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Autor Thema: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne  (Gelesen 40313 mal)

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McC

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #45 am: 23.08.2016, 21:13 Uhr »
So ein Wetter ist ärgerlich, aber nicht zu ändern. Da hatte ich auf meiner dreiwöchigen Reise entlang des Icefields Parkway richtig Glück. Halber Tag Regen und halber Tag Schneefall.... sonst fast nur Sonnenschein.

Peyto Lake habe ich 2x besucht und mit bisschen Schnee hat mir der Gletschersee am besten gefallen.... https://500px.com/photo/44699986/


mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #46 am: 24.08.2016, 09:14 Uhr »
echt schade, dass das Wetter nicht wirklich gut ist, aber dafür ist der RB mit den Fotos umso besser  :D
Danke für die Blumen  :oops: - ich hoffe, Du kannst auch ein paar Anregungen für Deine Tour mitnehmen, für die ich Dir besseres Wetter wünsche

...mit bisschen Schnee hat mir der Gletschersee am besten gefallen....
ein bißchen Schnee unten ist im Gegensatz zu Schnee von oben ja auch ein schöner Kontrast
Gruß
mrh400

Doreen & Andreas

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #47 am: 24.08.2016, 09:56 Uhr »
Ja, dieses Wetter kommt mir von unserer Westkanada-Tour her doch recht bekannt vor. Allerdings waren wir mit dem Wohnmobil unterwegs und haben an einigen Fotostops einfach gehalten, gekocht und gegessen, so daß das Wetter genug Zeit hatte, sich zu bessern. Hat doch erstaunlich oft geklappt und so haben wir doch auch einige sonnige Fotos, wenngleich nicht immer mit Berggipfeln. Diese Taktik hat übrigens auch bei den Spiraltunneln geklappt: nachdem die Nudeln fertig waren, hörten wir es tuten und konnten vor dem Essen noch den gigantischen Zug beobachten.
Am Lake Louise hatten wir das gleiche Pech wie Ihr und haben den Victoria Glacier kaum bzw. gar nicht gesehen. Das Fairmont aus der Nähe ist tatsächlich nicht der Brüller, aber wenn man ein Stück am See entlanggeht und so auch dem Touristenrummel entkommt, fügt es sich aus der Entfernung ganz nett in das Naturensemble ein. Besonders der Blick vom Wanderweg Richtung Lake Agnes Teehouse ist toll.
Und den supertollen Moraine Lake haben wir auch nur verregnet und vernebelt gesehen.
Nichts desto Trotz zeigst Du uns hier spektakuläre Bilder, vor allem die Spiegelungen auf dem glatten Wasser sind grandios. Und das weckt einerseits schöne Erinnerungen, andererseits aber auch wieder gewaltig das Fernweh...
Viele Grüße,
Andreas
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ilnyc

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #48 am: 24.08.2016, 11:47 Uhr »
Auf die übliche Frage, für wieviel ich denn tanken will, pflanze ich die Verkäuferin und nenne einen Betrag von 65,38$.

 :lol: :lol: :lol:
Köstlich. So ein Betrag wird ihr sicher nicht oft genannt.

Ansonsten fällt es schwer, was zu kommentieren, ohne das Wetter anzusprechen.  :roll:

Mig

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #49 am: 24.08.2016, 16:04 Uhr »
Zitat von: mrh400
Danke für die Blumen  :oops: - ich hoffe, Du kannst auch ein paar Anregungen für Deine Tour mitnehmen, für die ich Dir besseres Wetter wünsche

auf jeden Fall! außerdem steigt die Vorfreude so enorm!
wir waren ja auch schonmal in der Gegend, aber trotzdem habe ich nach den Jahren auch schon so einiges vergessen und alles haben wir damals ja auch nicht sehen können  8)

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #50 am: 24.08.2016, 18:56 Uhr »
9. Tag Sonntag 06.09.2015: Johnston Canyon - Jasper

In der Nacht prasselte ständig der Regen aufs Dach, um uns wach zu halten, und es gab immer wieder platschende Geräusche, so daß ich rätsle, wer oder was da draußen rumtapst.

Um 07:00 Uhr stehen wir auf. Draußen liegt Schnee, was auch die platschenden Geräusche erklärt – das waren Schneebatzen, die von den Zweigen der Bäume aufs Dach gefallen sind. Wieder einmal frühstücken wir im Zimmer mit Kaffee, Banane und Joghurt.


