Hallo,
schön, daß schon auf dem Weg zum Flieger so viele dabei sind - liegt das vielleicht daran, daß wir Business-Flüge gebucht haben
? - die dafür notwendigen Meilen muß aber bitte jeder selbst beibringen
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1. Tag Samstag 24.09.2011 MUC – Los Angeles – Manhattan Beach
Wir haben den Wecker einfach an gelassen, obwohl wir ja erst recht spät los müssen. Deshalb lassen wir uns von dem Gepiepse auch nicht sonderlich irritieren sondern duseln gemütlich vor uns hin. Leider kratzt mein Hals ziemlich und die Nase geht öfters ganz zu – eine Folge von zwei dienstlichen Wiesn-Pflichtbesuchen. Eigentlich habe ich gar keine Lust, dieses Jahr schon mit der Erkältung loszuziehen, die ich mir im vergangenen Jahr in Ostkanada eingefangen hatte.
Nach einem Frühstück mit den allerletzten Resten aus dem Kühlschrank und etlichen Aufräumarbeiten sowie den letzten Packveranstaltungen nutzen wir das traumhaft schöne Wetter für einen Spaziergang zum „Kanal der blauen Glocken“ (Copyright by Kao Tai bzw. Herbert Rosendorfer). Unterwegs kaufen wir noch ein paar Aspirine und Marianne darf endlich mal in dem Spielzeuggeschäft am Kanal herumgucken und einkaufen (witzige Kerzen mit Filzuntersetzern und Servietten für Neffen- und Nichtengeburtstage).
Am Kanal der blauen Glocken
Wieder zurück machen wir uns allmählich auf den Weg zum Flughafen. So etwa um 11:15 fahren wir aus der Tiefgarage. Zügig geht es auf dem Autobahnring dahin. Für drei Wochen die letzte Chance, mit 180 über die Autobahn zu fahren – und das auch noch bei nur mäßigem Verkehr weitgehend streßfrei. Gegen 11:50 fahren wir in das Parkhaus 7 ein und suchen uns einen Platz ganz im Süden, so daß wir mit dem Lift direkt an die Rollbänder kommen, die erst zum P 20 und dann zum T 2 führen.
Das Gepäck werden wir innert 5 Minuten los, die Sicherheitskontrolle dauert etwas, weil viele Leute nachkontrolliert werden müssen. Mein Rucksack wird innen auch abgewischt und nach kurzer Wartezeit für clean erklärt. An der Paßkontrolle gibt es ewig lange Schlangen, weil nur zwei Schalter besetzt sind, bis wir entdecken, daß es ganz links einen extra Schalter für Business und Crew gibt. Ein skeptischer Blick ins Gesicht, gelangweiltes Blättern im Paß und wir sind durch.
Die Business Lounge ist etwas enttäuschend; wir bekommen eine versalzene Kartoffelsuppe und anschließend ein Eckchen angebrutzelten Leberkäse mit einem Bier. Zu Kaffee und Zeitung ziehen wir uns dann in die Sitzecken zurück.
Um 14:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Gate, um für den zeitlichen Aufwand allfälliger Sicherheitskontrollen meiner technischen Ausrüstung gewappnet zu sein. Prompt wird denn auch wie gewohnt die Kamera und das Tele inspiziert. Von den weiteren Utensilien erregen die Bodenplatte für das Navi und sinnigerweise der Reisefön im Koffer von Marianne besondere Aufmerksamkeit.
So kommen wir halt doch noch zu einer längeren Wartezeit vor dem Gate, bis das Boarding ziemlich pünktlich kurz nach 15:00 Uhr losgeht. Unsere Plätze 3H und 3K direkt vor der Trennwand haben wir schnell gefunden und stellen fest, daß die Lufthansa inzwischen auch an den Wasserflaschen spart. Für das Gläschen Sekt vor dem Start reicht es aber doch noch.
Heute geht es nach Osten raus und dann mit einer großen Kurve über Nürnberg Richtung Niederlande. Über dem südlichen Teil Deutschlands sieht man trotz Dunst noch einigermaßen etwas, auf die niederländische Küste kann man einen kurzen Blick erhaschen. Auch Schottland ist zu sehen, die Hebriden verstecken sich allerdings leider unter Wolken.
Letzter nostalgischer Blick für Bierfreunde: Wolnzach in der Hallertau
Texel und Den Helder an der niederländischen Küste
Schottland: Loch Ewe
In der Zwischenzeit gibt es ein Oktoberfest-Mittagessen. Wer mag, kann sich mit einer Schweinshaxe verlustieren – wir mögen nicht. Marianne nimmt als Vorspeise einen Wurstsalat, ich ein geräuchertes Forellenfilet. Zum Hauptgang nehmen wir beide ein Saiblingfilet mit Blattspinat und Kartoffeln. Dazu trinken wir einen ordentlichen Riesling und ich gönne mir zur Bayerischen Creme absolut oktoberfestuntypisch einen Portwein.
Bayerische Creme, gebrannte Mandeln und Portwein
Marianne zieht sich einen Film rein (Fremde Fischen), ich versuche erfolglos ein wenig zu schlafen.
Von der Südspitze Grönlands kann man die Ostküste ganz gut erkennen – ebenso etliche Felsengipfel im Inneren im Gletschermeer.
