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Autor Thema: Stan und Olli, die Anti Shutdown Tour - Südwesten USA Herbst 2013  (Gelesen 31519 mal)

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suzemir

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02.10.2013 - 6.Tag Danger Cave, Jukebox Cave
« Antwort #30 am: 21.12.2013, 10:52 Uhr »
Oh die Nacht war Schiet, hab beschissen geschlafen. Ich setzte mich früh an den Laptop und grübelte, wie wir am besten mit dem Shutdown leben können. Normal wollten wir Übermorgen Abend in Yellowstone West ankommen, aber das war ja nun Blödsinn. Toni der inzwischen auch wach war, sagte ich, dass es keinen Sinn macht, jetzt noch weiter nach Norden zu fahren, denn da gibt es nix, was sich zu dieser Jahreszeit lohnt. Mist, hätten wir einen Tag eher von dem Shutdown erfahren, wären wir gar nicht erst hier her gefahren. Egal kann man jetzt eh nicht mehr ändern.
Wir telefonierten mit Martina, die sich Sorgen machte, dass ich mit der Situation nicht klar kommen würde. Nöö nöö ich habe mir geschworen einen tollen Urlaub mit Toni zu haben und ich werde mir den von einem Shutdown nicht versauen lassen.
Wir hatten da ja noch einen Termin in Albuquerque, am zweiten Wochenende unserer Reise. Ich checkte das Wetter um uns und stellte fest, dass in Albuquerque dieses Wochenende Sonne pur und kein Wind sein soll. Laut Trend würde die Woche darauf ein kleines Sturmtief dort verrückt spielen und wer weiß wie es dann am Wochenende aussieht. Der Termin war kein Problem und ließ sich um eine Woche vorverlegen. Hmmm...wer weiß wofür so ein Shutdown gut ist. Ich buchte sofort ein Zimmer für zwei Nächte in Albuquerque und stornierte die fürs Wochenende darauf. Jo dann guckte ich noch, wie wir relativ gesittet innerhalb von drei Tagen nach Albuquerque kommen und buchte gleich noch ´ne Bude in Green River für heute Nacht.
So nun aber los, denn wir hatten heute insgesamt 720 Kilometer vor uns. Erstes Ziel war die Jukebox Cave, nahe West Wendover in Utah.


Die Danger und Jukebox Cave sind in Besitz der Utah State Parks, aber kein offizieller State Park, selbst wenn ein Schild im Inneren der Jukebox Höhle etwas anderes sagt. Die Höhlen befinden sich gleich außerhalb von West Wendover. Die Höhlen sind einfach zu erreichen, man kommt aber nicht rein. Einmal im Jahr soll es möglich sein, die Höhlen zu besichtigen. An Hand von Schautafeln und Fotos im Bereich der Jukebox Höhle bekommt man trotzdem Informationen über die Höhlen.
In den Höhlen haben vor 11000 Jahren Menschen gelebt. Dank der extremen Trockenheit in den Höhlen sind Spuren der ehemaligen Bewohner bestens erhalten. So fanden die Forscher Leder, Pfeilspitzen, Knochen von Tieren, Seile, Pflanzenteile und Insekten. An den Wänden sind besterhaltene Pictographen zu sehen.
Die Gitter sind nicht ohne Grund vorhanden, denn auch hier haben Spinner in der Vergangenheit den Eingang mit Farbe beschmiert.


Bei der Danger Cave, in die man nur auf allen Vieren rein kommt, waren wir nicht, da auch sie verschlossen ist. Wir fanden es hier trotzdem sehr interessant. Wer mag, nur zu, der Besuch lässt sich wunderbar mit dem der Bonneville Salt Flats verbinden, auf die man von der Höhle eh schon blickt.

suzemir

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02.10.2013 - 6.Tag Bonneville Salt Flats Recreation Area
« Antwort #31 am: 21.12.2013, 10:53 Uhr »
Wenn man in der Gegend ist, besucht man natürlich auch das Bonneville Salt Flats Recreation Area. Ich war ja schon zweimal mit Martina hier, aber erstens hatte ich Lust und zweitens wollte auch Toni da mal hin.


