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Autor Thema: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta  (Gelesen 44372 mal)

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mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #30 am: 18.07.2007, 13:54 Uhr »
Hallo,
Wie ist Deine persönliche Einschätzung zum Vergleich der beiden "ähnlichen" Parks Smoky Mountains und Shenandoah ?
Könnte man nur einen besuchen - welchen würdest Du empfehlen ?

Gar so ähnlich sind die nach meinem Eindruck gar nicht. Shenandoah würde ich eher als sanfter und Great Smoky Mtn eher als rauher bezeichnen. Von der Fauna (Bären!) und Historie (Cades Cove) hatte uns Great Smoky Mtn mehr zu bieten, dafür fährt man lange Passagen durch dichten Wald ohne großartige Ausblicke. Außerdem gibt es in Cherokee das hervorragende Indianermuseum (das zwar nichts mit dem Park zu tun hat, aber einen Parkbesuch gut anreichern kann). Von der Flora her dürfte Shenandoah in der Blütezeit wahrscheinlich mehr zu bieten haben und man hat mehr freien Blick über das Land mit seinen bewaldeten Hügeln- aber das ist halt die ganze Zeit über ziemlich gleichartig.

Letztlich kein eindeutiger Rat: Wer nur Natur und wandern mit Aussicht will => Shenandoah; wer sich auch für die Historie interessiert => Great Smokey Mtn
Gruß
mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #31 am: 18.07.2007, 21:05 Uhr »
Hallo,
wir nähern uns dem Mittelpunkt der Welt (nach US-regierungsamtlicher Betrachtung) bzw. der Reise:

10. Tag Dienstag 15.05.2007 Luray - Washington DC

Nachdem wir nicht so ganz perfekt geschlafen haben, sind wir auch nicht so ganz früh dran. Im Motel gibt es kein complementary breakfast, dafür ist die USA Today frei. Also bestellen wir halt auf Rechnung im angeschlossenen Restaurant unsere eggs easy over. Irgendwo anders hinzufahren, um zu Frühstücken, haben wir keine Lust.

Nach dem Frühstück fahren wir das kurze Stück zu den Luray Caverns. Der Eintrittspreis ist mit 19 USD/Person gigantisch, die Caverns aber auch. Wir sind nur zu viert in unserer Führung, nach uns sind offenbar zwei Busse im Anmarsch - Glück gehabt. Die Rangerin erklärt uns jede Menge, während wir von einer großen Höhle in die nächste marschieren. Alles ist voller Stalaktiten und Stalagmiten.


Luray Caverns, Stalagtiten und -miten


Luray Caverns, Steinvorhang

Kleines Rätsel für zwischendurch: was ist was? Die Führerin weiß eine (natürlich englische) Eselsbrücke, die ich aber schon wieder vergessen habe. Ich halte mich an eine französische Version: les stalagtites tombent (fallen) - les stalagmites montent (steigen).

Zudem gibt es eine Reihe von besonders lustigen Gesteinsformationen. Besonders beeindruckend ist ein unterirdischer See, der eine totale Spiegelung bewirkt.


Luray Caverns, Reflecting Pool


Luray Caverns, blutiges Herz aus Stein


Luray Caverns, Goofy


Luray Caverns, Breakfast oder Fried Eggs

Schließlich hat in einer Höhle ein netter Mensch eine Orgel installiert, die durch Resonanz an einzelnen Steinsäulen zum Klingen kommt. Nur sind leider zur Tonstimmung ein paar Säulen "korrigiert", d.h. abgeschnitten worden.

Da bei dem Eintrittspreis auch das Carriage and Car Museum inbegriffen ist, sehen wir uns das auch noch an - was sich durchaus rentiert hat. Es stehen da schon einige sehr schöne Stücke, u.a. ein Rolls Royce in Kombiaufmachung mit Holzbeplankung für den noblen Waidmann.


Luray, Carriage and Car Museum, Kutsche


Luray, Carriage and Car Museum, Ford T Truck


Luray, Carriage and Car Museum, Rolls Royce für den Waidmann (1932)


Luray, Carriage and Car Museum, betagte S-Klasse (Mercedes "S" von 1927)

Heute steht die letzte Etappe des Skyline Drive auf dem Programm. Also fahren wir nach einem Tankstop mit Eiskauf nochmals in den :arrow: Shenandoa National Park. Leider ist heute - bei eigentlich strahlendem Sonnenschein - teilweise ziemlicher Dunst, so daß die Sicht nur eingeschränkt  ist. In der Nähe vom Milepost 17 begutachten wir eine Wandertafel, die einen Weg (Teilstück des Appalachian Trail) zum South und North Marshall (zwei Hügel) zeigt. Da nach der Beschreibung der North die bessere Sicht hat und der Weg auch noch bei Milepost 16 die Straße berührt, fahren wir dorthin weiter und finden auch gleich einen kleinen Parkplatz für ca. 8 Autos. Es gibt dort keinerlei Hinweistafel, nur den Betonpfosten, der den Appalachian Trail markiert, dem wir hier ein Stück folgen. Schon nach etwa 10 Minuten erreichen wir einen schönen Aussichtsplatz Richtung Westen. Nach weiteren 5 Minuten ist man ganz oben; kurz vor einem Wegmarker ("survey marker") geht ein kurzer Stichweg nach rechts ab zu einem Feuerplatz, dort ist auch ein schöner Aussichtspunkt - wenngleich durch ein paar Bäume - gegen Osten. Nur ist die Sicht nach Osten durch den Dunst sehr eingeschränkt.


Skyline Drive, Blick vom Skyline Drive nach Westen

Picknick machen wir am Picknickplatz beim Visitorcenter Dicky Rock. Das Visitor Center selbst hat warum auch immer dienstags und mittwochs geschlossen.

Anschließend fahren wir Richtung Washington DC; der Verkehr auf der Straße (I 66) durch eine relativ belanglose Gegend ist zunächst recht locker, nimmt aber ab etwa 20 mi vor Washington ziemlich zu und wird z.T. recht unangenehm mit hektischen Spurwechslern, drängelnden LKW etc. Das Navi fährt mit uns zunächst um die halbe Stadt herum via I 495 und I 395. Die Kreuzungsanlage dieser beiden Straßen ist neu und dem Navi offenbar noch nicht ganz bekannt, so daß wir vorübergehend entgegen den Anweisungen der Beschilderung folgen. Dann aber lost uns wieder das Navi über die US 1 in die Stadt hinein. Das war zwar ein Umweg, der aber recht zügig zu fahren war. Ob er wirklich schneller war, kann ich nicht beurteilen, aber auf diese Weise kommen wir gleich zu Beginn in den Genuß einer Überquerung der Mall auf der 14. Straße und kommen letztlich zielsicher zu unserem :arrow: DC Guesthouse.

