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Autor Thema: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne  (Gelesen 40302 mal)

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usaletsgo

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #15 am: 18.08.2016, 09:52 Uhr »
Bin auch noch schnell mit aufgesprungen. Kanada hat ja letztes Jahr bei uns wettertechnisch nicht geklappt.
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NähkreisSteffi

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #16 am: 18.08.2016, 10:39 Uhr »
Komme auch noch mit. Im Oktober gehts in den Osten Kanadas. Der Westen steht auch noch auf unserer Liste.

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #17 am: 18.08.2016, 11:11 Uhr »
Komme auch noch mit. Im Oktober gehts in den Osten Kanadas.
Dort ist das Wetter auch nicht viel besser  :wink: :lol: : http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=53185.0
Gruß
mrh400

Doreen & Andreas

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #18 am: 18.08.2016, 11:22 Uhr »
Im Spätsommer muss man wettertechnisch in Westkanada auf alles gefasst sein.
Wir hatten damals viele Wolken, oft Regen und auf dem Icefields Parkway sogar Schnee. Aber immer nur Fotos mit polfilterblauem Himmel sind ja auch langweilig, oder  :zwinker: :lol:
Den Start über Hope fand ich schon mal ganz interessant. Wir haben damals die Route über Whistler nach Vancouver genommen und Hope dadurch ausgespart. Offensichtlich haben wir damit aber auch nichts Wesentliches verpasst, wenn ich Deine Beschreibung so lese. Mir war der Ort hauptsächlich als Drehort für "Rambo I" und wegen des Hops Slide in Erinnerung, vielleicht noch wegen des naheliegenden Hells Gate. Den Coquihalla Canyon Provincial Park hatte ich bisher noch gar nicht auf dem Schirm, sieht aber ganz interessant aus...
Viele Grüße,
Andreas
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mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #19 am: 18.08.2016, 11:37 Uhr »
auf dem Icefields Parkway sogar Schnee.
... siehe Überschrift und mittleres Titelbild
Gruß
mrh400

ilnyc

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #20 am: 18.08.2016, 12:39 Uhr »
:rotor: Na, da habe ich ja genau richtig mal wieder hier ins Forum reingeschaut. Deine Reiseberichte lese ich sehr gerne.
Sie sind einfach anders. Mehr Kultur, mehr teures Essen  :wink:

Wenn ich zwischen den Zeilen richtig lese, wird das wettermäßig nicht so wirklich prächtig. Sehr ärgerlich.
In der Gegend hatte ich auch schon mal einige Tage Pech.  :(

Deshalb steht West-Kanada auch für eine Wiederholungstour auf dem langfristigen Plan. Insofern greife ich alle Ideen gern auf.

Und Du hast echt noch nicht alle Fotos gesichtetet? Von 2015???

Der Anreisetag war ja etwas holprig. Eure Ansprüche wurden quasi in keinem Punkt wirklich erfüllt.

Gepäckautomaten finde ich übrigens total praktisch. Und gegen FRA habe ich auch nix.  
Prioritygepäck kam bei meinen Businessflügen tatsächlich immer zuerst am Ankunftsort auf's Band. Komisch, dass es in Vancouver bei Euch anders war.

Die Baffin-Bucht-Fotos sind superklasse geworden!  

Die Lage der Mission Hill Winery sieht wirklich toll aus und die Kunst mag ich auch.

Ich versuche, dran zu bleiben.

Wo geht denn die nächste Reise hin? *neugier*





mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #21 am: 18.08.2016, 15:37 Uhr »
Und Du hast echt noch nicht alle Fotos gesichtetet? Von 2015???
Mit USA 2015 bin ich seit gestern durch - außerhalb der "großen" Reisen bin ich irgendwo bei 2003 :lachroll:

Gepäckautomaten finde ich übrigens total praktisch.
Ich kenne Beschäftigte bei der Flughafengesellschaft (sogar recht gut) - die gehen zur Gepäckaufgabe IMMER an den Schalter; das gibt mit schon zu denken.

Und gegen FRA habe ich auch nix.
Steigst Du dort ein oder um? Um finde ich gräslich; in aller Regel sind die Aufzüge zum Tunnel völlig überfüllt oder auch defekt und die Rollbänder gehen auch meist nur zum Teil.

