunden.









Nach insgesamt fünf Stunden sind wir wieder zurück am Auto. Inzwischen begegneten uns immer wieder hiesige Wanderer, deren Weg meist unten im Canyon endete. Die Mormonen-Kinder tun mir leid. Mit langen Hosen und Hemden, teilweise noch mit Jacken, quälen sie sich freudestrahlend nach oben. Tja, - uns wird diese fantastische Wanderung noch lange in den Köpfen bleiben. Aber nun: Viva Las Vegas!

Dank einer neuen Zeitzone, wir schreiben Pacific Time, haben wir eine weitere Stunde gewonnen und treffen kurz vor 16 Uhr im Disneyland für Erwachsene ein. Der Check-in verläuft bei uns immer gleich. Monika bewegt sich motiviert zur Rezeption, ich drücke den Autoschlüssel und die Koffer dem Bellman in die Hand und mache Zigarettenpause. Normalerweise komme ich "just in time" und wir fahren gemeinsam hoch ins Zimmer. Aber: Schlangen im Aria! Nein, nicht die Tierchen. Monika ist kaum zu sehen, denn sie steht am Ende einer zirka 100 Meter langen Check-in-Reihe. Was ist denn hier los? Die Technik ist der Segen der Menschheit, aber nur wenn sie funktioniert und das tut sie nicht. Computer-Total-Ausfall! Hotelangestellte verteilen schon mal Wasser an die nicht sehr glücklich wirkenden Menschenmassen. Eine geschlagene Stunde hat es dann gedauert, bis wir die manuellen Arbeitsprozesse überwunden und unseren Zimmerschlüssel in Händen haben. Zeit, um uns telefonisch mit Tina und Stefan an der View Bar zu verabreden. Um kurz vor 18 Uhr saßen wir dann endlich gemeinsam und gemütlich an der Bar und feierten das Wiedersehen. Nicht nur, dass wir uns viel zu erzählen hatten. Nein, irgendwann kam auch der Hunger. Im Spago haben wir wunderbar gegessen und natürlich eine Flasche Wein genossen.



Der Absacker an der Bar brachte zu später Stunde noch ein Highlight. Relativ relaxed, ja fast gleichgültig spaziert ein virtueller Freund nun physisch und unverwechselbar in die Bills Gambling Hall. Servus Volker! Ein schöner Abend endet am nächsten Tag. Selig träumen wir nun vom Water Canyon und Las Vegas und da wir von unserem Zimmer aus einen fantastischen Blick auf Las Vegas haben, lassen wir die Vorhänge offen. Nun funktioniert die Aria-Technik leider: Rauschend und automatisch schließen sich die Gardinen zum Sonnenaufgang. Der ist uns jetzt aber sowas von egal - bitte wenden!

Übrigens, - heute war Bergfest nicht nur im Water Canyon. Auch wir haben nun Halbzeit unserer Reise!

... Fortsetzung folgt!
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Anti

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #155 am: 24.09.2012, 12:05 Uhr »
Tolle Bilder, tolle Location - der Water Canyon! Danke schön!

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #156 am: 24.09.2012, 15:41 Uhr »
bitte!

paula2

  • Paula
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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #157 am: 24.09.2012, 16:05 Uhr »
was soll man zu dieser tollen Tour noch sagen? Neid!  :lol: :lol: :lol:
kommt umgehend auf meine todo Liste.
Ich glaube irgendwann mach ich mal ein komplettes Sabbatical. In 85 Tagen schaff ich die nämlich nicht mehr....

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #158 am: 25.09.2012, 07:33 Uhr »
Sei nicht neidisch, Paula. Denn wenn man sowas machen kann, ist man i.d.R. alt und des is a ned so schee

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #159 am: 27.09.2012, 12:50 Uhr »
Der Anfang ist gemacht, der erste Hike ist online: Difficult Run Trail [Great Falls of the Potomac River]

Saguaro

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #160 am: 27.09.2012, 16:12 Uhr »
Denn wenn man sowas machen kann, ist man i.d.R. alt und des is a ned so schee

Ja, das Leben ist einfach ungerecht! Wenn man jung ist, dann hat man kaum Geld und Zeit. Wenn man Rentner ist, dann hat man zwar Zeit, aber jede Menge Zipperlein.