Johnston Canyon Lodge - Schnee auf den Dächern

Kurz nach 08:00 Uhr starten wir und fahren wieder einmal die Bow Valley Road ohne Aussicht nach Norden. Schon wieder zeigt der Bordcomputer schwachen Luftdruck an, so daß wir die uns schon bekannte Tankstelle an der Castle Junction aufsuchen. Diesmal orientiere ich mich an der Druckanzeige im Display des Bordcomputers, das aber nur mit Verzögerung reagiert und den neuen Wert anzeigt. Mit einiger Pfriemelei haben aber alle vier Reifen den gleichen, diesmal etwas deutlicher über dem vom BC gewünschten Druck.

In Lake Louise machen wir kurz Halt am Visitor Center, um uns über etwaige Straßenbehinderungen zu erkundigen. Aber auch hier ist noch alles geschlossen und die Ausdrucke in den Fenstern sind alles andere als aktuell. Wir fahren daher weiter und hoffen auf Auskunft am Parkeingang – aber die dortige Rangerin weiß von nichts in Bezug auf Straßenzustand. Immerhin meint sie tröstend, wenn es größere Behinderungen gäbe, hätte sie ja wahrscheinlich davon gehört …

Wir fahren somit den Icefield Parkway wechselnd durch Schneefall und Regen mit vielen kurzen Stops – mal mit Aussteigen und mal ohne.

Am Herbert Lake gehen wir den kurzen Weg hinunter. Der ist bei schönem Wetter wahrscheinlich wirklich traumhaft. Auf den Hector Lake schauen wir nur von oben – hier schimmert sogar etwas vom blauen Himmel durch.

^
Herbert Lake


Hector Lake

Auf der Weiterfahrt haben wir ab und zu Blick auf die Berge und das Flußbett. Den Bow Lake mit seiner offenbar schönen grünen Farbe können wir durch dichtes Schneetreiben erahnen.


Bow Lake

Der eigentliche Höhepunkt des ersten Teilstücks soll aber der Blick auf den Peyto Lake sein. Am Parkplatz schneit es und auf den Bäumen hat der schwere nasse Schnee dicke Polster angehäuft. Wir gehen trotzdem zum Aussichtspunkt – schließlich wissen wir nicht, ob und wann wir nochmals herkommen. Wir ziehen die Wanderschuhe an, um wenigstens ein bißchen Griff zu haben, und kämpfen uns am Rand des schneebedeckten, rutschigen und stellenweise auch steilen Wegs nach oben. Es geht durch einen richtigen Märchen-Winter-Weihnachtswald. Oben sieht man natürlich nichts (wir wurden auch von entgegenrutschenden Touristen mit "don't expect too much" vorgewarnt) – außer einem putzigen kleinen Schneemann auf der Aussichtsplattform. Hinunter gehen wir auf der Straße, wo sich der Schnee auf dem Teer noch nicht gehalten hat. Das ist zwar etwas weiter, aber gemütlicher.


Icefield Parkway


Da soll der Peyto Lake liegen


Schneemännchen an der Aussichtsplattform zum Peyto Lake


Märchenwinterweihnachtswald

Beim ersten der Waterfowl Lakes gehen wir wieder ans Ufer und bewundern den Schilfgürtel. Der Nebel hängt hier besonders niedrig über dem See. Beim zweiten See stoppen wir nur kurz an der Straße. Anschließend gehen wir den kurzen Weg zum Mistaya Canyon, wo sich der Bach tief ins Gestein gegraben hat. Oberhalb des Wasserfalls kann man direkt ans Ufer gehen und man realisiert, mit welcher Wucht das Wasser an einem vorbeischießt.


Waterfowl Lake


Mistaya Canyon


Mistaya Canyon

Auf der weiteren Strecke fahren wir am flachen Ufer des Mistaya River entlang bis zum Saskatchewan Crossing. Dort erkundigen wir uns nach dem Restaurant, das aber noch nicht geöffnet hat. Außerdem gibt es kein "ordentliches" Menu, sondern nur ein Buffet, was wir eigentlich nicht mögen. Da können wir auch gleich im Self-Service bleiben, was wir auch tun. Marianne ißt eine Tomatensuppe, ich ein Chili con Carne. Außerdem gibt es ein Tuna Sandwich (ein weiteres haben wir als Vorrat mitgenommen) und einen Carrot Cake. Dazu trinken wir ganz amerikanisch einen Kaffee.

Die Weiterfahrt führt uns zunächst an den flachen Ufern des North Saskatchewan River entlang. Dann geht es kräftig bergauf. Nach einer richtigen großen 180°-Kehre halten wir am Aussichtsparkplatz zu den Bridal Veil Falls (deren es auf dem nordamerikanischen Subkontinent sicher mehrere Dutzend gibt). Wenn nicht immer irgendwelche Bäume im Weg wären, wäre der Blick auch ganz gut. Zum hinuntergehen haben wir keine Lust, denn es steht ja noch ein Höhepunkt bevor.