Prioritygepäck kam bei meinen Businessflügen tatsächlich immer zuerst am Ankunftsort auf's Band. Komisch, dass es in Vancouver bei Euch anders war.
Nicht nur in Vancouver; ich hatte das schon mehrfach.

Wo geht denn die nächste Reise hin? *neugier*
http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=68331.0
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #22 am: 18.08.2016, 17:54 Uhr »
So, jetzt geht's in die Nässe:

3. Tag Montag: 31.08.2015 Kelowna - Revelstoke

Wie schon in der Nacht zuvor sind wir im Zweistundenrhythmus aufgewacht, aber insgesamt haben wir doch ganz gut geschlafen. Gegen 07:00 – noch bevor der Wecker läutet – stehen wir auf. Marianne holt einen Kaffee in der Halle, mit dem wir unsere Lebensgeister wecken. Um 08:30 erhalten wir ein phänomenales Frühstück: Traubenpfannkuchen mit banane brulée und Sirup, dann eine Melone und schließlich Rührei auf Toast mit Spargel und Tomate (als "andere Form von Ketchup"). Es entspinnt sich eine rege Unterhaltung mit den Gästen aus dem Ort (deren Haus gerade renoviert wird) sowie weiteren Gästen aus San Francisco und aus Alberta, u.a. auch über Putin und Migranten.

Hier in Canada kann man im Gegensatz zu den USA ganz offensichtlich munter politisieren, ohne daß man Angst vor peinlichen Situationen haben muß. Das war uns auch schon vor ein paar Jahren in Ottawa aufgefallen.


A View of the Lake B&B - Blick auf den Okanagan Lake


A View of the Lake B&B - Traubenpancake


A View of the Lake B&B - Rührei

Wir dürfen noch die Küche besichtigen, in der der – von den Bermudas stammende – Innkeeper auch Kochkurse gibt. Die Küche ist riesig und die Arbeitsplatte ist aus Emerald – Pearl, einem dunklen Granit aus Labrador, wie bei uns in der neuen Wohnung – dunkel und hart und deswegen besonders küchengeeignet.

Draußen ist es kalt und windig. In Kelowna unternehmen wir noch eine kurze Rundfahrt und schauen uns vom Auto aus in der Hafenregion um. Der Ortskern ist im Gegensatz zu dem Eindruck, den man vom B&B gewonnen hatte, zwar ganz nett, verlockt aber beim einsetzenden Regen letztlich doch nicht zwingend zum Spazierengehen.


Kelowna

Im Norden von Kelowna suchen wir noch den CAA auf und besorgen Straßenkarten und Tourbook; außerdem benötigt unser Auto noch ein wenig Benzin.

Der Verkehr in und um Kelowna ist ziemlich dicht. Wir fahren erst nach Norden, dann nach Westen in Richtung Upper Arrow Lake. Landschaftlich ist das zwar ganz nett (wieder einmal quasi schwarzwaldmäßig), aber im wechselnden Regen kommt nun mal keine Euphorie auf. Mit einer kostenlosen Fähre überqueren wir den See und fahren nach Nakusp, wo wir einen kurzen Halt einlegen. Wir entdecken ein Deli Cafe, wo wir einen Kaffee bzw. eine Schokolade mit Carrot Cake verzehren.


Kalamalka Lake nördlich von Kelowna


Upper Arrow Lake - Anlegestelle bei Needles


Triftholz auf dem Upper Arrow Lake

Anschließend machen wir noch einen kurzen Spaziergang an der Uferpromenade. Nakusp muß einstmals ein großer Umschlagplatz gewesen sein, heute ist es eher das, was in Reiseprospekten als "malerisch" umschrieben wird. Vor etlichen verwunschenen Häuschen oberhalb des Seeufers ist noch ein netter japanischer Garten angelegt. Sogar eine moderne Skulptur "Deepening Peace" findet sich an der Promenade. Offenbar gibt es hier eine aktive japanische Gruppe, denn auch die Skulptur stammt von einem japanisch-stämmigen Künstler.


Häuschen in Nakusp


Ein Baum wächst übers Dach


Geschichte von Nakusp


Nakusp - Deepening Peace vor Upper Arrow Lake

Die nächste Etappe führt uns am See entlang zur nächsten Fähre. Auch die ist kostenlos, die Überfahrt ist deutlich länger als die zuvor. Der Regen strömt inzwischen heftig, erst in Revelstoke ist es wieder ein klein wenig besser.