Auf der Teerstraße dahin standen einige Fahrzeuge. Niemand traute sich auf den Salzsee. Die guckten uns blöd an, als wir an denen vorbei, einfach auf den See fuhren. Die Oberfläche war dieses mal ganz anders, als bei den anderen beiden Besuchen. Es muss in den letzten Tagen geregnet haben, denn die oberen Zentimeter waren zum Teil Salzmatsch. Das Salz klebte auch nicht an den Reifen und Schuhen.


Wir haben hier auf dem See erst einmal lecker Frühstück gegessen. Salz für die Frühstückseier hatten wir ja genug.


Wir haben dann noch etwas gespielt und sind mit dem Auto enge Kreise, mit ordentlich Gas in der Salzpampe gefahren. Oha das Zeug spritzte bis aufs Dach. Es trocknete sofort zu einer harten Kruste. Beim Aussteigen habe ich mir am Salz, was am Holm der Karre backte, die Wade zerschrammt. Wir fragten uns, wer wohl die Dreckskarre wieder sauber macht.
Nach einer Stunde auf dem Spielplatz hauten wir ab. Einen Besuch des Bonneville Salt Flats Recreation Area können wir wieder nur empfehlen. Und ja, traut euch ruhig auf den See, ist nicht verboten.

suzemir

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02.10.2013 - 6.Tag Stansbury Island Salt Flats
« Antwort #32 am: 21.12.2013, 10:54 Uhr »
Die Stansbury Island Salt Flats kannte ich auch schon. Mir hat es schon damals dort für einen Fotostopp gut gefallen. Nun wollte ich Toni zeigen, wie hier Salz gewonnen wird. Foto - Stansbury Island


Die Road im Bereich der Stansbury Island Salt Flats hat sich in den letzten Jahren sehr zum positiven verändert. Sie war jetzt glatt wie ein Kinderpopo und die Oberfläche komplett aus Salz, sah aber wie Eis aus.
Das Salzwasser wird hier in große Becken gelassen. Dort trocknet das Wasser weg und übrig bleibt das Salz.


Wir haben dieses mal etwas mehr in den Salt Flats rumgeschnüffelt. Vorbei fahrende Arbeiter haben uns nur freundlich zugewinkt. Der weiße Schleim ist eine gesättigte Salzlösung.


Das Wasser in den Becken ist unterschiedlich rosafarbig. Je stärker der Salzgehalt, desto kräftiger das Rosa, welches von Mikroorganismen kommt, die in der Salzpampe leben.


Jo und am Ende ist das Salz schneeweiß. War wieder eine nette Pause, aber mehr auch nicht.

suzemir

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02.10.2013 - 6.Tag Thistle Ghost Town
« Antwort #33 am: 21.12.2013, 10:56 Uhr »
Mittag gab es bei Chuck-A-Rama in Salt Lake City. Auf mehr von der Stadt hatten wir keine Lust.
Wir fuhren dann nach Thistle, eine Ghost Town südöstlich von Salt Lake City.


Das was wie Rasen aussieht, ist Entenflott...ja das Haus steht im Wasser.


Im April 1983 kam es hier zum teuersten Erdrutsch der USA, der die ganze Stadt Thistle zerstörte. Bewohner kamen dabei aber nicht zu Schaden. Die Landmasse rutsche mit nur maximal einen Meter pro Stunde ins Tal. Problem war nicht der Erdrutsch selbst, sondern der 70 Meter hohe Damm der sich gebildet hatte und den Spanish Fork Canyon dicht machte. Versuche den Erdrutsch zu stoppen scheiterten an der Masse. Die Flüsse aus den Bergen wussten nix vom Erdrutsch und plätscherten immer munter weiter. Der Damm war so dicht, dass sich dort langsam ein See bildete.
Es blieb nix anderes übrig, als den ganzen Ort zu evakuieren. Der "Thistle" See war am Ende knapp 50 Meter tief. Die Probleme gingen weiter, denn die Flüsse brachten immer mehr Wasser heran. Der Damm könnte unter der Wasserlast brechen, bzw. würde dieses spätestens dann tun, wenn das Wasser über läuft. Die Stadt Spanish Folk, Tal abwärts, wäre die nächste Stadt, die zerstört werden würde. Man baute eiligst eine Monster Wasserleitung, die das Wasser der Flüsse ins Tal umleitete. Diese "Wasserleitung" ist noch heute in Betrieb.


