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Autor Thema: Südwesten ab Los Angeles 2011  (Gelesen 73822 mal)

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usa2008

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #165 am: 11.09.2012, 20:00 Uhr »
Zitat
Wie unterschiedlich Eindrücke doch sein können. Ich fand Old Town wirklich sehr gelungen. Einerseits informativ, andererseits unterhaltsam und nicht mit billigem Tourikram vollgekleistert. Mir gefiel es da ausgesprochen gut - im eigentlichen Historic Park. Hintendran schließen ein paar normale Touri-Läden an.
Dafür fand ich das Gaslamp Quarter eher abstoßend - vom Publikum und den Restaurants. Die alten Gebäude rissen es für mich nicht raus.

Kann ich dir nur voll zustimmen.

Zitat
Tolle Bilder aus Downtown L.A. Ich versteh einfach nicht, dass L.A. im Forum so unbeliebt ist, ich freu mich schon sehr darauf!

Ich war nun schon dreimal im Großraum LA, aber noch nie in der Innenstadt  :oops:
Aufgrund deiner Bilder werde ich das nächstes Jahr dann wohl nachholen, vielleicht werde ich
dann ja auch noch zum LA Fan  :wink:

mrh400

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #166 am: 11.09.2012, 21:48 Uhr »
Hallo,
vielleicht werde ich dann ja auch noch zum LA Fan  :wink:
na ja, zum Fan bin ich sicherlich nicht geworden. Es gibt einiges an interessanter Architektur, es ist weitaus lohnender als ich befürchtet hatte, aber vom Flair her hat uns San Diego deutlich mehr vereinnahmt. Nichtsdestoweniger sollte man schon einmal dort gewesen sein (hat bei uns ja auch lange genug gedauert).

Jetzt gibt es noch einmal einen vollen Tag:

21. Tag Freitag 14.10.2011 Los Angeles

Wir schlafen einigermaßen ordentlich bis kurz vor 07:00. Bis wir beim Frühstück sind, ist es allerdings schon nach 08:00. Auf unsere Gutscheine können wir uns nach Belieben vollfressen. Marianne nimmt zwei Spiegeleier over easy; ich halte mich an ein Omelett mit allem. Außerdem nehmen wir ein wenig Obst dazu. Während der Koch an der Theke sehr freundlich ist, ist der Rest des Personals eher etwas muffelig.


Omni Hotel Los Angeles - Blick

Wir lassen unser Auto holen und fahren los Richtung Getty Center. Zunächst lassen wir uns vom Navi auf den Santa Monica Boulevard lotsen, eine eher nichtssagende Ausfallstraße mit viel Gewerbe. Immerhin sind auch einige Autowaschanlagen dabei. In einer davon spritze ich unseren Mietwagen einigermaßen staubfrei.

Anschließend kommen wir auf den Sunset Boulevard; ein paar wenige Villen sind zu beäugen, der Rest verbirgt sich hinter Hecken und Mauern. Nach einiger Zeit stehen wir für längere Zeit in einem baustellenbedingten Stau, der die Restreichweite unseres Spritvorrats dahinschmelzen läßt wie Schnee in der Sommersonne. Kurz vor dem Getty Center tanken wir daher nochmals für 15 USD, knapp 4 Gallonen.


Los Angeles - russisch orthodoxe Kirche Holy Configuration


Los Angeles - Sunset Boulevard


Los Angeles - Villa am Sepulveda Boulevard

Das Getty Center selbst ist zwar kostenfrei zu besuchen, aber der Parkplatz kostet schlappe 15 USD. Oberhalb der Parkgarage ist ein Skulpturengarten mit etlichen modernen Plastiken. Mit einer Standseilbahn, Tram genannt, fahren wir hoch und studieren inzwischen das Tagesprogramm. Schnell haben wir unsere Themen zusammengestellt. Auf dem Weg zum Hauptgebäude kommt man nochmals an einer Treppe mit Skulpturen vorbei.