Dieses B&B ist in einem Haus aus 1876 und hat nur sechs Zimmer. Wie ich bei der Zimmersuche herausgefunden habe, gehört es zu den "gay owned B&Bs" - allerdings hat mich dann der folgene Hinweis von der Liberalität der Innkeeper überzeugt: "Clientele Welcomed: Gay Men Lesbian Bisexual Transgender Straight". Die Innkeeper sind zu viert; empfangen werden wir von Tom, einen baumlangen African (irgendwann hat uns Mike mit DV-Poblemen geholfen, ebenfalls ein African, aber von normaler Größe; außerdem gibt es noch einen weiteren African, der sich ziemlich clownesk aufführt, sowie einen etwas zermergelten Weißen). Das Haus ist ziemlich verwinkelt und erstreckt sich bis zur dahinterliegenden Parallelstraße. Es ist bemerkenswert vollgestopft mit allen möglichen Kunstgegenständen von Afrika bis Fernost. Die Einrichtung in unserem Zimmer, dem Sage Room, ist im Vergleich dazu relativ schnörkellos und sehr ansprechend.


DC Guesthouse


DC Guesthouse, Einganshalle


DC Guesthouse, Zimmer

Der Parkplatz für die Gäste (zur Shiloh Baptist Church gehörend) ist ein paar Ecken weiter. Tom fährt mit, um mich dorthin zu lotsen und räumt mit mir noch die letzten Utensilien bis auf ein paar Wasserflaschen aus dem Wagen. Er meint, daß es zwar keine besondere Kriminalität hier gebe, aber - "it's a city"  :)

Nachdem wir uns im Zimmer häuslich eingerichtet haben, gehen wir etwas spazieren - die nähere Umgebung, die Shaw Neighbourhood, ist etwas "wechselhaft", aber offenbar in positiver Entwicklung. Dennoch gehen wir den Shaw Heritage Trail nicht bis zum Ende, sondern machen uns noch in Richtung Zentrum auf den Weg. Chinatown, FBI-Gebäude, das Ford Theater und andere Wegmarken werden passiert. Angesichts der vorgerückten Stunde allerdings nur von außen. In einem Starbucks stärken wir uns mit Frappuccino Orange Mocha - sehr fein.


Washington, Chinatown


Washington, Spy Museum


Washington, Ford Theater


Washington, FBI Building

Danach gehen wir im Zickzack zurück und zu einem der vom Innkeeper empfohlenen Restaurants: :arrow: Logan Tavern  in der P Street; sehr angenehme Atmosphäre, sehr angenehme Bedienung. Es gibt perfekten Gazpacho; Salmon bzw. Rockfish in Horseradish Crust. Dazu erst ein White Beer aus Maine - Allagash White, danach einen passablen Weißwein.

Schließlich tappen wir über den Logan Circle, der von recht hübschen Wohnhäusern umstanden ist. Auf dem Platz selbst quatschen uns bei der Überquerung ein paar abgerissene Typen von den Bänken aus dumm an, was unser Wohlbefinden nicht unbedingt steigert. Wir bemühen uns, sie einfach zu überhören, und gehen zügig zurück zum Guesthouse.


Washington, Häuser am Logan Circle

Die Versuche, im Zimmer mit dem angegebenen Code ins Internet zu kommen, sind nicht erfolgreich. So gehe ich zum Arbeitsplatz im Souterrain. Auf dem Weg dorthin rumple ich an der Geburtstagsfeier von Tom vorbei, der heute seinen 44. feiert. Nach artiger Gratulation und dem Versuch, die Bedeutung der "Schnapszahl" bei uns darzustellen komme ich im Office-Bereich dann einwandfrei ins Internet. Dort ist ein anderer Server mit anderem Code zuständig.

127 mi
Gruß
mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #32 am: 20.07.2007, 20:44 Uhr »
Hallo,
nachdem ich gestern wegen einer Abendveranstaltung blockiert war, folgt heute der

11. Tag Mittwoch 16.05.2007 Washington DC

Die Frühstückszeiten sind hier fest vorgegeben um 07:00 Uhr oder 08:00 Uhr. Da wir im Urlaub sind, haben wir uns für 08:00 Uhr entschieden. So stehen wir nach wechselhaftem Schlaf gegen 7 Uhr auf, um um rechtzeitig beim Frühstück zu sein. Dort leistet uns gerade noch für ein paar Minuten ein Palästinenser Gesellschaft, der nach seiner Aussage hier in einer Art Friedensmission unterwegs ist. (Er gibt uns am nächsten Tag seine Karte; die Universe Peace Federation, für die er tätig ist, identifizieren wir zuhause dann als einen Ableger der Mun-Sekte  :zuberge:). Ganz interessant sind seine Schilderungen, welche Mühe es kostet, aus dem Gaza-Streifen über Ägypten in die USA zu kommen. Allerdings haben wir den Eindruck, daß er nur einen geringen Teil dessen versteht, was wir erzählen (na ja, und umgekehrt).

Das Frühstück selbst ist kein besonderes Lob wert. Es gibt eine Quiche mit nicht näher definierbaren Fleischfetzen drin, schwarzverbrannte Kartoffelscheiben, ein paar Melonenschnitze und einen mäßig starken Kaffee.

Einer der Innkeeper erklärt uns noch, wie wir zum :arrow: "Circulator" kommen, einer Busrundlinie, die ganz in der Nähe einen Stop hat. Richtiger sind es drei verschiedene Linien mit diesem Namen, die unterschiedliche Runden fahren. Jedenfalls eine davon hat in der Nähe vom DC Guesthouse einen Stop.

Bevor wir dorthin gehen, stelle ich fest, daß die Box für den Fotofilter wohl noch so ziemlich als einziger Gegenstand im Auto verblieben sein muß. Da ich sie gerne dabei hätte, damit ich den Pol in den Innenräumen verstauen kann, machen wir also einen kleinen Umweg über den Parkplatz. Dort entdecken wir an der Windschutzscheibe einen Warnzettel, daß wir unberechtigt parken und alsbald abgeschleppt werden. Also gehen wir nochmal zurück zum Hotel und bitten einen der Innkeeper, das zu klären, zumal wir ja einen Berechtigungsschein drinnen liegen haben. Er sagt zu, sich darum zu kümmern - mal sehen...

Dann gehen wir nicht zur nächsten Haltestelle, sondern zu einer, wo wir am Automaten ein Tagesticket für 3 USD pro Person erwerben können, das angeblich nicht nur im Circulator, sondern in allen Buslinien gilt (gibt es nicht im Bus). An der einschlägigen Haltestelle stellen wir uns ziemlich dumm an, bis wir endlich den ziemlich schlanken Automaten entdecken.

Kurz vor der Mall steigen wir an der Pennsylvania Ave aus und marschieren in Richtung Capitol und um den Capitol Reflecting Pool herum.


