Freitag, 18. Juni 2010: Page: Der Wecker steht wieder auf 7:00 Uhr, damit wir nach dem Horseshoe Bend rechtzeitig de Sunbeams im Upper Antelope erleben können.
Das Holiday Inn hier erhält dann erst mal Anzüge in der B-Note. Das Frühstück ist wie in den vorhergehenden, nur ist der Raum für die Menge der Gäste viel zu klein. Die Mülleimer laufen über, das Essen ist teilweise aus und die einzelne Mitarbeiterin, die hierfür zuständig ist, findet logischerweise keine Zeit zum Tische abwischen. Wir nehmen unser Futter und Essen in den Sofas in Lobby, wir sind nicht die Einzigen.
Um 9:00 Uhr fahren wir los und finden den Parkplatz schnell. Ich überlege die ganze Zeit, ob 2005 auch schon ein Hinweischild stand? Der Parkplatz ist jedenfalls gut gefüllt und wir stiefeln los. Um 9:30 Uhr sind wir am Horseshoe Bend. Stefan ist schwer beeindruckt und ich habe diesmal mein Weitwinkel Objektiv dabei:
Damit kann ich das ganze Hufeisen aufs Bild bannen. Gerne hätten wir noch gewartet, bis die Sonne alle Schatten vertrieben hat, aber die Sunbeams im Upper Antelope Canyon warten nicht. Also ziehen wir um gegen 10:00 Uhr wieder ab. Der Rückweg zieht sich durch den Sand ganz schön.
Am Upper Antelope berappen wir erstmal $6 Park Entrance Fee. Damit dürfen wir bis zum nächsten Kassenhäuschen und natürlich parken. Am nächsten Kassenhäuschen werden mindestens $25 pro Person (cash!) für die Standard Scenic Tour fällig. Leute, das ist echt eine Frechheit. Wer jetzt fährt, weil es ihm zu teuer ist, der $6 für nix bezahlt. Eine echte Frechheit. Zum Upper Antelope führt der Weg nämlich nur via Jeep. Und nicht mit dem eigenen! Nein, entweder hier mit den Navajos oder einem der 3 oder 4 Anbieter in Page! Ich kennen den Lower schon und möchte die Beams unbedingt sehen, Stefan ist es egal welchen von beiden er sieht. Also blechen wir und werden für die 11:00 Uhr Tour eingeteilt. Das passt prima. Ich überlege, ob ich das Stativ einpacke, entscheide mich aber dagegen. Ich gehe nach vorherigen Berichten mal davon aus, das die Zeit dafür nicht reicht und zu viele Leute Canyon sind.
Um kurz vor 11:00 Uhr werden dann die Namen aufgerufen. Erst wird im Jeep die Ladefläche voll besetzt, dann die Rückbank. Wir beiden landen vorne, neben der Fahrerin, Stephanie. Der Jeep sind schon etwas betagt, alles unnötige fehlt. Einige Kabel liegen lose im Fußraum und die Motorhaube klappert auch verdächtig. Auf der Fahrt lernt sie von uns „Guten Morgen“ und ich traue mich sie zu fragen, wie man Navajo richtig ausspricht. Nach ca. 10 Minuten kommen wir im Canyon an. Bitte alle ganz rechts gehen, damit wir mit niemandem zusammenstoßen, der auf dem Rückweg ist. Für Fotos sei auf dem Rückweg genug Zeit, die Gruppe soll bitte beisammen bleiben. Ich kürze jetzt mal ab. Ein paar tolle Bilder entstehen durchaus. Aber ohne die Hektik des Durchschiebens und die Massen an Leuten (angeblich waren es sogar wenige heute!) wären die Ergebnisse wesentlich besser geworden. Wir treffen zwei Phototourgruppen (kostet mehr, dauert länger) und hören unzufriedene Stimmen. Genug Text, hier ein paar Eindrücke:
Am Ende des Canyons angekommen, hat die Gruppe ca. 15 Minuten für den Rückweg mit Fotos und neuen entgegenkommenden Gruppen. Prima, so stehen wir uns gegenseitig im Weg & im Bild. Um 12:15 sind wieder zurück am Parkplatz und ich weiß, dass ich unter diesen Umständen diese Tour nicht mehr machen werde. Stefan hebt sich die Tour im Lower, der aus meiner Sicht der schönere ist, für den nächsten Besuch in Page auf. Und
Da es früh am Tag ist, entscheiden wir uns für einen Besuch am Strand des Lake Powell mit Sonnen- und Wasserbaden. Anschließen wollen wir von hier aus zum Alstrom Point starten. Wir ziehen uns im Hotel schnell um, stärken uns noch etwas im KFC und fahren in die Recreation Area, wo wir uns 2 Stunden zwischen Jeeps. Trailer, Zelte, Jetskis und Boote legen und einfach relaxen. Gegen 16.30 Uhr brechen wir wieder auf. Das BLM Büro in Big Water ist schon geschlossen. Also versuchen wir es mit der Wegbeschreibung aus dem Buch und unserer Karte. Die Nummern der BLM-Roads passen danach aber nicht ganz zusammen. Von Page wir finden unseren Weg dennoch
Am Nipple Bench steigen wir nicht aus, die Zeit wird sonst zu knapp. Es sind aber interessante Eindrücke. Kurz darauf ändert sich das Landschaftsbild und wir kommen uns wie auf dem Mond vor.
Nach 14 Meilen wird es ernst, wir biegen für die nächsten 4,5 Meilen auf die weniger genutzte BLM Road ab. Auch hier kommen wir aber gut durch. Stefan versucht schon, die markanten Stellen für den Rückweg im Kopf zu behalten, es könnte ja schon dunkel sein. Dann folgt der Abzweig zum Alstrom Point. Der Weg wird immer rauher. Nach weiteren 5 Meilen erreichen wir dann den ersten Aussichtspunkt. Ab hier wird der weitere Weg wirklich abenteuerlich. Wir versuchen noch einige 100 Meter, verfehlen ihn dann aber leider auf einem felsigen Plateau. Als wir den Weg wieder finden und auch den Verlauf und das Ziel ausmachen können, ist uns die Zeit schon zu weit fortgeschritten. Wenn wir dort hinfahren, schaffen wir die Golden Hour nicht mehr. Und wenn wir unterwegs anhalten müssen um den Weg erneut zu suchen, können wir gleich wieder umdrehen. Als drehen wir jetzt und suchen uns einen dennoch schönen Viewpoint. Wir sind ganz alleine und lassen euch ein wenig an unseren Eindrücken teilhaben.
Um 19:45 Uhr ist das Schauspiel vorbei und wir machen uns auf den Rückweg. Das klappt erstaunlich gut. Allerdings erwischt und die Dunkelheit (diese amerikanischen Scheinwerfer sind echt unbrauchbar) erst, als wir schon wieder auf den letzten gut befahrbaren 5 Meilen sind. Für den Gesamtweg zurück nach Page brauchen wir die im Buch angegeben 1 1/4 Stunden. Der Hinweg hat wesentlich länger gedauert. Wir fahren direkt ins Hotel, und nehmen flüssige Nahrung zu uns.
Mit ein wenig Internet vertreiben wir uns die Zeit bis zum Licht aus.
PS: Wer Rechtschreib- oder Grammatikfehler findet darf sie behalten!
Sascha