Anwohner stellten den Antrag, den See zu erhalten, aber der Damm war dafür nicht geeignet. Der See wurde kontrolliert abgelassen und der Damm planiert.
Die Bahn litt sehr unter dem Erdrutsch, denn die einzige direkte Verbindung von Salt Lake City nach Denver war dicht. Alle Züge wurden für drei Monate über Wyoming umgeleitet. Schon am 4.Juli 1983 wurde die neue Bahnstrecke inklusive eines Tunnel wieder eröffnet.
Auch der Straßenverkehr war dicht und die Autofahrer mussten gigantische Umleitungen fahren.


Mit diesem Denkmal wird an das Drama von Thistle erinnert. Wir fanden das Ganze hier spannend und sehr interessant. Wer mag, sollte sich hier selbst vor Ort ein Bild machen und informieren.


Hier am Thistle Denkmal haben wir uns unseren Schmutzfink mal genauer angeschaut. Ich fand er sah noch ganz gut aus.


Beim genaueren Hinsehen und vor allem Tasten, wie hier an den Scheiben der Rücksitze, stellten wir fest, dass es wie grobes Schleifpapier aussah und sich auch so anfühlte. Och irgendwann wird das schon regnen und die Karre von der Kruste befreien.

suzemir

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02.10.2013 - 6.Tag Hamburger Rocks
« Antwort #34 am: 21.12.2013, 10:57 Uhr »
Zu unserem letzten Stopp bei den Hamburger Rocks, haben wir uns erst während der Fahrt entschieden. Es war später Nachmittag und wir hatten eh nur noch 100 Kilometer von den ursprünglich 720 zu fahren. Außerdem wollten wir noch etwas hübsches sehen. Klar wir hätten in den Spiegel gucken können, aber so viel Schönheit...


Die Anfahrt zu den Hamburger Rocks war einfach. Wir fuhren zuerst die Green River Cutoff Road, welche eine gepflegte Sandpiste war und bogen dann auf die Hambrick Bottoms Road, welche schon etwas rauer war. Die letzten 400 Meter auf einer Noname Piste, führten direkt bis zu den Hamburger Rocks.


Das eigentliche Gebiet der Hamburger Rocks ist mit etwa 90 x 50 Meter nicht so groß. Ob eine Anfahrt lohnt, muss jeder für sich entscheiden. Wir haben eine derartige Formation noch nie zuvor gesehen.


Von oben sah das Ganze auch toll aus.


Jo so wie der eine heißt, sieht der andere aus. Der blanke Wahnsinn.