Washington, Capitol Reflecting Pool

Dort gibt es einen Ticketkiosk, wo fast gar keine Schlange steht, so daß wir schon befürchten, es gebe nichts mehr. Aber ohne Probleme erhalten wir Zugangskarten für 02:45 Uhr. Um die Zeit bis dahin zu überbrücken, beschließen wir, gemütlich die :arrow: Mall entlangzumarschieren, um bis zum Lincoln Memorial zu kommen. Die Mall selbst macht eher den Eindruck einer Event-Region mit ziemlich schütterem Grün und viel Staub - sie erinnert aus der Nähe betrachtet irgendwie an die Theresienwiese ohne Zelte und ist daher eher etwas enttäuschend.

Bei Hirshhorn-Museum gehen wir kurz durch den :arrow: Skulpturengarten. Dort gibt es für Marianne eine Miro-Plastik, aber auch eine ganze Reihe weiterer zum Teil ganz witziger Figuren.


Washington, Hirshhorn Sculpture Garden, Miro-Plastik


Washington, Hirshhorn Sculpture Garden, Pärchen auf der Bank (King and Queen von Henry Moore)

und beim :arrow: Castle der Smithsonian pausieren wir kurz im Garten. Danach gehen wir bis zum Washington Monument, dessen Spitze morgen auf dem Programm steht und lassen uns vom Circulator-Bus zu den Constitiution Gardens in der Nähe vom WW II Memorial bringen, um wenigstens nicht den ganzen Weg zum Lincoln Memorial laufen zu müssen. Doch auch hier ist es noch ganz schön weit entfernt.


Washington, Smithsonian Castle


Washington, Constitution Gardens


Washington, Lincoln Memorial

Beim :arrow: Lincoln Memorial, fallen uns am Aufgang zunächst die Fasces auf, die ja nicht zuletzt Symbole des italienischen Faschismus waren. Aber bei der Bauzeit 1922 war Mussolini ja gerade erst im Aufstieg und die Fasces werden auch andernorts (nicht zuletzt in den USA) heute noch als staatliches Machtsymbol genutzt.


Washington, Fasces am Sockel des Lincoln Memorial

Lincoln selbst ist schon sehr monumental (was ich nicht unbedingt positiv interpretiere) - dafür hat man von dort oben aber eine wirklich schöne Aussicht in alle Richtungen (bemerkenswerterweise sind wir bei dem ganzen Rummel so ziemlich die einzigen, die das Monument ganz umrunden und den Blick in alle Richtungen wahrnehmen).


Washington, Lincoln Memorial - auch er stützt sich auf zwei Fasces


Washington, Washington Monument vom Lincoln Memorial  ...


...und wenn man etwas herumgeht, kommt auch das Capitol zum Vorschein

Zurück geht es unter Auslassung des :arrow: Korean War Veterans Memorial (das uns aus der Ferne reicht) in wiederum einiger Entfernung am :arrow: Vietnam Veterans Memorial vorbei - die schwarze Wand mit den Namen der Gefallenen bzw. Vermißten ist auch aus der Ferne durchaus eindrucksvoll. Da dieser Teil des Memorials vielen Leuten zu nüchtern und zu wenig heroisch war (was m.E. noch am ehesten seinen Reiz ausmacht), wurden zwei weitere Denkmäler errichtet - eines für die Frauen, die insbesondere im Sanitätsdienst tätig waren -, die dann eher dem Blut- und Bodencharakter der übrigen Monuments entsprechen. Insgesamt haben wir Schwierigkeiten damit, wie man einen der größten Mißerfolge der Politik so hervorgehoben ehren kann (wobei wir uns natürlich im Klaren sind, daß die Ehrung allerdings den von dieser Politik in den Krieg geschickten Menschen zugute kommen soll).

Das Weiße Haus beäugen wir von der Süd- genauso intensiv wie von der Nordseite, das Treasury daneben sowieso (da war ich vor etwa 20 Jahren mal beruflich drin). Anschließend suchen wir den nächstbesten Starbucks (von wo wir zwei Wachleute kommen gesehen haben), um eine Schale mit Obst und Käse sowie nochmals einen Frappuccino Mocha Orange zu uns zu nehmen.


Washington, White House

Mit einem kurzen und einkaufsmäßig erfolglosen Aufenthalt bei Filenes Basement gehen wir die Pennsylvania Avenue weiter Richtung Capitol und legen noch einen Stop beim :arrow: Old Post Office ein. Von außen ein recht schönes Gründerzeitgebäude, das schon einmal dem Abriß geweiht war, innen verfügt es über eine große Halle. Hinein kommt man nur nach einem Security Screen. Als ich außer dem Autoschlüssel auch noch meine Münzen aus der Hosentasche kramen will, meint der Wachmann, daß ich ruhig so durchgehen soll, worauf das Gerät natürlich in helle Aufregung verfällt. Also vor großen Augen meine 8 - 10 USD in Quarters, Dimes und Nickels ausgepackt und nochmal - diesmal erfolgreicher - durch. Innen kann man zum Tower hochfahren, zunächst mit einem stickigen Lift voller lautstark parlierender Halbstarker mit Blick auf den Innenraum. Auf dem Weg zum zweiten Lift gelingt es uns, die abzuhängen. Der Blick von oben ist durchaus lohnend.


Washington, Old Post Office


Washington, Old Post Office, Ausblick


Washington, Old Post Office, Einblick

Anschließend wackeln wir weiter so zum :arrow: Capitol zurück, daß wir knappe 10 Minuten vor unserer Führung eintrudeln. Hier gibt es dann mehrfache nervende Wartezeiten: erst geht es spürbar verspätet am Startpunkt los, dann warten wir nochmals mindestens fünf Minuten bei einem Zelt, dann wartet man vor der Security, wo man wiederum gescreent wird (immer nur fünf Personen werden auf einmal zugelassen). Diesmal habe ich zuvor alles in die Foto- bzw. Umhängetasche umgepackt - genug Zeit war ja -, so daß wenigstens bei uns keine zusätzliche Verzögerung eintritt..

Nach weiterer kurzer Wartezeit wird man dann in Richtung Eingang geschickt, wo die Gruppe davor wartet, bis von innen eine Angestellte schreit, daß man doch weitergehen soll.


Washington, Washington Monument, diesmal vom Eingang des Capitol aus

Eine junge Führerin nimmt sich unserer an. Sie kann immerhin so laut schreien, daß einige Wortfetzen durch den enormen Lautstärkepegel (aufgrund der vielen gleichzeitig geführten Gruppen) zu uns durchdringen. Verstehen tun wir trotzdem allenfalls die Hälfte. Zu sehen gibt es die Rotunde mit vielen Gemälden und Plastiken, das anschließenden Old Senate Chamber mit noch mehr Plastiken und einen erklärenden musealen Raum darunter - das war‘s; angesichts des nervigen Lärms verlassen wir fluchtartig die ehrfurchtgebietende (?) Stätte und suchen nach der nächsten Bushaltestelle für den Circulator.


Washington, Capitol, Rotunda


Washington, Capitol, Statuary Hall


verheißungsvoller Wegweiser

Bei der Umsteigestation beginnt es zu regnen; als wir bei der O-Street aussteigen, ist es zwar wieder trocken, schaut aber fürchterlich grau aus. Nach einem kurzen Blick auf das Auto, das erstaunlicherweise noch da ist, kommen wir unmittelbar vor dem Ausbruch eines heftigen Gewitters an unserem Guesthouse an - Glück gehabt.

