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Autor Thema: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta  (Gelesen 44728 mal)

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Palo

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #45 am: 24.07.2007, 23:52 Uhr »
Was hat es mit den Fasces in Washington auf sich? Hast du dazu mehr infos?
Gruß

Palo

Doreen & Andreas

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #46 am: 25.07.2007, 00:52 Uhr »
Noch ein Stück später sehen wir geblähte fallschirmartige Segel über dem Pamlico Sound - hier wird windgesurft, und zwar im Schlepptau von Paraglider-Segeln.

 :dozent:
[klugscheiß]Das sind Kite-Surfer, seit 5 - 6 Jahren der große Schrei bei allen, die des normalen Windsurfing überdrüssig sind.[/klugscheiß]
Viele Grüße,
Andreas
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mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #47 am: 25.07.2007, 13:17 Uhr »
@Palo

Die Fasces - das lateinische Rutenbündel - sind ein allgemeines Machtsymbol für die Staatsgewalt. Es ist deshalb im Prinzip wertfrei und findet sich auch z.B. im Wappen des US-Senats.

In Verruf geraten ist es durch die Nutzung als Symbol für die italienischen Faschisten. Deshalb hat die Verwendung im Zusammenhang mit Machtbekundungen jedenfalls in Europa einen schalen Beigeschmack und würde heute wohl auch von niemandem mehr neu als Symbol verwendet (Das Wappen des Kantons St. Gallen in der Schweiz stammt aus napoleonischen Zeiten).

Eine Assoziation der Memorials in Washington z.B. mit dem Bozner Siegesdenkmal (vgl. :arrow: hier) liegt nicht so ganz fern, zumal auch die Art der Architektur für mein Empfinden auch nicht so unähnlich ist.

Einiges zu den Fasces findet man :arrow: hier und zum italienischen Faschismus :arrow: hier
Gruß
mrh400

Palo

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #48 am: 25.07.2007, 21:15 Uhr »
Danke mrh, ausgezeichnete Information und tolle Links
Gruß

Palo

mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #49 am: 25.07.2007, 21:23 Uhr »
Hallo,

heute git es einen Erholungstag mit wenig wirklichen Highlights:

16. Tag Montag 21. Mai 2007 Buxton - Wilmington

Nach ganz ordentlichem Schlaf werden wir von unserem Handy pünktlich geweckert - die Umgebung von Küche und Frühstücksraum hat uns überhaupt nicht beeinträchtigt - und gehen ebenfalls pünktlich um 08:30 zum Frühstück. Besser ist es wirklich kaum vorstellbar: frische Erdbeeren und Kiwi in Papaya; ganz frisch gebackene riesige Muffins mit echten Himbeeren drin - unvorstellbar gut - und wirklich gute Tacos mit Paprika (nur viel zu viel).

Halbwegs versöhnt mit dem Innkeeper machen wir uns auf die Reise, die uns heute mittels zweier :arrow: Fähren über Ocracoke nach Cedar Island und danach bis in die Gegend von Wilmington führen soll. Am Fährhafen in Hatteras treffen wir etwas vor der vorgeschlagenen Zeit ein. Aber auch um 09:45 stehen schon ziemlich viele Autos an und wir werden als erste in eine zweite Reihe gestellt. Gegen 10:00 wird dann "geladen" - wir kommen auch noch dran, aber nicht mehr viele nach uns.


Outer Banks, Fähre - im Hintergrund Cape Hatteras


Outer Banks, Fähre - "Gegenverkehr"

Nach 25 Minuten sind wir in Ocracoke, wo wir uns gleich auf die Reise zum nächsten Fährhafen machen. Ocracoke ist eine schmale langgestreckte Insel mit zunächst vielen Dünen und weiter südlich viel grün. Leider verpassen wir unterwegs den einzigen wirklichen Parkplatz mit Aussicht auf Meer und Lagune. Zeit hätten wir locker gehabt. Irgendwo umdrehen wollen wir auf der nicht allzu breiten Straße mit etlichem Gegenverkehr aber auch nicht. So sind wir halt etwas zu früh am Hafen - aber bei weitem nicht die ersten. Unsere lange vor der Abreise telefonisch getätigte Reservierung wird tatsächlich glatt gefunden. Wir stellen das Auto in die Reihe und gehen noch etwa 20 Minuten spazieren. Dann geht es schon wieder los mit Beladen - diesmal ist die Fähre nicht ganz voll. Auf der Fähre sind wir mal richtig faul. Irgendwann suche ich noch nach Alternativrouten für den Schluß, weil sich die Brandsituation in Südgeorgia offenbar noch immer nicht entspannt hat.


