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Autor Thema: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005  (Gelesen 19375 mal)

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freddykr

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Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« am: 07.09.2005, 22:05 Uhr »
Hallo,

da die Fertigstellung meiner Webseite noch etwas auf sich warten lässt, kommt der diesjährige Reisebericht an dieser Stelle.

Vorbericht:
Vor ein paar Jahren kamen Anjas Cousine Katja, ihr Freund Jens und wir auf die Idee einmal zu viert nach Amerika durch den Südwesten zu fahren.
Nachdem es zwei Jahre lang nicht mit einem gemeinsamen Urlaubstermin geklappt hat, ging es dieses Jahr auf.
Somit sollte es vom 14. August bis 31. August 2005 nach Las Vegas und dann einmal die Runde durch den Südwesten gehen.

Eingecheckt hatten wir schon am 13. August, in der Hoffnung auf ein paar Plätze am Notausgang.
Nur waren diese reserviert (für Statuskunden). Da es auch keine Fensterplätze mehr gab, blieben für uns nur vier Plätze in der Mitte.

Tag 1: 14.08.2005

Pünktlich um 7:10 Uhr kam unser Taxi, was uns vier zum Bahnhof in Rüsselsheim brachte. Die anschließende S-Bahn zum Flughafen war sogar pünktlich, so daß wir gegen 8:00Uhr am Flughafen Frankfurt waren.
Nach einem kurzen Besuch der örtlichen Apotheke (Katja hatte sich im Vorfeld im Solarium einen Sonnenbrand geholt) ging es durch die Sicherheitskontrolle und in Richtung Gate B24. Dann kam die Zeit für Jens. Er erspähte doch tatsächlich Carl Lewis. Also mußte noch schnell
ein Autogramm besorgt werden.

Der Flieger (DE7082) startete pünktlich 10:15Uhr. Der Flug an sich war sehr unspektakulär, nur für unseren 1,98m Mann Jens war es doch etwas eng. Das Mittagessen war ganz gut, das vor der Landung in Las Vegas nicht so (irgendsoein Reismischmasch).
Gegen 12:35Uhr landeten wir pünktlich in Las Vegas, aber...
Erste Verwunderung: wir bekamen eine Aussenposition.
Zweite Verwunderung: wir durften noch ca. 30 Minuten warten, bis wir
in kleinen Gruppen per Bus abgeholt wurden, da die Ankunftshalle mit den Passagieren zweier vorherigen Machinen überfüllt war.
Das war wirklich die kleinste Immigrationhalle, die mir je untergekommen
ist. Die Immigration an sich ging sehr schnell. Der Officer hatte nicht gerade seinen gesprächigen Tag. Nur eine Frage "Business or Vacation?", dann Fingerabdruck und Foto, Stempel und Karte in den Pass und fertig war ich.
Das Gepäck war diesmal sogar schneller als wir, denn es stapelte sich schon neben dem Gepäckband.
Also schnell unsere Taschen rausgesucht und ab durch den Zoll.

Als wir dann aus der Ankunftshalle zum Alamo-Shuttle kamen, die nächste Merkwürdigkeit: es regnete. Was zu dieser Zeit noch aus einem leichten Nieselregen bestand, entwickelte sich später zu einem richtigen Thunderstorm.


Bei Alamo angekommen, hieß es erstmal wieder warten, da die Mitarbeiter wirklich die Ruhe weg hatten. Gebucht hatten wir einen SUV, also raus zur Choice Line, doch... da stand nur noch ein Auto, ein weißer nagelneuer (nur 142 Meilen auf dem Tacho) Saturn VUE 4WD. Wenigstens  4WD war es. Eigentlich hatte ich ja auf einen Trailblazer gehofft, dieser sah aber auch ganz edel aus (Holzverkleidung innen, Kompass im Rückspiegel). Von der Kofferraumgröße schien er ähnlich einem Trailblazer, als wir später am Hotel an einem vorbeigingen.
Ausserdem wollten wir nicht mehr länger warten, das hatten wir inzwischen genug.