Während draußen der Regen prasselt, kommt irgendwann Mike von den Innkeepern und benennt mir das neue Passwort, so daß ich endlich auf dem Zimmer Kontakt bekomme.

Nachdem sich das Wetter beruhigt hat, gehen wir mit etwas Verspätung wieder zur :arrow: Logan Tavern, wo schon einige Leute auf Tischzuteilug warten. Während wir noch recht zügig Plätze direkt an der Bar erhalten, stauen sich alsbald die Leute in Dreierreihen hinter der Bar - was sich bis zu unserem Verlassen des Lokals nicht ändert.

Wir nehmen wieder Allagash Whites und werden nach einiger Zeit zu unserem Tisch geleitet. Diesmal ohne Vorspeise, aber mit upgegradetem Salat, nehmen wir in Bourbon mariniertes Steak (Skirt Steak - eigentlich ein eher minderwertiges Fleisch, das aber mariniert und sliced ganz hervorragend schmecken kann) und einen Cabernet dazu - einfach köstlich (obwohl der Laden so voll ist, daß die Lautstärke fast unerträglich ist).

Nach einem Einkauf in der gegenüberliegenden Pharmacy gehen wir durch die hübsche Umgebung aber unter Umgehung des Inenraums des Logan Circle wieder zum Guesthouse.

0 mi - und ziemlich genau Halbzeit der Reise
Gruß
mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #33 am: 21.07.2007, 22:38 Uhr »
12. Tag Donnerstag 17.05.2007 Washington DC

Diese Nacht schlafen wir nach unserem Eindruck erst dann richtig gut und tief als der Wecker heult.

Das Frühstück ist heute spürbar besser, aber noch immer nicht rekordverdächtig; es gibt nach einem Obstschälchen (mit frischen Himbeeren!) zwei zolldicke Pancakes mit Sirup, dazu ein eigenartiges Würstchen (mit Gemüsestückchen drin), das ich gar nicht so schlecht finde, Marianne aber verschmäht. Unser palästinensischer Mitgast ist schon im Aufbruch, eine Geschäftsreisende leistet uns noch kurz Gesellschaft.

Wir gehen zum Circulator und zahlen für die erste Etappe einen USD/Person, um dann an der Haltestelle zu pausieren, wo man Tagestickets kaufen kann. Nach der Weiterfahrt zu den Museen stellen wir entsetzt fest, daß die erst um 10:00 öffnen - also haben wir nicht nur eine gute halbe Stunde zu vertrödeln, denn es macht schon allein wegen der dazwischenliegenden Entfernungen wenig Sinn, um 10 Uhr in ein Museum zu gehen, wenn wir um 11:00 beim Washington Monument sein sollen.


dafür sind nicht zuletzt die Öffnungszeiten verantwortlich...

Also dackeln wir gemächlich die Mall entlang. Nachdem der Skulpturengarten bei der National Gallery anders als der gegenüberliegende beim Hirschhorn Museum auch noch geschlossen hat, setzen wir uns im Butterfly Habitat Garden eine Weile auf ein Bänkchen und gehen dann über das Washington Monument, wo wir angesichts der Erfahrungen mit der gestrigen Warterei am Capitol die genaue Ankunftszeit erfragen, zum :arrow: WW II Memorial. Das Ganze hat für mich vom Stil her die Anmutung eines Reichsparteitagsgeländes - dabei wurde das Memorial erst 2004 fertiggestellt.


Washington, World War II Memorial

Besonders bemerkenswert erscheint uns ein :arrow: eingravierter Spruch (noch dazu von einer Frau) über die Rolle der im Krieg eingesetzten Frauen: "Women who stepped up were measured as citizens of the nation, not as women..." Eine bemerkenswerte Differenzierung zwischen Bürgern und Frauen, der uns das ganze Ding nicht sympathischer macht. Das Memorial hat aber schöne Steinbänke, wo wir etwas geschützt von dem ansonsten vorherrschenden kalten Wind die weitere Wartezeit überbrücken.

Zurück am :arrow: Washington Monument kurz vor 11:00 wird immer noch die Schlange von 10:30 abgefertigt. Wir erbatzeln uns Sitzplätze in der Schlange, wo unvorsichtige Wartende eine größere Lücke hinterlassen haben. Pünktlich um 11:00 werden immerhin schon die ersten Tickets kontrolliert und wir kommen schon mit dem dritten Schub zum Sicherheitscheck, den wir ungeschoren überstehen.


Washington, Washington Monument

Mit einem Aufzug geht es in etwas über einer Minute auf die Plattform, wo man wirklich eine phänomenale Sicht über die Stadt hat. Die Vorausbuchung über Internet hat sich im Prinzip gelohnt, nur das Timing hätten wir besser auf die Öffnungszeiten der Museen abstellen sollen. Nun folgt ein "Rundumblick" - gegen den Uhrzeigersinn - in Etappen:


Washington, Washington Munoment, Blick zum Capitol; im Vordergrund sieht man ganz gut den ramponierten Zustand der Grünflächen der Mall


Washington, Washington Monument, Blick zum Old Post Office


Washington, Washington Monument, Blick zum White House


Washington, Washington Monument, Blick zur National Cathedral (zu der wir nie vorgedrungen sind)


Washington, Washington Monument, Blick zum Lincoln Memorial


Washington, Washington Museum, Blick zum Pentagon


Washington, Washington Musem, Blick zum Thomas Jefferson Museum

Bei der Runterfahrt bremst der Aufzug an ein paar Stellen ab und die Milchglaswände werden klar, so daß man die für den Bau gewidmeten Schmucksteine verschiedener Staaten und Städte besichtigen kann.

Wieder unten schnappen wir uns den nächsten Circulator und fahren zum :arrow: Museum of the American Indian. Dieses Museum ist für unseren Geschmack zu sehr multimedial aufgezogen. Überall laufen Videoclips und tönen irgendwelche Stimmen mit kurzen und aus dem Zusammenhang gerissenen Statements in auf uns ein. Viele lange Texte wären zu lesen, die man eigentlich besser in Ruhe in einem Buch studieren würde. Überall turnen massenweise ziemlich desinteressierte Schulklassen herum. Wenig wirkliche Exponate sind zu besichtigen. Wirklich überzeugend ist außer einer Sammlung von kleinen Figuren aus aller Indianerwelt eigentlich nur die - vorübergehende - Ausstellung von Frauenkleidern von Indianerinnen der letzten 100 - 150 Jahre. Alles in allem hatten uns die Museen im Grand Teton NP, wo wir vergangenes Jahr waren, und in Cherokee deutlich besser gefallen.


