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Autor Thema: Rocky [Mountain] Trails - 4 Wochen mit Jeep und per Pedes durch Colorado  (Gelesen 35492 mal)

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Angie

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    • Angie's Dreams

Mir gehen langsam die Worte für diese tollen Fotos aus :wink: Besonders das Foto mit den Reflektionen hat es mir angetan, aber die anderen folgen gleich hinterher - einfach traumhaft und spitzenmäßig :applaus: :applaus:

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

AndyOne

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so, jetzt bin ich erst einmal die letzten Tage hinterhergefahren. Also auf dem Kaffeebild sieht es aber noch ganz schoen frisch aus. Also ich mag ja Kalete sehr gerne, aber zum Zelten waere es mir doch etwas zu frisch.
Aber die Bilder, die sind wieder allererste Sahen, vielen Dank, Andy. So, jetzt ist es nicht mitten in der Nacht und ich habe es wieder richtig geschrieben  :wink: :lol: :lol:
Und die Farben, ich glaube, ich muss auch mal nach Colorado. Nur im Herbst wird das bei uns nie gehen. Schade.  :roll:
Aber du hast es echt geschafft, mir diesen Bundesstaat total schmackhaft zu machen.
ich bin jetzt gespannt, was es in Farmington alles zu sehen geben wird.


Greetz,

Yvonne

Hallo Yvonn, na dann? Fang mal an mit dem Planen. Zur Wildflower Blüte im Sommer ist Colorado sicherlich auch ganz schön, ich ziehe lieber den Herbst vor. Natürlich sind die Nächte dann schon kalt, aber wir zelten ja nicht jeden Tag, nur dann wenn es sich anbietet oder Vorteile bringt.
bye
Andy

Meine USA Reiseberichte und Bilder auf Trailhead Adventures

AndyOne

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Donnerstag, 02.10.

Pubelos und Hoodoos


Um kurz vor 7.00 h schalten wir den Computer ein; die Heimat wartet auf News from Overseas. Anschließend entern wir das Frühstücksbuffet und um 8.00 h geht es bereits Richtung Chacco Canyon. Am Abzweig von der 550 zum Angel Peak fahren wir erst mal vorbei, drehen aber nochmal um zu sehen, was es mit dem Wegweiser auf sich hat. Ein paar Meilen später tut sich ein großer Canyon mit Badlands auf – Wow! Kurzes Fotoshooting und weiter geht’s.


Am Abzweig Chacco Canyon beginnt eine üble mehr als 20 Meilen lange Washboardpiste, dass die Karre nur so dröhnt. Dem Chaco Canyon haben wir ja vor 3 Jahren schon mal einen Besuch abgestattet, aber Andy hat im Sommer einen Roman über dieses Gebiet und den Pueblos gelesen und wollte das alles nochmals sehen. Kurz vor 10.00 h laufen wir im Visitorcenter ein, eine Lady mit zwei Kindern nimmt den Ranger gänzlich in Beschlag und frägt ihm Löcher in den Bauch; wir halten dezent Abstand, bekommen aber etliche Informationen mit, welche Hikes zu empfehlen sind. Wir lassen uns eine Map geben, sehen uns noch ein wenig die Ausstellung an und fahren dann zum Pueblo Bonito. Hier startet gerade eine Gruppenführung mit einem Ranger. Die ersten 10 Minuten gesellen wir uns dazu, ziehen dann aber alleine los. Wir haben eine kleine Infobroschüre, die zu den wichtigsten Stationen kurz und knapp erläutert, um was es hier geht. Diese Erklärungen deckten sich im ersten Teil auch mit denen des Rangers.


Pubelo Bonito


Pubelo Bonito


Pubelo Bonito


Pubelo Bonito

Grinding Stone
Schwamm oder Fels?
Gottesanbeterin

Wir marschieren weiter zum Whetherill Cemetary. Whetherill hat hier Ausgrabungen gemacht und wurde schließlich von einem Native bei einer hitzigen Auseinandersetzung getötet und hier begraben. Von dort aus geht es weiter zur Ruine En Kletsi, von wo aus der Aufstieg auf die Mesa möglich ist. Wir wollen den Rim wenigstens bis zum Overlook auf's Pueblo Bonito laufen. Heute sind wir beide nicht in Hochform, fühlen uns schlapp und der Marsch bis zum Overlook und wieder zurück zum Auto reicht fürs erste vollauf. Zudem hat es 28 °C; Temperaturen die wir nicht gewöhnt sind.Wir fahren den Loop und halten schließlich an einem freien Picknicktisch, wo wir gegen 13.00 h erst mal Mittag machen.