Getty Center - Skulpturenpark; Plastiken von Miro und Moore


Getty Center - Treppe zum Hauptgebäude


Getty Center - Plastik von Maillol

Die Eingangshalle des Museums weckt sofort Assoziationen an die Rotunde der Pinakothek der Moderne in München - da hat doch wer abgekupfert?! Wohl nicht Richard Meier, denn das Getty Center entstand deutlich früher.

Zunächst machen wir die Highlights-Tour um 11:00. Bevor es losgeht, müssen sich die Besucher in einer „straight line“ aufstellen, um die Audiogeräte in Empfang zu nehmen. Ein Schritt zur Seite, und man wird von der Museumstante angeblafft. Aber auch nach Empfang der Geräte ist „straight line“ angesagt, bevor wir im sich dann doch auflösenden Gänsemarsch losdackeln – wie im Kindergarten. Wir sehen ein paar sehr schöne Handschriften, eine Bellini-Skulptur, etliches rund um Ludwig XIV, vor allem fürchterlich viele Möbel, etliche Gemälde, darunter auch einen nicht allzu herausragenden Van Gogh.


Los Angeles - Getty Center; Rotunde


Los Angeles - Getty Center; Rotunde


Los Angeles - Getty Center; Handschrift aus Äthiopien


Los Angeles - Getty Center; Schrank


Los Angeles - Getty Center; Prunkbett


Los Angeles - Getty Center; Mann mit Hacke von Millet


Los Angeles - Getty Center; Einzug Christi in Brüssel von Ensor

Nach kurzer Erholungspause geht es um 12:30 zur Gartenführung. Der obere Teil ist Richard Meiers Werk und streng formal mit schnurgeraden Baumalleen und Wasserläufen. Hinzu kommen geometrisch gestaltete Durchblicke. Der untere Teil ist demgegenüber von einem Gärtner gemeinsam mit einem Maler gestaltet. Auch hier herrscht eine gewisse Formalität, aber viel weniger streng und abwechslungsreich. Zentrales Thema ist ein Wasserlauf, der sich symbolisch von der Quelle als Bach bis zum Strom entwickelt und in den Labyrinth-Pond mündet und dabei von immer höher werdenden Pflanzen begleitet wird..


Los Angeles - Getty Center; Garten


Los Angeles - Getty Center; formale Allee im oberen Teil


Los Anngeles - Getty Center; Durchblick


Los Angeles - Getty Center; Wasserlauf mit Brunnen im oberen Teil

^
Los Angeles - Getty Center; Steingarten am Bach zum unteren Teil


Los Angeles - Getty Center; Felsen am Bach


Los Angeles - Getty Center


Los Angeles - Getty Center; "Baum" aus Drahtgestellen und Petunien


Los Angeles - Getty Center; Maze Pond

Nach dem Ende entfleuchen wir der etwas betulichen Führerin und gehen in das Restaurant, um eine Kleinigkeit zu essen. Eigentlich gibt es hier feines Futter, aber wir haben weder Hunger noch Zeit und beschränken uns auf zwei Vorspeisen (Salat mit Feigen und Ziegenkäse) mit einer Flasche Sparkling Water und je einem Glas Wein. Der Kellner, der erst sehr verständnisvoll (auch für unsere Zeitnot) tat und das Essen schnell brachte, ließ dann mit der Rechnung und dem Kreditkartenbeleg ewig auf sich warten – das gab Tipabzug.

Marianne war schon vorgegangen zur Architekturführung, hat die aber ziehen lassen, damit ich sie noch finde. Wir hecheln in der Richtung hinterher und können uns der Gruppe doch noch anschließen. Besonders interessant ist hier die Verwendung von Travertin und gleichfarbig pulverbeschichtetem Aluminium, mit dem Richard Meier von seinem ansonsten reinweißen Dogma abweichen mußte, das hier nur stellenweise zur Geltung kommt.


Los Angeles - Getty Center


Los Angeles - Getty Center; Blick nach Norden


Los Angeles - Getty Center; Blick nach Süden

Mit müden Füßen lassen wir uns von der Tram zur Parkgarage bringen und peilen den Mulholland Drive an. Wir fahren nur den östlichsten Teil, sind aber doch begeistert von den Landschaftseindrücken. Die Straße führt durch Wohngebiete, aber auch durch Wald und über Hügelketten. Es gibt auch ein paar Outlooks, die aber sehr versteckt und ohne jede Vorwarnung am Straßenrand auftauchen. Zwei davon können wir immerhin genießen.


