Langsam macht sich bei mir wirklich ein wehmütiges Gefühl breit. Der Reisebericht ist fast beendet, das USA-Fotobuch habe ich diese Woche fertiggekriegt und abgeschickt. Jetzt ist nicht nur der Urlaub vorbei, sondern auch die Nachbereitung fast abgeschlossen.
Hallo Flicka,
das kenn ich Mir ging es Ende Dezember genauso ...... aber irgendein Urlaub (muss ja nicht immer USA sein ) gibt es doch immer zu planen, oder?
So, jetzt freu ich mich schon einmal auf morgen und die Tage in Vegas
Susan
Danke für dein Mitgefühl. Aber es stimmt, nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub
, auch wenn wir für dieses Jahr unser Ziel noch nicht gefunden haben.
Aber jetzt nehme ich euch erst mal mit auf die letzte Tour durch Las Vegas:
Donnerstag, 27. SeptemberHeute morgen regiert wieder der Wecker, denn wir haben uns vorgenommen, den Las Vegas Boulevard bis zum Stratosphere Tower abzuklappern und uns die Hotels wenigstens mal von außen anzusehen. Das Wetter ist wieder auf unserer Seite, und so schieben wir uns aus dem Dämmerlicht des MGM-Casinos hinaus ins helle Sonnenlicht und beginnen am NY NY unseren Trip über den Strip.
Als Naschkatzen sind wir natürlich vom M & M Store besonders angetan und schauen uns ausgiebig bis in die höchste Etage um. Auch den Coca-Cola-Shop machen wir komplett durch. Wir haben ja massig Zeit.
Auf dem Weg vorbei am Monte Carlo und dem Paris fällt uns dann aber doch auf, dass gefühlte Uhrzeit und tatsächliche Uhrzeit inzwischen erheblich voneinander abweichen. Kein Problem, denken wir. Auch so haben wir noch massenhaft Zeit.
Am Ceasars Palace begrüßt uns schon Celine Dion als überlebensgroßes Plakat. Heute abend werden wir sie live sehen, also schauen wir uns schon mal an, wo in diesem riesigen Hotelkomplex überhaupt das Theater liegt, werfen ein bisschen Geld in die Penny-Maschinen und gewinnen sogar ein paar Dollar. Eigentlich wollte mein Freund sich auch das Mirage - und seinen Zoo - von innen ansehen, aber dafür ist ja heute nachmittag noch genügend Gelegenheit. Wir spazieren also weiter am Treasure Island vorbei, bis wir in der Fashion Show Mall eine Essenspause einlegen. Es ist ja erst Mittagszeit. Bis heute abend werden wir sicher noch alles schaffen.
Frisch gestärkt schauen uns wir dann erst einmal im Venetian um, spazieren unter künstlichem Himmel an Brücken, Kanälen, Gondeln und erlesene Boutiquen vorbei, schauen ein paar kostümierten Künstlern zu und gönnen uns als Nachtisch noch das geliebte Häagen-Daz-Eis. Aber dann werden uns die Beine doch langsam schwer. Am Wynn packen wir es noch zu Fuß vorbei, aber an der nächsten Bushaltestelle bleiben wir hängen. Hm, so schrecklich viel Zeit haben wir doch nicht mehr. Also lieber mal die Strecke zum Stratosphere Tower fahren.
Der Bus kommt, wir quetschen uns zu den anderen Touris hinein und merken bei der Fahrt vorbei an Hotelruinen und brachliegenden Flächen, dass wir auf diesem Teil des Strips wirklich nicht viel verpassen. Am Stratosphere Tower fahren wir hinauf auf die Aussichtsplattform und werfen einen Blick von oben auf Las Vegas. Die Aussicht ist relativ ernüchternd. Nach Süden hin kann man die großen Themenhotels erkennen, aber ansonsten wirkt die Stadt mit ihrer flachen uneinheitlichen Bebauung, den vielen freien Flächen und dem Wüstenstaub, der in der Luft hängt, ganz und gar nicht glamourös. Ihren Spaß haben allerdings die Leute, die sich in dieser Höhe in abenteuerlichen Attraktionen durch die Luft wirbeln lassen und sich dabei die Seele aus dem Leib schreien. Wir schauen eine Weile zu - und dann auf unsere Uhren. So langsam rennt uns die Zeit dann doch davon.
Ein Hotel muss aber auf jeden Fall noch sein: Das Hilton mit seiner Star-Trek-Ausstellung. Für eine Führung haben wir keine Zeit mehr, aber auch die Merchandise-Abteilung ist nett gestaltet. Ich bin begeistert: Die haben sogar Tribbles! Mein Freund schaut eher etwas pikiert, und wir beschließen, uns zu trennen. Er versucht sein Glück noch am Mirage, ich schaue mich gründlich zwischen all den Transpondern, Replikatoren und kleinen Captain-Picard-Figuren um. Dann fahre ich mit der Monorail zum Hotel zurück, schiebe im Casino noch ein paar Scheine in die Automaten und lege schließlich im Hotelzimmer die Füße hoch. Endlich mal wieder ein bissschen Zeit.
Doch eine Stunde später machen wir uns schon wieder auf den Weg zum Caesars Palace und spazieren ein letztes mal den Strip hinunter. Heute abend sehen die Hotels wieder ganz anders aus als noch am Morgen, ein Meer von Farben und Lichtern.
Trotz Schauen, Fotografieren und einem letzten Abstecher in den Cola-Store kommen wir rechtzeitig zur Celine-Dion-Show. Die Bühne ist riesig, der Saal füllt sich und alles wartet auf die Sängerin. Die kommt aber erstmal nicht. Erst eine Viertelstunde später geht es endlich los. In einem groß angelegten Auftritt mit Dutzenden von Tänzern, wechselnden Beleuchtungen, Bühnenaufbauten und Hintergründen schmettert Celine ihre Hits durch den Saal. Singen kann sie wirklich, und die Show ist auch mit großem Aufwand auf die einzelnen Songs abgestimmt. Alles in allem also eine perfekte Vegas-Show, die man mögen kann oder auch nicht. Mir persönlich wäre ein etwas ruhigerer Rahmen mit Barhocker-und-Klavier-Athmosphäre viel lieber gewesen. Aber gelohnt hat es sich trotzdem.
Es ist unser letzter Abend in Las Vegas. Nicht alles, was wir eigentlich sehen wollten, haben wir auch tatsächlich geschafft, aber inzwischen ist es schon spät, wir sind müde - ich mehr, mein Freund weniger - und spazieren nur noch durch die Forum-Shops, bevor wir zum letzten Mal zu unserem Hotel zurückkehren. Morgen früh startet schon unser Rückflug.