Gut gestärkt geht es dann nach A-shi-sle-pah und Andy sucht per GPS eine Abkürzung. Die erste Strecke würde direkt dorthin führen, wäre da nicht nach einigen Meilen die National Park Line – ein Zaun mit Gatter, zusätzlich mit einem Vorhängeschloss verriegelt. Also wieder zurück und die nächste Möglichkeit gesucht; die liegt dann in der 7890, die zur 57 führt und uns direkt zu den Bistis bringt. Als wir uns dem Parkplatz nähern steht dort ein Toyota 4Runner – zwei bekannte Gesichter stehen davor und wir sind alle etwas überrascht über dieses unerwartete Wiedersehen. Wir tauschen uns ein wenig aus über das bisher Geschehene und bekommen noch ein paar Tipps, ehe sich die zwei verabschieden.

Wir packen den Rucksack und machen uns auf die Socken; es geht erst mal am Rim entlang nach Westen. Schon von hier blickt man auf zahlreiche Hoodoos; die schauen wir uns dann genauer von unten an. Nach ca. 2,5 km steigen wir ab und begeben uns auf Entdeckungstour. Einfach toll, was es hier alles zu entdecken gibt. Ganze versteinerte Baumstümpfe, versteinerte Knochen und wer weiß was noch alles auf dem Boden herumliegt. Die Hoodoos sind klasse, mal stehen diese vereinzelt, dann wieder in ganzen Gruppen.


Die Hoodoos von oben


Mini Hoodoo


Versteinerter Baumstumpf


Gelbschwarzes Land

Gelbes schlechtes Land
Verteinerter Baum
Bonsai 1
Bonsai 2
Wo sind wir da nur gelandet?

Wir erkunden etliche Seitencanyons, krabbeln über etliche Hügel und Elke rutscht aus. Der Schreck ist größer als der Schaden, lediglich einen Finger hats erwischt, doch ausgerechnet heute haben wir kein Pflaster im Rucksack. Wir sind fast 4 Stunden unterwegs, die Sonne sinkt langsam und taucht die Figuren nochmal in tolles Abendlicht. Dann heißt es wieder aufsteigen, Elke nimmt einen anderen Aufstieg, merkt aber schnell, dass dieser zu steil ist und muss nochmal umdrehen, während Andy schon fast oben ist und sich auf die Suche begibt. Kurze Zeit später taucht auch Elke auf und es wird Zeit für die Rückfahrt. Mit einem schönen Sonnenuntergang wird es heute leider nichts, die Sonne verschwindet hinter dicken Wolken und taucht auch nicht mehr auf.


Hoodoo Reihe


Riesenschnecke


Gelbe Hoodoos


Gelbe Hoodoos




Mushroom Forest


Fliegenpilz


Braunkappe


Wegweiser



Zwilling
Eier
Drilling
Mini Hoodoo
Lizard
Verlassener Panzer oder ein Sattel

Die Gravelroad zur 371 zieht sich fast endlos und man sollte vor allem in den Kurven etwas langsamer fahren, denn das Heck bricht bei zuviel Geschwindigkeit schnell mal aus. Als wir endlich die 371 erreichen ist es fast dunkel und es dauert nochmal fast 50 Minuten, bis wir in Farmington eintreffen. Eine Minute vor 8.00 h sind wir auf dem Parkplatz zum Golden Corral und keine halbe Minute später treffen unsere Freunde auch schon ein. Fürs Essen bleibt uns noch eine Stunde, um 9.00 h wird hier geschlossen; wir können allerdings noch eine gute halbe Stunde sitzen bleiben, ehe wir nett zum Gehen aufgefordert werden. Es gibt soviel zu erzählen, dass die Zeit wie im Flug vergeht. So stehen wir noch ein paar Minuten auf dem Parkplatz, ehe wir uns endgültig verabschieden – war schön, dass es mit einem Treffen geklappt hat. Dann nichts wie ins Motel; den Staub abwaschen, Bilder hochladen und um 0.00 h wird das Licht ausgeknipst.


