2. Tag/ Mit Ruth durch die Strassen von New YorkWie erwartet bin ich erstmal früh wach...aber halb fünf ist nun wirklich keine Zeit zum Aufstehen, weshalb ich nochmals bis kurz vor 7.00 Uhr weiterdöse.
Danach heisst es den Reisetag zu Ende zu schreiben, duschen und um 8.30 Uhr verlassen wir das Hotel und essen bei Dunkin Donat einen Bagel mit Ei und Speck...den Kaffee möchte Conny am liebsten vergessen....Zuckerwasser. Mit meinem Vanilla Chai bin ich allerdings ganz zufrieden....
Plötzlich fällt uns ein, dass wir die Safetüre nicht zugesperrt haben.......oh weia...
Wir gehen zurück ins Hotel, warten auf den Aufzug...der braucht immer etwas länger und sausen ins Zimmer. Alles noch ok und sofort wird der Safe per Code verriegelt.
Inzwischen ist es kurz vor 9.30 Uhr und wir eilen zurück zum Fahrstuhl, denn in der Lobby wird uns gleich Ruth empfangen, unsere Big Apple Greeterin. Die Big Apple Greeter sind Freiwillige, die Besuchern "ihr" New York in 3-4 Stunden zu Fuss und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zeigen.
Während wir auf den Aufzug warten, hören wir das Telefon klingeln....das wird wohl Ruth sein....wir kommen ja schon...
In der Lobby empfängt uns Ruth und wir finden sie auf Anhieb sympathisch. Sie läuft mit uns in Richtung Penn Station, nicht ohne mir auch noch einen Tipp zum Kleider shoppen zu geben und dann geht es erstmal runter in die Subway.
Wir nehmen eine Subway Karte mit 20 Dollar Guthaben, die wir beide zusammen benützen können, indem wir sie durch die Absperrung jeweils zurück geben, was auch ganz gut funktioniert.
Mit der U-bahn geht es in Richtung Chelsea Market, den wir auch nach kurzer Zeit erreichen. In der U-bahn entdeckt Ruth einen Obdachlosen der schläft und dabei seine Jacke so hochgezogen hat, dass er wie der Mann ohne Kopf aussieht. Sie fotografiert ihn und erklärt, dass sie öfters Obdachlose fotografiert....es sei nur nicht immer ganz ungefährlich.
Der Chelsea Market ist in dem ehemaligen Produktionsgebäude der National Biscuit Company und es gefällt uns super hier. Viele Details des Gebäudes wurden noch wie im Originalzustand erhalten. Ruth weiss uns ganz viel darüber zu erzählen.
In einer Bäckerei trinken wir erstmal einen Kaffee und essen Gebäck. Dieser Kaffee schmeckt um einiges besser.
Durch dieses Gebäude und andere hindurch fuhr früher eine Bahn die Waren brachte und fertige Produkte weiter transportierte. Teile dieser Highline sind in den letzten Jahren zu einem Park umgebaut worden. Überhaupt hätte sich das ganze Gebiet stark verändert, denn vor einigen Jahren war dies eine dunkle Ecke New Yorks, erzählt uns Ruth. Hier gab es ein lebhaftes Sexgewerbe und unter den Brücken der Highline sei es auch ganz schön gefährlich gewesen. Dies hat sich nun ja geändert und wie geniessen den Spaziergang bei bestem Wetter.
Ist sie nicht flippig mit ihren 66 Jahren :!!
Der Schnee auf den Strassen ud Bürgersteigen wurde eigentlich ordentlich bei Seite geräumt, dafür türmt er sich nun links und rechts davon. Dabei spielt es auch gar keine Rolle, ob da gerade ein Auto abgestellt stand.
Viel Spass beim Ausbuddeln
Wir geniessen das angenehm warme Wetter, denn es scheint über 0 Grad zu haben und gehen mit Ruth durch die Strassen von Greenwich Village. Hier säumen wunderschöne Häuser aus Klinker die Strassen und einige dieser Strassen werden als Filmkulisse verwendet.
Da liegt noch ordentlich Schnee im Vorhof.