Ocracoke


Ocracoke, Lighthouse


Begleiter auf der Fähre

Nach etwas mehr als 2 Stunden sind wir auf Cedar Island (offizielle Fahrzeit 2:25), wo es zunächst durch interessante Marschlandschaften geht. Kurz nach Beaufort fahren wir in Morehead City unter Mißachtung der Ratschläge des Navi Richtung Atlantic Beach und die 58 (Emerald Drive bis Emerald Isle, wo wir wieder bei Cape Carteret aufs Festland kommen. Entlang dieser Strecke gibt es nicht nur die üblichen Strandhäuser und versteckte Villen, sondern auch haufenweise scheußliche Appartementhäuser, die jeden (Negativ-)Vergleich mit den verbautesten Stellen der spanischen Mittelmeerküste bestehen. Da hätten wir auch ohne Entbehrungen  auf der 24 auf dem Festland vorbeifahren können.


Marschlandschaft auf Cedar Island

Zurück auf dem Festland wird die Autobahn dann allmählich ziemlich langweilig, bis wir in Wilmington der Market Street folgend plötzlich durch herrschaftliche Villen fahren. Wir suchen das :arrow: Best Western Coastline Inn, das an der Waterfront beim ehemaligen Depot der Coastal Lines liegt. Es ist noch genau ein Zimmer frei (dank einer Stornierung), das wir auch gleich nehmen - groß und mit schönem Blick aufs Wasser. Zum Parken benötigt man hier einen Berechtigungsschein, weil das Convention Center direkt daneben liegt.

Nach kurzer Fahrt sind wir in der Altstadt und essen im :arrow: Bistro Caprice Karottensuppe mit Ingwer sowie Lamm mit Couscous bzw. Stuffed Chicken - überaus empfehlenswert. Im ersten Stock hätte es noch eine in einem Führer nett beschriebene Bar gegeben, in die wir wegen einer geschlossenen Gesellschaft aber nicht vordringen. Nach dem Essen gehen wir noch an der Waterfront entlang - eine sehr gepflegte Freßgasse mit vielen Terrassen im Freien; ganz zu Beginn sitzen die Leute in einem Lokal (Riverboat Landing Restaurant) im ersten Stock auf kleinen Balkons.


Wilmington, Riverboat Landing Restaurant an der Water Street

Zurück gehen wir über die S. Front Street und ein kurzes Stück die N Front Street (trotz des Namens "Front Street" nicht am Wasser, sondern einen Block zurück und etwas erhöht liegend), wo kolossale Villen und alte Geschäftshäuser stehen.


Wilmington, S Front Street


Wilmington, N Front Street

Im Hotel geht das Internet nicht, weil irgendwelche Schwierigkeiten mit dem Provider bestehen. So kommen wir bald ins Bett.

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #50 am: 27.07.2007, 21:46 Uhr »
Hallo,
nach einer Pause, die auf einer beruflichen Abendveranstaltung beruhte, kommt heute der

17. Tag Dienstag 22. Mai 2007 Wilmingon - Charleston

Obwohl das Hotel total ruhig war, haben wir nicht so wahnsinnig gut geschlafen. Das Frühstück gibt es hier nicht in der Lobby. Man muß vielmehr am Vorabend seine Wünsche auflisten und dementsprechend wir das Frühstück in einem Korb auf das Zimmer gebracht. Unsere ziemlich "ausführliche" Bestellung wird komplett geliefert. Dennoch handelt es sich letztlich nur um ein durchschnittliches Motelfrühstück. Der Kaffee ist für amerikanische Motels allerdings recht gut.

Da der Internetzugang inzwischen repariert ist, kann ich jetzt die Reservierung in Waycross stornieren. Der Weg über Okefenokee dürfte nämlich wegen der noch immer schwelenden Brände nach wie vor keinen Sinn zu machen. Der Versuch, gleich in unserem B&B in Savannah eine zweite Übernachtung als Alternativlösung zu buchen, hat keinen Erfolg. Jedenfalls auf der Internetseite ist keine Vacancy verzeichnet, so daß wir uns für den vorletzten Tag noch etwas werden einfallen lassen müssen.

Bis wir alles gepackt haben, ist es doch wieder 9 Uhr und ich mache noch ein paar Fotos vom Eisenbahnmuseum und der Baumwollbörse - aber jeweils nur von außen.


Wilmington Railroad Museum


Wilmington, Cotton Exchange

Danach fahren wir zur Market Street und besichtigen noch ein paar historische Häuser von außen, nachdem Besichtigungen erst ab 10:00 Uhr möglich sind. Nur in einen wunderschönen Garten darf man "self-guided" hinein. Die meisten Häuser in dieser Umgebung sind von enormen Ausmaßen, aber in durchaus ansprechender Architektur (bis auf ein vergammeltes Wohnhochhaus). Dazwischen liegt ein hübscher, offensichtlich authentisch alter Friedhof.