Wir waren bis zum Sonnenuntergang bei den Hamburger Rocks. Wir hatten dann die Wahl, zurück zum Teer und 160 Kilometer zu fahren oder weitere 60 Kilometer auf der Green River Cutoff Road, von der wir aber nicht wussten wie ihr Zustand ist. Über die Green River Cutoff Road würden wir aber 70 Kilometer sparen.
Wir entschieden uns für die kürzere Schotterpiste. Fragt mich nicht warum, vielleicht sind wir wirklich nicht ganz dicht. Wir gaben auf der Road kräftig Gas um so viele Kilometer wie möglich noch vor der Dunkelheit hinter uns zu bringen. Wir haben sogar noch mitbekommen, dass die Gegend dort wirklich schön ist und direkt nach einem weiteren Besuch mit Frauchen schreit. Jo dann wurde es schnell dunkel und ich grübelte, warum ich Dussel nicht den Teer gefahren bin und betete zu wen auch immer, dass der Zustand der Road gut bleiben würde. Man hatte wir Schwein, denn selbst das letzte Stück, was sich  durch einen Canyon schlängelte, war top in Schuss.
Gegen 19.30Uhr trudelten wir im Super8 Green River ein, wo wir ein nettes Zimmer für 60,42€ reserviert hatten. Abendbrot gab es erstmalig von Arby´s. Ja auf Donald Mc Burger und Co. hatten wir keine Lust. Arby´s kannten wir bisher nur vom vorbei fahren. Die überbackenen Roastbeef Sandwiches waren echt lecker.
Mann war das ein langer Tag. Wir waren hundemüde, hatten zu nix mehr Lust und fielen in unsere Kojen. Na denn gute Nacht.

NähkreisSteffi

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Hallo Thomas,

ich bin euch gerade hinterher gereist.

Super Bericht und vor allem die tollen Bilder, echt klasse.

Dieser Reisebericht abseits der sonstigen Strecken ist echt der Hammer.

Ich bin wirklich mal gespannt wohin es euch noch verschlägt.

Viele Grüße

Steffi

Olli2

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Ahoi! Springe auch noch auf!

suzemir

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03.10.2013 - 7.Tag Pictograph Rock
« Antwort #37 am: 21.12.2013, 22:18 Uhr »
Nee, welcher Dödel hat den Wecker auf 5.50Uhr gestellt? Das ist ja schlimmer als arbeiten hier. Für heute war nix geplant, außer die Ankunft am Abend in Blanding. Jo wir hatten mit Absicht heute mal nicht so viel Strecke auf dem Plan, denn ich hatte neben jeder Menge Unsinn, auch noch paar Ziele rund um Moab im Kopp, die wir uns antun wollten.


Wir hatten gerade die Interstate Richtung Moab verlassen, als am Himmel ein ganz besonderes Schauspiel begann. Selbst Toni war aus dem Häuschen...und ich dachte immer, der Bengel hätte nur Grabben im Kopp.


Im Osten entdeckten wir diese optische Täuschung. Wir dachten zuerst, dass dort ein See wäre. Ich meinte dann zu Toni, da ist 100 pro keiner. Wir merkten dann fix, dass es sich im Hintergrund um ein Wolkenband handelt, was wie das Ufer eines Sees aussehen würde.


Wir hatten hier über eine halbe Stunde unseren Spaß. Wir waren nicht alleine. Auch andere sahen sich begeistert den Sonnenaufgang am Straßenrand an.


Ui der Tag ging ja gut los. Toni sah dann die erste Pronghorn Antilope seines Lebens. Der Bock war fotogeil und ließ uns in Ruhe Bildchen machen.


Über unser erstes Ziel wusste ich nix, nur wo der Pictograph Rock ungefähr liegt, dass man dort Indianer Malereien finden würde und dass alles auf BLM Land liegen würde. Nun befanden wir uns mitten im Shutdown und wir hatten keine Ahnung, wie weit die Ranger vom BLM am Zeiger drehen und alles dicht gemacht haben. Vom Pictograph Rock selbst wusste ich noch, dass das BLM von dessen Existenz gerne Doof tut um den ollen Kram vor Vandalen zu schützen.
Wir fanden dann einen Parkplatz in der Wüste, ohne jegliche Hinweise, was man hier sehen könnte.


Den Pictograph Rock fanden wir schnell...war ja sonst kein weiterer Felsen da. Das alles war hier komplett eingezäunt.


Die Pictographs mussten wir regelrecht suchen.


Eines der Panel sieht man nur, wenn man sich unter einem Felsvorsprung auf den Boden legt und nach oben schaut. Scheint früher mal ein Schlaflager der Ureinwohner gewesen zu sein. Toni hockt hier vor den Vorsprung.