LG,

Ilona

Übrigens Fritz: Als ich im März im Circle D war, kam Robert, der Manager, gelaufen und wollte mir einen Schnellhefter mit Ausdrucken deiner Hikes überreichen. Irgendjemand hat es dort liegen lassen. Ich bedankte mich bei ihm und zeigte ihm unseren Ordner :D. Ich möchte mich auf diesem Wege mal ganz herzlich bei dir bedanken :kuss:, denn deine Beschreibungen sind ein fester Bestandteil unserer USA-Reisen geworden.
Liebe Grüße

Ilona

"Man muss viel laufen. Da man, was man nicht mit dem Kleingeld von Schritten bezahlt hat, nicht gesehen hat." (Erich Kästner)


zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #161 am: 27.09.2012, 19:23 Uhr »
So soll es sein bzw., was das Leben betrifft, ist es leider so  :roll:

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #162 am: 04.10.2012, 15:51 Uhr »
Gebt mir noch ein paar Tage, um die Beschreibung der Wanderungen nachzuziehen, dann geht es weiter

zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #163 am: 13.10.2012, 10:37 Uhr »
Donnerstag
Urlaub vom Urlaub - ausschlafen! Das war auch nötig, nach dem in vielerlei Hinsicht anstrengenden und langen Tag gestern. Man hätte meinen können, dass sich Träume erneut im Kopf abspielen, um die vielen Erlebnisse zu verarbeiten. War aber nicht so, - Körper und Geist waren offensichtlich so platt, dass sie selbst zum Träumen nicht mehr fähig waren.

Die Wanderschuhe stinken im Auto vermutlich vor sich hin. Der arme Valet-Parker könnte einen Krankenhausbesuch hinter sich haben. Nein, Spaß beiseite, aber es ist schön, nun mit kurzer Hose, Flip-Flop und iPAD bewaffnet zum Pool zu wandern. Entspannung! Langweilig! Shopping! Wunderbar!

Das Abendessen in geselliger Runde findet im Outback Steakhouse statt. Die Bude ist brechend voll, aber wir bekommen ein nettes Plätzchen. Sechs fitte Menschen sitzen nun hungrig um eine Blooming Onion; es sieht fast wie Meditation aus. Lustige Meditation halt. Das Essen war ausreichend und gut. Und im Flamingo an einer Bar mit toller Musik geht die Meditation in seine abschließende Runde. Ein Lied noch am Brunnen des Bellagios, das muss sein.


Copyright Stefan Wernthaler

Freitag
Das Outlet am Charleston Boulevard kennt inzwischen jeder. Und nachdem wir den Pool satt hatten, sind wir ins Auto gestiegen. Coach hat keine schönen Taschen mehr, vermutlich hat man sich satt gesehen, respektive gekauft. Aber bei der Dimension des Centers muss doch was dabei sein, was man braucht. Frau allemal und so wechselt natürlich ein Etwas den Besitzer. Gut, dass wir drei Monate unterwegs sind und dadurch der Platz im Koffer und in der leer mitgebrachten Sporttasche begrenzt, respektive kaum vorhanden ist.

Die Arretierung des Geistes erfolgt wieder auf die Natur. Wir sitzen auf dem, nein, wir sitzen im Zimmer und genießen die Bilder der Wanderung von vorgestern. Ja, auch das Valley of Fire wäre so nah und doch haben wir immer wieder Probleme, in Las Vegas zum Wandern zu fahren. Einige Ziele schlummern seit Jahren im Planungsordner. Vermutlich denken wir, dass wir etwas versäumen könnten. Egal, heute Abend gibt es gutes Futter!

Wir treffen unsere Freunde Tina und Stefan an einer Bar im Palms. Vorspeise sozusagen! Und dann geht der Lift in den Himmel zu einem der schönsten und besten Restaurants in Las Vegas, Alize on the Top. Top und grandios ist nicht nur der Ausblick auf die nun leuchtende Spielerstadt. Top und absolut empfehlenswert ist auch das Essen. Ein Genuß, den wir ausgiebig genießen!



Copyright Stefan Wernthaler

Als wir auf "einen" Absacker zurück mit dem Taxi fahren, dröhnt von allen Seiten ein lautes "iiiiih deeeee seeeee" - EDC. Das jährliche Rave Event findet diese Tage statt und jeder meint mit einem entsprechenden Schrei dokumentieren zu müssen, dass er auch dabei ist. Irgendwann nervt es. Die Mädels knapp bekleidet und die Jungs, na ja, die haben ihre Freude daran.

Ein herrlicher Abend und ein immer wieder schöner Besuch von Las Vegas geht seinem Ende zu; bereits morgen werden wir unsere erste Kontinentalquerung abschließen. Auf zum zweiten Teil unserer Reise: Der Pazifik und die schönste Stadt der Welt warten.