Wilmington, Burgwin-Wright House (1770)


Wilmington, Burgwin-Wright Garden


Wilmington, Friedhof der St. James Parish Episcopal Church


Wilmington, Bellamy Mansion (1859 - 1861)

Im Anschluß daran gehen wir auf den Highway Richtung Myrtle Beach. Außer einem kurzen Blick auf Marschlandschaft gibt es von der gesamten Fahrstrecke (auch später bis Charleston) wenig erwähnenswertes zu berichten. Es geht überwiegend durch bewaldetes Flachland. Man bekommt dabei bald einen richtigen Tunnelblick - links und rechts eine grüne Wand, oben der Himmel und vorne die flache Straße - und sonst nichts.

Die Zufahrt zu Myrtle Beach läßt einen eher scheußlichen Rummelort erwarten - was auch vielen Berichten entspricht -. So machen wir nur das Outlet an der I 17 unsicher und kaufen bei OshKosh, Polo Ralph Lauren, Calvin Klein und Banana Republic so ein, daß wir noch eine kleine Reserve haben, um zollfrei zu bleiben. Da Polo meine Wunschhose nicht hat, fahren wir nach einem Picknick auf dem Parkplatz auch noch kurz zum zweiten Outlet an der US 501, wo Polo meine Größe aber auch nicht hat.

In Charleston, das wir über eine große und eindrucksvolle Brücke erreichen, finden wir dank Navi unser B&B, das :arrow: King George IV aus dem Stand. Es ist ein wunderhübsches über 200 Jahre altes und z.T. windschiefes Haus mit ziemlich verspielter Einrichtung. Eine African nimmt uns in Empfang und zeigt uns unser Zimmer: wir haben eine 2-Zimmer-Suite im ersten (amerikanisch 2nd) Stock mit eigener Porch und Zugang ins Freie und damit jede Menge Platz für uns.


Charleston, King George IV Inn (ca. 1790)


Charleston, King George IV Inn

Nach einer Bierpause auf unserer privaten Porch gehen wir entsprechend der Empfehlung der Innkeeper zu :arrow: Jestine's Kitchen. Das Lokal ist offenbar eine Institution in Charleston. Es herrscht schon ziemlicher Betrieb, so daß wir uns auf der Straße anstellen und warten müssen (Das haben wir dann noch bei ein paar anderen Lokalen so gesehen; für mich war das richtiges Südstaaten-Feeling; zuletzt habe ich das vor undenklichen Zeiten in New Orleans erlebt). Dank der straffen Organisation der Betreiberin (auch was die Warteschlange angeht...) kommen wir bald dran und essen Shrimps in Wine + Garlic - Sauce, noch nie so gut gehabt, und Pecan Fried Chicken Breast zu bemerkenswert günstigen Preisen. Die negativen Kritiken bei Tripadvisor können wir überhaupt nicht  teilen. Es ist halt eine Kneipe, aber mit ganz toller bodenständiger Kost. Die Rezepte sollen übrigens von dem 1997 verstorbenen schwarzen Kindermädchen namens Jestine Matthews, das die jetzige Betreiberin aufgezogen hat.

Nach einem nicht allzu langen Rundgang, wo wir noch ein anderes Restaurant für morgen suchen und nicht finden, fallen wir müde in die Sessel auf unserer Porch. Um ins Bett zu kommen, benötigen wir fast eine Leiter.


typisches Haus in Charleston: schmale Straßenfront, lange Front mit über die ganze Breite gehenden Porches in das Grundstück hinein, Porches mit leichtem Gefälle nach vorne, damit Wasser ablaufen kann


Charleston, historische Feuerwache

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #51 am: 28.07.2007, 18:37 Uhr »
18. Tag Mittwoch 23. Mai 2007 Charleston - Boone Hall Plantation - Charleston

Nachdem wir aus unerfindlichen Gründen nicht sehr gut geschlafen haben . es war gar nicht sonderlich heiß -, lassen wir den Tag langsam angehen. Das Frühstück ist eher gehoben motel-like; self-service mit verschiedenen Cereals, Rührei, Waffeln zum Toasten sowie gutem Kaffee. Der Innkeeper, ein etwas alternativer Typ und - wie wir später erfahren - Harley-Fan, paßt auf, daß die Gäste nichts einpacken oder sich gar ohne Bezahlung an den - in diesem Haus kostenpflichtigen - Soft Drinks vergreifen (in den meisten B&Bs gibt es Soft Drinks oder wenigstens Wasser "à la discretion")

Wir rangieren das Auto aus dem engen Parkplatz und fahren zur :arrow: Boone Hall Plantation. Dort bekommen wir AAA-Rabatt (15 statt 17,50/Person).