Los Angeles - Mulholland Drive


Los Angeles - Mulholland Drive; Hollywood Bowl Overlook: Downtown LA


Los Angeles - Mulholland Drive; Hollywood Bowl Overlook: Hollywood Sign

Den Weg zum Griffith Observatorium verhunzt das Navi ziemlich; erst mit einigen Umwegen (anstatt oben zu bleiben), kommen wir dorthin. Erst müssen wir einmal ein wenig herumkurven, weil oben alle Parkplätze belegt sind. Zwar fährt einer raus, aber der war mit seinem japanischen Kleinwagen gerade so in die Lücke gekommen - nichts für uns. An der Straße nach unten finden wir dann einen Platz in nicht allzu weiter Entfernung und kämpfen uns zu Fuß entlang der Straße hoch. Oben empfängt uns das imposante Gebäude mit seiner umlaufenden Terrasse. Wir genießen den Ausblick auf die unendlich weite Stadt. Leider ist die Sicht durch eine Dunstschicht getrübt.


Los Angeles - Griffith Observatory


Los Angeles - Griffith Observatory; Blick auf Downtown

Von dort geht es den schnellsten Weg zurück zum Hotel. Nach einer ersten Packpause sind wir unschlüssig, ob wir ins Hotelrestaurant gehen sollen oder das gestern in luftiger Höhe in Old Downtown entdeckte Perch aufsuchen. Ein Schritt ins Freie klärt das schnell: es ist frisch und windig – kein Wetter für einen Platz im Freien. Also bleiben wir hier.

Das Hotelrestaurant Noe macht einen recht guten Eindruck, der sich dann auch beim Essen bestätigt. Wir nehmen das Menu zum Festpreis von 34 USD und treffen beide dieselbe Auswahl: Feigensalat mit Austernpilzen, Prime Rib (hier anders als gewohnt noch auf dem Grill angebraten), Lemon Tarte. Dazu ein Pellegrino und einen Pinot Grigio (letzteren nur für mich). Alles ganz hervorragend. Die Kellner sind die ganze Zeit im Laufschritt beschäftigt.


Los Angeles - Restaurant Noe: Feigensalat mit Austernpilzen


Los Angeles - Restaurant Noe: Prime Rib

Unsere Rechnung weist kein Wasser auf; die Kellnerin meint, das sei so in Ordnung. Also lassen wir das aufs Zimmer schreiben und gehen hoch zum Packen usw.

38 Meilen

Ich mag noch nicht zurück :wink:, deshalb kommt der letzte Tag etwas später - morgen wird es eine kurze Pause geben.
Gruß
mrh400

BigDADDY

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #167 am: 12.09.2012, 09:36 Uhr »
Ich mag noch nicht zurück :wink:...

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Saguaro

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #168 am: 12.09.2012, 16:38 Uhr »
Mich stört an LA, dass dort soviel Verkehr ist und das Fahren dadurch echt anstrengend. Ansonsten hat es schon nette Ecken. Doch bevor ich in der Stadt verweile, fahre ich lieber ein paar Meilen außerhalb und bin in der Natur.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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SusanW

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #169 am: 13.09.2012, 10:38 Uhr »
Hach, endlich bekomm ich mal ein paar Eindrücke vom Getty Center  8)

Da hattet ihr ja ein volles Programm. Kann man nur Führungen mitmachen? Oder empfiehlt sich das, weil das Center so umfangreich ist?
Liebe Grüße 
Susan

mrh400

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #170 am: 13.09.2012, 12:48 Uhr »
Hallo,
Da hattet ihr ja ein volles Programm. Kann man nur Führungen mitmachen? Oder empfiehlt sich das, weil das Center so umfangreich ist?
man kann natürlich auch alles self-guided machen. Die Teilnahme an den Führungen (die regelmäßig und kostenfrei angeboten werden) resultierte eher aus unserer Interessenlage: Marianne ist Gartenfan, beide sind wir Architekturfans, so daß sich die einschlägigen Spezialführungen (je 45 Minuten) geradezu aufgedrängt haben. Mit die Führung durch die Sammlungen (1 Stunde, täglich nur um 11:00 a.m.; die beiden anderen Führungen werden mehrfach wiederholt) verbanden wir die Erwartung, gezielt auf die Highlights gestoßen zu werden.