N Saskatchewan River


Bridal Veil Falls am Icefield Parkway

Zehn Kilometer weiter sind wir am Columbia Icefield Centre. Wir parken nicht auf den Massenparkplätzen sondern auf einem Schotterplatz zu Beginn des Forefield Trail. Den gehen wir über die Moräne in der Erwartung, eine Abkürzung zum Icefield zu nehmen. Zumindest bewegen wir uns einmal nicht nur auf der Ebene, sondern es geht zunächst bergauf und über einen Bach, wo ich auf einer nassen Bretterbrücke fast ausgerutscht bin, bis wir einen besseren Übergang gefunden haben. Dann müssen wir aber wieder bergab zum nächsten Parkplatz und erst von dort hinauf zur eigentlichen Moräne, wo man einen schönen Blick auf das gigantische Eisfeld hat, dessen Dimensionen  aber z.T. nur zu erahnen sind.

Wir können die Spezialbusse sehen, mit denen man sich auf das Gletschereis kutschieren lassen kann und sehen aus der Ferne die entsprechenden Touristengruppen. Für Flachlandtiroler mag das ein Erlebnis sein. Wenn man regelmäßig in den Alpen unterwegs ist, kommt einem das eher albern vor. An einigen Stellen sieht man gewaltige Eisabbrüche, die offenkundig machen, daß unter einer dicken Schotterschicht eine ganze Menge Eis verborgen ist. Nach dem Runterweg nehmen wir nicht mehr den Weg über die vordere Moräne sondern gehen auf der Verbindungsstraße zu unserem Parkplatz.

Interessant sind die Markierungen entlang der Straße, die die Ausdehnung des Gletschers in früheren Jahren anzeigen. Da der hintere Parkplatz voll ist und auch die Straße über weite Strecken zugeparkt ist, hat sich die Wahl des vorderen Parkplatzes nicht allzu sehr wegverlängermd ausgewirkt.


Columbia Icefield - Athabasca Glacier


Athabasca Glacier - Forefield Trail


Columbia Icefield - Athabasca Glacier


Columbia Icefield - Gletschereis unter Geröll


Columbia Icefield - bis hierher ging der Gletscher im Jahr 1908

Auf der weiteren Strecke hagelt es nochmals Wasserfälle. Die Tangle Falls liegen direkt an der Straße und verlocken somit ganze Horden von Asiaten, die sich gegenseitig und auch selfie-stickig fotografieren. Es folgen die Sunwapta Falls, die man auf einer Brücke überqueren kann, und schließlich die Athabasca Falls – auch hier kann man die Seite des Flusses wechseln. Unser Waterfall-Bedarf ist jedenfalls für einige Zeit gedeckt.


Tangle Falls


Sunwapta Falls


Athabasca River


Athabasca Falls

In Jasper haben wir mit der Bear Hill Lodge einen tollen Griff getan. Wir haben in einem der Cabins ein schönes großes Zimmer mit Fireplace (den wir allerdings nicht benutzen, da er "echtes" Einschüren mit Holz erfordert) und auch wieder Internet. Auch der Ort selbst gefällt uns gut – er hat ein richtiges Zentrum, wo man auch spazierengehen kann. Wir haben die drei von der Lodge empfohlenen Restaurants beäugt und verworfen und sind statt dessen in ein viertes gegangen (wo das empfohlene "Downstream" im Keller lag, sind wir hoch ins Fiddle River Restaurant und hatten einen schönen Ausblick). Wir essen eine ausnahmsweise angeblich einheimische (gute) Trout und anschließend eine (eher enttäuschende) Crisp. Dazu gibt es ein Bier.


Bear Hill Lodge - Zimmer


Jasper - Visitor Center


Jasper - Totem Pole am Bahnhof


Jasper - altes Feuerwehrhaus

Zurück im Zimmer korrespondieren wir mit Mariannes Bruder und diskutieren über Geschäftliches.

277 km, 4:21 Stunden
Gruß
mrh400

McC

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #51 am: 24.08.2016, 19:21 Uhr »
Den Ice Walk auf dem Columbia Icefield fand ich ganz nett... lohnt sich definitiv. Und der Blick in eine tiefe blaue Gletscherspalte ist betörend schön. Aber es sind schon einige Touris darin ums Leben gekommen.

http://www.icewalks.com/



Die Sicht am Peyto Lake schaut ja übel aus... hier noch mal, wie es unter bewölktem Himmel aussieht. :wink:


Die Athabasca Falls fand ich ich jetzt nicht so spannend.