Gefahrene Strecke: 306 km
Übernachtung im La Quinta, Farmington für 75,22 $
bye
Andy

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americanhero

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wieder ein wunderschoener Tag mit vielen Highlights. Die Farmington Ecke schaut ja wirklich interessant aus, da koent eich mir auch mal vorstellen, ein paar der Locations anzusehen.
Danke fuer die BIlder und die tollen Eindruecke :applaus: :applaus:


Greetz,


Yvonne

Sedona

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Eine Minute vor 8.00 h sind wir auf dem Parkplatz zum Golden Corral und keine halbe Minute später treffen unsere Freunde auch schon ein.

Echt, so überpünktlich waren die Insassen des Toyota 4Runner? So kenne ich die normalerweise nicht... :lol: :lol: :lol:
(zum Glück hast nicht erwähnt, wie "versüfft" die beiden ausgesehen haben nach 2 Tagen Carcampen   8) )

Ansonsten kann ich Euch nur zustimmen, war sehr nett und der Golden Corral in Farmington schließt eindeutig VIEL zu früh! Nächstes Mal geht es unbedingt in die Fiesta! :wink:

LG aus DD! :winke:
Isa


Susan26

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Ansonsten kann ich Euch nur zustimmen, war sehr nett und der Golden Corral in Farmington schließt eindeutig VIEL zu früh! Nächstes Mal geht es unbedingt in die Fiesta! :wink:

... und dabei gibt es ja noch nicht mal Cocktails im GC ;-)
Susan
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AndyOne

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Eine Minute vor 8.00 h sind wir auf dem Parkplatz zum Golden Corral und keine halbe Minute später treffen unsere Freunde auch schon ein.

Echt, so überpünktlich waren die Insassen des Toyota 4Runner? So kenne ich die normalerweise nicht... :lol: :lol: :lol:
(zum Glück hast nicht erwähnt, wie "versüfft" die beiden ausgesehen haben nach 2 Tagen Carcampen   8) )

Ansonsten kann ich Euch nur zustimmen, war sehr nett und der Golden Corral in Farmington schließt eindeutig VIEL zu früh! Nächstes Mal geht es unbedingt in die Fiesta! :wink:

LG aus DD! :winke:
Isa



Hallo Isa,
ach Ihr seid das gewesen, wir haben Euch gar nicht erkannt unter der Schicht Staub und Dreck.  :D

War wirklich ein schöner Abend, nur leider zu kurz und es gab kein Watzke Bier, eigentlich gab es überhaupt nichts mit dem man hätte anstoßen können. Obwohl wir ja nicht so viel trinken,  :wink:  hatten wir uns schon auf einen Pitcher Margarita gefreut und das müssen wir unbedingt nochmal nachholen.  :lol:
bye
Andy

Meine USA Reiseberichte und Bilder auf Trailhead Adventures

AndyOne

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Freitag, 03.10.


Die Nacht war kurz, wir packen unsere Sachen wieder ins Auto, gehen frühstücken und fahren nochmal kurz zu Walmart. Der Best Buy Laden öffnet erst um 10.00 h seine Tore, das dauert uns entschieden zu lange, denn wir wollen noch eine externe Festplatte mitnehmen. Da wir in diesem Jahr zu zweit fotografieren, brauchen wir mehr Speicherplatz als die Jahre zuvor und Andy speichert die Bilder nur ungern auf DVD. Selbst Walmart kann uns hier helfen und wir erstehen das gesuchte Teil. Nun aber los, es geht wieder retour nach Shiprock und weiter nach Teeg nos Pos und dann weiter nördlich mit Ziel Blanding.


Shiprock

Wir treffen gegen mittag dort ein, fahren gleich weiter bis zu den Ruins vom Butler Wash und machen erst mal Mittag, wegen fehlender Picknicktische wird das Essen auf der Motorhaube serviert. Den kurzen Trail zu den Cliff Dwellings nehmen wir noch mit. Wirklich toll, was man vom View Point aus sieht; näher hin kommt man nicht, aber das ist wohl auch gut so.


Butler Wash Ruins

Wir studieren erst mal unser Tourbook und dann geht es auf die 262 nach Süden. Hier soll es noch jede Menge mehr Ruinen geben, allerdings sind diese vom Trail aus nicht zu sehen. Wir wollten eigentlich noch einem Tipp aus dem Internet nachgehen, doch mit der Beschreibung kommen wir nicht so recht klar; es sind keine Koordinaten angegeben, auch aus dem Grund, weil das BLM diese Ruinen nicht publiziert. Für einen ausgedehnten Hike haben wir heute auch keine so rechte Lust. Wir fahren auf der 262, einer teilweise sehr ausgewaschenen Dirt Road bis wir auf die Decker Road stoßen und diese führt uns dann wieder bis zum Highway. Über einen Slotcanyon hinweg ist eine "Brücke" gebaut, in der ein Autowrack integriert ist; so hat man wohl aus der Not eine Tugend gemacht.