Upper Arrow Lake - Fähre nach Shelter

Wir finden das Courthouse Inn auf Anhieb, checken in unserem etwas verkitschten, aber schön großem Zimmer ein und erkundigen uns nach den Unternehmungsmöglichkeiten für morgen. Der Innkeeper rät zur Fahrt auf den Berg in den Mt Revelstoke National Park – das sei in jedem Fall sinnvoll. Auch bei schlechtem Wetter unten sei es oben meist besser; außerdem soll sich das Wetter ohnehin bessern.

Im Gemeinschaftsraum trinken wir einen Tee und lassen vom Innkeeper in einem von ihm empfohlenen Restaurant in fußläufiger Entfernung einen Tisch reservieren. Bis zum Abendessen machen wir noch eine entspannende Pause im Zimmer.


Revelstoke - Courthouse Inn, Zimmer

Das Restaurant heißt Woolsey Creek und ist nur ein paar Blocks weiter. Ungefähr fünf Minuten haben wir durch den strömenden Regen zu laufen. Marianne ißt ein Stück ausgelöstes Bison-Short-Rib, ich greife zum Wild Salmon: "Seared alaskan coho filet/ port, rhubarb and leek compote/ sweet and salty pecans/ seasonal vegetables". Die beim Lesen eigenartig anmutende Kombination von Fisch mit Pecans, Rhabarber und Lauch erweist sich als ausgezeichnet. Dazu gibt es ein lokales dunkles Bier.

Auch zurück geht es wieder durch strömenden Regen und zuhause angekommen gehen wir bald ins Bett und hoffen, daß es nicht zu kalt wird – Heizung ist nämlich keine vorhanden und die Fenster schließen nicht wirklich dicht.

353 km, 4:57 Stunden
Gruß
mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #23 am: 19.08.2016, 18:20 Uhr »
4. Tag Dienstag 01.09.2015: Revelstoke – Revelstoke

Heute Nacht haben wir schlechter geschlafen als die ersten Nächte und waren viel wach – gefroren haben wir aber nicht. Marianne holt im Gemeinschaftsraum einen Tee vor dem Frühstück;

Zum Frühstück werden wir an einen Tisch zusammen mit einem Paar aus Waldshut/Basel platziert. Sie haben eine ähnliche Tour geplant wie wir, fahren aber z.T. in Gegenrichtung. Zum Frühstück bekommen wir zunächst Obst mit Joghurt, dann kann man aus drei Hauptgerichten auswählen. Ich habe mich für ein Eiersoufflée entschieden, Marianne für einen koreanischen Pancake (die Frau des Innkeepers stammt aus Korea). Schließlich gibt es mit einem kleinen Muffin mit echten Heidelbeeren noch einen leckeren Nachtisch. Nach dem Frühstück unterhalten wir uns noch eine Weile mit dem Innkeeper über Gott und die Welt und Kanada.


Courthouse Inn - Eiersoufflée


Courthouse Inn - Corean Pancake

Er empfiehlt uns erneut, unbedingt in den Park und auf den Berg zu fahren, was wir dann auch machen. Am Parkeingang erwerben wir nach kurzer Abwägung mit dem Ranger, was wohl am günstigsten ist, für jeden eine Jahreskarte für die National Parks. Hier in Kanada gilt die Karte nicht pro Auto, sondern pro Person, was das Ganze zu zweit schon etwas teurer macht.

Wir fahren zum Teil durch dichten Nebel und immer wieder Sprühregen auf einer richtigen Bergstraße durch den Mt Revelstoke NP zum gleichnamigen Berg hinauf. Erst ziemlich weit oben reißt es einigermaßen auf – zwar keine Sonne, aber wenigstens ein wenig Sicht. Oben statten wir uns mit Regenjacken, Mützen und Handschuhen aus und gehen vom Parkplatz aus noch den Trail auf den Gipfel und bleiben dabei überraschenderweise sogar weitgehend trocken.