Herbert Lake, wenn es nicht schneit  :wink:

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #52 am: 25.08.2016, 09:17 Uhr »
Und der Blick in eine tiefe blaue Gletscherspalte ist betörend schön.
Gletscherspalten schaue ich mir lieber aus gebührender Entfernung an  :wink: - dazu muß ich aber nicht nach Kanada
Gruß
mrh400

McC

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ilnyc

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #54 am: 25.08.2016, 11:15 Uhr »
Mittlerweile ahne ich, weshalb Du die Fotos bis vor kurzem noch nicht alle gesichtet hattest.

Das Wetter ist echt gruselig.

sil1969

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #55 am: 25.08.2016, 13:09 Uhr »
Wir hatten auf dem Icefields Parkway ja auch nicht das beste Wetter....aber das übertrifft ja alles.

In der Bear Hill Lodge hatten wir auch übernachtet. Hattet Ihr Frühstück? Gab es noch die leckeren Muffins?
LG Silvia

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #56 am: 25.08.2016, 16:38 Uhr »
Die Fußfaulen fahren ja lieber mit den Transporten und stapfen ein wenig im Schnee.
Das war der eigentliche Grund meines mäkelns

Mittlerweile ahne ich, weshalb Du die Fotos bis vor kurzem noch nicht alle gesichtet hattest.

Das Wetter ist echt gruselig.
Abwarten, es kommen schon noch ein paar Schönwetterfotos

In der Bear Hill Lodge hatten wir auch übernachtet. Hattet Ihr Frühstück? Gab es noch die leckeren Muffins?
Das war übrigens ein Tip von meinem Sohn. Zum Frühstück siehe nächster Tag :wink:.
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #57 am: 25.08.2016, 16:44 Uhr »
10. Tag Montag 07.09.2015: Jasper und Umgebung

Wir haben lange geschlafen und stehen spät auf. Im Frühstücksraum kann man ein feines Continental Breakfast zu sich nehmen. Es gibt u.a. frischen Obstsalat, gute Croissants, noch bessere Muffins und einen guten Kaffee.

Es ist wieder einmal stark bewölkt und kühl, aber – wenigstens im Moment – trocken. Wir begeben uns auf die Fahrt zum Maligne Lake. Da wir am heutigen Feiertag (heute ist kanadischer Labour Day) keine Parkplatzprobleme bekommen wollen und der Verkehr auch recht heftig ist, fahren wir zunächst am Maligne Canyon vorbei und direkt zum See, um oben noch Platz zu bekommen. Die Fahrt auf einem schmalen Sträßchen führt mitten durch ein Waldbrandgebiet.


Maligne Lake Road


Maligne Lake Road

Einen kurzen Stop machen wir unterwegs aber dann doch, nämlich am Mineral Lake. Dieser See hat keinen Abfluß, sondern versickert im Gelände. Von einem Parkplatz am Beginn des Sees hat man einen schönen Blick auf den See, der allerdings offenbar Niedrigwasser hat, und auf die Berge unter dichten Wolken.


Medicine Lake

Am Maligne Lake fahren wir zum allerhintersten und damit falschen Parkplatz (der übrigens alles andere als voll ist). Wir lassen das Auto aber stehen und laufen über eine Brücke zurück zum Visitor Center und zum Startpunkt der Mary Schaeffer Loop. Gleich zu Beginn des Wegs treffen wir auf eine Grouse – eine Art Rebhuhn. Der weitere Weg führt zunächst am See entlang, dann zurück durch den moos- und pilzreichen Wald.


Maligne Lake


Maligne Lake


Grouse am Anfang der Mary Schaeffer Loop


Maligne Lake


Flechten an der Mary Schaeffer Loop


Pilz an der Mary Schaeffer Loop


noch'n Pilz


Hochmoor am Ende der Mary Schaeffer Loop

Auf dem See herrscht reger Betrieb von Kanufahrern und vor allem von den Ausflugsbooten, die die Leute bis zur Spirit Island bringen, einem der berühmtesten Fotomotive des Jasper NP. Wir können uns nicht vorstellen, daß die Tour von 90 Minuten über den See bei tief hängenden Wolken wirklich etwas bringt, und verzichten deshalb auf die Ausgabe von 67 CAD pro Kopf für ein zweifelhaftes Unterfangen.

