New York
Frank ist erstaunlicherweise nicht so früh wach als sonst und gibt sein erstes Lebenszeichen gegen 7 Uhr. Da wir uns aber schon um 9 Uhr mit dem Greeter David treffen, bleiben wir heute nicht so lange liegen. Treffpunkt war in der Lobby des Hotels ausgemacht, zuerst holen wir uns aber noch einen Kaffee und treffen wieder pünktlich um 9 Uhr am Hotel ein. David Camacho erscheint ebenfalls pünktlich und wir stellen uns zuerst gegenseitig vor. Alle Greeter sind ehrenamtliche Mitglieder der Big Apple Greeter Vereingung und diese finanziert sich ausschließlich aus Spenden. David hatte vor acht Jahren einen schweren Autounfall und muss seitdem mit einer Krücke laufen, das hält ihn aber nicht davon ab, das volle Programm mitzumachen. David wird wieder in das Berufsleben eingegliedert und macht deshalb einige "Schulungsmaßnahmen" um das zu erreichen.
Frank schlägt vor, dass wir alles in Richtung Süden anschauen, da wir heute nachmittag noch die Staten Island Ferry nehmen wollen. Es kommt aber alles anders als wir das uns gedacht haben. Dazu später mehr. David liegt es am Herzen, dass wir Ground Zero besuchen. Hier erkennt man jede Woche die Entwicklung an der Höhe der Gebäude. Aktuell ist Gebäude 1 und 4 am Bau, die anderen folgen erst später. Der Weg dorthin ist leicht zu laufen und führt immer nach Süden. Zuerst kommen wir an de New York City Hall vorbei, die auf diesem tolll angelegten Platz eigentlich nicht als solche zu erkennen ist.
Wir treffen schon nach 15 Minuten am Ground Zero ein. Zuerst gehen wir aber in das nahegelegene National September 11 Memorial, die einige Ausstellungsstücke sowie einen Bauplan der neuen Türme zeigt. Hier eine Fotomontage, wie es nach Fertigstellung aussehen soll.
Die beiden Pools mit Wasserfall stellen das jeweilige Footprint, also der Standort der beiden World Trade Center vor dem 11.09.2001 dar, nur in kleinerer Ausführung. Das höchste Gebäude auf dem Bild ist aktuell in der Bauphase am weitesten. Hier der aktuelle Baustand dieses Gebäudes.
Man rechnet mit einer Fertigstellung in ca. 10 Jahren. Die Ausstellung beherbergt sehr viele original Fundstücke und zeigt Videos des Anschlags und Interviews von Feuerwehrmännern, Betroffenen und Opfern.
Wir umrunden das Gelände bis wir am World Financial Center angelangen. Von der Lobby hat man einen tollen Blick auf die riesen Baustelle und gegenüber auf den Hudson River. Nachdem wir aber erst im Januar an dieser Stelle waren, verlassen wir die Lobby hinten und gehen entlang des Hudson River nach Süden. Hier wurde ein toller Weg mit Sitzmöglichkeiten geschaffen, der immer wieder einlädt eine Pause zu machen. Viele Jogger und Radfahrer zieht es hierher. Wenige Minuten später treffen wir am Battery Park ein, der südlichste Punkt Manhattans. Dort fahren die Fähren Richtung Staten Island, Ellis Island und natürlich zur Statue of Liberty ab. Was wir hier sehen, können wir und David ebenfalls kaum für möglich halten. Eine Schlange von mindestens 400 m steht hier um aus Boot zur Freiheitsstatue zu kommen. Interessant ist dabei, dass alle die hier warten bereits Karten vorreserviert haben und trotzdem hier ewig anstehen müssen.
In diesem Park befindet sich ebenfalls das Kunstwerk was die Lobby eines der World Trade Center schmückte und hier als Mahnmal aufgestellt wurde. Es ist wieder schaurig hierher zu kommen und dieses Werk zu sehen.
Wir gehen weiter Richtung Staten Island Ferry, passieren diese aber nur, denn die Fähr nutzen wir erst am Nachmittag. Wir nehmen die Subway Richtung East Village. Dort gibt es laut David die beste Pizza in New York und natürlich wurde die Pizza in den USA erfunden.