Die Auffahrtsallee ist noch imposanter als man sie sich von den Fotos her vorstellen kann. Im Empfangsgebäude erhalten wir eine Art Fahrplan über die Veranstaltungen und bekommen erläutert, wie wir die einzelnen Events am besten kombinieren können. Die Führung im Haupthaus beginnt um 11.00, so daß wir noch etwas Zeit haben, um die schönen Blumengärten und einige der - noch weitgehend originalen - Sklavenhütten zu bewundern.


Boone Hall Plantation, Oak Alley


Boone Hall Plantation, Garten


Boone Hall Plantation, Sklavenhütte

Das Hauptgebäude wurde in seiner heutigen Gestalt erst in den 30er Jahren errichtet, nachdem die Vorgängerbauten Hurricanes und Bränden sowie der letzte der Neubauwut der aktuellen kanadischen Besitzerfamilie zum Opfer gefallen sind. Die Führung erstreckt sich nur auf das Erdgeschoß, weil der Rest offenbar noch privat genutzt wird. Dennoch ist es ganz eindrucksvoll.


Boone Hall Plantation, Hauptgebäude


Boone Hall Plantation, Führerin auf der Porch

Danach eilen wir zur letzten Sklavenhütte, wo die schauspielerisch hochbegabte Negerin Sharon Murray anschaulich über den Ablauf der landwirtschaftlichen Arbeiten und die :arrow: Gullah-Kultur berichtet. Außerdem erzählt sie eine hübsche Geschichte über den Come-in und die Be-ins auf gullah (einer kuriosen Sprachmixtur aus vielen afrikanischen Dialekten und englisch) und dann auf englisch.


Boone Hall Plantation, Gullah-Vorführung

Mit Mühe und unter Flucht vor der Audience-Participation kommen wir noch zu den Erläuterungen über die Sklaverei bei der ersten Sklavenhütte und gehen dann zu einer Art Theateraufführung auf der Porch, wo wir allerdings wenig verstehen - wir haben allerdings auch nicht den Eindruck, daß wir da wirklich etwas versäumt haben. Das ganze macht einen eher gekünstelt "lustigen" Eindruck.

Nach einem kurzen Besuch am Fluß und im Butterfly-Pavillion kaufen wir zwei Sandwiches und frisches Obst und fahren zu unserem B&B, wo wir auf unserer Privatporch picknicken.




Boone Hall Plantation, im Butterfly Pavillon

Anschließend gehen wir zum Visitor Center und besorgen uns einen Stadtführer für die Walking Tour (auf deutsch, kostet auch nicht mehr als die englische Version, nämlich immerhin 6,12 USD), die uns gute drei Stunden beansprucht. Zu Beginn gehen wir beim Anson Restaurant vorbei, das wir gestern vergeblich gesucht hatten, und lassen uns für den Abend einen Tisch reservieren.

Auf der Walking Tour lernen wir nahezu alle historischen Häuser Charlestons kennen (oder glauben wir jedenfalls), beginnend bei der dem römischen Tempel von Nimes nachempfundenen Markthalle und endend bei den luxuriösen Villen an der Waterfront. Dazwischen gibt es viele Kirchen und den ehemaligen Sklavenmarkt. Die gängigen Fahrzeuge sind Jaguare oder Mercedes Cabrios. Die nicht im Führer erwähnten Häuser haben wenigstens eine Tafel dran. Ganz interessant sind die verschiedenen Baustile, das stellenweise noch aufzufindende Kopfsteinpflaster (aus Wackersteinen, die auf den Frachtschiffen aus England als Ballast gedient haben) sowie die Erdbebensicherungen.

Hier gibt es jetzt etliche Bilder vom Stadtrundgang:


Charleston, St. Marys, 1839


Charleston, Market Hall, 1841 - das Gebäude wurde der Maison Carrée (einem römischen Tempel) in Nîmes nachempfunden und hat im Fries oben Schafs- und Stierköpfe, weil hier Fleisch verkauft wurde


Charleston, Korbverkäuferinnen - das Flechten von Körben aus Schilfgras hat bei den Africans eine große Tradition und war wohl für die befreiten Sklaven eine der wenigen Erwerbsmöglichkeiten. Die Verkäuferinnen sind nicht nur in der Stadt, sondern auch an Autobahnparkplätzen anzutreffen. Die Stücke sind z.T. recht schön, aber auch sehr teuer (vor allem im Vergleich zu den "echt afrikanischen" Körbchen, die wir in Washington erworben haben)


Charleston, South Carolina Society Hall, 1804


Charleston, 8 South Battery, William Washington House, 1768 - William Washington war ein Cousin von George Washington; das Haus war zunächst die Stadtwohnung der Braut von William Washington


Charleston, 5 East Battery, John Ravenel House, 1847 - 1849 - das Haus ist heute ein B&B unter dem Namen Palmer House