Samstag
Als wir auf der Interstate 15 auf einen neuen Hitzerekord in Baker warten, bleibt dieser aus. Nur 91 Grad! Das könnte man für dieses kleine Nest am Rande des Death Valleys als Wintereinbruch bezeichnen. Von vorne bis hinten reihen sich die Tankstellen mitten im Wüstensand. Es ist wie Aktienhandel, wo bekommt man den höchsten bzw. in diesem Fall den niedrigsten Kurs. Die Gallone Regular kostet von 4.21 bis 4.69 USD. Und wir erwischen natürlich nicht die günstigste Tanke. Der Vergleich mit Börsengeschäften hinkt also keinesfalls. Ist ja auch egal. In Barstow wäre das Benzin sowieso wieder um etliche Cent billiger gewesen, aber hier gilt nur eines, nämlich abbiegen, um der Westküste näher zu kommen.

An der Kramer Junction jedes Jahr das gleiche Bild. Stau, Hektik, Verkehr, - es wird allerhöchste Eisenbahn, dass die CA 58 ausgebaut wird. Eine der wenigen Routen, um die Sierra Nevada zu überwinden, ist teilweise einspurig und das Überholverbot tut sein übriges, dass die Nerven manchmal blank liegen. Aber Kalifornien hat kein Geld und so wird es vermutlich auch die nächste Dekade bleiben. Ruhig Blut!

Die Flugzeuge, die in Mojave vor sich hinvegetieren und nur noch als Organspender in Frage kommen, sind das Signal für den Anlauf hoch zum Tehachapi Pass. Die wohltuende Wärme der Wüste weicht einem kalten Wind, der praktisch jeden Tag und jede Minute die Sierra Nevada schrumpfen läßt. Der Reichtum Kaliforniens liegt auf der anderen Seite der Bergkette. Aber auch hier staubt es heftig und der Grund, zumindest aus subjektiver Sicht der Bauern, läßt sich an den zahlreichen Schildern am Straßenrand ablesen: "Stop the Congress created Dust Bowl" - "Higher Foodcost". Ja, der amerikanische Kongress hat jedes Jahr den Wasserhahn weiter zugedreht und die Landwirte scheinen nicht mehr in der Lage zu sein, das fruchtbare Land ausreichend zu bewässern.

Wir düsen nach Norden auf der Interstate 5. Es ist einfach herrlich, die inzwischen gelb-braunen Hügel Kaliforniens wieder zu sehen. Die so typische Landschaft, die wie von Christo eingepackt anmutet, signalisiert, dass es bald soweit ist. Als dann noch die Windräder von Livermore an unseren Seitenscheiben vorbei ziehen, haben wir es so gut wie geschafft. Der obligatorische Stau ist auch kein Problem mehr und nach 10 Stunden herrlichstem Autosightseeing fahren wir über die Bay Bridge in die unvergleichliche Stadt. Wir haben zwar keine Blumen im Haar, aber es krippelt im Bauch und am Rücken. San Francisco, wir lieben Dich! Endlich wieder da!



Das Parc 55 ist ein Wyndham und liegt in der Nähe vom Union Square. Ein sehr gutes Hotel sieht anders aus, aber es passt schon. Als wir jedoch vom Essen heim kommen, eine kleine, durchaus unangenehme Überraschung. Das Bad steht unter Wasser. Das typische amerikanische Verhalten, also ich bin der Größte, was soll schon passieren, kommt in der Gestalt des Hausmeisters Jack daher. Viel geredet, kaum was gearbeitet, und am Ende: Hey, I'm Jack, and I take care of you and keep this hotel running. Call me ... Das Housekeeping kam dann auch noch angeflogen, reinigte das Bad, brachte neue Handtücher und gut war's.

... Fortsetzung folgt!
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zehrer

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Re: Road und Hiking Trip - 85 Tage USA [2012]
« Antwort #164 am: 13.10.2012, 12:59 Uhr »
Sonntag
In der Stadt ist es so warm wie selten zuvor. Kein Wind, keine Wolken, keine Jacke!

Als wir unseren Stadtspaziergang - beinahe hätte ich geschrieben, unseren obligatorischen Stadtspaziergang - am Union Square beginnen, haben die Geschäfte noch zu. Der Platz bietet jedoch wunderbare Sitzgelegenheiten, um sich wohl zu fühlen und die ersten Eindrücke wirken zu lassen. Je näher die Öffnungszeiten der Geschäfte rücken, um so mehr Menschen bevölkern die Freifläche. Die Einheimischen fühlen sich bestimmt so wie die Münchner. Man glaubt, die hiesige Bevölkerung ist ausgestorben, es regieren die Touristen.