Die Architektur- und Gartenführung würde ich jedem empfehlen, der einschlägig interessiert ist, weil sie doch viele Hintergründe aufzeigen, auf die man nicht so ohne weiteres kommt. Die Sammlungen kann man sicher auch so anschauen - oder sogar auch bleiben lassen; ich fand keine "Ikone" wegen der man unbedingt dort hin hätte müssen; insgesamt findet man imho auch nichts Besseres als in Museen in den meisten Europäischen Mittelstädten. Dennoch fand ich die spektakuläre Gesamtanlage einen Besuch unbedingt wert.
Gruß
mrh400

brigi

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #171 am: 13.09.2012, 14:00 Uhr »
Hi mrh400,
vielen Dank für die Mühe die Du Dir mit dem Reisebericht gemacht hast. War wunderschön mitfahren zu können und Deine fantastischen Bilder zu bewundern.
 :dankeschoen:
liebe Grüsse Brigi
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Angie

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #172 am: 13.09.2012, 16:05 Uhr »
Hi brigi,


vielen Dank für die Mühe die Du Dir mit dem Reisebericht gemacht hast. War wunderschön mitfahren zu können und Deine fantastischen Bilder zu bewundern.
 :dankeschoen:

du bist ein klitzeklein wenig zu früh dran :wink:

Ich mag noch nicht zurück :wink:, deshalb kommt der letzte Tag etwas später - morgen wird es eine kurze Pause geben.

:wink:


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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BigDADDY

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #173 am: 13.09.2012, 18:04 Uhr »

"Ich mag noch nicht zurück (...) - morgen wird es eine kurze Pause geben."

Eine verdammt lange "kurze" Pause :|
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mrh400

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #174 am: 13.09.2012, 18:37 Uhr »
Hallo,
Eine verdammt lange "kurze" Pause :|
na ja, halt gerade mal ein Tag Aussetzer wegen Dienstreise - erhöht doch die Spannung :wink:; dafür kommen wir Deinem besonderen Wunsch nach (allerdings noch kürzer):
(wir gehen doch sicher noch an den Strand?)

22./23. Tag Samstag/Sonntag 15./16.10.2011 Los Angeles – LAX - MUC - München

Wir schlafen ganz passabel, irgendwann wird es uns allerdings zu warm, so daß wir die Klimaanlage wieder anstellen. Irgendwann gegen 08:30 machen wir uns ans Aufstehen, verbunden mit der nächsten Einpackorgie.

Zum Frühstück nimmt Marianne wieder zwei Spiegeleier over easy, ich ein Omelett – diesmal eine kleinere Version. Dazu sehr guten Kaffee, Orangensaft und etwas Obst.

Wir wollen das Zimmer möglichst lange behalten und begeben uns daher zunächst auf Wanderschaft. Zunächst kommen wir am Museum of Contemporary Art vorbei, das wir aber nicht besuchen. Wir begnügen uns mit einem Blick auf Brunnen und Plastiken im Freien. Anschließend gehen wir an der Walt Disney Concert Hall vorbei, wo wir und ein Musiker aus München uns gegenseitig ablichten. An einer weiteren Konzerthalle vorbei erreichen wir die Kathedrale – von außen wie von innen ein Ausbund von Scheußlichkeit.