Decker Road


Brücke


Little Slot

Da es schon sehr bewölkt ist und der Wetterbericht Sturm und Regen angekündigt hat, verzichten wir auf weitere Unternehmungen und checken bereits gegen 16.00 h im Motel ein. Andy gönnt sich etwas Augenpflege während Elke noch Obst im Supermarkt besorgt. Gegen 18.30 h gehen wir im Old Thymer Restaurant was essen und dann ist für heute auch ziemlich bald Schluss.
 

Gefahrene Strecke: 334 km
Übernachtung: Motel 8 in Blanding für 0 $, da Wyndham Rewards Punkte

 
bye
Andy

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DocHoliday

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Sehr schöne Bilder vom Chaco und den Hoodoos!
Die Autobrücke ist ja schon irgendwie ein bisschen makaber ;).
Gruß
Dirk

Crimson Tide

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Die Autobrücke ist ja schon irgendwie ein bisschen makaber ;).

Wieso makaber.... :lol: , halt buchstäblich eine "Auto-Brücke", von Autos für Autos!  :wink:


@ Andy, Deine "Untertitel" zu den verlinkten Bildern sind genauso klasse wie die Bilder selbst!  :D

Da freut man sich schon vorher ganz gespannt aufs Öffnen!  :wink:

L.G. Monika

AndyOne

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@ Andy, Deine "Untertitel" zu den verlinkten Bildern sind genauso klasse wie die Bilder selbst!  :D

Da freut man sich schon vorher ganz gespannt aufs Öffnen!  :wink:

Das höre ich gerne, muss ich mir doch immer was dazu überlegen. Danke.
bye
Andy

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AndyOne

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Samstag, 04.10.

Eine Rundfahrt


Obwohl der Wecker um 7.00 h klingelt, stehen wir heute erst ziemlich spät auf. Der Himmel ist voller Wolken und es sieht so aus, als würden sich recht bald die Schleusen öffnen. Somit bleibt unser Vorhaben, noch auf Ruinen-Exploring zu gehen, lediglich ein Plan – ein Regenguss verwandelt die Dirtroad in Kürze zu einer Piste mit Schmierseifencharacter. Also was tun?

Wir fahren zum Hovenweap National Monument, wo wir am späten Vormittag eintreffen. Wir laufen den 2 Meilen Loop und sehen uns die zahlreichen Tower an, die hier am oberen Canyonrand gebaut wurden. Das Wetter hält noch halbwegs, es tröpfelt nur ab und zu. Dann geht’s weiter nach Cortez.


Windrad am Morgen, ...


Hovenweep Twin Towers


Schlumpfhütte


Hovenweep

Gegen 13.00 h sind wir dort und gehen erst mal was Essen; Andy favorisiert Burger King, Elke holt sich von Wendys ein Chilli, das sie bei BK verspeist. Das interessiert hier keine Menschenseele, wäre bei uns aber wohl eher problematisch. Es geht weiter nach Mesa Verde und lt. Auskunft des Parkrangers am Eingang finden alle Führungen statt, na dann sind wir doch dabei. Die Strecke bis zum Visitor Center hinauf zieht sich ganz schön und mit jedem Höhenmeter sinkt die Temperatur. Tickets gekauft und um 16.00 h können wir die Balcony House Tour machen. Bis dahin bleibt uns noch etwas über eine Stunde, die wir dem Spruce Tree House widmen.


Spruce Tree House

Wir hatten mit einem wesentlich längeren Trail bis zur Ruine gerechnet; es geht lediglich ein paar Serpentinen den Hang hinab und ein kurzes Stück auf der anderen Seite wieder hinauf. An der Quelle weist ein Schild auf Poison Ivy hin – nun können wir diese Pflanze endlich mal in Natura sehen; die Bilder auf Warntafeln sind meist sehr unscharf. Merkmal dieses Giftefeus sind die ölig glänzenden Blätter, immer 3 am Ende eines Triebes. Die Staude kann bis zu 3 – 4 Meter hoch werden.


