Sa 08.09: Lake Louise – Icefields Parkway – Jasper Teil 1Zunächst eine kleine Bemerkung vorweg. Da es heute so viel zu sehen gab, möchte ich den Bericht für diesen Tag in zwei Teile aufteilen, sonst müsste ich zu viel weglassen, wenn ich die maximale Fotoanzahl nicht allzu weit überschreiten möchte
Aber nun geht es los.
Auf den heutigen Tag hatte ich mich ganz besonders gefreut, denn heute stand eines der wirklich großen landschaftlichen Highlights von Kanada auf dem Programm, der berühmte Icefields Parkway. Dabei handelt es sich um eine ca. 230km lange Straße, die die beiden benachbarten Nationalparks Banff und Jasper grob von Süden nach Norden durchquert. Ich hatte ja zu Hause schon so einiges darüber gelesen und überall wurde in den höchsten Tönen über diese Fahrt geschwärmt. Ich war also schon sehr gespannt darauf, was uns da heute erwarten würde und ob wir auch einigermaßen gutes Wetter haben würden.
Gestern hatten wir ursprünglich geplant, morgens zuerst dem Lake Louise einen Besuch abzustatten, da dieser ja ganz in der Nähe unseres Hotels liegt. Am Morgen mussten wir aber leider feststellen, dass es sehr neblig war. Also hätte ein Besuch absolut keinen Sinn gemacht. Stattdessen haben wir unsere Sachen zusammen gepackt und sind um ca. 9 Uhr von Lake Louise losgefahren zum Icefields Parkway, der ja nicht weit von dort entfernt verläuft. Langsam wich der Nebel nun auch zurück und sogar die Sonne kam ab und zu durch.
An dem Icefields Parkway gibt es unzählige Haltestellen und Viewpoints, die wir nun nacheinander anfuhren. Um kurz nach 10 Uhr wurde es sogar mal richtig schön.
Um ca. 10:30 Uhr erreichten wir den Crowfoot Glacier (genauer genauer gesagt den dazugehörigen Viewpoint), also einen Gletscher in Form eines Krähenfußes
Allerdings hatte dieser im Laufe der Zeit schon eine Zehe verloren, eben aufgrund der Erderwärmung.
Hinter den Bäumen ist ein See zu erahnen, der Bow Lake. Als wir nun weiter fuhren erreichten wir kurz darauf den View Point für den Bow Lake, der sich dort fast direkt an der Straße befindet. Der Bow Lake wird vom Bow River gebildet und befindet sich auf einer Höhe von 1920m. Der See ist ca. 3,2km² groß.
Schon als wir auf den Parkplatz zufuhren und ich den Bow Lake zum ersten Mal in seiner ganzen Pracht sehen konnte ist mir erst mal meine Kinnlade nach unten geklappt und ich war sprachlos. Das war so ein unbeschreibliches Gefühl, diesen See zu sehen.
Ich war noch nie zuvor an einem Ort gewesen, der mich so dermaßen beeindruckt hat wie dieser See. Wenn es ein Paradies gibt, dann muss es so aussehen. Das war wie ein Kunstwerk. Ich kann das gar nicht ausdrücken, was ich da gefühlt habe und das kann man auch unmöglich durch Fotos zeigen. Man muss es erlebt haben. Es war einfach überwältigend. Wir hatten natürlich das Glück, zum genau richtigen Zeitpunkt dort zu sein. Es schien die Sonne, und es war praktisch windstill, so dass der See ganz ruhig da lag und wunderschöne Spiegelungen erzeugte, einfach traumhaft.
Ich habe natürlich zig Fotos gemacht und konnte mich eigentlich gar nicht mehr von diesem wirklich magischen Ort lösen. Aber wir hatten heute ja noch viel mehr vor. Also musste es weiter gehen.
Als nächstes ging es zum Peyto Lake, der über eine Stichstraße zu erreichen ist. Am Parkplatz kamen wir um ca. 11:20 Uhr an. Es gibt am Peyto Lake zwei Parkplätze, wovon der obere, der näher am See liegt nur von Bussen und Menschen mit Gebehinderung angefahren werden darf. Der untere ist dann für alle anderen da. Von diesem führt ein asphaltierter, ca. 600-700m langer und leicht stetig bergauf gehender Weg zum See bzw. zum Aussichtspunkt auf den See. An diesem Weg lag sogar teilweise ein bisschen Schnee und das Anfang September! Aber wir waren hier ja auch auf eine Höhe von ca. 2000m.
Schließlich erreichten wir den Aussichtspunkt und sahen erst mal nichts als Menschenmassen
Da mussten wir uns nun durchkämpfen, um überhaupt einmal einen Blick auf diesen fantastisch gelegenen See werfen zu können.
Einfach nur wunderschön. Der Peyto Lake wird von einem Gletscher gespeist und befindet sich auf einer Höhe von 1860m. Die fantastische türkisfarbene Färbung erhält der See durch feinste Gesteinspartikel, die von dem Wasser aus dem Gestein ausgespült werden und welche dann im See schweben. Diese Farbe hat diesen See auch so berühmt gemacht.
Allerdings wollten wir gerne etwas Abstand von den ganzen Menschenmassen gewinnen, da es uns an diesem Aussichtspunkt wirklich viel zu voll war. Also gingen wir von dort aus einen kleinen Trail entlang und schauten, ob der uns nicht in eine etwas ruhigere Gegend bringen könnte. So war es in der Tat auch. Auf diesem Weg war sehr viel weniger los und es gab immer wieder fantastische Ausblicke auf den herrlichen Peyto Lake.
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Gegen ca. 13 Uhr fuhren wir weiter. Ständig gab es neue Aussichten und wir hielten sehr oft an, um Fotos zu machen, so z.B. auch an dem Waterfowl Lake.
Wie an den Fotos zu erkennen ist, war das Wetter sehr wechselhaft, mal strahlte die Sonne, mal war es sehr dicht bewölkt, aber zum Glück hat es wenigstens nicht geregnet.
Kurz nach 14 Uhr erreichten wir den Parkplatz am Mistaya Canyon. Der Canyon selbst ist über einen kurzen Trail (ca. 500m) zu erreichen.
Hier hat sich der Mistaya River sehr tief in eine sehr enge Schlucht eingegraben, schon sehr beeindruckend, die tosenden Wassermassen tief unten in der Schlucht zu sehen.
Um ca. 14:45 Uhr verließen wir den Canyon wieder und es ging weiter in Richtung Norden auf dem wunderschönen Icefields Parkway. Dazu aber demnächst dann mehr.