Quer durch China Town wechselt das Bild von Elektronik zu ekelhaft anmutenden Tieren, die im Schaufenster dargeboten werden. Lebende Küken sind sicherlich nicht als Haustiere gedacht und obwohl man es gesehen haben muss, kommt das Ambiente von Little Italy nicht zu früh. Das Trieste ist schon brechend voll, und obwohl es hier unseres Erachtens den besten Kaffee der USA gibt (nur die Toiletten, bäh), sind wir nicht in der Lage, uns die Zeit zum Schlangestehen abzuringen. Lieber ächzen wir jetzt den steilen Berg zum Coit Tower hinauf. Das Ende des Feuerwehrschlauchs ragt in die Höhe und unsere Blicke erfassen die Bay vom Goldenen Tor, über Oakland und die Bay Bridge, hin in Richtung San Mateo. Die Stufen an der Rückseite sind alles andere als bequem. Steilstes Gefälle, das auch auf hoffentlich stabilen Holztreppen überwunden werden muss. Am Hang ein paar nette Häuser mit View, wie man so schön sagt, der im wahrsten Sinne des Wortes unbezahlbar ist. Als wir über den Embarcadero zum Epizentrum des Tourismus', dem Pier 39, kommen, mieten wir uns in das Wassertaxi für 10 Dollar ein und schippern unaufgeregt durch die Bay. Obwohl, geschaukelt hat es schon ganz schön und an ein Foto war nicht nur deshalb nicht zu denken, da ich inzwischen in San Francisco keinen mehr dabei habe. Nett war's. Und die Persektiven vom Wasser auf die Stadt sind sowieso die Besten.

Am Strand vor dem Ghiradelli Square sitzen wir nun und blicken hinaus auf's Meer. Spielende Kinder mit entsprechender Soundbegleitung, aber die Golden Gate Bridge im Hintergrund läßt sich nicht aus der Ruhe bringen. Bevor wir nun wieder zu einem Gipfelsturm die Hide Street hinauf ansetzen, kommt ein Deli, der natürlich die besten Sandwiches der Stadt, was sage ich, der Welt anbietet. Wir lassen uns vom Besitzer mit Migrationshintergrund überzeugen; das Roastbeef sieht aber auch wirklich einladend aus. Mit dem Käse hat man die Qual der Wahl. Brot ist wie immer und auch dieses Mal ein Problem. Voller Vorfreude beisse ich nicht nur ab, sondern rein. Gut, dass an der nächsten Ecke ein Abfalleimer steht. Vielleicht waren aber auch nur die Erwartungen zu hoch.



Zur Lombardstreet hinauf ist es selbst mir nicht mehr möglich eine Zigarette zu rauchen. Die kommt dann erst mit dem Abstieg auf der krümmsten Straße der Welt. Autocorso und nicht amerikanische Mitbürger soweit das Auge raucht, ähm reicht. Hat den Vorteil, dass sich nie ein Italiener über Zigarettenqualm beschweren würde. Zeitsprung, - wir sind, nachdem wir jegliche vorbeifahrende Cable Car ignoriert haben, im Westfield Shopping Center an der Market Street. Wieso landen wir eigentlich immer hier?



Die Auffahrt zum Hügel der tausend Blicke, über die Golden Gate Brücke und die Alexander Avenue erreichbar, ist am späten Nachmittag ein Erlebnis. Aber es war so voll, dass sämtliche Parkplätze besetzt sind. Nur weiter oben bot die neu geteerte Straße Platz und nun staunen wir erneut über diesen fantastischen Blick durch und über die roten Stahlseile auf die Stadt. Die Pyramide sticht heraus; sie ist sozusagen der Knoten, der platzt, selbst wenn ein noch nicht dort gewesener aufschreit: Uhiii, San Francisco!

Der Concierge hat uns in John's Grill einen Tisch reserviert. Das Lokal war echt nett und das Essen und der Wein waren sogar gut. Nachdem wir noch die Hotelbar bevölkert haben, finden wir in unserem Zimmer eine kleine Entschädigung für den Wasserschaden. Die Flasche Wein bleibt aber jetzt zu! Mei, Nusserl und Schoklad' - schmatz!

... Fortsetzung folgt!
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