Ein Teil der Zeichnungen sind leider stark verwittert und Schmierereien und Schnitzereien neueren Datums fanden wir auch. Kein Wunder das staatliche Stellen immer mehr solche Orte "vergessen".


Ich will wenn möglich, im Sommer 2014 mit Martina wieder hier her fahren, denn wir beiden Pfeifenköppe haben das eigentliche Geheimnis von diesem Ort nicht gelöst. Ja keine Ahnung. Wir waren einfach noch von dem sagenhaften Sonnenaufgang berauscht.


suzemir

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03.10.2013 - 7.Tag Bartlett Rock Art
« Antwort #38 am: 21.12.2013, 22:19 Uhr »
An unser nächstes Ziel ist unser TomTom schuld. Es bimmelte und meinte, dass die Bartlett Rock Art ganz in der Nähe liegen würde und wir doch mal vorbei schauen sollten. Die Anfahrt auf der Kurzen sandigen Piste war einfach. Wir haben hier gleich mal Frühstück gegessen.


Vom Parkplatz bis zum Bartlett Rock Art Panel sind es nur etwa 150 Meter zu gehen.


Mein erster Gedanke als ich die Pictographs sah, 1A Eierschneider! Der links könnte auch Thor sein, der sich auf seinem Schwert stützt.


Jo und hier E.T. nach Hause telefonieren. Könnte aber auch ein Dosenöffner sein, bei dem die Farbe verlaufen ist. Na ja und links das ist eindeutig ´ne Kohlenforke. Nee aber mal im Ernst. Diese Zeichnungen sind etwas über 2000 Jahre alt. Da sieht der Indianer van Gogh eine leere Wand und was pinselt er da? Ja ihr habt Recht, ich habe keine Ahnung von Kunst.


Bartlett Rock Art war lustig. Wenn ihr auf dem Weg zum Canyonlands National Park seid, kommt ihr fast direkt daran vorbei. Wenn ihr Mal(l)erei mögt, dann schaut euch das selbst mal an.

suzemir

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03.10.2013 - 7.Tag Dead Horse Point State Park
« Antwort #39 am: 21.12.2013, 22:20 Uhr »
Da wegen dem Shutdown der Canyonlands National Park dicht war, beschloss ich mit Toni in den Dead Horse Point State Park zu fahren. Wow war das voll hier. Die hatten sogar einen Park Ranger als Einweiser für das Parken abgestellt.


Das Wetter war perfekt und die Sicht gigantisch. Ich sagte Toni, dass er jetzt wenigstens eine kleine Vorstellung vom Canyonlands National Park haben würde, nur das dort alles noch gigantischer wäre. Ich zeigte ihm unten im Tal die Potash Road, die für uns momentan leider auch tabu war.


Wir haben hier, wegen dem Shutdown, an die anderen Touristen denken müssen. Wir hatten ja so gut wie keine Probleme. Vor allem dachten wir an Leute, die das erste Mal Urlaub in den Staaten verbracht haben. Die Leute müssen echt verzweifelt gewesen sein. Wir erfuhren im Web, dass Leute ihre Reise schon absagen wollten, die unmittelbar bevor stand.


Dead Horse Point State Park war wirklich schön, wobei wir ihn ohne Shutdown, aus Kostengründen nicht besucht hätten, denn hier mussten wir Eintritt bezahlen, für den National Park hatten wir den Annual Pass.

suzemir

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03.10.2013 - 7.Tag Long Canyon / Pucker Pass
« Antwort #40 am: 21.12.2013, 22:21 Uhr »
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Mir kam jetzt der Shutdown gerade recht, denn normal wollte ich ja Toni den Shafer Trail zeigen, aber den kannte ich schon. Der Mensch ist ja neugierig und will was neues sehen. Tja da "müssen" wir wohl den Pucker Pass ins Tal nehmen. Foto - Blick in den Long Canyon. Unten am Ende im Tal bei der dunklen Wand ist schon wieder die Teerstraße.


