In Bishop fuhren wir zum Paiute Palace Casino, wo Mittags ein Powwow beginnen sollte. Den Termin dafür bekam ich erst zwei Tage vor unserer Reise. Wir waren beide total gespannt auf das Fest. Wir hatten zuerst Schwierigkeiten das Powwow Gelände zu finden, da wie fast immer bei Veranstaltungen der Indianer nix ausgeschildert war. Wir gingen dann einfach in die Ecke, wo am meisten Trubel war.
Wir bekamen 1A Sitzplätze in der ersten Reihe, nur leider auf der Ostseite des Powwow Geländes, was bedeutet, dass wir spätestens in zwei Stunden die Sonne im Gegenlicht haben. Egal wir blieben erst einmal dort und aßen Mittag aus der Kühlbox.
Foto - die Prayer sammeln Spendengelder
Toni brachte unsere 10,-$ Spende zu den Betern. Sein Shirt passte rein zufällig zur Veranstaltung.
Ja mit 12.00Uhr Start Powwow konnten wir vergessen, wobei wir hatten es eh nicht eilig. Um 13.00Uhr eröffneten die Prayer den spirituellen Teil des Powwows. Die Prayer durften während des Betens nicht fotografiert werden.
Nach den Prayern folgte diese ältere Paiute die in der Sprache des Paiute Volkes eine Rede hielt und sang. Wir verstanden nicht ein Wort, waren aber dennoch bewegt.
Am Ende des spirituellen Teils, wurde an die Ahnen und die Verstorbenen des letzten Jahres erinnert. Es wurde aufgerufen die Tradition zu wahren und die Finger von den Drogen zu lassen. Foto - Grand Entree
Gegen 14.30 Uhr begann dann der eigentliche Powwow mit dem Grand Entree. Alle Tänzer, die am Wettbewerb teilnahmen, marschierten in die Arena.
Ich warte, wie bei jedem Powwow, auf die älteren Herren. Ich mag ihre markanten Gesichter, die Geschichten erzählen.
Die Dame von Welt trägt Hut.
Diese Kleine fand ich zum Knuddeln. Sie spielte regelrecht mit meiner Kamera.
Der Grand Entree ging über in den Vogelstimmen Tanz. Die Flöte, welche Vogelstimmen imitierte, durften nur Native spielen, die jemanden aus der Familie verloren haben. Hier kam dann die Durchsage, dass ab jetzt das Fotografieren aus Respekt an die Toten einzustellen ist und sich alle zu erheben haben. Wir fanden es gut, dass der Moderator bescheid sagte, denn so konnten wir nix verkehrt machen. Danach konnten wir dann Bilder machen bis die Kameras rauchten.
Den Tanzwettbewerb eröffneten die Kleinen ohne Wertung. Sie hatten auf jeden Fall ihren Spaß und wir Zuschauer sowieso.
Die Süße, hier im Bild, musste mit der einen Hand ihren Rock festhalten, weil er viel zu groß war. Dann hatte sie Probleme mit den Schuhen, denn die entwickelten auf Grund ihrer Größe ein Eigenleben, so dass die Lütte, eher durch die Gegend stolperte, statt zu tanzen.
Jo und wer getragen wird und pennt, zählt trotzdem als teilgenommen.
Dann kamen die Mädchen dran. Es tanzten immer 5 - 6 Teilnehmer gleichzeitig. Anschließend wurde sofort verkündet, wer in die Endrunde weiter kommt.
Als Snack zum Nachmittag holte Toni uns einen Funnel Cake mit Erdbeeren, Puderzucker und Sahne. Eigentlich wusste ich vom Florida State Fair, dass dieses Zeug die Därme verkleistert und es einem nach dem Verzehr mies geht. Wir haben einen Teil gegessen und den Rest entsorgt. Ich sag euch, nie wieder. Die hatten richtig süßen Erdbeerkleister plus dick Puderzucker drauf gemacht. Da wirst du zum Wiederkäuer.
Auch die älteren Mädels beeindruckten wieder.
Das Bild fand ich Klasse, Tradition und Moderne. Er filmte Mutti beim Dancing.
Wie gesagt, wir hatten einen Sitzplatz im Osten. Irgendwann wurde es mir zu blöd mit der Sonne und ich wechselte auf die Westseite, hatte dort aber nur einen Stehplatz, aber dafür die Sonne im Rücken. Ab und an pflanzte ich mich ins Gras um meinen müden Knochen eine Pause zu gönnen.
Als dieses Mädel tanzte, standen die Jungen Männer in meiner Nähe Schlange um zuzuschauen. Sie machten Fotos mit ihren Kameras und Handys. Keine Ahnung, ob sie ein Star war oder die Jungs sie einfach nur hübsch fanden.
Jo und dann das absolute Highlight eines jeden Powwows, die jungen Männer. Ihre Tänze erzählen kleine Geschichten.
Ich war ja nun schon Gast bei einigen Powwows, aber ich entdecke immer wieder, für mich neue Traditionelle Kleidung. Einen Kopfschmuck in dieser Art kannte ich auch noch nicht.
Bishop liegt abseits von größeren Orten. Die Wirtschaft war schlecht, die Leute konnten sich das Reisen nicht leisten. Da kam man auf die Idee, einmal im Jahr ein Fest zu feiern, wo sich alle Familien treffen um den Verstorbenen zu gedenken, die Traditionen zu wahren und natürlich um zu feiern. Ja und jetzt findet seit über dreißig Jahren immer am letzten Wochenende im September in Bishop der Paiute Pabanamanina Gathering & PowWow statt.
Nach 17.00Uhr konnten wir nicht mehr und verließen die Veranstaltung. Es war toll, aber nun hatten wir genug. Der Powwow ging noch bis in die späten Abendstunden. Wir hatten später überlegt noch einmal hin zu fahren, aber wir waren einfach zu müde. Außerdem, hatten wir noch gar nicht in unserem Motel, dem Super8 Bishop eingecheckt, wo wir ein Zimmer für die nächsten beiden Nächte, für je 59,76€ reserviert hatten.
Es war eine tolle Veranstaltung. Die Kulisse eine der besten, die ich bei einem Powwow erlebt habe. Danke an die Paiute, dass wir bei euch sein durften.
Zum Abendbrot gab es wieder warmes Hähnchen und Kartoffelsalat von Vons. Gegessen haben wir auf dem Zimmer im Hotel. 20.45Uhr knipsten wir das Licht aus und gingen ins Reich der Träume. Gute Nacht.
Hier ein Video vom Grand Entree