Los Angeles - Brunnen vor dem Museum of Contemporary Art


Los Angeles - Airplane Part Sculpture


Los Angeles - Walt Disney Concert Hall


Los Angeles Music Center


Los Angeles - Cathedral of our Lady of the Angels


Los Angeles - Cathedral of our Lady of the Angels

Wir passieren einige Gerichtsgebäude, kommen an der City Hall vorbei, vor der sich ein Zeltlager von Occupy-Demonstranten entwickelt hat, überqueren die 101 und erreichen den  Pueblo Los Angeles; begrüßt werden wir aber zunächst vom Brunswig Building. Bevor wir die Olivera Street erreichen, kommen wir nochmals an einer diesmal etwas schöneren und kleineren Kirche vorbei, wo offenbar gerade eine Erstkommunionsfeier stattfindet. Alle sind ganz prachtvoll herausgeputzt.


Los Angeles - Nuestra Senora Reina de los Angeles mit Court House und City Hall im Hintergrund


Los Angeles - Kommunionsgesellschaft

Die berühmte Olivera Street hat den Charakter einer Budenstraße, wo sich ein Andenkenshop an den anderen reiht. Von einer echten Atmosphäre spüren wir wenig. Auch die historische Gebäudestruktur, die dort bestehen soll, ist kaum zu erahnen. Um so imposanter ist der kathedralenartige benachbarte Bahnhof, die Union Station. Nicht nur die antiquierten Wartesessel, auch der spiegelblanke Boden und die dazugehörige Gartenanlage können einen beeindrucken. Köstlich amüsieren wir uns über eine Gruppe von Demonstranten, die wohl zur Occupy-Bewegung wollen, und sich ganz brav und schüchtern bei den herumstehenden Polizisten erkundigen, wo sie denn hin müssen und welchen Weg sie denn am besten nehmen sollen. Auf dem Rückweg kommen wir noch an der Plaza vorbei, die zwar ganz hübsch ist, aber ziemlich leer - von südländischem Leben wenig zu spüren.


Pueblo de Los Angeles - Olivera Street


Pueblo de Los Angeles - Bank in der Olivera Street


Los Angeles - US Post Office


Los Angeles - Palmenallee vor der Union Station


Los Angeles - Union Station


Los Angeles - Union Station; Wartehalle


Pueblo de Los Angeles - La Plaza und Brunswig Building


Pueblo de Los Angeles - Plaza

Auf dem Rückmarsch zum Hotel gehen wir zunächst einigen Zickzack an verschiedenen Verwaltungsgebäuden vorbei. Dann kommt auch heute wieder ein Stück Broadway, unterwegs gibt es ein paar nette Murals zu sehen; der Broadway macht aber auch bei Tag nicht den allerbesten Eindruck. Die letzten Höhenmeter bewältigen wir mit der Standseilbahn "Angels Flight", die direkt unterhalb unseres Hotels heraufkommt.


Los Angeles City Hall


Los Angeles - Eleanor Chambers Fountain


Los Angeles - hundert Mann und kein Befehl (Fahrradpolizei)


Los Angeles - Bar in der 3rd  Street


Los Angeles - "The Pope of Broadway" am Victor Building


Los Angeles - Million Dollar Theater


Los Angeles - Calle de la Eternidad


Los Angeles - Angels Flight

Im Hotel macht sich Marianne noch einen Kaffee, ich ziehe ein Fresca vor. Außerdem essen wir unsere letzten Joghurts, bevor wir den Gepäckservice rufen und das Auto holen lassen. Wir fahren los Richtung Grove, wo der Farmers Market lockt. Nach einer kurzen Orientierungsphase lotst uns das Navi auch direkt dorthin. Wir parken im Parkhaus vom Grove und geraten daher zunächst in die Einkaufsmall, die recht gepflegt und gut besucht ist. Der Farmers Market gleich nebenan ist dagegen im Vergleich zu den Farmers Markets, die wir bisher erlebt haben (Seattle, Port Townsend und vor allem St. Jacobs/Kitchener) eher enttäuschend: fast ausschließlich Freßbuden, dicht aneinander gedrängt, dazwischen ein paar wenige Lebensmittelläden und etliche Andenken- und Kruschtgeschäfte. Alles in einer Enge wie in einem arabischen Basar. Ganz hübsch ist eine alte Tankstelle am Rande des Areals. Wirklich putzig aber war die vor einem Restaurant spielende San Fernando Valley Banjo Band, lauter 70- bis 90-jährige Alterchen, die an ihren Instrumenten zupfen und recht flott spielen. Allzu lange dauert unser Aufenthalt insgesamt aber nicht. Wir gehen nochmals durch die Mall, blicken kurz bei Abercombie & Fitch rein – fürchterlich laut, überparfümiert stinkend und pseudo-schöne beinahe künstliche Menschen am Eingang – und gehen zurück ins Parkhaus.