Wir hatten keine Ahnung, wie der Zustand der Long Canyon Road ist. Ich sagte zu Toni, dass wir erst einmal los fahren und wenn es zu heftig wird, drehen wir halt um.
Foto - Pucker Pass, das Bild täuscht, klar war es etwas rumplig, aber alles total harmlos, selbst die berüchtigte Stufe war nix. Das würde sogar Martina mitmachen, die solche Roads weniger mag.


Hier die spannendste Stelle der Road.


Offiziell heißt das hier Long Canyon Road. Der Name Pucker Pass stammt aus dem Volksmund, aus vergangenen Tagen, als das Fahren der Strecke noch eine Mutprobe war. Wobei Pucker Pass nennt man nur das kurze Stück, wo man oben in den noch recht engen Long Canyon eintaucht.


Außer uns war nur ein Fotograf mit seinem Jeep im Long Canyon unterwegs.


Weiter unten quert die Road mehrmals den Wash. Wie schon an anderen Orten bemerkt, muss auch hier in der letzten Zeit einiges vom Himmel gefallen sein, denn diese Querrungen waren das heftigste an der ganzen Strecke. Jo und auch hier täuscht das Foto wieder, denn die Stelle war nicht ganz ohne. Es war aber alles machbar und zur Not stapelt man aus ein paar Steinen eine Fahrspur.


Die Long Canyon Road war kurz und schmerzlos. Man startet auf 1800 Meter und landet nach 7 Kilometern 600 Meter tiefer.


Wir sind hier voll auf unsere Kosten gekommen. Etwas genervt hat nur der Staub. Wir mussten immer etwas warten, wenn wir für ein Foto angehalten haben. Die Strecke war wirklich mit jedem SUV ohne Allrad machbar, egal ob von oben ins Tal oder umgekehrt. Die früher berüchtigte Stufe, der "Point of no return", war nicht mehr vorhanden. Ich kann euch diese Tour nur empfehlen.


Hier noch ein Video von der Long Canyon Road. Man sieht hier auch den Pucker Pass. Er war so "schlimm", dass ich das Auto fahren und gleichzeitig filmen konnte. Toni hatte keine Zeit, er musste schließlich aus dem Fenster gucken.

suzemir

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03.10.2013 - 7.Tag Corona Arch
« Antwort #41 am: 21.12.2013, 22:23 Uhr »
Wenn der Toni wegen dem Shutdown schon nicht in den Arches National Park darf, dann soll er wenigstens, den nach meiner Meinung schönsten Arch der USA sehen. Ui am Parkplatz zum Corona Arch war jede Menge los. Als Martina und ich hier im Sommer 2008 den Corona Arch besucht haben, waren wir ganz alleine.


Hier fahren die Züge von der Potash Mine in den Bootlegger Canyon.


Diese Kulisse haut mich immer wieder um. Sie ist eine der schönsten Sandsteinformationen rund um Moab.


Uns kam ein Paar entgegen. Der Mann meinte zu mir nur noch 7 Meilen und grinste. Ich sorry, ist nicht mein erstes Mal hier. Er wollte wohl Wanderer erschrecken, die sich fragten, wie weit es noch ist.


Ja ihr guckt richtig. Hier war Schlange stehen angesagt. Wir hatten aber Glück, denn die beiden Schulklassen waren gerade auf dem Rückweg.


Wir hatten noch mehr Glück, denn beim Corona Arch war plötzlich gar nix mehr los. Auch unser Sohn war sehr beeindruckt von diesem riesigen Arch. Ich sagte, ihm dass er nicht traurig sein soll, dass es mit dem Arches National Park dieses Mal nicht klappt. Dort sind auch nur Löcher im Stein...ok schöne Löcher.


Blick auf den Bowtie Arch.


Ach war das schön...und dann noch die Schäfchenwolken am Himmel. Ich glaube Petrus mag uns.