Giftiges Zeug

Nun aber zum Spruce Tree House, eine der am besten erhaltenen Ruinen im Canyon. Sie liegt sehr gut vor Wasser und Wind in einem riesigen Alkoven geschützt. Es gibt eine Kiva, die man begehen darf und wir steigen nach unten. Hier ist es im Vergleich zu oben angenehm warm und trocken. Die Ranger, die hier Wache schieben, sind sehr nett und erzählen jede Menge, wenn man nur eine Frage stellt.


Spruce Tree House


Spruce Tree House


In der Kiva

Wir müssen uns langsam auf den Weg machen, ein Abstecher ins Museum ist aber noch drin. Die Ausstellung ist sehr interessant und zeigt in Schaukästen, wie sich das Leben hier auf der Mesa entwickelt hat. 700 Jahre lang lebten hier Menschen; weshalb sie davon gezogen sind? Eine Dürreperiode könnte sein, mittlerweile geht man aber von rituellen Gründen aus. Die Nachfahren der einst hier lebenden Bevölkerung sind die Hopi, die für die Abwanderung auch keine eindeutig klärende Antwort haben. Laut den Hopi ist ihr Volk dazu bestimmt, "zu wandern" und vielleicht wurde es einfach Zeit, den Ort zu verlassen, aus welchen Gründen auch immer.


Tief hängende Wolken auf der Mesa

Diorama 1
Diorama 2
Diorama 3
Diorama 4
Diorama 5

Um 16.00 h beginnt pünktlich unsere Führung und der Ranger macht seine Sache sehr gut. Er ist erst seit einem Jahr dabei, gestaltet die Führung aber sehr unterhaltsam und anschaulich. Als wir den ersten Alkoven erreichen, gießt es wie aus Strömen und ein wahrer Sturzbach kommt direkt vor uns den Felsen herunter. Dann geht es die mehrere Feet hohe Doppelleiter hinauf, durch einen schmalen Durchlass und wir stehen mitten in der Ruine. Die Gruppe ist gerade richtig, nicht zu groß und wir haben Zeit uns alles anzusehen und bekommen jede Menge Informationen. Dass jedes Cliff Dwelling eine Wasserquelle hatte ist für uns absolut neu; vor 4 Jahren waren wir im Cliff Palace und darüber wurde nichts berichtet. Die 45 Minuten sind rasend schnell um, ehe es durch den „Tunnel“ in Krabbelhaltung wieder zurück zum Parkplatz geht.


Rain is comming down


Stairway to Balcony House


Unser Ranger


Balcony House

Wir verabschieden uns und es geht zurück nach Cortez, wo wir in der Fiesta Mexicana unser in Farmington entgangenes Dinner nachholen. Das Essen ist prima; absolut empfehlenswert. Nun aber auf nach Monticello, wir haben noch eine gute Strecke vor uns. Gegen 8.00 h treffen wir dort ein, beziehen unser Zimmer im Days Inn und checken nochmal sämtliche Mails und Wetterdaten für die nächsten Tage. Laut Weatherchannel soll es am Montag besser werden. Wir hoffen das Beste, denn unsere Permits für den Canyonlands wollen wir auch einlösen.

 
Gefahrene Strecke: 361 km
Übernachtung: Days Inn Monticello für 75,99 $
bye
Andy

Meine USA Reiseberichte und Bilder auf Trailhead Adventures

AndyOne

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Sonntag, 05.10.

Kein großer Plan


Wir können uns heute morgen etwas Zeit lassen; es ist wieder stark bewölkt und es regnet noch. Die Temperatur liegt bei 10 °C, also bei weitem nicht so niedrig wie vom Weatherchannel angekündigt. Wir gehen in aller Ruhe frühstücken und während Andy schon mal das Auto belädt, schreibt Elke die letzten Karten. Wir fahren zum Canyonlands NP, im Nordwesten ist der Himmel schon etwas heller; allerdings meint man ab und an, der Himmel kommt herunter, so tiefschwarz sind die Wolken. Über den Abajo Mountains hängen dicke Wolken und in den oberen Regionen liegt Schnee. Auf der Fahrt zum Needles District begleiten uns immer wieder Regenschauer, mal heftiger mal etwas weniger schlimm.