Mt Revelstoke NP - Meadows in the Sky Parkway, Blick auf Revelstoke und Columbia River


Mt Revelstoke NP - Meadows in the Sky Parkway, Blick auf das für unser Inn namensgebende Old Courthouse

Der Weg hat sich durchaus gelohnt. Von oben haben wir Sicht auf nebelgefüllte Täler und mit Schnee angezuckerte Gipfel. Wir gehen noch eine kleine Loop (First Footsteps) und machen eine kleine Pause auf einer Bank. Künstlern der regionalen First Nations wurde Gelegenheit gegeben, einige Kunstwerke entlang des Rundwegs aufzustellen. Für den Weg runter zum Parkplatz entscheiden wir uns für den Shuttle, der dort kostenlos verkehrt und gerade bereitsteht. Nach fünf Minuten Wartezeit geht es dann bequem hinunter.


Mt Revelstoke - Hochmoor


Mt Revelstoke - Ausblick


Mt Revelstoke - First Nations Art


Mt Revelstoke - First Nations Art


Mt Revelstoke - kleiner See

Auf unserer Runterfahrt ins Tal hat sich der Nebel noch weiter verdichtet, so daß man stellenweise kaum über die Motorhaube hinaus sieht. Wir fahren dann noch zu einem im Tal liegenden Teil des Parks, nämlich zum Skunk Cabbage Boardwalk. Dabei handelt es sich um einen aufgeständerten Holzplankenweg durch ein sumpfiges Gelände, in dem der namensgebende Skunk Cabbage wächst – eine großblättrige, großblütige und offenbar in der Blütezeit übelreichende Pflanze aus der Aronstabfamilie. Da das ganze Gebiet leider schon total abgeblüht ist (die Blütezeit ist später Winter bis Frühjahr), ist der Eindruck etwas enttäuschend. Es gibt auch keine für den Laien erkennbaren Fruchtstände mehr, sondern nur die teilweise am Boden liegenden Riesenblätter in beginnender Fäulnis. Zudem beginnt es auch wieder mal zu regnen.


Mt Revelstoke NP - Skunk Cabbage

Da der Tag noch lang ist, fahren wir weiter Richtung Glacier NP. An einer Baustelle haben wir eine längere Wartezeit. Danach wird der Regen immer stärker und allmählich auch ziemlich heftig. Wir verlassen den Mt Revelstoke NP und fahren noch gute 20 km bis zum Glacier NP. Kurz nach dessen Beginn halten wir direkt neben der Straße am Hemlock Grove Trail und marschieren dort entlang. Auch hier handelt es sich wieder um einen Boardwalk, der aber auch ein wenig rauf und runter geht. Diesmal gehen wir nicht durch krautig-sumpfige Wiesen sondern durch einen richtigen Regenwald (nicht nur des Wetters wegen) mit Riesenbäumen – ganz überwiegend Hemlocks und ein paar Western Cedars – sowie mit Farn und Nursing Trees.


Glacier NP - Hemlock Grove Trail

Auf dem Rückweg legen wir nochmals einen weiteren kurzen Stop im Mt Revelstoke NP ein, nämlich am Cedar Grove. Erneut geht es einen hübschen Rundweg durch eine Art Regenwald. Diesmal überwiegen die Western Cedar.


Mt Revelstoke NP - Regenwald am Giant Cedars Boardwalk


Mt Revelstoke NP - Devils Club am Giant Cedars Boardwalk

Jetzt haben wir aber genug von Regen und Regenwald und wollen zurück nach Revelstoke. Erneut haben wir einen längeren Baustellenstop, bevor wir endlich weiterkommen. Wir unternehmen noch eine kurze Fahrt durch den Ort Revelstoke, finden ihn aber nicht besonders verlockend. Immerhin finden wir noch eine Tankstelle, wo unsere CC zwar erkannt, aber trotz PIN nicht akzeptiert wird. Also muß man erst einen Betrag innen autorisieren lassen und kann dann draußen tanken. Im weiteren Verlauf der Reise werden wir das noch ein paarmal erleben, daß ausländische Kreditkarten auch mit PIN-Code nicht akzeptiert werden – wobei hier und da auch noch groß angeschrieben ist, daß auch die USA zum Ausland zählen. Die meisten Shell-Tankstellen haben übrigens für meine CC eine Autorisierung mit PIN ermöglicht (selbst wenn an der Säule das Gegenteil behauptet wurde).