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03.10.2013 - 7.Tag Balcony Arch
« Antwort #42 am: 21.12.2013, 22:24 Uhr »
Zu Mittag gönnten wir uns einen Burger in Moab bei Mc Donalds. Oha Moab war voller Leute. So belebt hatte ich den Ort aber nicht in Erinnerung. Auch sonst habe ich einiges bemerkt, was in den vergangenen Jahren neu gebaut wurde. Wir gingen noch fix in einen der üblichen Touristenläden um kleine Mitbringsel zu kaufen, welche hier zu unserer Überraschung wirklich preiswert waren.
Unserem treuen Begleiter gönnten wir eine Dusche mit dem Hochdruckreiniger. Na ja uns nervte die raue Salzkruste, die er sich auf dem Salzsee eingefangen hat.
Wir waren heute scharf auf Löcher. Oh habt ihr schmutzige Gedanken. Nee, wir fuhren zum nächsten Arch.
Foto - Balcony Arch


Man nimmt dafür südlich von Moab, die Behind the Rocks Road. Die Gegend war auch mir neu und gefiel uns beiden auf Anhieb. Foto - in diesem Fels findet man den Balcony Arch.


Auf dem Rückweg fiel uns eine Sanddüne auf. Damit hätte ich jetzt gar nicht gerechnet. Ich mag ja Sanddünen, also hin da. Ja auch uns fielen die dunklen Wolken auf, die uns vom Arch an verfolgten. Toni schienen die zu beunruhigen, denn er fragte mich, ob die ein Problem wären. Ich sagte, solange die uns nicht erreichen nöö.


Ich denk mir, gib mal lieber etwas mehr Gas, denn ab und an bekamen wir schon paar Tropfen ab. Ich fahr einen sehr schmalen sandigen Weg, sabbel nebenbei mit Toni, beobachte die Wolken und freue mich meines Daseins. Jo nu bin ich ja ein Mann, obendrein etwas tüttelig und wir Männer haben´s doch nicht so mit Multi und so. Plötzlich stehen wir mit dem Auto bergab in den Dünen. Ui aber da bekam Vati kurzzeitig Angstschweiß auf der Stirn. Tja ich traute unserem Auto nicht zu, da wieder raus zu kommen. Der ganze Angstkram war total überflüssig, ich schaltete Allrad ein, gab Gas und schon waren wir aus der Düne raus. Ich muss an dieser Stelle unseren Kia Sorento mal wieder loben. Ok er war zwar ein kleiner Schmutzfink, fuhr aber wie ein Großer.


Wir guckten uns die Dünen an, Toni klaute Sand und zogen wieder weiter, denn inzwischen standen auch wir schon im Schatten der Wolken. Schon bei der Herfahrt sahen wir die Unwetter in den La Sal Mountains. Irgendwie schienen die hohen Berge die Wolken anzuziehen. Das hörte dort nicht auf zu regnen.
Behind the Rocks wird uns auf jeden Fall wieder sehen, denn dort gibt es noch viel mehr zu erkunden.

suzemir

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03.10.2013 - 7.Tag Hole N'' the Rock
« Antwort #43 am: 21.12.2013, 22:25 Uhr »
Beim Hole N'' the Rock, südlich von Moab, sind wir sonst immer vorbei gefahren. Heute hatten wir Zeit und Lust uns den Kram da mal anzuschauen.


Als erstes fiel uns dieser Bulle aus Schrott auf. Das Ding war genial. Wir standen davor und suchten einzelne Teile, die der Künstler Lyle Nichols aus Colorado, für sein Werk genutzt hat.


1940 begannen Albert und sein Bruder Leo Christensen einen Felsen im Süden Moabs auszuhöhlen, um dort eine Wohnung zu schaffen. 12 Jahre später zog Albert mit seiner Frau Gladys in die 14 Zimmer Höhlenwohnung, in der es an nichts fehlte. Es gab sogar einen offenen Kamin und natürlich ein Badezimmer. Albert baute bis zu seinem Tod im Jahr 1957 weiter an dem "Haus". Er schaffte es aber nicht mehr sein Werk beendigen.
Ihren Unterhalt bestritten die Christensens mit einen Diner in ihrer Höhle. Gladys betrieb nach Alberts Tod bis zu ihrem Tod im Jahr 1974, hier ein Café und einen Touristenshop und machte Führungen durch ihr ungewöhnliches Haus.