Jetzt fuhren wir erstmal ins Hotel. Gebucht hatten wir 2 Zimmer im Luxor - eine Buchung hatte ich gemacht, die andere Katja. Als wir dann am Checkin waren der nächste Schock: Die Buchung von Katja war nicht da.  :sauer:  Zum Glück habe ich dann ein Zimmer mit zwei Betten bekommen können, da das Hotel ausgebucht war.

Nach dem Bezug des Zimmers suchten wir McD auf, denn unsere Bäuche knurrten gewaltig.
Anschliessend fuhren wir zum Walmart, um die üblichen Einkäufe, wie Kühltasche, ein paar Lebensmittel und Wasser, zu besorgen.
Als wir vom Einkaufen zurück kamen, regnete es in Strömen. Normalerweise kein Problem, es gibt ja Parkhäuser. Doch im Luxor war kein freier überdachter Parkplatz mehr zu finden. Es gab nur noch die Dachterasse des Parkhauses. Also da hoch, die Passagiere mit den Einkäufen am Eingang rausgelassen, das Auto far far away geparkt und im Regen zum Eingang zurückgesprintet. Irgendwie war das nicht unser
Tag.

Zum Abschluß des Tages gingen wir noch kurz ins Casino. Anja und ich verspielten 5$, Katja und Jens gewannen 50$, als "Ausgleich" zur verpatzten Hotelbuchung.
Gegen 21:00Uhr fielen wir dann alle ins Bett, denn da waren wir ja schon seit 24h auf Achse.



Viele Grüße,
Danilo


Eckensteher

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #1 am: 08.09.2005, 07:55 Uhr »
Hi, man muss das so sehen, regen in LV hat nicht jeder :shit:

Na ja, dann hoff ich, dass der rest des urlaubs trockener war?
Und schön schnell weiter schreiben, am 14. gehts bei uns los und vielleicht kann ich noch nen paar tips abgreifen. :dafuer:

Easy Going

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #2 am: 08.09.2005, 08:26 Uhr »
Hi Danilo,

prima das Du Dich hier auch verewigst - viel Spaß beim Schreiben  :D
Bin auf jeden Fall mit "an Board"  - und bin schon gespannt wie's weitergeht  :D
Gruß Easy


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GBPacker

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #3 am: 08.09.2005, 08:52 Uhr »
@freddykr

Bei dem großen Auto setze ich mich doch gleich mit rein und fahre mit  :mrgreen:

Regen in Las Vegas  :kratz: , kommt mir bekannt vor. Bei unserem Besuch (1997) kam ebenfalls derart ein Unwetter herein, dass ganze Wohngebiete unter Wasser standen und ich mir schon um unseren Wagen sorgen machte der auf`m Parkplatz friedlich vorm Hotel stand.  :zuberge: .

Ging alles glatt, allerdings war hinterher der Zion NP nicht mehr passierbar  :cry:

Ich bin mal gespannt was Ihr in Eure Route in 2 1/2 Wochen gepackt habt.

cu
GBPacker

Utah

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #4 am: 08.09.2005, 17:22 Uhr »
Klasse, wieder ein Reisebericht. Weiter so!  :D

Zitat von: freddykr
Dann kam die Zeit für Jens. Er erspähte doch tatsächlich Carl Lewis. Also mußte noch schnell
ein Autogramm besorgt werden.


Da kann ich als gesehene Prominenz auf einem Flughafen nur Rudi Carell anbieten ;-)
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

freddykr

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #5 am: 08.09.2005, 19:36 Uhr »
Tag 2: 15.08.2005  Las Vegas - Bishop

Für den ersten Tag hatten wir den Wecker auf 7:00Uhr gestellt, damit wir nicht zu spät los kommen. Allerdings waren Katja, Anja und ich schon um 4:00Uhr wach. Nur Jens war noch müde und so beschlossen wir noch bis 5:30Uhr liegenzubleiben. Mehr oder weniger hat es auch funktioniert.
Kurz vor der Abreise machten wir noch unsere Kühlbox mit Eis aus dem naheliegenden Eisspender voll.