Im B&B machen wir uns wieder einen Tee und halten uns im Gemeinschaftsraum auf. Zum Abendessen gehen wir erneut zum Woolsey Creek, nachdem es uns gestern so gut geschmeckt hat. Marianne ißt eine Duckbreast ("Yarrow meadows farm duck/ celeriac puree/ seasonal vegetables/ grand marnier anise reduction"), ich einen Sablefish ("Canadian pacific grilled filet/ coconut tamarind-turmeric sauce/ thai red rice/ seasonal vegetables"). Beides klingt wieder etwas exotisch, schmeckt aber sehr gut. Dazu gibt es wieder ein kräftiges dunkles Bier. Da wir kein Mittagessen hatten, gönnen wir uns auch noch einen Nachtisch, nämlich eine Creme Brulée bzw. ein Sortilege Gelato ("Maple whiskey/ espresso shot/ vanilla gelato").

Nach dem Rückmarsch ins B&B fallen wir bald ins Bett.

163 km, 2:58 Stunden
Gruß
mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #24 am: 20.08.2016, 18:12 Uhr »
5. Tag Mittwoch 02.09.2015: Revelstoke – Radium Hot Springs

In der Nacht herrschte heftiger Regen und wir waren relativ viel wach – nicht zuletzt, weil wir viel zu früh ins Bett gefallen sind.

Marianne holt wieder Tee in der Früh und liest Architekturmagazine. Zum Frühstück nehmen wir dasselbe wie gestern, nur umgekehrt. Heute gibt es als Dessert einen phänomenalen kleinen Schokoladenkuchen.


Old Courthouse in Revelstoke

Das Wetter reißt etwas auf, aber leider zu wenig, um wirklich schön zu sein. Zunächst fahren wir erneut dieselbe Straße wir gestern in Richtung Osten zum Glacier NP. Auch heute gibt es wieder einen ewig langen Baustellenstau. Ein für unterwegs angedachter Wanderweg scheidet aus, weil wir schon im Internet eine aktuelle massive Bärenwarnung gefunden haben.

Auch am Rogers Pass oben ist es immer noch relativ trübe und außerdem auch noch kalt. Fast alles im Visitor Center dreht sich primär um die Eisenbahnlinie und weniger um die Landschaft. Ein wirklicher Landschaftsgenuß erfordert wohl weitere Wege und vor allem natürlich schöneres Wetter.


Glacier NP - nach meinen Recherchen Eagle Peak und Mt Sir Donald


Glacier NP - Rogers Pass mit Blick auf Lookout Mountain

Der ziemlich lustlose Ranger empfiehlt zunächst die kurzen Wege durch den Regenwald, die wir gestern schon gegangen sind und dann schließlich den Weg zum Bear Creek Waterfall, der in unserer Fahrtrichtung liegt. Wir zweigen dann auch dort vom Highway ab und freuen uns über das hier inzwischen einigermaßen schöne Wetter. Der Weg führt aber vom Parkplatz weg direkt in den Wald in eine krautige Finsternis (und in eine Bärenregion), so daß wir wenig Neigung haben, dem zu folgen (zumal weit und breit kein anderer Mensch war). Also kehren wir schnell um und fahren bis Golden, wo tatsächlich die Sonne golden scheint.


Transcanada Hwy vor Golden

In Golden finden wir schnell einen Parkplatz mitten in der "Stadt" und besuchen das "historic center", das gerade mal aus einer eher mickrigen Straßenzeile besteht. Bei der Suche nach etwas eßbarem geraten wir über eine Brücke und entdecken das ganz nette Restaurant "Island" entdeckt. Wir entscheiden uns für einen Duck-Breast-Salat. Die Portionen sind ganz ordentlich, die Qualität der Duck nicht gerade berauschend, aber insgesamt kann man sich nicht beschweren.


Golden - Kicking Horse Bridge

Anschließend fahren wir weiter bis Radium Hot Springs. Anfangs ist das Wetter recht schön, trübt sich aber leider zunehmend wieder ein. Zunächst fahren wir durch den Ort hindurch, an unserem Motel vorbei und bis zu den Thermen. Am Parkplatz entsteht bei uns ein wenig Verwirrung, wo denn unser zuhause im Internet ausgeguckter Wanderweg "Juniper Trail" zum Sinclair Canyon beginnt. Die Übersichtskarte am Parkplatz ist wenig aufschlußreich. Touristen aus Sachsen, die wir dort antreffen, wissen auch nicht weiter und Ranger, die wir nach einem kurzen Anstieg aufs Geradewohl antreffen, verfallen ins Rätselraten.


am Hwy 95 vor Radium Hot Springs

Aber schließlich haben wir wohl den richtigen Weg gefunden, führt, der mit leichten Anstiegen zu hübschen Ausblicken über Radium Hot Springs und über das Tal führt. Bevor der Weg dann aber ins Tal hinunter führt, kehren wir um und fahren zum Crescent Motel.