Weiter geht es in Richtung SOHO. Und hier weiss uns Ruth einige Anekdoten aus dem Leben von Mafia Bossen zu erzählen. Das sie als Rechtsanwältin auf diesem Gebiet tätig war, lauschen wir gebannt ihren Erläuterungen....zumindestens dem, was wir verstehen. Aber auch wenn wir etwas nicht sooo genau verstehen, kann Ruth uns weiterhelfen und erkärt, dass sie ein ganz kleines Bisschen deutsch spreche, denn ihre Mutter sei Sudetendeutsche gewesen und ihr Vater aus Bremerhaven.
Sie erzählt uns von Vincent Gigante "The Chin", der als Spitzname so hiess, damit man nur mit einer Geste ans Kinn zeigen konnte, von wem man sprach.
Ruth zeigt uns alte Häuser und weiss uns auch zu erzählen, wo der eine oder andere berühmte Star ein und aus ging.
In einem Gourmetladen schauen wir uns das Angebot an.
Selbst Connys Arbeitsgeber ist hier in Amerika mit Käse vertreten, ganz unten links...das Fondue
In der Canal-Street geht es durch ein chinesisches Kaufhaus. Hier sei ein ganz anständiges, sauberes Klo. Sie denkt an alles, die Ruth.
Bald ist chinesisches Neujahr und Conny testet schon mal eine passende Kopfbedeckung aus.
Um 2 Uhr Nachmittags und eine weiter Subwayfahrt später, entführt und Ruth nach Brooklyn Heights ins Restautrant Park Plaza.
Das Essen schmeckt uns ausgezeichnet und der Service ist super. Vom Restaurant aus können wir ihren ehemaligen Arbeitsort sehen, denn Ruth ist inzwischen pensioniert.
Sie erzählt uns auch vom 11. September 2001 und dass sie vom Büro aus die brennenden Türme sehen konnte.
Dass wir die Rechnung für das Essen übernehmen, ist ihr gar nicht recht, denn sie dürfen das eigentlich nicht annehmen. Man solle lieber für die Big Apple Greeter etwas spenden. Wir versprechen ihr, trotzdem noch etwas zu spenden und sie solle es halt keinem weiter erzählen.
Wir schlendern pappsatt in Richtung Piers und werfen einen ersten Blick auf die Skyline von Manhattan und die Freiheitsstatue.
Leider zieht genau jetzt das Wetter etwas zu.
Weiter geht es in Richtung Brooklyn Bridge....unweit davon wohnt Ruth und sie wird uns ihre Wohnung zeigen. Wir freuen uns enorm darüber, so einen privaten Einblick erhalten zu dürfen.
Ein ganz klein wenig sind wir enttäuscht, denn die Brücke ist ausgerechnet jetzt eingerüstet, um frisch gestrichen zu werden.
Dafür gefällt uns Ruth Wohnung trotz fehlendem Ausblick sehr.
Ihr zwei Katzen sind wundebar...eine etwas dick, dafür zutraulich und die andere eine Schönheit, aber scheu.
Na, wer entdeckt die beiden auf diesem Bild?
Per Zufall vergessen wir auf ihrer Küchenablage eine Packung Lindor Kugeln von Lindt...wie die da wohl aus unserem Rucksack hingekommen sind? *grins*
Unter der Booklyn Bridge durch, führt uns Ruth in eine kleine Schokoladenfabrik und kauft eine Nussschokolade, welche sie uns feierlich überreicht. Nun hätten auch wir etwas von ihr aus Brooklyn Heights.
Wir beratschlagen gemeinsam mit Ruth, dass wir wegen der Baugerüste, die uns die Sicht versperren, über die Manhattan Bridge zurück gehen werden und sie zeigt uns, wo wir auf die Brücke hochkommen.
Dann verabschieden wir uns ganz herzlich, denn hier endet die Tour. Ruth entschuldigt sich dafür, dass die Tour etwas länger gedauert hätte und wir versichern ihr, dass wir jede Sekunde davon genossen haben, statt der 3-4 Stunden, waren wir beinahe 8 Stunden mit Ruth unterwegs. Es war wirklich toll und dafür gebührt Ruth unser ganzer Dank.
Während sich die Nacht über New York senkte, wanderten wir über die Manhattan Bridge und erfreuten uns am Anblick der Skyline, die nun langsam zu leuchten anfing. Und mit genau diesen Bildern möchte ich mich vom heutigen Tag verabschieden....