Washington, National Museum of the American Indian, Festgewand


Washington, National Museum of the American Indian, Maske


Washington, National Museum of the American Indian, Indianerfiguren




Washington, National Museum of the American Indian, Indianerfiguren


Washington, National Museum of the American Indian, Goldmaske

Ziemlich geschafft suchen wir die Cafeteria auf, wo mich aber der Massenauftrieb ziemlich abschreckt. Also schnappen wir uns ein Taxi und fahren für 13 USD (inkl. Tip) nach Adams Morgan, wo genau an der zentralen Kreuzung (18th & Columbia) ein Starbucks ist. Also nehmen wir wieder die Fresh Fruit and Cheese Plate sowie diesmal angesichts des eher kühlen Wetters einen warmen Kaffee zu uns.

Anschließend gehen wir den :arrow: Adams Morgan Heritage Trail entlang, der eine Vielzahl wirklich schöner Reihenhäuser sowie früher (und z.T. auch heute noch) ziemlich nobler Condos aufzuweisen hat. Das Zentrum dieser Neighbourhood (Teil der 18th NW) ist eine bemerkenswerte Freßgasse verschiedenster Ethnien. Es gibt auch ein paar recht nette Shops. In einem ersteht Marianne zwei schöne kleine (und daher mitnahmefähige) Strohkörbchen. Ein schöner leicht demolierter antiker geflochtener Stuhl für 24 USD wäre eigentlich auch mitnahmewert gewesen - aber der wäre wohl zum Gepäckproblem geworden.


Washington, Adams Morgan, 18th Street


Washington, Adams Morgan, Mural in der 18th Street


Washington, Adams Morgan, Mural an der Adams Mill Road

Ziemlich k.o. fahren wir schließlich ein Stückchen mit dem Bus zurück und gehen nach einer Erholungspause wieder in unser Stammlokal - warum auch sollten wir wechseln -, das trotz unserer deutlich früheren Ankunft wieder ziemlich gut gefüllt ist. Wir bekommen Plätze am Community Table. Marianne nimmt das gestrige Steak, ich den vorgestrigen Fisch, dazu eine Flasche Rotwein (Firestone Cabernet) und eine Flasche San Benedetto Aqua Minerale. Leider dürfen wir den Wein nicht mitnehmen, also trinken wir die Flasche halt aus und beobachten die wieder in Dreierreihen an der Bar wartenden Gäste.

0 mi
Gruß
mrh400

americanhero

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #34 am: 21.07.2007, 23:44 Uhr »
Toller Bericht und super Fotos aus Washington DC. ,da fühle ich mich ja wieder fast wie zu Hause.
Wer weiß, vielleicht sind wir uns ab dem 17.5. ja unbewusst über den Weg gelaufen, denn da habe ich ja auch ein wenig die Stadt unsicher gemacht.



Greetz,

Yvonne




reh

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #35 am: 22.07.2007, 01:53 Uhr »
Ich finde den Bericht auch wunderbar. Fast genau die Tour hatte ich mir gestern evtl für das nächste Jahr überlegt.

Die Fortsetzung spannend erwartend...


mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #36 am: 22.07.2007, 18:44 Uhr »
13. Tag Freitag 18. Mai 2007 Washington DC - Williamsburg

Heute hat zur Abwechslung Marianne nicht gut geschlafen. Es ist erstaunlich, wie bei der draußen einsetzenden Kälte das Zimmer innen stickig bleibt. Außerdem waren in der Nacht besonders viele Sirenen aktiv.

Zum Frühstück gibt es wieder ein kleines Schälchen Obst - Melonenbällchen plus Blaubeeren - sowie Rührei mit irgendwie geartetem Gemüse drin und gebratene Scheiben normaler und süßer Kartoffeln - durchaus erträglich, aber nichts besonderes. Wir unterhalten uns vorwiegend mit zwei Gästinnen. Eine aus Georgia stammende in der Pharmaindustrie tätige Frau und der Palästinenser sind auch noch da.

Wir packen unsere Sachen und stellen unsere Gepäckorgie auf der Galerie neben dem Eingang ("catwalk") ab und machen uns auf den Weg zum Circulator. Draußen ist es saukalt. Als Tageshöchsttemperatur sind 60° F (ungefähr 15° C) angesagt nach den rund 90° F (ungefähr 30° C) von vorgestern! Wir kaufen beim Bus wieder zuerst Einzelfahrscheine, um an der richtigen Haltestelle dann am Automaten Tageskarten zu erwerben. Damit fahren wir nach Georgetown. Der Bus fährt über die K-Street, die etappenweise eine richtige vornehme Einkaufsstraße zu sein scheint. In Georgetown steigen wir beim :arrow: Old Stone House aus und gehen eine ganze Weile spazieren, um hübsche Häuser und auch ein paar Geschäfte zu besichtigen - da gibt es alles vom H&M über die bekannten 08/15 Marken wie Benetton oder Puma bis hin zu einem tollen Lebensmittelmarkt. Dazwischen fahren wir ein Stück mit dem normalen Bus. Der Fahrer kann mit unseren Fahrscheinen zwar nichts anfangen, läßt uns aber doch mit.


Georgetown, Old Stone House


Georgetown


Georgetown, Feinkostmarkt


Georgetown, Wohnhäuser

Erneut gehen wir ein paar Straßen mit hübschen Wohngebäuden entlang, bis wir wieder an der Hauptstraße landen. Auf der Rückfahrt bleiben wir im Circulator bis zur :arrow: Union Station, die für einen Bahnhof wirklich bemerkenswert ist mit großer bombastischer Halle, in der Mitte eine Rotunde mit Restaurant. Davor steht eine Kopie der Liberty Bell. In einem Starbucks kaufen wir etwas fürs Mittagessen (wieder eine Fruit - and - Cheese - Plate für mich, für Marianne diesmal ein Sandwich).


Washington, Union Station, Halle


Washington, Kopie der Liberty Bell an der Union Station

Zurück fahren wir mit Umsteigen zum Auto - dort ist noch alles ganz. Dann fahren wir zum Guesthouse, wo wir den Schlüssel behalten durften, um unser Gepäck einzuladen.

Der Weg aus der Stadt ist mit Navi schnell gefunden, deutlich angenehmer als hinein. Auf dem Display schauen die Autobahnkreuzungen mit ihren vielen Aus- und Einfahrtspuren aus wie Wollknäuel. Über die I 395, I 295 und I 95 geht es zwar dicht, aber sehr zügig die ersten knapp 30 mi. Dann kommt ab der Stelle, wo die Pool-Lanes in die normale Strecke einmünden, ein heftiger Stau, der sich aber doch ständig bewegt - für die nächsten knapp 30 mi bis Fredericksburg.

Da uns das einige Zeit kostet, machen wir keinen weiteren Umweg, sondern fahren durch bis zur Umfahrung von Richmond, wo wir aber nicht die I 64, sondern die VA 5 nehmen, die uns über Land - teils durch Wald, teils durch platte Agrargebiete bis Williamsburg führt.

Das :arrow: Governors Trace entpuppt sich als wahres Schatzkästlein voller putziger Antiquitäten. Dick, der Innkeeper, empfängt uns mit einem "Welcome in Winter". Das Zimmer ist sehr hübsch und verfügt über eine eigene private Porch zum Frühstücken - nur daraus wird morgen wohl nichts.