Statt dessen treten wir die Rückfahrt an und suchen uns an der Straße oberhalb des Mineral Lake einen Parkplatz, wo wir das mitgenommene Sandwich von gestern vertilgen. Interessant sind die Wasserrinnen in dem flachen und schlickartigen Untergrund des Sees.


Medicine Lake

Dann geht es weiter zum Maligne Canyon. Der Parkplatz ist riesig und gut gefüllt. Hier herrscht insgesamt ein reger Betrieb mit vielen Leuten. Wir gehen los, um die Felsschlucht anzuschauen, in die sich der Bach gegraben hat. Wir gehen allerdings nicht den gesamten Weg, sondern nur bis zur dritten Brücke. Aber auch das genügt für einen guten Eindruck.


Maligne Canyon


Maligne Canyon


Maligne Canyon


Maligne Canyon

Wir wollen heute nämlich noch ein anderes Ziel besuchen, und zwar den Edith Cavell Mtn. Der Berg ist warum auch immer nach einer im ersten Weltkrieg in Belgien tätigen britischen Krankenschwester benannt, die als Kriegsverbrecherin von den Deutschen hingerichtet wurde (sie hatte verwundeten "feindlichen" Soldaten die Flucht ermöglicht).

Der Weg dorthin führt über eine richtig schöne steile Bergstraße. Das allerletzte Stück ist offenbar durch Wildwasser geschädigt und man muß eine kurze Schotterpassage queren. Vom Parkplatz führt ein kurzer ansteigender Weg zu einem Aussichtspunkt mit phänomenalem Blick auf die grandiosen Gletscher und einen kleinen Gletschersee. Eine interessante Tafel informiert über einen gewaltigen Gletscherabbruch aus der jüngeren Vergangenheit (2012) und seine Folgen (vgl. Beschreibung am dritten Bild unten). Der Weg zum Gletschersee ist gesperrt, weil offenbar die Gefahr besteht, daß weitere Bruchstücke herunterkommen.


Blick von der Mt Edith Cavell Road


Mt Edith Cavell - Angel Glacier


Mt Edith Cavell - unten der Cavell Glacier mit dem Cavell Pond; oben etwa zu Beginn des rechten Bilddrittels sind neben dem Ausläufer des Angel Glacier die Reste des Ghost Glacier, von dem 2012 ein großer Teil heruntergebrochen ist


Mt Edith Cavell - Angel Glacier

Schließlich fahren wir zurück nach Jasper, wo wir tanken und unseren Biervorrat wieder auffüllen. In der Lodge schließt sich eine kurze Pause an, bevor wir uns wiederum zu Fuß auf Restaurantsuche begeben. Nach ausgiebiger Lektüre vieler Speisekarten sind wir im Caruso gelandet, das sinnigerweise von Griechen geführt wird. Wir essen zunächst jedoch weder italienisch noch griechisch, sondern jeder ein Prime Rib mit gutem Bier (aber leider ohne Horseshoe Raddish). Nachdem wir mitbekommen haben, daß die neben der Bar sitzende Chefin selbst Baklavas bäckt, lassen wir uns das nicht entgehen und probieren sie aus – zu unserer vollsten Zufriedenheit.


"Old Man Mountain" bei Jasper

Anschließend bummeln wir noch ein wenig durch den Ort und lassen uns in der Lodge am PC zu einem Zimmerbier nieder.

162 km, 3:24 Stunden
Gruß
mrh400

Schneewie

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #58 am: 26.08.2016, 09:06 Uhr »
Mt. Edith Cavell Road - wieviel Zeit sollte ich da einplanen? Steht auch auf meiner Liste, aber noch mit Fragezeichen.

Danke.
Gruß Gabriele

mrh400

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Re: Spätsommer in Kanada: Regen, Schnee und ... manchmal Sonne
« Antwort #59 am: 26.08.2016, 09:40 Uhr »
Mt. Edith Cavell Road - wieviel Zeit sollte ich da einplanen?
Laut Navi-Track:
nördliche Abzweigung Icefield Parkway (93) und 93A (hier) 14:46 Uhr
Ankunft Parkplatz 15:17
Abfahrt Parkplatz 16:05
Abzweigung 93A und Icefield Parkway 16:33

=> Fahrzeit je ca. 1/2 Stunde ab dem Icefield Parkway; oben sind wir nur bis zu dem Aussichtspunkt gelaufen und haben uns dort gute 20 Minuuten aufgehalten. Bei schönerem Wetter kann man da aber auch verschiedene Wanderungen von kurz bis lang unternehmen - nur zum Gletschersee darf man nicht mehr und manche Ecken können wegen Bärenaktivität gesperrt sein.
Gruß
mrh400