Charleston, Old Exchange Building, 1767 - 1771


Charleston, Old Slave Mart - 1856 wurde der Sklavenhandel auf den öffentlichen Straßen untersagt, so daß einige Sklavenmärkte wie dieser hier eröffnet wurden


Charleston, The Pink House, 1712, nach anderen Quellen um 16695 - vermutlich eine frühere Matrosenkneipe (3 w: whiskey, wittles and wenches -  Schnaps, Essen und Frauen  :wink:)

Ziemlich erschöpft treffen wir dann nach kurzer Rast auf einer Bank am Market bei :arrow: Anson ein. Beschreibung bei :arrow: Frommers: “We think it’s simply the best”. Ein Kellner, der erzählt, mit einer Frau aus Marseille verheiratet zu sein und etliche Jahre in der Provence verbracht zu haben, berät uns. Wir nehmen She Crab Soup bzw. Tuna Tartar und Slow Cooked Duck Breast mit Wildreis mit Pecans und Dried Cranberries sowie Creme Brulee bzw. Chocolate Pecan Pie. Dazu gibt es einen provencalischen Rose - alles in allem hoch ambitionierte Küche, die Ente vielleicht einen kleinen Tick zu trocken, aber insgesamt ganz hervorragend – hat allerdings auch seinen Preis (142 USD inkl. Tip). Marianne stellt fest, daß wir uns das durch den Verzicht auf eine Carriage Tour verdient haben.

Zum Abschluß sitzen wir noch etwas auf der Porch - ich habe wie schon heute früh wieder Probleme mit dem Internet des Hotels, komme aber in irgendein offenes Netz hinein.

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mrh400

Palo

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #52 am: 28.07.2007, 21:17 Uhr »
Sehr informativer Bericht !! War der Slave Market schon offen zur Besichtigung? Das sollte ja irgendwann dieses Jahr geschehen


Gruß

Palo

mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #53 am: 29.07.2007, 00:01 Uhr »
Hallo,
War der Slave Market schon offen zur Besichtigung?
soweit ich das beurteilen kann (konnte), wohl noch nicht. Wir wären aber von der Uhrzeit her ohnehin zu spät dran gewesen
Gruß
mrh400

DocHoliday

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #54 am: 29.07.2007, 18:03 Uhr »
So, jetzt hatte ich endlich mal Zeit, mich in diesen Reisebericht zu vertiefen. Sehr informativ,, unterhaltsam geschrieben und viele schöne Bilder!
Und was das beste ist: Ich kann die Planung für meine Tour im Oktober eigentlich beenden. Ich fahre einfach Eure Route ab ;).

Eins hast Du zumindest geschafft: Die Vorfreude steigt gewaltig (und der Appetit auch  :essen:).
Gruß
Dirk

mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #55 am: 29.07.2007, 18:58 Uhr »
Hallo,

19. Tag Donnerstag 24.05.2007 Charleston - Savannah

Nach unruhigem Schlaf lassen wir es gemächlich angehen und trödeln etwas vor uns hin. Das Frühstück ist dasselbe wie gestern - nichts besonderes.

Nachdem wir uns verabschiedet haben, fahren wir zur :arrow: Magnolia Plantation. Der Eintritt ist nicht gerade billig: 15 USD pro Person Grundtarif (./. 1 USD AAA-Rabatt) und 7 USD für jeden weiteren "Event". Wir nehmen nur den Swamp Garden, zumal laut einem unserer Reiseführer das Haus unmöbliert sein soll (die Internetseite erwähnt allerdings zeitgenössische Einrichtung der Räume). Bei den Parkplätzen am Haupthaus sind auch ein Tiergehege mit einer Art Streichelzoo; außerdem laufen Enten, Gänse und Pfauen frei herum.


Magnolia Plantation, Zufahrt


Magnolia Plantation, Begegnung von Geflügel

Die Gärten sind wirklich phänomenal, es gibt viele kleine Seen und Bachläufe, alles mit vielen grünen und bunten Pflanzen.


Magnolia Gardens, Brücke am Schoolhouse Pond

Auf einer kleinen Insel ruhen auch eine Schildkröte und zwei Alligatoren. Am Ufer knackst es rhythmisch, da werden offenbar kleine Stromstöße abgegeben, um die Alligatoren an dieser Stelle vom Land abzuhalten. Nach einem Foto "für alle Fälle" suche ich nach einer Stelle mit besserer Perspektive. Aber bevor ich sie richtig aufnehmen kann, rattert ein Berufsfotograf mit seiner Ausrüstung auf einem Golfwägelchen um die Ecke, worauf sie sich natürlich hektisch und mit affenartiger (bzw. alligatorenartiger) Geschwindigkeit verabschieden. Der Typ will wohl nur Pflanzen, aber keine Tiere aufnehmen…