Nachdem ich gestern den Mietwagen ziemlich abseits geparkt hatte, beschloss ich das Auto schon mal etwas näher zu parken. Dort probierte ich erstmal die ganzen Knöpfe aus, da keine Bedienungsanleitung beilag. Irgendwie enthielt ein Knopf ein internes Telefon, welches an irgendeine Zentrale geht. Nur gab es keinen Auflegebutton. Das Auto ausschalten geht aber auch...

Frühstück gab es heute im Orleans, welches vom Preis/Leistung (6,45$) doch ziemlich gut ist. Das Buffet war wirklich phenomenal.
So gestärkt machten wir uns auf in Richtung Death Valley. Über die SR160, SR372 und SR178 ging es ins Death Valley. Schon auf den ersten Meilen wurde die Straße immer schlechter. Überall auf der Straße lagen kleine und große Steine und teilweise fehlte doch etwas an Straße. Mit unserem SUV war es aber kein Problem. Allzuweit kamen wir aber trotzdem nicht, denn an der Ashford Mill sagte uns ein andere Tourist, daß die Straße Richtung Badwater gesperrt ist (warum war aber kein Sperrschild bei der Einfahrt in den Park??).
Also den ganzen Weg bis Shoshone zurück und dann über die SR127, Death Valley Junction und SR190 ins Death Valley. Das bedeutete für uns einen Zeitverlust von ca. 1,5-2h. Nach beeindruckender Fahrt durch die farbige Gebirgswelt erreichten wir den Zabriski Point. Der Ausblick von dort entschädigte aber wieder für den Umweg.




Anschließend kamen wir ins Visitor Center, wo wir erstmal den National Park Pass kauften und uns über die Straßenzustände informierten. Da erfuhren wir, daß eine Flash Flood in der letzten Nacht ziemlich große Geröllmassen auf die Straße geschwemmt hatte, ach ne.
Geschlossen war die SR178 südlich Badwater, Devils Golfcourse und Emigrant Canyon Road) Der Weg bis Badwater aus Richtung Furnace Creek war aber möglich. Also machten wir uns auf zum Badwater. Wir waren ja schon vor zwei Jahren schonmal hier. Da sah es aber komplett anders aus. Damals war es noch bis zum Parkplatz weiß, jetzt war es am Anfang mehr grau/braun, erst weiter hinten wurde es weiß.
Allerdings war das laufen deutlich angenehmer, denn der Wind war relativ "kühl". Damals blies uns ein kräftiger Fön jede Atemluft weg.




Durch den Umweg blieb uns auch nichts anderes übrig, als im Death Valley zu tanken. 3.28$ kostete es an der Furnace Creek Ranch, aua. Es war aber nicht mal das teuerste, was wir gesehen haben. 10Cent mehr kam es in Panamint Springs.
Eine kurzen Fotostop legten wir noch bei den Sand Dunes ein. Zum wandern war es aber deutlich zu heiß. Wir hatten schließlich 48°C.

Kurz danach fing es auch wieder an zu regnen.


Der Weg aus dem Death Valley Richtung Lone Pine zog sich dann ziemlich in die Länge. Immer wieder ging die Straße in Serpentinen die Berge hoch und runter und bescherte uns mit fantastischen Ausblicken auf eine grandiose Landschaft.

Nach dem Verlassen des Death Valley wurde die Landschaft dann ziemlich eintönig. Links und rechts dominierten Farmen das Landschaftsbild.
Ab Lone Pine auf der US395 wurde der Verkehr auch wieder mehr und wir zogen dann durch bis Bishop, wo wir gegen 18:30Uhr eintrafen. Im Best Western bekamen wir dann das letzte Zimmer für 4 Personen (Glück braucht der Mensch) für 160$. Ist nich grad das billigste, aber die Qualität war doch sehr gut.
Nach einem kleinen Mahl bei Taco Bell und KFC sprang ich noch kurz in den Pool, was nach der Hitze im Death Valley richtig entspannend war.
Viele Grüße,
Danilo


freddykr

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #6 am: 08.09.2005, 20:03 Uhr »
Tag 3: 16.08.2005 Bishop - Mariposa

Heute sollte ein Höhepunkt der Reise erreicht werden, Yosemite. Es sollte sich aber komplett anders entwickeln wie geplant. Aber dazu später mehr.