Der Erste Schnee

Wir lassen uns von unserem Plan, morgen den Hike zu starten nicht abbringen und als wir den NP erreichen, geht es gleich zum Backcountry Office. Die Rangerin dort ist dieselbe unfreundliche Zicke wie im letzten Jahr, vielleicht nicht ganz so spröde, da sie einen Neuling in die Permitvergabe einweist. Wir disponieren kurzer Hand um, da die Strecke zum ursprünglichen Trailhead Cathedral Butte vermutlich sehr stark unter den Regenfällen gelitten hat. Wir buchen um und starten nun vom Peakaboo Trailhead; die Strecke bis zu unserem Campground, den wir uns selbst aussuchen können, ist sogar etwas kürzer und zudem müssen wir nicht absteigen. Vielleicht gar nicht so schlecht. Das Umbuchen klappt ohne Mehrkosten und Probleme. Wir  bekommen noch eine Belehrung, für do’s and dont’s, that’s it.

Was nun? Wir haben noch den ganzen Tag vor uns, wandern wollen wir heute nicht, da es die nächsten zwei Tage genug sein wird und wir unsere Kräfte schonen wollen. Wir sehen uns im Visitorcenter noch den Film über die Entstehung des Parks an; ist ganz interessant. Andy findet noch eine Karte im Shop und dann fahren wir zum Cave Spring Trail; eine 1,2 Meilen Wanderung, die die ehemalige Cowboy Cave, ein paar Petroglyphs, zwei Leitern und Wandern auf Slickrock beinhaltet. Ist ganz nett. Als wir die ersten Meter gegangen sind, fängt es wieder an zu regnen und dank der Cave, können wir diesen Schauer im Trockenen abwarten.


Cowboy Kitchen


Cowboy Storage


Cave Spring Petroglyphs


Handprint - Für die Homeland Security?


Die Needles (bei schlechtem Wetter)


Island in the Sky (mit dem Big Bite, wie ich es immer nenne)


Bodenfeuer

Es ist halb zwölf als wir den Park verlassen und uns auf nach Moab machen. In der Rest Area gleich beim Hole `n the Rock machen wir Mittagspause. Der Wind ist frisch und wir halten uns hier auch nicht zu lange auf. Die Area ist pickobello, es gibt Mülleimer en masse und eine Toilette, die in Germany so mancherorten nicht annähernd so anzutreffen ist. Die letzten Meilen bis Moab ziehen sich wie Kaugummi, vom Needles District sind es immerhin ca. 126 km.


Auf dem Weg nach Moab

Wir gehen in einer Laundry Wäsche waschen und brauchen hierfür eine knappe Stunde. Die Socken sind noch ein wenig feucht und werden auf dem Armaturenbrett unter Andys Protest zum Trocknen ausgelegt.

Wir gehen noch ein wenig Bummeln, vor allem die Outdoorläden sind von Interesse und bei Gear Head gibt es Alles, was man zum Campen und Outdoorsport braucht. Ein super sortierter Laden, der sogar Campinggaz Kartuschen hat. Die Preise sind im Vergleich zu den anderen Geschäften noch human; so bekommt man eine Hardwear Jacke hier für 25 $ billiger. Schließlich holen wir uns beim Starbucks im City Market noch Kaffee und Tee und machen uns auf den Weg zurück.

Mittlerweile scheint die Sonne und es ist richtig angenehm; also gute Voraussetzungen. Das letzte Stück zum Needles District zieht sich wieder und die Strecke wird wohl neu geteert. Zur Zeit liegt dort aber ganz grobkörniger Riesel, der uns von einem überholenden Auto, dass 3mal so schnell als 25 MpH fährt, nochmal eine satte Macke in der Frontscheibe beschert. Heute haben wir am Vormittag bereits von einem entgegenkommenden Fahrzeug was abbekommen, dieser A ….. macht das nochmal wett. Auf einer Seitenausbuchtung der Hauptstrecke schlagen wir unser Lager auf; wir wollen diese Nacht im Auto verbringen, da es auf dem Peakaboo Campground eh keinen Platz mehr gegeben hätte. Wir packen schon mal ein paar Sachen für den Rucksack zusammen und kochen uns einen Megatopf Suppe von Campbells. Bei erstklassiger Abendstimmung löffeln wir zweitklassige Hühnernudelsuppe, es ist aber zum Glück trocken. Dann heißt es Auto umräumen, was wesentlich umständlicher ist, als ein Zelt aufzubauen. Wir sind gespannt, wie wir die Nacht verbringen.


Mesa Glow


Netter Sunset


Traumhafte Aussichten


Autocamp


Sixshooter Peak

Während Andy noch die Karte für morgen studiert, schreibt Elke Bericht und dann ist auch bald Schluss für heute.