Magnolia Gardens, Turtle und Alligators


Magnolia Gardens, Bamboo Pond

Gegen Ende des Rundgangs breitet ein Kormoran seine Flügel aus und läßt sich von den Besuchern überhaupt nicht aus der Ruhe bringen:


Magnolia Gardens, Kormoran

Zum Audubon Swamp Garden muß man wieder ein ganzes Stück zurückfahren - der Zugang liegt direkt neben dem Kassenhäuschen. Der Swamp Garden wird offensichtlich gerade neu hergerichtet. Die Walkways werden neu gestaltet. Manche sind noch ganz alt und wacklig - und sind an verrotteten Stellen zu Ende. Andere sind nigelnagelneu, aber noch nicht fertiggestellt, sondern enden plötzlich im Nichts. Dadurch muß man etliche Umwege gehen, was angesichts der ohnehin nicht vorhandenen Wegweisung oder Pläne verwirrend ist. In der Nähe des Eingangs gibt es unendlich viele Schildkröten, die neugierig die Gegend beäugen.


Audubon Swamp Garden, beim Eingang


Audubon Swamp Garden, Schildkröte

Es schließen sich auf dem Moor schwimmende Inseln und sogar Seerosenteiche an. Nur ganz vereinzelt sind Alligatoren versteckt zu erkennen. Die Rampen, die hier und da angelegt, damit sie sich sonnen können, sind alle leer (Die Sonne scheint ja auch nicht richtig).


Audubon Swamp Garden, Moorgebiet


Audubon Swamp Garden, Seerosen


Audubon Swamp Garden, einsamer Alligator

Wir kommen an einem kleinen Friedhof vorbei, den wir gegen Ende der Runde näher inspizieren wollten. Wegen der vielen unterbrochenen Wege sind wir aber dort leider nicht mehr vorbeigekommen. Dafür entdecken wir eine ganze Brutkolonie von Vögeln.


Audubon Swamp Garden, Great Egrets

An einer Abzweigung will Marianne zunächst nicht weiter, weil unter Angabe vielfältiger Verhaltensmaßregeln (z.B. schau ihm tief in die Augen...) heftig vor Alligatoren gewarnt wird. Also gehe ich den Weg auf einem Damm zunächst erst einmal alleine und hole Marianne nach, nachdem die Luft rein ist. Alligatoren gab es dort keine, dafür nochmals eine Reihe von Vögeln:


Audubon Swamp Garden, White Ibis


Audubon Swamp Garden, Little Blue Heron

Auf der Weiterfahrt kaufen wir bei einem Supermarkt ein paar Picknicksachen (Apfelschnitze mit Caramelsauce) ein, die wir etwas später an einem schattigen Parkplatz an der Straße verzehren.

Auf halber Strecke nach Savannah legen wir noch einen kleinen Umweg über Beaufort ein - ein wirklich hübsches kleines Städtchen, das offensichtlich tourismusorientiert ist. Ein kurzes Stück der Bay Street weist einige recht hübsche Geschäfte auf. Der Baustil erinnert uns beide spontan irgendwie an eine Straße in Braga (Portugal)


Beaufort, Ladenzeile in der Bay Street

Es lohnt sich aber vor allem, ein Stück an der Bay Street gegen Westen und in den dahinterliegenden Straßen spazierenzugehen. Da wimmelt es geradezu von vielen großartigen Villen, die teilweise denen in Charleston um nichts nachstehen. Teilweise ist aber auch Renovierungsbedarf erkennbar - als ob das Städtchen seine allerbesten Zeiten hinter sich hätte. Bemerkenswert viele davon stehen auch hier offensichtlich zum Verkauf.


Beaufort, Cuthbert House Inn, 1790


Beaufort, an der Bay Street


Beaufort, Villa an der Craven and Charles Street

In Savannah kommen wir zunächst einmal in einen Stau, so daß wir die Innkeeperin von unterwegs unterrichten, daß wir etwas später kommen. Das war einer der wenigen Einsätze der Cellion-Karte im Handy (insgesamt haben wir übrigen 2,70 EUR vertelefoniert; die Rechnung kam sechs Wochen nach unserer Rückkehr). Nachdem wir das Green Palm Inn gefunden haben (es befindet sich genau am anderen Ende der East President Street, deren Namen - aber nicht die Hausnummer - ich noch im Kopf hatte), bekommen wir ein schönes mit Kissen überladenes Zimmer. Da es einen anderen Namen als das gebuchte und bestätigte hatte, vergewissern wir uns noch, daß es wirklich gleichwertig ist - es ist besser (neue Dusche).