Nach einer sehr erholsamen Nacht und einem durchaus gutem Frühstücks-Buffet machten wir uns auf den Weg Richtung Yosemite auf der US395. Unterwegs legten wir einige Stopps an verschiedenen Aussichtspunkten ein, was schon einen guten Vorgeschmack auf das Kommende bot.

Bevor wir vor Lee Vining zum Tioga Pass abbogen, ging es zum Mono Lake. Der Trail am South Tufa (3$/Person) ist wirklich zu empfehlen. Man kommt direkt an den Säulen vorbei, die durch das Absinken des Seespiegels erst ans Licht kamen. Auf dem Trail wird einem die Entstehungsgeschichte und die Flora und Fauna des Sees erläutert.






Anschließend ging es endlich zum Tioga Pass. Dieser Pass windet sich über endlose Serpentinen die Berge hoch. Unterwegs laden immer wieder View Points zum Fotografieren ein.




Hier merkten wir schon, daß unsere Mitreisenden Katja und Jens nicht mehr richtig bei der Sache waren.
Katja wurde es mittlerweile schlecht und Jens machte seine verstopfte Nase richtig Probleme.
Bei der Abfahrt bekam er dann auch etwas Fieber. Und das mitten im Yosemite. Wir beschlossen Jens jetzt zu einem Arzt zu bringen, wer weiß, was er sich eingefangen hat. Ich versuchte also schnell wie möglich aber auch sehr vorsichtig die knapp 30 Meilen nach Mariposa abzuspulen. Da dort auch unser Hotel gebucht war, schien dies uns als das beste. Nach knapp einer Stunde und unendlich vielen Kurven kamen wir dann auch an, wo wir Jens zum Arzt schafften. Anja und ich fuhren währenddessen erstmal ins Motel (Comfort Inn), um einzuchecken und die Taschen ins Zimmer zu bringen. Anschließend sind wir wieder zum Hospital gefahren, in der Hoffnung, daß vielleicht schon alles erledigt war. Dies stellte sich aber als Trugschluß heraus. Die Ärzte und Schwestern hatten wirklich die Ruhe weg. Knapp 1,5h saßen wir noch da, bevor wir verrichteter Dinge wieder gehen konnten. Es war aber halb so schlimm wie befürchtet.

Mittlerweile hatten wir es kurz nach 17:00Uhr. Wir beschlossen Jens ins Bett zu stecken und Anja und ich nahmen den Yosemite noch einmal in Angriff. Es ging also die 30 Meilen wieder zurück in den Park. Der erste Stop war der Tunnel View mit seiner fantastischen Aussicht auf den El Capitan und den Half Dome.


Wir wollten aber noch hoch zum Glacier Point zum Sonnenuntergang.
Also wieder ab ins Auto und die nächsten x Meilen in Angriff nehmen. Wir kamen sogar noch rechtzeitig oben an und ich baute meinen Fotoapparat nebst Stativ neben den anderen verrückten auf. Der anschließende Sonnenuntergang erlaubte viele tolle Bilder des Half Domes. Dies war ein richtig guter Abschluß dieses Tages.


Dann ging es im Dunkeln die ganze kurvenreiche Strecke bis Mariposa zurück, wo Anja unterwegs immer wieder mal einschlummerte. Da wir den ganzen Tag nichts weiter gegessen hatten (bis auf das Frühstück) fuhren wir in Mariposa noch beim Burger King heran.
Mittlerweile war es schon 22:00Uhr und wir fielen fix und fertig in die Federn.
Viele Grüße,
Danilo


Westernlady

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #7 am: 08.09.2005, 22:08 Uhr »
Toller Bericht  :D
Das macht Lust auf mehr. Ich freue mich auf die Fortsetzung  :D

freddykr

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #8 am: 09.09.2005, 14:55 Uhr »
Was ich noch vergaß: Am Glacierpoint gibt ja es Fernrohre Richtung Half Dome. Einfach mal durchgeschaut, und da standen doch tatsächlich Leute oben auf dem Berg. Das es möglich ist, ist ja bekannt, aber so spät am Tag?? Ich will mir gar nicht vorstellen, wie der Abstieg im Dunkeln war... Mir hat die Fahrt im Dunkeln vom Glacier Point bis Mariposa gelangt, obwohl ich schneller war, als der Reiseführer sagte (1:40h zu 1:55h) :wink: .

