16. Tag Sonntag 09.10.2011 Scottsdale – Yuma
Da wir früh ins Bett gegangen sind, wachen wir gegen 06:30 auf – ohne allerdings ans Aufstehen zu denken. Wir trödeln noch bis gegen 07:00, schließlich soll sich ja allmählich Urlaubslaune einstellen
.
Erneut gibt es Frühstück auf dem Zimmer, schließlich müssen unsere Vorräte allmählich weg. Allerdings beschränken sich die auf Joghurt und ein paar restliche Kekse. Kaffee gibt es natürlich aus der Maschine vom Motel.
Um 08:00 sind wir dann soweit, daß wir die Old Town von Scottsdale erkunden können. Das Hilton Garden Inn ist ja gleich nebenan. Der Rundweg ist auf dem Straßenpflaster eingezeichnet. Man startet am alten Schulhaus, besucht ein paar alte Läden, das ehemalige Post Office, einen Sugar Store aus dem Jahr 1950 (damit total historisch), die alte Mission und endet an den um einen hübschen Park angeordneten neuen Gebäuden wie Museum, City Hall etc.
Scottsdale Old Town - Little Red Schoolhouse; Startpunkt der Walking Tour
Scottsdale Old Town - Walking Tour auf dem Straßenpflaster
Scottsdale Old Town
Scottsdale Old Town - Sugar Bowl
Scottsdale Old Town - Bank
Scottsdale Old Town - Our Lady of Perpetual Help Mission Church
Nach etwa 1 ½ Stunden ist man da gemütlich durch. Anschließend setzen wir uns in die Pool Area vom Hotel und schreiben email-Postkarten an Verwandte und Bekannte, was eine gute Stunde in Anspruch nimmt – schließlich müssen ja aus dem unermeßlichen Fundus die geeigneten Bilder herausgesucht werden. Danach gehen wir aufs Zimmer und essen unseren letzten Salat – damit entledigen wir uns der Frage, wo und wie wir unterwegs picknicken sollen.
Nach der Ausfahrt aus der Garage findet sich das Navi sofort wieder zurecht (wir hatten es bis zum Verlassen des Zimmers am Ladegerät). Wir fahren meilenlange Strecken durch Scottsdale und Phoenix, zunächst auf breiten leeren Straßen, dann auf ziemlich befahrenen Autobahnen. Für eine kurze Zeit passieren wir auch ein paar Hochhausgruppen.
Aus Phoenix heraus geht es zunächst auf der I 10, dann über die AZ 89 bis Gila Bend und danach eine ziemlich lange Strecke auf der I 8. Die Landschaft ist nicht sehr berauschend. Zwar gibt es in der Ferne durchaus interessant erscheinende Hügelketten, aber im näheren Umfeld der I 8 ist es eher flach, später sogar Sanddünen. Hin und wieder sind große Rinderfarmen mit kilometerlangen Unterständen für die Tiere zu sehen (und zu riechen!). Witzig sind die Schilder an der Autobahn, die Radfahrer anweisen, nur auf dem Randstreifen zu fahren.
Auf der AZ 85 südwärts
Gemüsefelder an der I 8
Anweisung für Radfahrer auf der Interstate I 8
Morgens hatte es noch knapp über 70° F, aber auch tagsüber ging es nicht über 86“.
Bis auf eine kurze Pause fahren wir durch bis zum Yuma Prison, das wir bei unserer letzten Reise in dieser Ecke versäumt hatten. Das Gefängnis war nur gute 30 Jahre in Betrieb, bis es wegen nachhaltiger Überfüllung geschlossen wurde. Insgesamt ist die Darstellung sehr informativ; die Lebensverhältnisse müssen nicht unbedingt angenehm gewesen sein. Der alte Zellentrakt und die Metallstockbetten machen nicht unbedingt einen einladenden Eindruck. Allein die Vorstellung, daß die Zellentüren unmittelbar auf den der glutartigen Hitze ausgelieferten Innenhof hinausgehen, ist wenig vergnüglich. Die Zellen zum New Yard schauen im Vergleich schon eher komfortabel aus. Insgesamt weiß ich nicht, ob das hier wirkllich besser war als Alcatraz.
In ihrer Freizeit haben die Häftlinge recht schöne kunsthandwerkliche Gegenstände produzieren können, von denen einige Beispiele ausgestellt waren.
Yuma Prison - Eingang
Yuma Prison - Zellentrakt
Yuma Prison - Standardzelle
Yuma Prison - Erläuterungen zu den "Bunkbeds"
Yuma Prison - Dunkelzelle
Yuma Prison - "neue" Zelle
Yuma Prison - New Yard
Yuma Prison - Statistiken
Im Hilton Garden Inn können sie zwar etwas mit meinem Namen anfangen, aber der reservierte Zimmertyp ist nicht verfügbar. Nach einigem Gemaule und mehrfachem Hinweis, daß wir ein Zimmer fernab von der Bahnlinie (nein, nicht vom fake-train vor der Tür, sondern von der Railway vor dem Gefängnis) wollen, bekommen wir für einen deutlich günstigeren Preis schließlich ein ganz ordentliches Zimmer und noch einen Gutschein für ein Frühstück für beide dazu.
Nach einer kurzen Erholungspause suchen wir den Pool auf, relaxen und schwimmen ein wenig. Danach gehen wir zum Essen ins Market Wine Bar Bistro im Radisson Hotel, das ich während unserer Erholungspause im Internet aufgetan hatte. Die Kellnerin ist putzig und nett, hat aber wenig Ahnung (sparkling water? – muß ich mal fragen; Catch oft he Day? – wurden wir gar nicht instruiert, ich werde mich erkundigen). Nachdem wir uns beide für ein Filet Mignon und einen kalifornischen Syrah entschieden hatten, wurden wir mit einem hervorragenden Essen und ebensolchem Wein belohnt. Das war uns dann noch einen Nachtisch wert – Creme Brulée und Tiramisu Tini (flüssig – mit nicht wenig Alkohol).
Yuma Market Wine Bar Bistro - Filet Mignon
Voll gefressen fahren wir zurück ins Hotel und kaufen uns an der Bar noch ein oder zwei Bier, mit dem wir uns zur PC-Arbeit an den Pool verziehen. Im Hintergrund jaulen regelmäßig die Polizeisirenen – wir sind zwar nicht in New York City, aber in Yuma war das schon vor 6 Jahren nicht viel anders.
200 Meilen
So, morgen ist Pause; die nächste Folge kommt erst am Freitag.