Hallo,
wir steuern die letzte Übernachtung in den USA an:
21. Tag Samstag 26.05.2007 Savannah - Macon
Irgendwie habe ich mich überfressen oder das Chloreis im Wasser nicht vertragen, so daß die Nachtruhe nur suboptimal war. Nur allmählich kommen wir in die Gänge und nehmen ein relativ kleines Frühstück zu uns.
Da wir heute kein besonders ausführliches Programm mehr haben, trödeln wir ziemlich ausgiebig, bevor wir das Auto aus dem Valet bestellen und mit einem Gepäckwagerl runterfahren. Das Auto wird uns heil übergeben und schnurstracks fahren wir auf die Interstate Richtung Macon. Auf einen neuerlichen Spaziergang in Savannah haben wir irgendwie keine Lust mehr - die Luft ist ziemlich raus.
Die Strecke nach Macon führt zwar auch durch Wald, der sich aber anders als bei den meisten bisherigen Strecken verhältnismäßig oft öffnet und den Blick auf sanft hügelige landwirtschaftliche Flächen freigibt.
In Macon fahren wir zunächst zum Visitor Center, wo wir einen Stadtplan und die Auskunft erhalten, daß wegen des Feiertagswochenendes nur sehr wenige Restaurants geöffnet haben. Später bekommen wir den Eindruck, daß die Tante nur Werbung für einen bestimmten Laden machen wollte, der "sicher" offen hat.
Zunächst aber fahren wir zum
Ocmulgee National Monument und machen an einem recht schönen Platz ein kleines Picknick. Danach besuchen wir das Visitor Center mit einem Einführungsvideo und ein paar sehr schönen Ausstellungsstücken im Museum. Auch hier haben wir wieder den Eindruck, daß enge Verflechtungen mit den mittelamerikanischen Indianerkulturen geherrscht haben müssen.
Ocmulgee NM, Tonfigur
Ocmulgee NM, Tonfiguren
Danach gehen wir in ziemlicher Hitze auf einige der Mounds (das sind mehr oder weniger quadratische künstliche Hügel, auf denen Dörfer oder Tempel errichtet waren). Der erste Mound enthält ein unterirdisches "Earthlodge", am ehesten wohl mit einer Kiva im Südwesten vergleichbar.
Ocmulgee NM, Im Hintergrund der Mound mit dem Earthlodge
Ocmulgee NM, Earthlodge
Anschließend gehen wir an einer Art Sumpfgebiet vorbei zum schön schattigen River Walk. Kurz vor Ende kommen uns Leute entgegen, die uns aufmerksam machen, daß neben dem Weg eine Schlange liegt, die sich ruhig verhalte, obwohl sie fast darüber gestolpert seien. Marianne streikt und kehrt sofort um, während ich wenigstens noch einen Blick auf den Fluß erhasche. Das Tierchen war so im Schatten versteckt, daß sie sich nicht richtig fotografieren ließ - wohl mehr als 100 cm lang, schlammgrüne Farbe mit oranger Unterseite die ersten 25 cm vom Kopf abwärts.
Ocmulgee NM, Walnut Creek Wetlands
Auf dem Rückweg geht an einer Abzweigung, die wir eigentlich gehen wollten, ebenfalls eine ziemlich kapitale Schlange über den Weg, worauf Marianne endgültig ausrastet und in Streik tritt. Ich habe die Schlange wieder viel zu spät entdeckt, um den Foto zu zücken. Da war sie längst irgendwo am oder im Walnut Creek verschwunden. Dennoch scheint der Weg jetzt für Marianne "kontaminiert". Also müssen wir durch die Sonne zurück zum Parkplatz.
Von dort machen wir uns auf den Weg zum Motel in einem Gewerbe- und Motelviertel nördlich von Macon. Sinnigerweise hatte ich im Navi die falsche Kette - Quality Inn - eingegeben. Ich wunderte mich schon, warum wir auf die östliche Seite der Autobahn gelotst werden und stand dann ganz verwundert vor dem mäßigen Laden, der weder Ähnlichkeit mit meiner Erinnerung an die Webseite aufwies noch eine Reservierung für uns fand. Erst beim Kramen in der Unterlagen wurde der Irrtum offenkundig und mir klar, daß ich beim Eingeben auf mehr als das "Q" am Anfang hätte achten sollen. Im zweiten Anlauf fanden wir dann das recht schöne
La Quinta Inn, wo wir unser Gepäck völlig ausräumen und neu umpacken. Selbst mit Kühlbox im Koffer haben wir mehr als genug Luft für alles. Ich bin nur gespannt, ob das Gewicht des großen Koffers paßt.
Daraufhin fahren wir in die Stadt und parken auf dem Parkplatz der St. Josephs Church, wo gerade eine Hochzeit anläuft. Als erstes fällt uns gegenüber vom Parkplatz ein mit kuriosen ägyptischen Motiven verziertes Haus auf. Ich kann es bis heute nicht einordnen und wäre daher für Hinweise dankbar, welchem Zweck das dient.
Macon, Haus mit ägyptischem Fries
Macon, hier nochmal der Fries im Detail
Dann gehen wir anhand eines im Visitor Center erhaltenen Stadtplans ein paar Straßen entlang. Wir staunen, auf was für bombastische Villen wir hier stoßen. Da kann Macon locker mit den anderen von uns besichtigten Städten mithalten. Auch hier aber nicht wenige in schlechtem Erhaltungszustand und mindestens 25 - 30 % mit Verkaufstafeln.
Macon, Hay House, 1855 - 1859, eines der berühmtesten Häuser Macons
Macon, kleine Villa in der Georgia Ave (evtl. No 964, Bj. 1905)
Macon, mittlere Villa in der Georgia Ave - No. 1073, Isaac Scott-Johnson House, 1846 - 1847
Macon, große Villa an der Georgia Ave - No 1183, Carmichael House, 1848
Macon, keine Aussegnungshalle, sondern Anwaltskanzlei - The Columns, 315 College Street
Macon, wirklich große Villa - Woodruff House, 1836
Auf dem Rückweg zum Auto machen wir noch einen Umweg über das Cannonball House, das seinen Namen dem Einschlag einer Kanonenkugel im Sezessionskrieg verdankt. Schließlich entdecken wir noch eine Villa im schönsten Empirestil, in dem das Cherry Blossom Festival Headquarter untergebracht ist.
Macon, Gartentor am Cannonball House
Macon, 974 Cherry Street
Zum Abendessen fahren wir zurück in Richtung Hotel zum Taylor Made Grill. Dieser befindet sich in einem nahe gelegenen Einkaufszentrum, verfügt aber über drei "Diamonds". Marianne ißt ein großes Steak, ich schaffe nur einen Cesar Salad mit Thunfisch. Dazu gibt es einen guten Weißwein und sparkling water - ausnahmsweise mal ohne Eis. Insgesamt sind wir sehr zufrieden und selbst mir geht es mit jedem Bissen besser.
Im Hotel gibt es dann noch unser letztes Bier, Internet für mich und TV für Marianne.
192 mi