Grönland - Ostküste
Grönland - Gletscher an der Ostküste
Grönland - Gletscher und Berge
Dann bleibt es bedeckt, bis wir schon mitten über Kanada sind. Allerdings herrscht auch hier zunächst ziemlicher Dunst vor. Einigermaßen deutlich werden die Konturen dann im Bereich der James Bay. Dort beginnt es dann auch ein wenig zu rütteln. Wir fliegen dann am Nordufer des Lake Superior entlang.
Ontario - Red Rock und Nipigon
Ontario an der Grenze zu Minnesota - einer der vielen Seen heißt Arrow Lake - wer will, kann das im
Satellitenbild nachprüfen
Anschließend queren wir Minnesota und den Missouri. Wir sehen Badlands, den Scottsbluff und die Rocky Mountains mit tollen Blicken auf die geologischen Strukturen. Schließlich fliegen über Cedar Breaks NM und über Saint George, über Las Vegas und die Mojave-Wüste mit dramatischer Gewitterstimmung. Den ganzen Flug fotografiere ich, was das Zeug hält. Eine kleine Auswahl ist hier zu sehen. Als Abendessen nimmt Marianne ein mäßiges Risotto, ich eine südtiroler kalte Platte, dazu ein alkoholfreies Bier (ich das letzte, so daß Marianne ein „echtes trinken muß).
Big Stone Lake - Stausee an der Grenze zwischen Minnesota und South Dakota
Mündung des White River in den Missouri River
Sand Hills in Nebraska
Scottsbluff - bei ca. 8 Uhr des rechten "Halbkreises"
bei Green River
Cedar Breaks National Monument
Saint George, UT - sehr schön ist rechts unten der Flughafen auf dem Hochplateau zu erkennen
Gewitterstimmung beim Sandy Valley, an der Grenze von Nevada und California
Gewitterstimmung über der Mojave Desert
alte Mine in der Mojave Desert - im
Satellitenbild bei 34,746° N und 116,430° W
Schon um 18:20 (planmäßig 19:05) setzen wir in Los Angeles auf. Durch ein paar verwinkelte Gämge geht es zur Immigration, wo wir in einer nicht allzu langen Schlange gute 15 Minuten warten müssen. Ein paar kurze Fragen („related“ – weil wir zusammen vortreten; ob wir schon mal in den USA waren und wann zuletzt; Zweck der Reise). Bei mir reichen vier Finger der rechten Hand und ein Foto – auf meine Frage „no more fingers“ kam die Antwort, daß sie beim letzten Mal besser waren.
Am Gepäckband warten wir an der falschen Seite – das Priority-Gepäck wird nämlich direkt dort, wo es aufs Band fällt, abgefangen und bereitgestellt. Eine Flughafenangestellte fragt aber die Wartenden ab und weist auf diesen Service hin. Beim Zoll müssen wir nochmals kurz anstehen, werden angeraunzt, weil wir dem Wink des "falschen" Zöllners folgen (der meinte die andere Reihe) und dann sind wir ins Freie entlassen, wo es schon dunkel wird.
Die Mietwagenshuttles halten alle an der gleichen Stelle, der von Hertz kommt nach wenigen Minuten. Auf dem Hertz-Gelände steht unser Name schon auf einer großen Anzeigetafel und dabei der Parkplatz 333 für unser Auto.
Die Kiste ist riesig – ein Chevrolet Traverse in silbergrau mit 205 Meilen auf dem Tacho. Erst als ich vergeblich versuche, den Tageszähler zurückzusetzen, sehe ich, das das tatsächlich der augenblickliche Endstand ist. Die dritte Sitzreihe legen wir um, laden das Gepäck ein, kreuzen die „fuel option“ an, nehmen das Navi in Betrieb und fahren – mit kurzem Aufenthalt am Ausgangstor Richtung Hotel los.
Chevrolet Traverse
Chevrolet Traverse, Kofferraum
Das sind, wie man unschwer erkennen kann, keine Bilder von heute abend, sondern von übermorgen - eine echte Zeitreise also
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Der Verkehr ist recht entspannt, der Weg ist kurz. Dennoch fahren wir erst einmal an der Einfahrt vorbei, weil ich mich durch das (aber zeitlich beschränkte) Linksabbiegeverbot irritieren lasse. Dafür ist die nächste Gelegenheit, auf die linke Seite zu kommen, ein Target, wo wir gleich Getränke (Bier!) und eine Grundausstattung fürs Picknick besorgen. Auf dem Rückweg fahren wir wieder an der Hoteleinfahrt vorbei, weil sie so gar komisch angelegt ist. Nach einer Runde durch ein paar Nebenstraßen finden wir dann aber doch hin.
Das Motel ist eine riesige Anlage mit einer Vielzahl einzelner Gebäude mit je acht oder zehn Zimmern. Marianne läßt uns ein Zimmer im ersten Stock geben, so daß wir das Gepäck die Treppe hinauf in unsere große Suite schleppen müssen. Mit Bilder Sichern, kurzem Gekrustel und je einem der gerade eingekauften Biere (Moosehead aus Kanada – übrigens mit richtigem Kronkorken - ohne Öffner oder anderes "hartes Gerät" keine Chance) fallen wir dann bald ins Bett.
Zimmer im Residence Inn, Manhattan Beach bei Los Angeles
6 mi