Es hat mich aber darin bestätigt, daß dieser Felsen irgendwann auch von mir bezwungen wird.
Viele Grüße,
Danilo


sonny

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #9 am: 09.09.2005, 17:23 Uhr »
Hallo,

@freddy: Weiter so... super Reisebericht !!!  :applaus:

Ich werde mich demnächst auch an meinen 1. Reisebericht versuchen  :)
zwar schon von 2004, aber das ist ja nicht zu alt  :P  
Außerdem die Reiseeindrücke vergisst man eh nicht so schnell !!

So long

sonny
*Es ist oft klüger, einen Tag lang über sein Geld nachzudenken, als einen ganzen Monat für sein Geld zu arbeiten*
John D. Rockefeller

freddykr

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #10 am: 09.09.2005, 19:29 Uhr »
Tag 4: 17.08.2005 Mariposa - San Francisco

Da Anja und ich unbedingt noch zu den Riesenbäumen wollten, klingelte für uns beide um 5:00Uhr der Wecker und wir machten uns auf nach Mariposa Grove. Gefahren sind wir über die SR49, Oakhurst und SR41 bis Mariposa Grove. Pünktlich zum Sonnenaufgang kamen wir auf dem Parkplatz an, wo wir noch fast die einzigen waren. Da noch Zeit war, beschlossen wir zum Upper Mariposa Grove zu wandern. Auf dem Weg sahen wir immer wieder beeindruckende Bäume.

"Fallen Monarch" - umgefallen vor ca. 300 Jahren


Hier sieht man Anja und mich "im" "California Tunnel Tree". Früher wurde in manche Bäume einfach ein Tunnel gehauen, wenn dort ein Weg langgehen sollte.

Irgendwann scheinen wir aber den falschen Abzweig genommen zu haben, denn plötzlich war nichts mehr mit Riesenbäumen. Da uns auch langsam die Zeit davon lief, kehrten wir um und machten uns auf den Rückweg nach Mariposa. Die Fahrt hat sich aber trotzdem voll gelohnt.

Kurz nach 9:00Uhr kamen wir wieder im Motel an, um Katja und Jens einzusammeln. Beide waren schon frühstücken, meinten aber, daß wir nichts verpasst hätten. Zumindest einen Bagel mit Cream-Cheese konnten sie uns ergaunern. Jens ging es auch schon wieder besser, also konnte die Fahrt nach San Francisco beginnen.

Wir wählten den direkten Weg über die SR140, SR99, SR120, I5, I205, I580, I80 nach San Francisco. Die Fahrt verlief völlig unspektakulär. Bis auf Rinderweiden gab es überhaupt nichts (Landschaft in den USA kann auch richtig öde sein).

In San Francisco ging es dann schon einmal die Straßen hoch und runter. Teilweise sahen wir nicht mal wo wir hinfahren. So steil ging es bergab. Beim Bergauffahren waren wir froh, Automatik zu haben, wo der Wagen nicht zurück rollen kann. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie das mit Handschaltung abläuft (da hält eine Kupplung bestimmt kein Autoleben). Klasse.
Anschließend bezogen wir unser Motel, das "Travelodge by the Bay" in der Lombard Street.

Katja und Jens beschlossen, daß ein oder andere Outlet unsicher zu machen, Anja und ich machten uns auf Richtung Fishermans Wharf. Nach ca. 15 Minuten hatten wir das Ziel erreicht. Leider war es ziemlich nebelig, was uns auch die restlichen 2 Tage immer wieder verfolgte. So war die Golden Gate Bridge heute fast nicht zu sehen.