Colonial Williamsburg, Governor's Trace


Colonial Williamsburg, Governor's Trace, Zimmer


Colonial Williamsburg, Governor's Trace, private Porch

Auf Empfehlung des Innkeepers gehen wir zum :arrow: Seasons Restaurant. Da wir den Weg zu Fuß zurücklegen, gewinnen wir dabei die ersten Eindrücke von Colonial Williamsburg, das ja im wesentlichen ein großes Freilichtmuseum ist, in dem aber auch eine ganze Reihe von unzugänglichen Privathäusern steht.


erster Eindruck von Colonial Williamsburg (Privathäuser)

Das Essen ist qualitativ gut (Thunfisch), aber die Kellnerin total überfordert. Erst bringt sie die Weinflasche nicht auf, dann läßt sie sie nach dem Einschenken - ohne Probeschluck - aus halber Höhe in den Cooler plumpsen und der Salat kommt erst nach dem Entree. Was solls, gut war's dennoch, auch der Wein, obwohl nur halbtrocken, hat uns gut geschmeckt (Governor's White).

Vor dem Rückweg machen wir noch ein Quiltgeschäft unsicher, das nicht nur neue Stücke und Importe aus China, sondern auch echte alte Exemplare von 1900 und früher hat (auch aus Amish Produktion) - leider alles ein Vielfaches über den Zollfreigrenzen. Zu Fuß gehen wir zurück zum B&B - es tut richtig gut, nach dem Essen gemütlich im Freien nach Hause marschieren zu können.

165 mi
Gruß
mrh400

America_Crazy

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #37 am: 22.07.2007, 22:27 Uhr »
Das sind wirklich sehr schöne Bilder aus Washington DC. Das weckt Erinnerungen an 2005. Ich denke, man sollte mal wieder nach DC fliegen  :D Mir gefallen deine Bilder sehr gut. Darf ich fragen, mit welcher Kamera du die Bilder geschossen hast?

America_Crazy



Doreen & Andreas

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #38 am: 23.07.2007, 11:46 Uhr »
Das waren wieder sehr interessante Taggesberichte, ich genieße - nachdem ich die Kurzfassung ja schon gelesen habe - die Details und vor allem die tollen Bilder.

Marianne nimmt das gestrige Steak, ich den vorgestrigen Fisch
Also da hätte ich doch lieber ein frisches Essen bestellt... wo Ihr doch sonst solche Feinschmecker seid  :wink: :lol:
Viele Grüße,
Andreas
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mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #39 am: 23.07.2007, 12:25 Uhr »
Hallo,
Marianne nimmt das gestrige Steak, ich den vorgestrigen Fisch
Also da hätte ich doch lieber ein frisches Essen bestellt... wo Ihr doch sonst solche Feinschmecker seid  :wink: :lol:

vor allem beim Fisch  :knockout:

Darf ich fragen, mit welcher Kamera du die Bilder geschossen hast?
ganz überwiegend Canon EOS 400D mit EF-S 17-85 IS, z.T. auch mit EF 70 - 300 IS (z.B. vom Washington Monument aus); vereinzelt kam auch die Ixus 800 IS zu Einsatz (z.B. die letzte und die viertletzte Aufnahme am 13. Tag - das sind die Bilder mit einer 1100er oder 1200er-Nummer im Namen)
Alle Bilder laufen bei mir über DxO (Entzerrung und selektive Aufhellung von Dunkelzonen); z.T. sind sie mit Photoshop Elements (Uraltfassung 2.0) leicht tonwertmäßig oder vereinzelt durch Ausschnittauswahl überarbeitet.

Soweit zu einzelnen Bildern besonderes Interesse bestehen sollte: auf dem eigenen PC irgendwo abspeichern und mit Irfan-View die Exif-Dateien auslesen, da steht fast alles drin von Kamera über Brennweite bis zu Blende, Zeit usw
Gruß
mrh400

America_Crazy

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #40 am: 23.07.2007, 21:17 Uhr »
Vielen Dank für die Information. Nochmals muss ich sagen, dass ich von den Bildern sehr begeistert bin und ich viel Spass beim Lesen des Reiseberichtes habe.



mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #41 am: 23.07.2007, 21:29 Uhr »
Hallo,
heute vollenden wir die zweite Woche:

14. Tag Samstag 19.05.2007 Colonial Williamsburg

Heute haben wir phänomenal geschlafen; die nahegelegene Bahnlinie, die mir bei der Auswahl unseres B&B etwas Sorge bereitet hatte, ist überhaupt nicht zu bemerken.

Frühstück haben wir auf 08:15 bestellt (die Alternative wäre 09:00 gewesen) und Dick rollt angesichts der porch-ungeeigneten Temperaturen ein englisches Tischchen herein, stellt darauf eine Kerze und bringt Kaffee und Orangensaft. Anschließend kommt er mit einer Etagère mit frischen Waffeln, Obst und Sirup. Ein paar kleine Würstchen sind auch dabei. Alles schmeckt - nein mundet - hervorragend.


Frühstück im Governor's Trace

Anschließend fahren wir gut gefüllt mit dem Auto zum Visitor Center von :arrow: Colonial Williamsburg und kaufen zwei Zweitagestickets zum stolzen - aber für das viele Gebotene durchaus gerechtfertigten - Preis von je 49 USD. Hier ist der Governors Palace inbegriffen, der beim Eintagesticket 9 USD Aufpreis gekostet hätte, womit der Preisunterschied zum Eintagesticket auf wenige Dollars schrumpft. Da wir morgen ja erst am späten Vormittag weiterwollen, erschien uns das sinnvoll (war es auch). Wir kommen gerade rechtzeitig, uns den - lohnenden - Einleitungsfilm anzuschauen. Die Hintergründe über die Teilnahme der südlichen Kolonien an der Revolution gegen England wird da am Beispiel handelnder Personen plastisch dargestellt.

Außerdem gelingt uns noch eine Reservierung für ein Abendessen um 09:00 pm in einer der historischen Tavernen.