Los Angeles - Farners Market


Los Angeles - Farmers Market; puritanisches Geflügel (sind die Viecher getauft? :shock:)


Los Angeles - Farmers Market; Teeladen


Los Angeles - Farmers Market; San Fernando Vally Banjo Band
Anweisungen zum Mitsingen, damit man nicht den falschen Text erwischt


Los Angeles - Farmers Market; San Fernando Valley Banjo Band


Los Angeles - Farmers Market; San Fernando Valely Banjo Band


Los Angeles - Farmers Market; alte Tankstelle


Los Angeles - Farmers Market; alte Tankstelle


Los Angeles - The Grove

Als nächstes Ziel hatte ich den Baldwin Hills Scenic Overlook ausgesucht, zumal der ziemlich direkt auf dem Weg zum Flughafen liegt. Dort meinten wir, etwas gucken und herumlungern zu können. Daraus wird aber nichts: 6 USD Parkgebühr für den Blick in den Dunst (von der Stadt war nicht allzu viel erkennbar) und ohne jeden Schatten war uns dann doch zuviel. Also fahren wir wieder runter, stellen uns an den Straßenrand und versuchen per Navi einen Strandabschnitt in Flughafennähe zu finden (erstens will ich nicht mehr allzu viel herumfahren und zweitens möchte ich auch nicht nochmals tanken). Für eine Suche per Landkarte erweist sich das Garmin allerdings als ziemlich ungeeignet. Nach viel Flucherei habe ich einen Punkt markiert und es geht los, am Flughafen vorbei und direkt Richtung Meer zur Vista del Mar. Etwa eine halbe Meile südlich ist eine Ausfahrt zu einem Parkplatz am Dockweiler State Beach, die wir gleich nehmen. Dort kostet es gleich 8 USD, dafür gibt es aber Strand und Meer und frische Luft. Erst der zweite Automat nimmt meine Dollarscheine entgegen.

Man hat direkten Zugang zum breiten und unendlich langen Strand aus feinem Sand. Also Schuhe aus, Hosenbeine hoch und losmarschieren. Landseitig sind südlich zwei nicht allzu schön anzuschauende Kraftwerke, aber wir müssen die ja nicht ins Visier nehmen. Allzu weit gehen wir ohnehin nicht; bei der dritten Liveguard-Station legen wir eine Faulenzer-Rast ein und legen uns an der oberen Kante der Rampe in die Sonne. Trotz strahlender Sonne ist der Wind ziemlich kühl.


Playa del Rey - Dockweiler Beach


Playe del Rey - Dockweiler Beach


Abschied - auf dem Weg zum Auto zum Flieger nach Hause

Gegen 15:45 machen wir uns auf den Rückweg zum Auto und fahren zum Flughafen bzw. zu Hertz. Das Navi lotst uns sehr exakt, die Beschilderung ist eher kleinformatig und daher relativ spät erkennbar. Die Fahrzeugrückgabe ist eine Sache von wenigen Minuten. Der Shuttle zum Flughafen hält erst bei Air France, weil der Fahrer die Antwort auf seine erste Frage offensichtlich schon wieder vergessen hatte und die während der Fahrt gegebene Antwort auf seine erneute Frage im Motorenlärm mißverstanden hatte.

Der Check-In geht ebenfalls sehr schnell. Wir trinken im öffentlichen Bereich noch eine unserer letzten Wasserflaschen aus (die zweite lassen wir dort stehen) und gehen auf die Security los. Die priority line erweist sich als langsamste, weil zunächst eine Rollstuhlfahrerin sehr mühsam und besonders intensiv gefilzt wird – von der besonderen Behindertenfreundlichkeit in den USA war da (mit Ausnahme der „Vorfahrt“ gegenüber anderen Passagieren absolut nichts zu bemerken). Mein Technikrucksack macht natürlich auch Probleme – es dauert fünf Minuten, bis ein Kontrolleur andackelt und ihn vom Band nimmt. Hilfe und Erläuterung beim Auspacken werden explizit untersagt („don’t touch“), anders als bei uns in Deutschland. Der Typ packt wortlos aus und gibt die Einzelteile in eine Schale, die dann nochmals die Durchleuchtung über sich ergehen lassen muß – mit dem Erfolg „ok“.