In der Tat hat er nicht zu viel versprochen, denn die Pizzen bzw. die Stücke ( Slices ) die hier angeboten werden sind, erstens sehr günstig und zweitens sehr schmackhaft. Das Stück, was bei uns etwas ein halbe Pizza ist kostet hier zwischen 2.50 und 3.75 $. Natürlich laden wir David zu diesem Essen ein, denn Geld dürfen die Greeter ja keines annehmen.
Wir starten weiter entlang der 8th Avenue und biegen nach Westen ab. Immer wieder sieht man die Angebote für Parkplätze. New Yrk ist ja nicht gerade bekannt für viel Platz, deshalb hat man sich für das Parken der Autos andere Möglchkeiten überlegt.
Heute lernen wir ein weiteres Verkehrsmittel, den Bus, kennen. Nachdem wir jetzt sehr oft mit der Metro gefahren sind, sehen wir jetzt auch noch wie das Bussystem hier funktioniert.
Der Metro Pass ist auch für die Buslininen gültig und man muss die Karte beim Fahrer in den Automaten stecken und das war es dann.
Wir fahren crosstown, also nach Westen. Nach einer eher kurzen Strecke steigen wir am Union Square wieder aus. Dieser belebte Park ist um die Mittagszeit sehr gut besucht und alle die in den umliegenden Firmen arbeiten machen eine kleine Pause. Auch Schachspieler treffen sich hier auf eine Runde.
Seit unserem letzten Besuch ist der Highline Park auf unserer Liste und David hat sich entschieden, dorthin noch mitzugehen. Er kennt diesen Park auch noch nicht, somit lernt auch er etwas neues kennen. Der Highline Park ist aus der ehemaligen Westroute der Güterbahn entstanden und ist heute ca. 2.5 Kilometer lang. Hier lässt es sich prima entspannen und New York von oben ansehen. Warum von oben ? Genau, der Name Highline kommt nicht von ungefähr. Hierbei handelt es sich um eine Hochbahnstrecke. Ganz aktuell wird direkt über dem Highline Park das Standard Hotel gebaut, was sehr schön anzusehen ist.
Wir gehen die komplette Strecke nach Süden und wieder retour nach Norden. Überall sind Liegen und Stühle aufgebaut, die zum chillen einladen. Das Wetter heute ist dafür mehr als optimal geeignet.
Die Strecke wird aber weiter ausgebaut und soll später bis zum West Side Yard, einen der Hauptknotenpunkte der alten Güterbeförderungsstrecke gehen. Hier sieht man die fleissigen Arbeiter am nördlichen Abgangs in der 20th Street.
Am Ausgang der Highline wollen wir die Tour mit David eigentlich beenden, da wir denken, dass er heute genug gelaufen ist. Er lässt sich aber nicht "abwimmeln" und wir laufen noch etwas in Chelsa umher bis wir zum Chelsea Market kommen. Der Chelsea Market ist ein ehemaliges Fabrikgebäude der Nabisco Company und beherbergt Läden und Restaurants, die zum Einkaufen oder Essen gehen einladen. Das Design dieses Markts ist für unseren Geschmack einzigartig und wir können jedem diesen kleinen Abstecher empfehlen.
Nachdem wir noch einige Formalitäten ausgefüllt haben, die David an die Organisation weitergeben muss, verabschieden wir uns hier von unserem Greeter. Unser nächstes Ziel ist die Staten Island Ferry im Süden Manhattans. Als wir den Chelsea Market verlassen, treffen wir zufällig wieder auf David und er lässt es sich nicht nehmen uns zur Metro zu begleiten. Diese ist nur drei Blocks entfernt und wir verabschieden uns hier erneut. Wir nehmen die Linie 1 bis South Ferry, also direkt am Battery Park. Der Aufgang der Metro ist direkt vor dem Eingang der Staten Island Ferry und wir sind wenigen Minuten später am Terminal für die Abfahrt. Zur Hauptberufszeit ist es hier sehr voll und die Schlange am Eingang ist entsprechend lang. Erstaunlich aber welche Menschenmaßen auf so eine Fähre passen.
Leider hat dieses Boot kein "Aussendeck" also keinen Bereich der ausserhalb des Bootes seitlich begehbar ist. Nur hintern und vorne gibt es einen kleinen Bereich zum Stehen. Das Gedränge dort ist aufgrund der fehlenden Aussendecks aber entsprechend gross. Was ist aber nach einigen Minuten auffällt ist die scheinbar geänderte Fahrtroute. Diese führt jetzt deutlich weiter von der Statue of Liberty entfernt vorbei.