Danach bringen wir unser Auto zum B&B zurück und rollen die historischen Gebäude "von hinten her" auf, so daß wir in anfangs verhältnismäßig kleinen Gruppen geführt werden: Capitol, Gefängnis, Apotheke, Silberschmied, Schneiderin, Schmied, Buchdrucker, Magazin, Schuster, Governor's Palace, dazwischen immer wieder schöne Gärten. Die Gebäude sind zwar überwiegend rekonstruiert, aber meist nach originalen Plänen und Inventaren, so daß man doch einen sehr authentischen Eindruck bekommt. So stammt z.B. das Geschirr in einem Haus aus der Bergung eines im 18. Jh. gesunkenen Schiffes und paßt zu im Schutt gefundenen Scherben. Überall erhält man ausführliche Erklärungen zur beruflichen, sozialen und politischen Situation zu Ende der Kolonialzeit um 1780. In den vielen Handwerksbetrieben sind Leute in historischen Kostümen am Werk und stellen Gegenstände des (damaligen) täglichen Bedarfs her. Man sieht ihnen an, daß ihnen das großen Spaß bereitet. Nun folgt eine - heute etwas umfangreichere - Bildersammlung:


Colonial Williamsburg, Capitol


Colonial Williamsburg, Capitol, Gerichtssaal (General Court) mit Führerin


Colonial Williamsburg, Gefängniszelle


Colonial Williamsburg, Apothecary Shop


Colonial Williamsburg, Flötenspielerin im Fenster der Raleigh Tavern


Colonial Williamsburg, Milliner and Taylor


Colonial Williamsburg, Blacksmith - oberhalb des Kamins ist ein gigantischer Blasebalg, der über die Kette betätigt wird und für heftigen Zug sorgt


Colonial Williamsburg, Printer and Bookbinder - der junge Mann hier hatte am meisten Spaß von allen bei seinen Vorführungen; hier färbt er mit einer Art Stempelkissen die Lettern ein


Colonial Willliamsburg


Colonial Williamsburg, Governor's Palace


Colonial Willliamsburg, Governor's Palace, Empfangshalle - der ganze "öffentliche Bereich" des Governor's Palace (Halle, Treppenhaus) ist dekoriert mit hunderten von Waffen, die weniger für den Ernstfall geeignet waren als dem Imponiergehabe Genüge tun sollten


Colonial Williamsburg, Governor's Palace, Eßzimmer

Danach wanken wir einigermaßen schlapp zu den Museen, wo wir im Café fernab vom Trubel eine Kleinigkeit zu uns nehmen und dann durch das :arrow: Museum of Decorative Arts gehen, das uns trotz einiger ausgefallener Stücke in seiner Gesamtheit nicht so imponiert.


Colonial Williamsburg, Museum, Portrait eines Mädchens, relativ modern anmutend, aber Beginn 19. Jh.


Das Museum hat eine der größten Sammlungen von Teesieben (ich weiß nicht, wieviele Sammlungen dieser Art es gibt); die unterschiedlichen Muster sind ganz lustig anzusehen, hier drei Beispiele:








Außerdem gibt es ein paar lustige Figuren wie diesen Geigenspieler....


...oder diese Frau

Anschließend gehen wir wieder in den historischen Bezirk und besichtigen das Wohnhaus eines angesehenen Bürgers und zeitweisen Bürgermeisters (Everard House), die Wagnerei, den Palastgarten, die Palastküche, das Anwesen eines reichen Plantagenbesitzers, den Küfer und den Schreiner sowie nochmals den einen oder anderen Garten. Die Kirche hat leider geschlossen, als wir wieder vorbeikommen. Um 08:00 pm wäre ein Konzert, was uns aber wegen des Essenstermins zu knapp ist.


Colonial Williamsburg, Everard House, Schlafzimmer der Hausherrin


Colonial Williamsburg, Everard House, Zimmer der Lieblingssklavin der - kranken - Hausherrin; die übrigen Sklaven wohnten in kleinen Nebengebäuden oder in Hütten bei den Feldern


Colonial Williamsburg, Garten

Also gehen wir zum Einkaufsbereich, wo ich angesichts der jetzt für einen Aufenthalt auf der Porch geeigneten Temperatur nach einer Flasche einheimischen trockenen Weins suche - die Suche war erfolgreich, aber teuer (inkl. Tax nahezu 30 USD). Gleich daneben fahren die Shuttlebusse, die uns mit einmaligem Umsteigen zurück in die Nähe des B&B bringen.

Wir ratschen kurz (oder eher nicht ganz so kurz) mit den Innkeepern, da wir ja etwas Eis für den Flaschenkühler und ein Paar Weingläser benötigen - es stellt sich heraus, daß er ein Berufsoffizier und eine Weile in Deutschland stationiert war und sie sogar als Kind ein paar Jahre in der unmittelbaren Nachkriegszeit mit ihren stationierten Eltern in Frankfurt aufgewachsen ist; die Deutschkenntnisse sind dennoch nahe am Nullpunkt - "Frankfurt", "Ramstein" und "Berchtesgaden" können sie allerdings noch halbwegs richtig aussprechen. Anschließend  setzen wir uns auf die Porch und genießen die Flasche Wein bei Internet und Magazinen.

Auf 09:00 Uhr gehen wir in die :arrow: Christiana Campbells Tavern, wo wir Stuffed Trout bzw. Sliced Salmon zu uns nehmen; dazu gibt es eine Art Grits und ein Ale bzw. für Marianne ein Wasser. Begleitet wird das Essen von einer Performance der "Wirtin" und Musik mit Gitarre und Flöte. Alles in allem ganz nett, aber nichts überragendes. Marianne ist das Essen offenbar nicht so ganz bekommen...

3 mi
Gruß
mrh400

Palo

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #42 am: 23.07.2007, 23:30 Uhr »
Toller Reisebericht!

Besonders gefällt mit das du Restauranttips einfügst

Diese Gafaengniszelle in Williamsburg ist ja ziemlich gross, war das für eine  Person oder wieviele Leute wurden da reingepfaercht?
Gruß

Palo

mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #43 am: 24.07.2007, 09:34 Uhr »
Hallo,
Diese Gafaengniszelle in Williamsburg ist ja ziemlich gross, war das für eine  Person oder wieviele Leute wurden da reingepfaercht?

Einzelzellen waren das keine; ich weiß allerdings nicht mehr, wie groß die Maximalbelegung war. Einmal sollen 15 gefangengenommene Piraten in den drei Zellen einquartiert gewesen sein - also 5 im Durchschnitt und wohl zuzüglich zu den sonstigen Gefangenen.

Das Gefängnis diente im übrigen nicht dem Strafvollzug, sondern eher einer Art Untersuchungshaft: (vermutete) Straftäter erwarteten dort das Gerichtsurteil; bei schwereren Verbrechen wurde gehängt, bei leichteren Straftaten gab es ein Brandzeichen in die Hand, im dadurch leicht erkennbaren Wiederholungsfalle wude dann auch meist gehängt. Das Gericht tagte viermal im Jahr.

Außerdem wurden im Gefängnis auch säumige Zahler, entlaufene Sklaven und manchmal auch geistig Erkranke einquartiert.
Gruß
mrh400

mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #44 am: 24.07.2007, 22:23 Uhr »
Hallo,

15. Tag Sonntag 20. Mai 2007 Williamsburg - Buxton

Am Morgen gibt es wieder ein phantastisches Frühstück mit einer Art Soufflée - ganz perfekt hergerichtet - mit Ei, Kartoffeln, Zwiebel usw. Außerdem Melonenschnitten und Bananenkuchen (die wir fürs Picknick mitnehmen).

