Tag 8: Montag, 07.03.2011; Aus Traumfahrt wird Horrortrip oder I don´t like MondaysHeute heißt es nun Abschied nehmen von dem wunderschönen Capitol Reef N.P. und auch von dem tollen Days Inn, in dem ich mich sehr wohl gefühlt habe und das ich uneingeschränkt empfehlen kann.
Ein Blick aus dem Fenster verrät mir, dass es zwar immer noch bewölkt ist, aber Regen oder gar Schnee gab/gibt es scheinbar noch nicht. Da ich erstens einer Dame (fast) keinen Wunsch abschlagen kann und somit nach meiner Rückkehr einen Extra-Thread im Hiking Board einstellen werde und zweitens den Cohab Canyon lieb gewonnen habe
, entschloss ich mich zu einer zweiten Begegnung und zwar diesmal vom Hickman Natural Bridge Parkplatz. Also noch einmal Richtung Capitol Reef und siehe da, die Sonne wollte sich nicht Lumpen lassen und schaute mal kurz durch eine Wolkenritze. Schnell rechts ran und diesen historischen Moment festgehalten:
Am Parkplatz angekommen, geht es lediglich quer über die UT 24 und schon ist man am Trail. Es geht natürlich auch den Berg hinauf, aber viel moderater als vom Campground. Bei wem also nicht unbedingt Bergziegenblut in den Adern fließt, sollte diesen Einstieg wählen. Allerdings ist es von hier bis zu den Highlights von gestern etwas weiter; bis zum Campground sind es 1,7 Meilen one way. Trotzdem gibt es auch hier immer Neues zu entdecken und herrliche Rundblicke:
Bei dem großen Hoodoo (ihm wächst sogar ein kleines Bäumchen)
bin ich dann umgekehrt, denn den Rest kannte ich ja schon und außerdem verzog sich nun die Sonne endgültig. Weitere Details samt Fotos gibt es dann wie versprochen nach meiner Rückkehr.
Jetzt stand ich wieder vor der Frage, welchen Weg nach Escalante wählen? Da ich nur ungern eine meilenlange Dirtroad bei schlechtem Wetter fahre, entschloss ich mich für die sichere (hahaha) Variante über die UT 12 und gegen Notom Road/Burr Trail; dann sollte halt über einen der schönste Scenic Byways des Westens der Weg das Ziel sein. Doch je weiter ich in die Berge kam, desto schlechter wurde das Wetter. Anfangs war es nur diesig und es fieselte ein bißchen:
Aber kurz vor Boulder ging ein richtiger Schneesturm los und das war kein Spaß mehr:
Einige Meilen hinter der Calf Creek Recreation Area und ca. 11 Meilen vor Escalante geht es noch einmal kräftig den Berg hinauf und hier standen auf einmal 4 Fahrzeuge in schöner Reihe. Nach fröhlichem Picknicken sah das nicht aus; ich hatte eher einen anderen Verdacht, parkte vor dem hintersten Wagen, einem Minivan, stieg aus und fragte den Fahrer „Are you waiting for the plow (Schneepflug)?“ Als Antwort bekam ich ein „Yes, but you can make it“, weil er mein 4x4 Zeichen auf meinem Jeep gesehen hatte. Wenn er sich so sicher ist, dann mache ich das doch! Ich also an den anderen Fahrzeugen vorbei und den Berg hoch „gerauscht“. Es ging Gott sei Dank gut. Inzwischen war auch die Straßenmeisterei sehr rege geworden und bis Escalante kamen mir noch 4 Plows entgegen.
Dem vielen Schnee konnte ich aber auch etwas positives abgewinnen: mein Auto war jetzt wieder schön sauber!
In der Umgebung von Escalante hatte ich ja Großes vor; meine ToDo-Liste ist prall gefüllt. Aber da ich mir nicht sicher war, ob die Schneepflüge auch die Hole in the Rock Road (HITRR) freiräumen (wahrscheinlich eher nicht), habe ich vorsichtshalber mal die 2. Nacht im Circel D Motel storniert. Dann fahre ich lieber schon morgen Richtung Bryce Canyon weiter. Wenn ich durch Matsch wandern will, kann ich auch meinen Urlaub am Wattenmeer verbringen. Also habe ich einen auf Stubenhocker gemacht.
Mein einziger Trost war: die Wetterfrösche verheißen für die kommenden Tage reichlich Sonnenschein! Wehe sie haben sich geirrt, dann gibt’s spätestens übermorgen Froschschenkel
.
Mit dem Tag hatte ich eigentlich schon abgeschlossen, als sich Madame Sonne am späten Nachmittag doch noch einmal bequemte und die Vorhänge zurückzog, um die Huldigungen ihrer Untertanen entgegen zu nehmen. Das war für mich das Startsignal, noch einmal die Kamera zu schnappen und die Lage zu peilen.
Als erstes testete ich mal die Hole in the Rock Road an. Obwohl die Straßenoberfläche nun wieder schneefrei war und einigermaßen gut aussah, stellte sich nach 1 – 2 Meilen heraus, dass es äußerst schmierig und glatt wie Schmierseife war. Also Dreherle gemacht und wieder zur Hauptstraße. Was hatte ich jetzt davon? Mein Wagen war wieder total verdreckt.
Auf der UT 12, die ich jetzt richtig genießen konnte, habe ich fast alle Viewpoints abgeklappert:
dies ist nebenbei bermerkt der steile Berg, vor dem heute Morgen die Autos standen:
und war auf einmal wieder in Boulder. Na, da kann ich doch auch noch den Burr Trail – wenigstens ein Stück – mitnehmen. Diesen bin ich bis zum Long Canyon gefahren, den ich noch im letzten Tageslicht erwischt habe:
Danach ging´s aber wieder zurück ins Hotel.
Gefahrene Meilen: 173
Unterkunft: Circle D Motel, Escalante für $51; hatte natürlich den 10% Gutschein von Discover America dabei.