Wir fahren gleich rauf in die Lounge, die ziemlich gut gefüllt ist. Das Speisen- und Getränkeangebot ist nicht gerade berauschend, aber für einen kleinen Snack reicht es aus. Wir kommen mit einem gegenübersitzenden afroamerikanischen Paar ins Gespräch, das auf der Reise nach Italien ist (Venice, Rome, Florence). Wir unterhalten uns über Reisen nach Europa und natürlich in den USA. Er fragt uns, wo wir gerade waren und preist uns viele Reiseziele in den USA an – die wir zu seiner erfreuten Überraschung fast alle kennen.

Kurz nach 20:00 gehen wir zum Gate, wo das Boarding schon allmählich vorbereitet wird. Überpünktlich geht es los. Auch der Start ist äußerst pünktlich. Es geht hinaus aufs Meer und dann  nach einer großen Schleife über das Lichtermeer des Großraums Los Angeles. Auch Palm Springs, Las Vegas und Saint George sind gut zu sehen. Leider verweigert die kleine Kamera das Fotografieren; die Entfernungseinstellung läßt sich immer von der Scheibe irritieren – manuell läßt sie sich nicht einstellen. Die große ist im Rucksack oben im Handgepäckfach – damit ist während der Aufstiegsphase kein Herankommen möglich.

Marianne ißt einen Vorspeiseteller, ich ein Roastbeef mit asiatischem Gemüse. Als Hauptgericht nehmen wir beide einen etwas eigenartigen Chili-Lachs; der Lachs ist trocken, die Sauce mit dem Reis und den gegrillten Zucchini etwas seltsam. Der Riesling dazu ist gut, der Portwein ebenfalls. Nachdem wir mit der hakelnden Verstellmechanik der Sitze zurechtgekommen sind, schlafen wir mindestens sechs Stunden tief und fest.

Nachdem wir aufwachen, ist über England ein kurzer Blick auf die Vororte von London möglich, dann verschwindet alles wieder unter Wolken. Zum Frühstück esse ich eine kalte Platte, Marianne ein Omelett (ich kann nach den beiden letzten Frühstücken keines mehr sehen).

Pünktlich um 17:05 haben wir wieder Boden unter den Füßen. Die Maschine rollt zum Gate und wir müssen das halbe Terminal 2 durchqueren, weil auf unserer Seite die Ausgänge „vorübergehend gesperrt“ sind. Die Paßkontrolle dauert nach einer Minute in der Schlange keine zehn Sekunden. Das Gepäckband ist natürlich wieder auf der Seite, wo die Maschine angedockt hat. Nach nicht allzu langer Wartezeit (die zunächst angekündigten 11 Minuten wurden deutlich unterschritten) kommen die ersten Koffer – sogar einer von uns ist dabei. Dann kommt viel Gepäck, erst viel mit Priority, dann auch „normales“ zuhauf, aber nichts mehr von uns. Erst nach längerer Zeit kommen dann unsere drei weiteren Gepäckstücke. Es ist in München fast jedesmal so, daß „Priority“ offensichtlich keinerlei Bedeutung hat.

Wir kurven in den Zoll, um unsere Einkäufe anzumelden. Unsere Liste wird gerne entgegengenommen, allerdings (ohne Einsicht in die Belege) nachgerechnet (Gesamtbetrag und Wechselkurs). Wir unterhalten uns mit einem Zöllner über die Frage, ob Druckerzeugnisse, die ja zollfrei sind, in die Freimenge und die Pauschalbesteuerung eingerechnet werden – sie werden. Außerdem diskutieren wir den in den Publikationen verwendeten Begriff „Freigrenze“, der ja eigentlich bedeutet, daß bei Überschreiten alles zu versteuern ist und deswegen nicht ganz korrekt ist. Der Zöllner stimmt dem zu und erklärt, daß er immer nur den Begriff „Freimenge“ verwendet. Wir bekommen noch eine Visitenkarte mit Telefonnummer der Zollstelle und dem Angebot, von wo auch immer zu welcher Tageszeit auch immer dort anzurufen, falls wir auf einer Reise Zweifelsfragen haben.

