Fr 07.09: Golden – Yoho Nationalpark – Lake LouiseAuch im Super 8 Motel in Golden gab es heute Morgen ein Frühstück, nicht ganz so umfangreich wie in Revelstoke, aber besser als nichts
Mittlerweile hatten wir ja auch die Zeitzone gewechselt, so dass wir heute erst um kurz vor 9 Uhr aus Golden loskamen.
Auf dem Programm stand heute der Yoho Nationalpark, dessen westlicher Parkeingang ca. 20km von Golden entfernt liegt. Wir mussten also nicht sehr weit fahren, um die Grenze des Parks zu erreichen. Kurz hinter dem Parkeingang führt eine Stichstraße zum Trail Head des Wapta Falls Trail. Wasserfälle sind doch immer interessant, also nichts wie hin
Wir fuhren also zum Trail Head und machten uns auf den Weg. Der Trail bis zum Wasserfall ist ca. 2,3km lang (eine Richtung) und führt mitten durch den Wald. Im Großen und Ganzen verläuft er ebenerdig und nur ganz am Ende muss man dann ein Stück nach unten gehen, wenn man zum Fuß des Wasserfalls möchte. Das ist aber problemlos machbar. Der Trail an sich ist eher langweilig, es geht eben nur durch den Wald und somit gibt es auch nichts als Wald zu sehen
Aber dafür wird man am Ende des Trails mit einem wunderschönen Wasserfall belohnt.
Die Wapta Falls werden vom Kicking Horse River gebildet (wer hat sich eigentlich solche Namen ausgedacht?) und sind ca. 30m hoch und 150m breit. Auf jeden Fall sehr beeindruckend. Wir waren hier jetzt ganz alleine, kein anderer Mensch weit und breit, also Natur pur, die wir genießen konnten. Insgesamt hielten wir uns ca. eine halbe Stunde lang im Bereich des Wasserfalls auf und machten uns schließlich wieder auf den Rückweg, wo uns auch wieder die ersten Menschen entgegen kamen. Der gesamte Abstecher zu den Wapta Falls hat gut zwei Stunden gedauert und kann ich wirklich nur empfehlen, auf jeden Fall dann, wenn man einen spektakulären Wasserfall sehen möchte.
Es ging weiter durch den Nationalpark und gegen 12 Uhr erreichten wir die Stichstraße zur Natural Bridge (und dem Emerald Lake), also einem Felsen (genauer gesagt eine Kalksandsteinschicht), der durch einen Fluss (in diesem Fall wieder der Kicking Horse River) ausgehöhlt wird, so dass sich eine Brücke bildet. Der Parkplatz befindet sich praktisch direkt neben der Bridge. Dementsprechend war hier auch einiges mehr los.
Die Bridge ist nicht besonders groß und natürlich längst nicht so beeindruckend wie die Bridges im Natural Bridges National Monument in den USA, dafür ist aber eben zu sehen wie so eine Bridge entsteht bzw. gebildet wird.
Nach ca. eine halben Stunde Aufenthalt ging es weiter auf der Stichstraße zum Emerald Lake, wo wir gegen 12:40 Uhr ankamen. Der Emerald Lake ist zwar nicht besonders groß (ca. 1,5km lang und 1km breit), aber dafür einfach traumhaft schön und in einer tollen Berglandschaft gelegen.
Vor allem die intensive grüne Farbe ist beeindruckend. Wir hatten zunächst vor, am See entlang zu gehen, aber nachdem wir ein Stück gegangen waren, dachten wir uns, dass es doch auch ganz nett wäre, den See auf einem Kanu zu befahren. Gesagt, getan, also zurück zum Kanuverleih und dort für eine Stunde ein Kanu zum Preis von $27 gemietet. Wir sind nun einmal zum anderen Ende des Sees und wieder zurück gepaddelt. Es war einfach klasse, diesen tollen See auf diese Art zu erleben. Nur das Wetter spielte nicht so ganz mit, denn gegen Ende unserer Paddeltour fing es leicht an zu regnen.