Radium Hot Springs - Blick vom Juniper Trail auf das Columbia River Valley


Radium Hot Springs - Hagebutten am Juniper Trail

Im Office der hübschen Anlage nimmt uns ein Schwabe in Empfang. Die Zimmer liegen etwas oberhalb der Straße und sind sehr ansprechend. Wir gönnen uns eine kurze Verschnaufpause und suchen im Tourbook sowie im Internet nach Restaurants. Wir gehen zu Fuß in den Ort an einem in Verfall begriffenen Motel sowie an einem etwas chaotischen Künstlergebäude vorbei. Im Internet konnten wir später feststellen, daß es sich um das bekannte Home of Thousand Faces von „The Radium Woodcarver“ Rolf Heer handelt, eines etwas schrillen Typen mit Schweizer Wurzeln.


Radium Hot Springs - baufälliges La Siesta Motel "For Sale"


Radium Hot Springs - Haus von Woodcarver Rolf Heer

Am Kreisverkehr an der Haupstraße laufen ein paar Bighorns frei herum – wahrscheinlich Angestellte des Tourist Office. Auf dem Weiterweg in den Ort laufen uns auch ein paar Rehe über den Weg, und im Tal des Columbia River – der, der bei Astoria, OR in den Pazifik fließt – soll sich aktuell ein Schwarzbär tummeln.

Im Ort haben wir nach einer kurzen Orientierungsphase das CasaVino gefunden. Das Lokal hat eine äußerst ansprechende moderne Einrichtung. Es ist wohl mehr auf Weinverkostung mit kleinen Gerichten ausgerichtet. Wir nehmen auf Anraten der Kellnerin einen sehr guten Pinot Gris und teilen uns eine Tapas-Platte. Danach gibt es noch einen phänomenalen Nachtisch, nämlich eine Panna Cotta bzw. einen Frozen Cheesecake – klingt zwar banal, war aber ganz hervorragend zubereitet. Insgesamt ein Juwel in der Pampa.


Radium Hot Springs - CasaVino, Tapas-Platte


Radium Hot Springs - CasaVino, Panna Cotta und Frozen Cheesecake

Zurück gehen wir wieder zu Fuß an den inzwischen auf die andere Straßenseite gewechselten Bighorns vorbei zu unserem Motel und beschäftigen uns noch ein wenig PC und TV.


Radium Hot Springs - Bighorns am Kreisverkehr


Radium Hot Springs - Sonnenuntergangsstimmung

260 km, 3:43 Stunden
Gruß
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sil1969

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #25 am: 20.08.2016, 20:58 Uhr »
Vor 4 Jahren waren wir auch im Crescent Motel und die Bighorns sind damals schon auf der Straße herumgelaufen.  :D
LG Silvia

U2LS

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #26 am: 21.08.2016, 08:57 Uhr »
Hoffentlich wird das Wetter insgesamt noch besser!

Kulinarisch gab es ja scheinbar nichts zu meckern  :wink:
Gruß
Lothar

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mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #27 am: 21.08.2016, 10:28 Uhr »
Hoffentlich wird das Wetter insgesamt noch besser!
siehe Titel: "... manchmal Sonne"

Kulinarisch gab es ja scheinbar nichts zu meckern  :wink:
Auch da gab es natürlich nicht nur Highlights - aber ich würde mal sagen die Qualität war insgesamt deutlich umgekehrt proportional zum Wetter
Gruß
mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #28 am: 21.08.2016, 19:11 Uhr »
6. Tag Donnerstag 03.09.2015: Radium Hot Springs – Johnston Canyon

Heute haben wir phänomenal gut geschlafen, sind aber dennoch früh wach. Da es hier kein Frühstück gibt, verköstigen wir uns im Zimmer mit Banane, Keksen und Kaffee aus der Maschine.