 
Gefahrene Strecke: 313 km
Übernachtung: im Auto vor den Toren des Parkeigangs zum Needles District, 0 $
bye
Andy

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Susan26

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Hallo Andy,

bin gespannt, wie ihr die Nacht im Auto verbracht habt ... hört sich nicht ganz nach Urlaub an, aber wenn es keinen freien CG mehr gab :-(
Tolle Fotos, auch wenn das Wetter nicht ganz so mitgespielt hat!!!
Susan
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AndyOne

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Montag, 6.10.

Endlich laufen wir wieder nach Plan


Um 7.00 h heißt es aufstehen; die Nacht im Auto war ganz o.k. Später kam nochmal ein heftiger Wind auf, der das Auto zum schaukeln brachte; er hat aber auch die Wolken vertrieben und heute erwartet uns ein stahlblauer Himmel. Während die Sonne am Aufgehen ist, verstauen wir Schlafsäcke und Isomatten in den Rucksäcken und Frühstücken bei Eiseskälte im Stehen. Das Gepäck wechselt wieder auf die hinteren Plätze im Auto und und eine gute Stunde später geht es in den Nationalpark mit Ziel zum Peakaboo-Campground.
Für das Gatter haben wir gestern den Zahlencode erhalten und können dieses problemlos passieren. Die nächsten 3,5 Meilen zum Trailhead verlaufen auf tief sandigem Untergrund und zeitweise im Salt Creek, der teilweise komplett mit Wasser gefüllt ist.


Im Salt Creek

Gegen 10.00 h haben wir den Trailhead erreicht, tanken nochmal kräftig Wasser und schultern die Rucksäcke (Andy ca. 12 kg, Elke knapp 11 kg).


Auf ins Abenteuer

Wir nehmen die Trailvariante via "Window"; der Trail führt den Hang hinauf zum Window, wo wir uns noch die Petroglyphs ansehen.


Durchs Window durch geht es auf der anderen Seite wieder runter, dafür spart man sich 0,5 Meilen Wegstrecke und nun liegen die 8,5 Meilen zu unserer Campsite vor uns. Der Weg führt zum Teil auf dem alten Jeeptrail, dann wieder direkt im Saltcreek und geht sehr oft durch dichtes Gestrüpp aus hohen Gräsern, Schilf und Tamarisken. Jetzt ist das Gras noch feucht vom Tau und ist beim Durchlaufen richtig unangehm.


Tau im Gras


Mitten drin

Elke hat sich die Beine schon etwas am Gestrüpp zerkrazt, weshalb eine kleine Pause eingelegt wird, um die Hosenbeine wieder anzuzippen. Der Weg zieht sich, die Rucksäcke sind schwer und beim Laufen ist es kaum möglich, die Umgebung genauer zu betrachten, weil der Boden stets uneben ist. Hin und wieder verliert sich der Trail im dichten Gestrüpp und ab und an heißt es dann auch mal umdrehen und "back on track".


Natural Arch


Bear Pooh

Als wir nach 12.00 h Mittag auf einem großen Stein machen, überholt uns ein Pärchen, das wir vorhin flotten Schrittes auf der Sandpiste zum Peekaboo-Campground haben laufen sehen. Die beiden haben ein beachtliches Tempo drauf; allerdings trägt jeder von denen nur einen Tagesrucksack mit einer Isomatte. Nachdem wir uns etwas ausgeruht und die Schuhe von allen möglichen Stacheln und Samen befreit haben, die beim Laufen ständig in den Socken hängen bleiben und richtig unangenehm werden können, geht es auf zur letzen Etappe.
Bisher hatte es auf dem Trail kaum Wasser gegeben und dies beschäftigt uns; lt. NP-Service sollte jedoch Wasser entlang des Saltcreek zu finden sein. Kurze Zeit später kommen wir an ein Rinnsal mit natürlichem Auffangbecken; das Wasser ist klar und wir filtern hier zum ersten Mal.