Nach einer leckeren Fischsuppe, liefen wir erstmal den Fishermans Wharf entlang und begutachteten die ganzen Geschäfte und verweilten ziemlich lange bei den Seelöwen.




Immer wenn ein zweites Männchen auf einen Ponton sprang ging der Kampf zwischen ihnen los, bis einer ins Wasser fiel. Irgendwie wie kleine Kinder, die sich streiten.
Das Schauspiel, was sich uns da bot, könnte mich stundenlang fesseln. 
Anja riß mich aber dann weiter, da es ihr doch etwas zu windig war.

Dann wollten wir noch eine Runde Cable Car fahren. Leider hatte der Kartenschalter schon geschlossen (geöffnet nur bis 17:00Uhr, wir waren 17:15Uhr dort), wir wollten uns einen 3-Tage-Pass kaufen, und so mußten halt unsere Füße wieder herhalten.

Wir gingen in Richtung Lombard Street den Berg herauf (Mann, kann das anstrengend sein).




Oben angekommen, sind wir dann die geschwungene Lombard Street runter, die im Gegensatz zu unserem Reiseführer doch per Auto zu befahren war.

Die kleinen gelben Autos kann man übrigens mieten (40$ erste Stunde, 30$ zweite Stunde, dann 20$ pro Stunde). Ich hätte aber kein Vertrauen in diese "GoCars".  :wink:

Anschließend ging es die Straße wieder herauf und wir fragten uns, warum wir uns das eigentlich antun...
Als wir dann die extrem steile Lombard Street Richtung Motel wieder runtergingen, kam uns eine Frau in Stöckelschuhen mit Pfennigabsätzen entgegen. Anja fragt sich noch heute, wie die Damen es schaffen, sich nicht die Füße zu brechen.


Zum Abendessen gab es heute nur ein kleines Sandwich bei Subway, da wir keine Lust auf Burger hatten (wir haben die Erfahrung gemacht, daß ein Footlong-Sandwich für uns beide ausreicht).

Nachdem wir wieder den ganzen Weg zum Motel zurück gelaufen sind, vielen wir wieder geschafft in die Federn.
Bald darauf trafen dann auch Katja und Jens mit vollen Tüten wieder ein. Das hatte sich scheinbar gelohnt.
Viele Grüße,
Danilo


GBPacker

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #11 am: 10.09.2005, 23:01 Uhr »
Ach, wie gern wär ich wieder in San Francisco ...  :herz:
San Francisco ist mit die schönste Stadt die ich kenne  :daumen:

Toller Bericht, weiter so  :applaus:

cu
GBPacker

Kauschthaus

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #12 am: 10.09.2005, 23:29 Uhr »
Hallo Danilo,

da hab ich nun extra im Kalender nachgeschaut, ob jemand zur gleichen Zeit im Südwesten ist, und dann lese ich hier, dass wir im gleichen Flieger nach Las Vegas saßen! :shock:
Schade, bei 11 Stunden Flug hätten wir sicher Zeit für einen Talk gehabt. :wink

Und dann waren wir noch fast Hotelnachbarn, wir waren im NYNY.

Aber danach haben sich die Routen getrennt, wir sind Richtung Kingman weitergefahren.

Ich freu' mich auf die Fortsetzung von Deinem Bericht,

viele Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

freddykr

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #13 am: 10.09.2005, 23:43 Uhr »
Zitat von: Kauschthaus
da hab ich nun extra im Kalender nachgeschaut, ob jemand zur gleichen Zeit im Südwesten ist, und dann lese ich hier, dass wir im gleichen Flieger nach Las Vegas saßen! :shock:
Schade, bei 11 Stunden Flug hätten wir sicher Zeit für einen Talk gehabt. :wink


Hallo Petra,

Da es bei uns lange Zeit so aussah, als ob es leider nichts mit dem Urlaub wird, hab ich es dann einfach verpennt, mich noch einzutragen.  :oops:

Durch Kingman kamen wir erst am Tag 11, dauert also noch ne Weile. :wink:

Ich bin dann schonmal gespannt auf Deinen Reisebreicht. Es wird doch einen geben...
Viele Grüße,
Danilo


freddykr

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Re: Südwesten zu viert vom 14.08. - 31.08.2005
« Antwort #14 am: 11.09.2005, 20:54 Uhr »
Tag 5: 18.08.2005 San Francisco

Heute stand als erstes Alcatraz auf dem Programm. Nach einem kleinen Frühstück bei McD gingen wir zur Anlegestelle der Fähre.