Zunächst fahren wir in den Ort zum kleinen Supermarkt, um – ziemlich teure – Lebensmittel zu kaufen. Außerdem erwerben wir ein Bärenspray. Anschließend geht es zur Tankstelle ein paar Meter weiter, wo Marianne sich noch einen Kaffee besorgt.

Den ersten Halt legen wir schon am Ortsausgang von Radium Hot Springs ein, um einen kurzen Blick auf die dortige Schlucht – den Sinclair Canyon – zu werfen. Dann fahren wir in den Kootenay NP, wo nach nicht allzu langer Strecke der Olive Lake neben der Straße zu erreichen ist. Der Weg kurze ist ganz hübsch, der See soll angeblich äußerst fischreich sein, wir bekommen aber keinen einzigen zu sehen. Auch der Ranger, der als wir zurück zum Auto kommen gerade die Mülleimer leert, hat keine plausible Erläuterung für uns.


Sinclair Canyon bei Radium Hot Springs


Sinclair Canyon - Blick auf die Berge bei Radium Hot Springs


Olive Lake

Nach nicht allzu langer Fahrt kommen wir zum Kootenay Valley Viewpoint, wo wir amerikanische Touristen treffen, die mit Zelt unterwegs sind und nach ihren Schilderungen ziemlich kalte Nächte verbracht haben. Die Sicht am Viewpoint ist leider ziemlich eingeschränkt. Es schließt sich eine schier endlose Fahrt an zunächst am Fluß entlang und durch Wald. Es ist zwar trocken, aber Berge sind total eingehüllt (falls denn welche da sind – nur manchmal kann man sie erahnen).


Kootenay River

Unterwegs wollten wir die Numa Falls besuchen, aber der Weg ist wegen Reparaturmaßnahmen gesperrt. Nach einem kurzen Blick auf den Fluß fahren wir daher weiter zum Parkplatz zu den Paint Pots, wo ziemlich viel Betrieb herrscht. Wir gehen den kurzen Weg zu den ockerfarbenen Böden, die in früheren Zeiten als Farbenmaterial verwendet wurden. Es ist zwar kalt, aber immerhin einigermaßen schön.


Kootenay NP - Pilz auf dem Weg zu den Paint Pots


Paint Pots


Kootenay NP - altes Gerät bei den Paint Pots


Kootenay NP - Paint Pots

Wenige km weiter ist dann der Marble Canyon zu besichtigen. Ein gut ausgebauter Weg zieht sich am Bach entlang, in dem sich weißlich-blaues Gletscherwasser durch die Felsen gräbt. Hier ist es jetzt wirklich schön, sowohl das Wetter als auch der Canyon. Nur hat sich das wohl auch herumgesprochen, denn es sind ziemlich viele Leute unterwegs – unter anderem ein asiatisches Pärchen, das eine halbe Stunde am Bachufer herumturnt, um die nach seiner Ansicht richtigen Fotoposen einzunehmen. Begrenzt wird das Areal um den Marble Canyon übrigens von einem ausgedehnten Waldbrandgebiet.


Kootenay River bei Marble Canyon


Kootenay NP - Marble Canyon


Kootenay NP - Marble Canyon


Kootenay NP - "Blätterteigfelsen" beim Marble Canyon


Kootenay NP - Marble Canyon


Kootenay NP - Squirrel am Marble Canyon

Durch Zufall entdecken wir bei der Weiterfahrt die Abzweigung zur Storm Mtn Lodge. Wir stellen das Auto am letzten erhältlichen Parkplatz ab und gehen in das urig hergerichtete Restaurant, wo wir nur fünf Minuten auf einen freien Tisch warten müssen. Das Essen übertrifft alle Erwartungen. Marianne ißt einen Sablefish auf Salat, ich einen Ziegenkäse ebenfalls auf Salat. Der Nachtisch am Nebentisch macht uns an – das müssen wir auch noch haben: je eine "Crisp", ein Soufflée mit Heidel-, Him- und Erdbeeren. Zum Trinken gibt es ein Grizzly Honey Wheat bzw. einen Cranberry/Pineapple-Saft mit Ginger Ale. Draußen vergnügen sich Kolibris an einem Futterplatz. Die hätte ich so weit im Norden nicht erwartet. Leider lassen sie sich nicht ganz leicht fotografieren.