Im Salt Creek


Endlich Wasser


Mitten in den Needles


Der Trail, hier gut erkennbar


Ab und an erkennt man sogar den alten Jeep Trail


Unterwegs im Salt Creek


Arches ohne Ende

Die noch folgenden Wasserlöcher, die jetzt noch auf dem Weg zu unserer Campsite liegen, sehen nicht einladend aus; sie sind voller Algen und das Wasser ist trüb, zum Teil hat sich auf der Oberfläche ein öliger Film gebildet.
Völlig unerwartet erreichen wir gegem 15.30 h eine Campsite, die auch als solche ausgewiesen ist, sie liegt direkt unter Cottonwood Trees. Im Visitorcenter wurde davon nichts erwähnt, es hieß nur, wir sollen uns einen Platz irgendwo suchen, weit genug weg von einer Wasserstelle bzw. vom Trailhead. Wir errichten unsere Lagerstätte und suchen für die Vorräte eine Möglichkeit zum Aufhängen. Diese Aktion ist allerdings nicht so einfach; beim ersten Seilwurf – Andy hat einen kleinen Stein am Ende einer Schnur befestigt – verheddert sich dieser in den Ästen. Als Andy ruckartig am Seil zieht, bricht ein morscher Ast ab und kracht keine 5 cm neben ihm zu Boden. Nochmal Glück gehabt, der Prügel war ganz schön groß. Der zweite Wurf glückt auch noch nicht, aber beim dritten passt es und Elkes Rucksack baumelt in der Höhe. Das dünne Seil können wir an einem am Boden liegenden Baumstamm festzurren; hoffen wir mal, dass kein Schwarzbär auf die Idee kommt, sich damit zu vergnügen.


Das Camp steht


Die Twins

Wir gehen noch ein wenig exploren; in einem Reisebericht war von ein paar Anasazi Ruinen die Rede, die sich hier in der Nähe befinden sollen. Die Beschreibung ist selbst ohne GPS Daten so gut, dass wir die Ruinen finden. Sie sind allerdings nicht einfach zu erreichen; es geht nochmal durch einen tiefen Wash, aus dem wir wieder auf die Ebene aufsteigen müssen und dorthin führt kein Trail, so dass wir an Prickly Pears und sonstigen anderen Kakteengewächsen und dürren Sagebrush Sträuchern vorbei müssen. Andy rammt sich einen langen Stachel durch das Schuhleder in den Zeh und hüpft vor lauter Begeisterung und braucht Beistand. Der Zeh ist noch dran, der Stachel aus dem Schuh und als wir am Fuße der Ruinen sind und diese ausgiebig von unten inspiziert haben, setzen wir uns auf  einen von der Sonne gewärmten Stein und lassen die Umgebung auf uns wirken.


Ruinen


Weitere Ruinen


Petroglyphs

Dann geht es wieder retour und an der Kreuzung nehmen wir den anderen Trail, dort soll es noch eine Ruine geben, die wir aber beim besten Willen nicht entdecken können.
Nun aber zurück zum Zelt, wir müssen noch Wasser filtern. Als wir das Zelt erreichen, haben wir zwischenzeitlich Nachbarn bekommen; Jörg und Gesine aus dem Schwabenland haben das gleiche Ziel, wie wir für morgen Früh. Wir kommen sofort ins Gespräch und unterhalten uns so angeregt, dass die Zeit wie im Flug vergeht. Wir müssen uns richtig loseisen, die beiden wollen noch ein Stück laufen und wir Wasser holen. Die vorher entdeckte Wasserstelle ist ein tiefes Wasserloch mit matschigem Uferrand und hohem Schilf. Auch hier sieht das Wasser nicht gerade einladend aus; der Geschmack ist aber tadellos.

Zurück am Zelt gibt es erst mal Abendessen und noch ne Tasse Tee; Gesine und Jörg sind auch wieder eingetroffen und während wir kochen, quatschen wir weiter, bis es stockdunkel ist. Es ist jetzt richtig unangenehm kalt und gegen 8.00 h verschwinden wir in unseren Zelten. Die beiden haben aus Gewicht-Einspargründen nur das notwendigste eingepackt, d. h. Sommerschlafsäcke und nur das Innenzelt. Ist es in unserer kompletten Behausung schon recht frisch, frieren die beiden die ganze Nacht durch. Auch wir schlafen nicht erhohlsam; Elke kämpft mit eiskalten Füßen, die nicht warm werden wollen und auch Andy merkt trotz dickem Schlafsack die Kälte. Mitten in der Nacht werden wir durch Geräusche geweckt, die wohl ganz nahe am Außenzelt sein müssen. Elke hat gestern Abend in der Tasche des Innenzelts noch eine Banane verstaut, die vermutlich einen verlockenen Geruch verströmt. Elke räumt die Tasche sofort aus und verstaut das Obst im Rucksack, dann ist Ruhe.


Gelaufen: 6,1 km
Gefahrene Strecke: 22 km
Übernachtung: Campsite am Abzweig zum Angel Arch, Permit für zwei Nächte 15 $
bye
Andy

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