Insgesamt haben wir uns ca. 1 ½ Stunden an diesem traumhaften See aufgehalten, bevor wir gegen 14:15 Uhr weiter fuhren. Es ging die Stichstraße wieder zurück und auf dem Trans Canada Highway 1, der quer durch den Yoho Nationalpark verläuft, ging es weiter nach Field zum Visitor Center des Nationalparks. Dort fließt auch wieder der Kicking Horse River entlang. Field ist übrigens der Name des kleinen Ortes, der sich dort auch befindet.
Nach einem kurzen Aufenthalt, fuhren wir um ca. 15 Uhr weiter zu den Takakkaw Falls, die ebenfalls über eine Stichstraße zu erreichen sind und wo wir gegen 15:15 Uhr ankamen. Schon auf der Fahrt zum Parkplatz ist dieser gewaltige Wasserfall nicht zu übersehen.
Die Takakkaw Falls haben eine beeindruckende Höhe von 384m. Obwohl der Wasserfall schon von weitem sehr gut zu sehen ist, sind wir natürlich etwas näher heran gegangen
Um kurz nach 16 Uhr haben wir uns wieder auf den Weg gemacht. Hier noch ein paar Eindrücke von der Fahrt durch den Yoho Nationalpark.
Wir verließen schließlich den Yoho Nationalpark und erreichten den benachbarten Banff Nationalpark, der aber heute noch nicht zu unserem Besichtigungsprogramm gehörte. Wir fuhren direkt weiter bis zum Lake Louise, wo wir heute in der Deer Lodge übernachten wollten. Dort kamen wir um kurz nach 17 Uhr an und wurden mit Regen begrüßt.
Von außen und auch von innen machte die Lodge einen sehr gemütlichen Eindruck. Allerdings war unser Zimmer dann wirklich sehr klein und mit klein meine ich wirklich klein. Es war so klein, dass wir Mühe hatte, überhaupt unsere Taschen irgendwo abstellen zu können. Für mich war das eher ein Abstellraum und kein Hotelzimmer.
Ich habe ja schon in vielen Hotelzimmern übernachtet, aber so etwas hatte ich noch nie erlebt und dafür musste man auch noch einen sehr stolzen Preis bezahlen (es war mit Abstand das teuerste Hotel auf unserer ganzen Reise). Hier wurde ziemlich krass der Vorteil der tollen Lage, fast direkt am Lake Louise ausgenutzt. So etwas nennt sich dann wohl Gewinnmaximierung.
Leider ist das Hotelangebot hier in der Gegend ziemlich eingeschränkt und wir hatten bei unseren Planungen auch lange überlegt wie man das hätte besser und günstiger machen können, aber da gibt es wohl keine Lösung für außer vielleicht zelten. Also mussten wir das so hinnehmen. Aber wir nahmen es gelassen und ich nannte unser Zimmer aber jetzt nur noch Kabuff
In dem Zimmer war es übrigens auch total warm.
Ansonsten war das Hotel aber in Ordnung, es gab z.B. ein Kaminzimmer mit einem gigantischen Kamin. Ich schätze der war größer als unser Zimmer
Es gab einen Billardtisch und auch ein PC mit Internetzugang konnte kostenlos benutzt werden. Immerhin etwas.
Nach dem Einchecken sind wir in das nicht weit entfernte Village gefahren und haben dort erst mal etwas in einem Restaurant gegessen
Abends sind wir auch das erste Mal zum Lake Louise gegangen (ca. 500m von unserem Hotel entfernt), aber zum fotografieren war es schon zu dunkel. Deswegen sind wir auch nicht sehr lange dort geblieben.
Die Besichtigung des Yoho Nationalparks hat mir sehr gut gefallen. Dieser Nationalpark ist auf jeden Fall sehr viel schöner als der Mt. Revelstoke und Glacier Nationalpark. Wir steigern uns also langsam. Geht da wohl noch mehr?
Gefahrene Strecke: 150km
Übernachtung: Deer Lodge Lake Louise, $165 + $20.13 Tax
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