Während unserer Abwicklung – der Zöllner sucht die beste Kombination von Rechnungen heraus, damit die freien 430 EUR bestmöglich ausgenutzt werden, so daß sich eine Abgabensumme von knapp über 20 EUR ergibt – verzollen ein paar Reisende freiwillig ihre mitgebrachten Tablets und eine nicht gerade geringe Zahl von Reisenden wird wohl eher unfreiwillig hereingeführt. Auch als wir den Zollbereich verlassen, werden aus unserer Sicht ziemlich harmlos wirkende Reisende auf der „grünen Spur“ freundlich gefragt, woher sie kommen, und hereingebeten.

Unser Auto finden wir nach dem ziemlich langen Weg zum P7 gleich wieder. Die Fahrt nach Hause geht reibungslos von statten. Nach dem Ausladen des Gepäcks marschieren wir zu unserem Stammlokal – gut und zufrieden wie immer kehren wir von dort zurück und fallen ins Bett, um kaum zu schlafen bis kurz bevor der Wecker bimmelt.

31 Meilen

Morgen kommen wie bei mir gewohnt noch ein paar Tabellen und ein Resumée.
Gruß
mrh400

NähkreisSteffi

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #175 am: 13.09.2012, 19:49 Uhr »
Vielen Dank für den schönen Reisebericht.

Nun hast Du es ja doch noch vor dem Abflug geschafft.

Viele Grüße, bis zum Nächsten Mal und einen tollen Urlaub

Steffi

paula2

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #176 am: 14.09.2012, 08:48 Uhr »
danke für die Eindrücke aus LA. Das sieht wirklich besser aus als ich erwartet hätte. Und so schnell werd ich da nicht hinkommen (habe einfach zuviel Angst vor "the big one").
Eure Reise war insgesamt super für alle virtuell Mitreisenden  :D nur dass wir euch immer beim leckestern Essen zuschauen müssen während wir daheim Kantinenkost genießen ...
wie machst du das nur immer so gute Restaurants zu finden? Wir hatten bei unserer 3 Wochenreise auch 3-4 mal Glück wirklich sehr gut zu essen aber das meiste war doch Durchschnitt. Werde mir jedenfalls die von euch besuchten Lokale notieren wenn wir in diese Gegend kommen  :roll:

und wenn du mal wieder in USA on tour bist bin ich gerne wieder dabei  :D

BigDADDY

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #177 am: 14.09.2012, 09:51 Uhr »
Danke für die tollen Eindrücke,

hat Spaß gemacht!
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Saguaro

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #178 am: 14.09.2012, 14:51 Uhr »
Downtown LA ist gar nicht so uninteressant  :wink:. Da sollte ich doch mal etwas mehr Zeit opfern  :D.


LG,

Ilona
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Ilona

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Anti

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Re: Südwesten ab Los Angeles 2011
« Antwort #179 am: 14.09.2012, 15:26 Uhr »
Wenn es um Städte geht, bin ich immer ein wenig stiller. Aber du hast hier sowohl San Diego als auch LA sehr sympathisch rüber gebracht.

Schade, dass dieser Bericht nun zu Ende ist. Ich bin sehr gerne mitgefahren, auch wenn mich eure Essensauswahl als Veggie nicht so sehr begeistert hat, wie andere  :wink: Aber wenigstens habe ich beim Lesen keinen Hunger bekommen  :lol:

Ein toller Reisebericht mit wirklich erstklassigen Bildern - da freut man sich schon direkt auf eure nächste Reise!

Danke, dass ihr mich mitgenommen habt. Hat mir sehr viel Spaß gemacht.

LG Andrea