Trotzdem ist die Aussicht auf die Freiheitsstatue und auf Downtown atemberaubend und für jeden die hier herkommt empfehlenswert und dazu noch kostenlos.
In Staten Island angekommen, müssen wir vom Boot um uns direkt wieder für die Rückfahrt anzustellen. Es dauert keine 10 Minuten und die Fähre legt schon wieder ab. Auch auf der Rückfahrt fährt die Fähre die gleiche Route und wir haben nur mit einem Teleobjektiv die Möglichkeit die Statue in Nahaufnahme zu bekommen.
Wieder am South Ferry Terminal angekommen, machen wir uns auf den Weg zum South Street Seaport, am Pier 17, direkt unterhalb der Brooklyn Bridge. Dieser historische Distrikt grenz direkt an das Finanzviertel rund um die Wall Street an und beherbergt einige tolle Restaurants sowie Geschäfte aller Art. Wir nehmen aber den Umweg über die Wall Street, vorbei am berühmten Bullen zur Trinity Church, die etwas in den Hochhäusern untergeht aber ab dem 11.09.2001 eine wichtige Rolle als Anlaufpunkt eingenommen hat. Es lohnt einen kurzen Blick hinein.
Wir gehen eine Runde shoppen und sehen durch Zufall dass im Fulton Market die Austellung Bodies zu sehen ist. Wir schauen nach einem Prospekt und fragen nach den Öffnungszeiten. Vielleicht schaffen wir es hierher zu gehen, denn interessant wäre es allemal.
Hier befindet sich auch eine Heartland Brewery. Diese Kette ( viele Grüsse an Denise ) haben wir schon bei unserem letzten Besuch im Januar besucht, heute entscheiden wir uns aber für das mexianische Restaurant RED, was direkt neben dem Fulton Marke liegt und sowoh Aussen- wie Innenplätze bietet.
Wir essen sehr gute Fajitas sowie Taccos und die Portionen sind auch mehr als ausreichend. Leider ist der Service etwas überfordert, da der Laden brechend voll ist. Und wir haben nicht mal Wochenende ! Nachdem wir heute relativ früh dran sind, entscheiden wir uns noch einen Geheimtip für einen Rooftop, also eine Aussicht auf einem Hausdach zu erkunden. Wir fahren dazu mit der Subway Richtung 23rd Street und dann weiter Richtung Gramercy Park. Direkt am Park, der privat ist und nicht besichtigt werden kann, befindet sich das Gramercy Park Hotel.
Leider findet sich kein Hinweis auf eine Bar oder ähnliches deshalb fragt Birgit an der Rezeption nach. Nach einem kurzen Anruf bekommt sie eine Berechtigungskarte für den 18.Stock und wir kommen damit nach oben. Der Rooftop ist teilweise verglast und es gibt viele schöne Nischen und tolle Lounge-Ecken. Die Rundumsicht ist jetzt nicht so atemberaubend wie "The View", da auch keine der bekannten Hochhäuser in dieser Gegend sind. Aber ein Blick hierher hat sich für uns gelohnrt und für einen Drink kann man sicher wiederkommen.
Wir fahren wieder mit der Subway retour bis zur Canal Street und sind dann auch schon an unserem Hotel. Da wir morgen früh nach Washington aufbrechen, müssen wir noch unsere Rucksäcke packen und alles andere im Koffer verstauen. Im Fernsehen kommt um diese Zeit eh nichts ordentliches mehr.
http://maps.google.com/maps/ms?ie=UTF8&msa=0&msid=110970216269592779636.0004822f421e06ab166ed&ll=40.739063,-74.005623&spn=0.065033,0.137157&z=13&source=embedDirekt bei Google Maps auf einer grösseren Karte anzeigen
Hotel: Holiday Inn Soho - $ 92,88 ( Hotelbewertung )
Sehenswürdigkeiten: Ground Zero, Battery Park, East Village, Highline Park, Staten island Ferry, Pier 17, South Street Seaport
Wetter: 18°C
Essen: Starbucks 9,58 $, RED 47 $