Diese Möwe stand mir schön Modell.

Ich hatte schon per Internet vier Karten gekauft und konnte an den Automaten die Tickets ohne Wartezeit ziehen.


Ich hatte gleich die erste Fähre gebucht, da es von der Zeitplanung Vorteile hatte und auf der Insel vielleicht noch nicht so viel los sein würde.
Um 9:30Uhr ging dann die Fähre auf "The Rock", nicht jedoch ohne das übliche Foto vorher, welches sich aber mit 20$ als, für uns, völlig überteuert herausstellte. Touristennepp halt.
 
Alcatraz mit seinem Zellenblock ist schon ziemlich beeindruckend. Ich kenne jetzt zwar keine anderen Gefängnisse in den USA, aber die Zellen sind schon sehr beengt. Der Audio-Guide, der uns durch das Gebäude führte, war ebenfalls sehr gut gemacht und erzählte anschaulich die Geschichte der Insel. Gerüstet mit Fotoapparat, Stativ und Videokamera ging es durch die Gänge, immer auf der Suche nach guten Motiven, natürlich ohne Touristen. Dies war teilweise gar nicht so einfach, denn immer wieder liefen mir irgendwelche Personen vor die Linse. :koch: Mit Geduld läßt sich aber jedes Problem lösen.





Al Capone, der bekannteste Gast dieses Hauses.


Eigentlich ne tolle Aussicht aus dem Knast.

Gegen 12:00Uhr waren wir wieder auf dem Festland und ließen uns im Boudin-Restaurant zu einem Clam-Chowder im Brot nieder. :essen:
Anschließend gingen wir zurück ins Motel, um das Auto zu holen. Wir wollten heute noch die SR1 in Richtung Point Reyes zum dortigen Leuchtturm fahren. Nach ein paar Meilen brachen wir das Unterfangen aber ab, da uns die Straßen einfach zu kurvig waren.

Es machte mir, als Fahrer, auch schon keinen Spaß mehr und voran kamen wir nicht wirklich. Zur Entschädigung sahen wir aber noch eine Kollonie Seehunde und einige Pelikane.

Um den Weg nicht umsonst gefahren zu sein, beschlossen wir zu den Muir  Woods zu fahren. Dies stellte sich als gute Entscheidung heraus, da der Wald von Riesenbäumen schon mächtig gewaltig ist. Wir entschieden uns für den mittleren Trail von 1h und kamen so an sehr beeindruckenden Bäumen vorbei.


Danach wollten wir noch einige Bilder der Golden Gate Bridge machen und fuhren zu den Aussichtspunkten von Fort Berry. Leider machte uns der Nebel einen Strich durch die Rechnung und wir sahen die Brücke kaum komplett. Naja, das gehört halt zu San Francisco dazu.




Anschließend sind wir einige Meilen des 49-Miles-Drive gefahren. Zum Glück hatten wir einen Stadtplan dabei, auf dem die Route eingezeichnet war. Ohne Karte hätten wir uns gründlich verfahren, da vor allem in den äußeren Bezirken mal das eine oder andere Schild fehlt. :?:
Dabei sind wir auch bei den Twin Peaks vorbei gekommen, gesehen haben wir aber außer Nebel nichts.

Zum Abendessen ging es heute ins Hard Rock Cafe am Fishermans Warf, welches innen aber doch ein wenig enttäuschte. Irgendwie fehlte der Pepp darin. Das Essen war trotzdem sehr lecker.
Nach einem langen Fußmarsch zurück ins Motel, fielen wir mal wieder völlig erschöpft in die Betten.
Viele Grüße,
Danilo