Nachdem wir uns von den Innkeepern verabschiedet haben, gehen wir nochmals zu Fuß nach Colonial Williamsburg. Die halbe Fußgängerzone ist mit Autos zugeparkt, weil die Kirchgänger ja nicht zu Fuß kommen können (das hatten wir doch auch letztes Jahr bei den Indianern beim Medicine Wheel, die auch bis zum Heiligtum vorgefahren sind!).


Colonial Willliamsburg, Fußgängerzone während des Gottesdienstes
wenn man die Verkehrsregelung richtig versteht, gilt Kirchgang wohl als "emergency"....

Jedenfalls ist deshalb auch die Kirche nicht zugänglich, so daß wir statt dessen zunächst das Wythe Haus besichtigen, das unbedingt einen Besuch wert ist. Wythe war Rechtsprofessor, der unter anderem Thomas Jefferson als Schüler hatte. Außerdem war er Abgeordneter und einer der Unterzeichner der Unabhängigkeitserklärung. Das Haus diente George Washington als Hauptquartier bei der entscheidenden Schlacht von Yorktown gegen die Engländer.


Colonial Williamsburg, Wythe House


Colonial Williamsburg, Weberei beim Wythe House


Colonial Williamsburg, Wythe House, Eßzimmer


Colonial Williamsburg, Wythe House, Kinderzimmer


Colonial Williamsburg, Wythe House, Spielzeug

Danach ist die Kirche immer noch "in Betrieb", aber wir hören, daß sie bald aus sein soll. Also warten wir vor dem Eingang, bis die hohe Geistlichkeit einschließlich Bischof herauskommt und jedem einzelnen, der die Kirche verläßt, auch noch die Hand schüttelt (es muß eine Art Konfirmationsfeier gewesen sein). Danach dürfen wir kurz hineinschauen, bevor der nächste (auf 1 1/2 Stunden angesetzte!) Gottesdienst beginnt. Wir sind ziemlich enttäuscht vom Innenraum. Die Kirche ist übrigens eine der ältesten Bischofskirchen der USA, in der seit 1715 kontinuierlich Gottesdienste stattfinden (also Alter vor Schönheit...).


Colonial Williamsburg, Bruton Parish Church


Colonial Williamsburg, Bruton Parish Church

Danach warten wir noch ein paar Minuten beim Perückenmacher, wo erst noch eine Schulklasse abgefertigt werden muß. Dieser Betrieb ist wiederum einen Besuch wert.


Colonial Williamsburg, Wigmaker House


Colonial Williamsburg

Schließlich gehen wir zurück zum B&B und besteigen unser Auto Richtung Süden. In Gegenrichtung ist auf längere Strecken stehender Verkehr. Bis zur Umfahrung von Norfolk ist die Landschaft noch ganz ansehbar, dann gewinnt das ganze den Charme der Po-Ebene. Die letzten paar Meilen in Virginia kosten aus nicht näher nachvollziehbaren Gründen 2 USD Maut. Eine Umgehung der Mautstrecke ist mit zumutbarem Aufwand nicht möglich.

Erst ab Nags Head findet das Auge wieder Anhaltspunkte; viele Strandvillen mit allerdings ziemlich einheitlicher Architektur, zeitweise erinnert die Strecke an den Roussillon mit Meer + Dünen auf der einen Seite und Lagune auf der anderen Seite. Vorher haben wir aber noch beim :arrow: Gebrüder-Wrght-Memorial einen Stop eingelegt. Hier kommen wir dank National Park Pass ohne Eintritt rein (ansonsten 2 USD/Person). Bei der Einfahrt ist die Vorführung eines Videos im Pavillon angekündigt, die in Kürze beginnen soll. Also eilen wir dort hin und sind zunächst ziemlich enttäuscht: ganz vorne in einer großen Halle steht ein handelsüblicher normaler Fernseher, in dem das Filmchen flimmert. Dennoch ist es ganz interessant zu erfahren, wie akribisch die Wrights mit vielen Versuchsreihen bei ihren Konstruktionen vorgegangen sind und wie sie z.B. ihre Erfahrungen aus der Fahrradtechnik (sie hatten einen Fahrradbetrieb) an verschiedenen Stellen der Flugmaschinen umgesetzt haben. Von den drei Flugmaschinen (zwei Gleiter, eine Motormaschine) stehen Reproduktionen zur Ansicht da.


Wright Memorial, Flugzeugmodell


Wright Memorial

Anschließend legen wir noch eine halbe Stunde Strandspaziergang ein, der uns ganz gut tut.


Strandvillen bei Nags Head


Strand (und Strandvillen) bei Nags Head


Strandläufer

Anschließend fahren wir einen kurzen Abstecher zum Bodie Island Lighthouse, das majestätisch über die (Halb-)Insel ragt. Noch ein Stück später sehen wir geblähte fallschirmartige Segel über dem Pamlico Sound - hier wird windgesurft, und zwar im Schlepptau von Paraglider-Segeln. Ein paar "konservative" Surfboards mit befestigtem Segel gibt es auch noch dazwischen.


Bodie Island Lighthouse


Windsurfer am Pamlico Sound

In Buxton dauert es ziemlich lange, bis wir zu unserem B&B, dem :arrow: Inn on Pamlico Sound, kommen, einfach weil der Ort so lang ist. Der Innkeeper macht einen etwas aussteigermäßigen Eindruck, scheint aber doch recht geschäftstüchtig zu sein. Er zeigt uns zunächst das ganze Haus nebst Fahrradpark für die Gäste, Pool, Anlegestelle und sogar eigenem kleinen Kino für die DVD-Sammlung. Das Zimmer, das wir bekommen, ist allerdings nicht das gebuchte. Die AGB lassen das zwar zu, aber da das Zimmer eine Spur schlechter ist (Mitte statt Rand mit zwei Fenstern), mault Marianne solange, bis wir ein King-Zimmer im anderen Haus bekommen - mit eigener Porch, dafür direkt gegenüber der Küche und neben dem Frühstücksraum - was sich aber nicht als störend erwiesen hat.


Blick vom Inn zum Pamlico Sound

Zum Abendessen fahren wir nach Hatteras. Das vom Innkeeper empfohlene Restaurant :arrow: Dinkys hat diesen Sonntag geschlossen, das vom Tourbook (und Frommers) empfohlene Austin Creek Grill finden wir nicht - weil es nicht mehr existiert. Also essen wir in dem inzwischen dort befindlichen :arrow: Dirty Dick's Crabhouse Dolphin bzw. Calamari - nichts besonderes, aber ganz passabel. Dafür ist der Sonnenuntergang um so schöner.


Sonnenuntergang am Cape Hatteras

Bevor wir zurückfahren erkundigen wir uns noch an der Anlegestelle, wann wir morgen in etwa da sein sollen, um unsere Fährverbindungen (vor allem die zweite nach Cedar Island, die vorgebucht werden mußte) zu erwischen. Der Angestellte meint, wir sollen gegen 10.00 da sein.

Zurück im B&B ist Marianne zu müde zum Spazierengehen, so daß wir uns nach einem kurzen Aufenthalt auf der Porch ins Bett zurückziehen.

210 mi
Gruß
mrh400