Kooteney NP - Vorberge des umwölkten Stanley Peak


Kootenay NP - Storm Mountain Lodge


Grumpy Bear Honey Wheat


Storm Mountain Lodge - Kolibri


Storm Mountain Lodge - Kolibri

Gut gesättigt fahren wir weiter zur Johnston Canyon Lodge. Wir können zwar schon einchecken, bekommen aber noch keinen Zimmerschüssel. Trotz des Zeitverlusts von einer Stunde durch den Wechsel nach Alberta sind wir immer noch zu früh dran.

Wir vertreiben uns daher die Zeit mit einer Wanderung in den Johnston Canyon zu den Lower und Upper Falls. Das sind allerdings sozusagen nur die Eckpunkte. Davor und dazwischen gibt es dutzende weitere Wasserfälle. Der Weg ist schön, die Falls sind beeindruckend und das Wetter hält auch ganz gut. Den weiteren Weg zu den Ink Pots sparen wir uns dann aber, weil es dann wohl zu spät würde. Auch hier sind wir keineswegs alleine – im Gegenteil sind ganze Völkerwanderungen auf dem Weg unterwegs. Falls es hier Bären geben sollte, haben die sicher alle längst Reißaus genommen. Auf dem Rückweg gehen wir noch zum Fuß der Lower Falls, wo man sich durch einen Felsdurchschlupf bis unmittelbar ans Wasser begeben kann.


Johnston Canyon


Johnston Canyon - Lower Falls


Johnston Canyon


Johnston Canyon - das Treibholz zeigt, welche Wucht das Wasser hier entfalten kann


Johnston Canyon - Upper Falls

Bevor wir unseren Schlüssel holen haben wir dann noch einen Tisch im Restaurant reserviert, damit wir angesichts der Menschenmassen nicht verhungern müssen. Am Check-in Pavillon müssen wir noch ein wenig warten – der ist offenbar nach einem von Lust und Laune gesteuerten System für eine Weile geschlossen. Es dauert aber nicht lange und wir erhalten den Schlüssel zur Fireplace Cabin 28. Wir müssen ein Stückchen den Hang hochfahren und haben ein hübsches kleines Blockhaus mit Porch davor für uns alleine. Für die Erholungspause mit einem Apero-Bier aus dem Kofferraum ist es draußen allerdings zu frisch, so daß wir uns ins Innere verziehen.

Anschließend gehen wir zu Fuß den Hang hinunter zum Restaurant. Die Reservierung hat sich als überflüssig erwiesen – es ist fast leer. Offenbar meiden die Gäste warum auch immer diesen Ort. Das Essen ist zwar nichts besonderes, aber auch nicht schlecht. Wir bestellen eine "sizzling trout" mit Reis (ein Wechsel zu Fritten hätte die Fähigkeiten des Restaurants offenbar überfordert; er wurde uns jedenfalls verweigert, obwohl es auch Gerichte mit Fries gab). Die Forelle kam brutzelnd ("sizzling") im Pfanderl und die Beilagen (Reis, Gemüse) auf einem eigenen Teller. Dazu gönnten wir uns je ein Moosehead, nachdem es nur Standardbiere gab. Während wir essen, kommt ein sintflutartiger Wolkenbruchartiger vom Himmel. Viele Wanderer kommen auf ihrem Rückweg völlig durchnäßt und triefend vorbei – gut daß wir nicht zu den Ink Pots weitergelaufen sind.

Nach dem Essen ist es schon wieder trocken (von oben – unten stehen die Pfützen), so daß wir unbeschadet zurück zur Cabin laufen können. Dort gibt es nochmals ein Bier und ein wenig Reisenachbereitung am PC. Es gibt weder Internet noch Fernsehempfang, man könnte allenfalls Videofilme leihen, wonach uns aber nicht ist.


Johnston Canyon Lodge - Unser Cabin und unser Auto


Johnston Canyon Lodge - unser Cabin von innen

114 km, 1:56 Stunden
Gruß
mrh400

McC

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #29 am: 21.08.2016, 19:27 Uhr »
Zum futtern nicht in die Stormy Mountain Lodge? Dort war ich 3x hintereinander.... einen besseren Bison Burger habe ich seitdem nicht mehr bekommen, weder in Kanada, noch in USA.