Die Innkeeperin bestätigt, daß sie für morgen schon länger ausgebucht ist (das Inn hat auch nur vier Gästezimmer). Also lassen wir uns zunächst einmal in den Gemeinschaftsräumen nieder und nehmen bereitgehaltenen Wein und Kekse zu uns. Nach viel Sucherei im Internet - es hätte auch ein B&B gegeben, aber für irgendwo zwischen 300 und 400 USD die Nacht! - buche ich letztlich ein Zimmer für morgen im Courtyard by Marriott.


Savannah, Green Palm Inn


Savannah, Green Palm Inn

Danach gehen wir an vielen Plätzen und hübschen Häusern vorbei nach Empfehlung der Innkeeperin ins :arrow: Garibaldi Cafe zum Abendessen: stuffed flounder – mir etwas zu mächtig. Das Lokal gehört zur gleichen Gruppe wie das Anson in Charleston, kann aber nach unserem Eindruck nicht wirklich mithalten. Es ist in einer früheren Feuerwache der deutschen Feuerwehr in Savannah (so um 1870) untergebracht. Beim Rückweg wird es ziemlich kühl und windig.

134 mi
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mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #56 am: 29.07.2007, 22:37 Uhr »
Hallo,
Und was das beste ist: Ich kann die Planung für meine Tour im Oktober eigentlich beenden. Ich fahre einfach Eure Route ab ;).
Eins hast Du zumindest geschafft: Die Vorfreude steigt gewaltig (und der Appetit auch  :essen:).
wenn ich mich recht entsinne, warst Du einer der eifrigsten Leser meiner live-Kurzversion. Wenn ich trotzdem auch hier noch ein paar verwertbare Hinweise angebracht haben sollte, freut es mich besonders. Und ich hoffe auf Deinen Reisebericht, um die Erinnerungen auch noch aus einem anderen Blickwinkel auffrischen zu können.
Gruß
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DocHoliday

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #57 am: 29.07.2007, 23:18 Uhr »
Mit Bildern ist es einfach noch anschaulicher.

Hast Du eigentlich auch Bilder vom essen? ;)  :D
Gruß
Dirk

mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #58 am: 30.07.2007, 09:10 Uhr »
Hallo,
Hast Du eigentlich auch Bilder vom essen? ;)  :D

eher selten, aber waren doch schon welche dabei:

...

Georgetown, Feinkostmarkt
...

...

Frühstück im Governor's Trace
...
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mrh400

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Re: Südosten Mai 2007 Atlanta - Washington - Atlanta
« Antwort #59 am: 30.07.2007, 20:55 Uhr »
Hallo,

unerbittlich neigt sich unser Urlaub dem Ende zu:

20. Tag Freitag 25.05.2007 Savannah

Heute haben wir einfach himmlisch geschlafen und machen uns gemütlich fertig. Das Frühstück ist wieder einmal exzellent. Es gibt Quiche, eine sehr würzige Wurst mit Hühnerfleisch, Melonenscheiben, Bananenkuchen und Brötchen. Da heute wegen der Streichung von Okefenokee eine gemütliche Stadtbesichtigung angesagt ist, lassen wir uns von der Innkeeperin für 13:00 Uhr eine Architektur-Tour organisieren (sie spricht auf den Anrufbeantworter des Veranstalters und sagt uns zu, uns anzurufen, wenn sie die Bestätigung hat).

Nachdem wir die Innkeeperin überzeugt haben, daß wir das Auto auf ihrem Parkplatz stehen lassen dürfen, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zur Riverfront, wo wir auch unser heutiges Quartier (Marriott) zu erkennen glauben. Die Riverfront ist hier eher industriell geprägt und überhaupt nicht großbürgerlich. Auch die Shops und Restaurant lockern den strengen Eindruck nur wenig auf. Etwas nervig sind die heute schon anzutreffenden Stände mit allerlei nationaltümelndem Kitsch zum Memorial Day.


Savannah, Waterfront

Danach gehen wir noch verschiedene Straßen und Parks ab. Dabei stellen wir erneut fest, daß Savannah nicht nur schöne Bürgerhäuser sondern auch ganz ansprechende Wolkenkratzer aus der Frühzeit dieser Architekturform hat.


Savannah, BB&T Building, 1912


Savannah BB&T Building, 1912

So ein Wolkenkratzer früher Prägung ist nach dem Prinzip einer Säule gestaltet: ein massiver Sockel, ein gleichmäßig strukturierter Schaft und ein reich verziertes Kapitell.

Im :arrow: Colonial Park Cemetery legen wir eine Erholungspause ein, um unsere Füße für den Nachmittag fit zu halten. Hier gibt es eine ganze Reihe von Gräbern historischer Persönlichkeiten. An etlichen Stellen sind die Stories ausführlich auf Tafeln dargestellt.