Hier das Grab von Albert und Gladys Christiansen, gleich neben ihrer ehemaligen Wohnung.


Im Jahr 2000 verkaufte der Sohn der Christiansens das Hole N'' the Rock. Der neue Besitzer betreibt jetzt neben den Touristenshops, noch einen Imbiss und einen Streichelzoo. Letzteren halte ich für total überflüssig. Aber mich fragt ja keiner.
Irgend jemand hat hier Sinn für Spaß und baute ein 1a Plumpsklo, was mir persönlich am besten gefiel und zeigt endlich den wahren Bigfoot, statt nur unscharfe Bildchen.




Dieser "Jeep Wrangler", auch ein Werk von Lyle Nichols war die Krönung des Ganzen. Ich würde ja nie jemanden raten einen Touristenshop zu besuchen, aber hier mach ich ´ne Ausnahme, denn wir hatten unseren Spaß.

suzemir

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03.10.2013 - 7.Tag Looking Glass Rock
« Antwort #44 am: 21.12.2013, 22:27 Uhr »
Den Looking Glass Rock wollte ich eigentlich schon mit Martina im Sommer 2008 besuchen, aber damals hat es hier geregnet. Heute war es "noch" trocken, aber stürmisch.


Wir kletterten hoch bis zum Arch um da durch zu gucken. Hier oben war es sehr laut und stürmisch. Ich traute mich nicht bis ans Loch. Toni kletterte den letzten Meter hoch, wobei ich ihn ständig an den Beinen festhielt. Dank des Windes, der heulend durch den Arch zog, mussten wir uns anbrüllen um uns zu verständigen. Wir brachen die Geschichte dann ab, weil einfach zu gefährlich. Ja ich hatte wirklich Angst um Toni. Eine kräftige Windböe und er segelt davon und ich Dussel müsste das Gepäck später alleine aufs Motel Zimmer tragen.
Der Looking Glass Rock war für uns ein richtiges Abenteuer. Der Wind hat uns so ausgekühlt, dass wir, als wir wieder unten waren, vor Kälte geklappert haben. Manchmal frag ich mich selbst, ob wir noch ganz dicht sind. Wir Männer können nix dafür, wir müssen uns einfach jedes Loch angucken.


Bei finsterem Wetter fuhren wir weiter nach Blanding, wo wir Quartier im Super 8 Blanding, für 59,76€ reserviert hatten. Abendbrot holten wir bei Clark's Market, gleich gegenüber vom Motel. Nach Hühnchen und Kartoffelsalat, haben wir Wäsche gewaschen und über den nächsten Tag gesprochen.
Toni war zwar schon zweimal in den USA, hatte aber noch keine Vorstellung wo wir uns in etwa befinden. Klar war, dass wir morgen Abend in Albuquerque sein müssen und dass der direkte Weg von hier schon 500 Kilometer lang sein würde. Ich erklärte Toni was hier so in der Nähe liegen würde. Bei einigen Location funkelten sofort seine Augen. Ich machte ihm aber klar, dass wir sehr früh los müssten und am Ende des Tages immer noch 510 Kilometer fahren müssten. Wir einigten uns dann tatsächlich auf diese total bekloppte Reiseroute für den nächste Tag und bedankten uns bei denen, die uns Dank des Shutdowns dieses ermöglichten. Nee im Ernst, normal würden wir solchen Käse nicht machen. Na ja und etwas Schuld hat ja auch die Wettervorhersage und unser Termin in Albuquerque.
Draußen tobte ein Sturm. Wir gingen dann ins Nest. Gute Nacht.