Savannah, Colonial Park Cemetery, Duellists Grave


Savannah, Colonial Park Cemetery

Gegen 12:15 holen wir unser Picknick aus dem Auto (Erdbeeren und den Kuchen vom Frühstück), mit dem wir uns zum Washington Square begeben, wo die Führung starten soll. Zwischendrin werfe ich noch aus Erleichterungsgründen einen Blick in die hübsche Lobby des nahegelegenen historischen Hotels.

Die :arrow: Architectural Tour unter dem Motto „Colonial to Temporary“ (immerhin 20 USD/Person) beginnt kurz nach 1:00 Uhr mit gerade mal 6 Leuten und einem jungen Führer. Er zeigt uns die vielfältigen Stilrichtungen von den ersten Häusertypen bis hin zu dem neuen hochmodernen Kunstmuseum eines japanischen Architekten. Bemerkenswert ist, wie viele Veränderungen selbst vermeintlich original historische Häuser erfahren haben: In den 60ern (wo Savannah offenbar alles andere als wohlhabend war) wurden auf Initiative eines Investors, der erhaltenswerte Gebäude aufgekauft hat, diese komplett an neue Standorte verpflanzt; ganze Gebäude wurden angehoben, um die Untergeschosse für Gewerbebetriebe nutzbar zu machen - teilweise wurde dies in jüngerer Vergangenheit wieder rückgängig gemacht; es wurde aufgestockt und Porches wurden über mehrere Etagen gezogen usw usf.

Es folgen ein paar Eindrücke von der Führung:


Savannah, Haus am Washington Square - das heutige Washington Square Inn wurde in den 60er Jahren des 20. Jh. hierher verpflanzt


Savannah, Kehoe House, 1892 - auch das ist heute ein B&B, in dem wir für etwa 350 USD auch noch ein Zimmer bekommen hätten...
Das Haus war ein PR-Katalog: der Besitzer, Betreiber einer Eisenhütte, ließ vielfältige Elemente aus Gußeisen verwenden, um die Bandbreite seines Herstellungsprogramms zu demonstrieren


Savannah, gußeiserner Balkon am Owens-Thomas-House, 1816 - 1819


Savannah, Standard Oil Building - im offenen Untergeschoß war in früheren Zeiten eine Tankstelle

Auf dem Rückweg zum Green Palm Inn machen wir nochmals eine kurze Pause an einem der vielen Plätze. Diese Plätze sind vielfach erst in der jüngeren Vergangenheit wieder hergestellt worden. Zeitweise waren sie der Durchgängigkeit der Straßenzüge zum Opfer gefallen. Diese Plätze im Historic Center - alle zwei (West-Ost-Richtung) bzw. vier (Nord-Süd-Richtung) Blocks, insgesamt 22 - machen den wesentlichen Charme der Stadt aus.


Savannah, Washington Square

Danach haben wir das Auto geholt und noch kurz mit der Innkeeperin über die Führung geplaudert. Vorsichtshalber suche ich noch im Notebook das ausgesuchte und gebuchte :arrow: Marriott Courtyard Historic District: Es war ein ganz anderes als das, das wir gesehen haben. Also fahren wir - trotz anfänglicher totaler Verwirrung des Navi - zum richtigen, geben das Auto zum Valet-Parking ab (andere Möglichkeit wird nicht angeboten) und nehmen unser Zimmer in Beschlag.

Kurz danach starten wir zum nächsten Fußmarsch und gehen zunächst in die Eisdiele :arrow: Leopold, wo Marianne ein Bananasplit und ich ein Chocolat-Nut-Sundae genießen. Nur die Herstellung und Auslieferung an unseren Sitzplatz dauern etwas.

Danach wandern wir die Jones-Street ab, wo viele gehobene Wohnhäuser stehen - allerdings wie auch sonst enorm viele Verkaufstafeln. Schließlich gehen wir auch noch auf eine Erholungspause in den Forsyth-Park.


Savannah, Forsyth Park - der Brunnen war leider nicht in Betrieb


Savannah, Forsyth Park

Über viele Straßen und Plätze gehen wir etwas zurück zum :arrow: Firefly Cafe am Troup Place, wo wir in der Nähe eines der vielen kleinen Parks im Freien herrliche Linguini mit Shrimps (Marianne New Orleans-Style, ich mit Crabs und Garlic) bei einem Glas Pinot Grigio genießen. Die Wartezeit auf freie Plätze haben wir mit einem Gang um zwei Blocks abgekürzt, wo wir plötzlich in einem weniger gehobenen Wohnviertel waren, wo durchaus ansehnliche Häuser unmittelbar neben ziemlichen Hütten standen.

Zurück zum Hotel gingen wir dann über die Macon Street, die wieder etliche interessante Häuser und Plätze aufzuweisen hatte.


Savannah, Abendstimmung

1 mi.
Gruß
mrh400