Da ich wahrscheinlich erst am Montag wieder zum Weiterschreiben komme, gibt es heute gleich noch einen Tag.
Tag 13: 26.08.2005 PageFür den heutigen Tag hatten wir eigentlich einen Tagesausflug ins Monument Valley geplant. Da wir heute aber keine Lust auf große Fahrerei hatten, beschlossen wir die lokalen Sehenswürdigkeiten uns anzuschauen.
Die groben Anfahrtspunkte hatte ich mir vorsichtshalber schon vorher besorgt.
Das Frühstück nahmen wir im Motel zu uns. Hier kam auch der einzige Nachteil des Hotels zum Vorschein. Es waren einfach viel zu wenige Sitzplätze für die Größe des Motels vorhanden. Wir hatten aber Glück und haben einen freien Tisch bekommen.
Zuerst ging es zum Horseshoe Bend. Dieses ist eine sehr große und vor allem tiefe Schlaufe des Colorado Rivers. Die Zufahrt dazu befindet knapp südlich von Page und ist gut ausgeschildert. Wir fuhren also auf den kleinen Parkplatz, packten etwas Wasser ein und liefen los.
Zuerst läuft man einen kleinen Anstieg auf einen Hügel, mit der Hoffnung, dass es dann nur eben weiter geht. Es war ja jetzt gegen 8:30Uhr schon richtig warm. Leider ging es nicht eben weiter, sondern bergab. Runterzu war dies ja auch kein Problem…
Am Schluchtenrand angekommen, bot sich uns ein atemberaubender Blick. Da es keinerlei Absperrungen gibt, kann man bis an die Kante herangehen. Man sollte dabei aber höhenfest sein, denn hier geht es mehrere hundert Meter senkrecht runter. Leider waren wohl noch etwas zu zeitig, denn ein Teil des Tales wiegte sich im Schatten. Aber auch so war der Anblick überwältigend.
Näher an den Abgrund heran zu gehen, um die Schlaufe vollends auf ein Foto zu bannen, hat mir Anja nicht gestattet.
Der Rückweg den Berg wieder hoch war dann richtig schweißtreibend. Mittlerweile hatte das Thermometer auch die 30°C geknackt.
Anschließend wollten wir zum Lower Antelope Canyon. Wir nahmen die SR98 gen Osten. Ich hatte vorher im Internet gelesen, dass die Zufahrt zum Lower Antelope Canyon ca. ½ Meile nach dem Parkplatz des Upper kommt.
Bald sahen wir auch den Upper. Wir fuhren also auf der Straße weiter und suchten das Hinweisschild zum Lower. Es sollte ja noch vor dem Kohlekraftwerk kommen. Aber da kam nichts.
Schon fast resignierend wollten wir dann wenigstens den Upper besichtigen. Aber dann! Genau gegenüber des Upper ging die Straße in Richtung Lower rein. Da war sogar ein Schild (man sollte halt die Augen auf machen beim Fahren). Dann war es nur noch ca. ½ Meile bis zur Einfahrt auf den Parkplatz.
Ich packte also Stativ und Fotoapparat zusammen und wir gingen zum Kassenhäuschen, wo wir unsere 18,50$ pro Person bezahlten. Wenn ich nicht gewusst hätte, was mich da erwartet, ich weiß nicht, ob ich nicht sogar wieder umgedreht wäre. Im Preis sind 6$ Zutrittsgebühr für das Navajo-Gebiet enthalten, die man beim Besuch des Upper nicht noch mal bezahlen bräuchte.
Man kann übrigens 4h im Lower bleiben, wie uns die Dame am Ticketschalter sagte.
In dem Moment ging gerade eine Gruppe von ca. 12 Personen mit einem „Führer“ los, also schlossen wir uns einfach an.
Vor dem Eingang kommt man an einem Mahnmal vorbei, welches an einen tragischen Unfall 1997 erinnert, bei denen 11 Touristen aus Frankreich nach einem Gewitter von einer Flash Flood im Canyon überrascht wurden. Seitdem gibt es übrigens einen zweiten Ausgang am Ende des Canyons.
Dann kamen wir zum Eingang, wo wir uns mehr oder minder durchquetschten. Hier wäre für den ein oder anderen bestimmt schon Endstation. Anschließend ging es über ein paar Eisenleitern bis zum Boden des Canyons hinab. Hier unten taten sich uns jetzt die faszinierenden Felsformationen auf. Im ersten Moment waren wir einfach nur sprachlos, doch bald darauf begann ich mein Stativ aufzubauen und fleißig Fotos zu machen. Der Führer führte uns durch den Canyon und erzählte uns zu einigen Formationen interessante Geschichten.
Am Ende des Canyons bestand jetzt die Möglichkeit über eine Treppe hochzuklettern und dann an der Oberfläche zurück zugehen. Wir entschlossen uns aber im Canyon den Rückweg zu bestreiten, da ich noch ein paar Fotos machen wollte und dort unten Schatten ist.
Mitten im Canyon saß jetzt ein junger Navajo-Jugendlicher und spielte Gitarre. Der Klang war einfach fantastisch.
Insgesamt habe ich dort unten kanpp150 Bilder geschossen. Ich hätte jede Ecke fotografieren können…
Nach ca. 1,5h waren wir wieder an der Oberfläche und die Hitze nahm uns erneut in Beschlag.
Der nächste Punkt auf der Liste waren die Toadstool Hoodoos, also fuhren wir aus Page auf der SR89 raus, über den Glen Canyon Dam und immer gerade aus.
Später auf der Straße war dann eine Baustelle mit neuem Gravel („Loose Gravel“) Speedlimit 45mph und Überholverbot. Ich fuhr also ca. 50, da der Gravel doch ziemlich gegen das Auto geschleudert wurde. Doch plötzlich kam einer von hinten angefahren und überholte uns mit deutlich höherer Geschwindigkeit und verpasste uns einen kleinen Steinschlag in der Frontscheibe.
Zum Glück war dieser auf der Beifahrerseite und sehr klein.
Der Parkplatz der Hoodoos befindet sich an der Stelle, wo am Highway die Strommasten einen 90° Knick machen. Wenn dort kein Wohnmobil gestanden hätte, wären wir wahrscheinlich trotzdem vorbei gefahren.
Wir stellten das Auto ab, packten wieder den Rucksack voll mit Wasser und gingen los. Nach ca. 200 Meter kamen wir an eine Registrationbox, wo wir uns eintrugen. Wir waren also richtig.
Mittlerweile war es richtig heiß geworden. Das Thermometer im Auto zeigte schon über 35°C an und auf der Strecke war kein Schatten weit und breit.
Wir liefen also den Wash entlang bis der Toadstool Hoodoo in Sicht kam und wir ein paar Bilder machen konnten. Ich wusste, dass man noch auf ein Plateau laufen könnte, aber dazu war es uns zu warm. Das war eindeutig die falsche Tages- und Jahreszeit dafür.
Wir gingen also wieder zurück und waren froh im Auto die Klimaanlage wieder genießen zu können.
Auf der Rückfahrt machten wir noch eine Pause am Scenic View auf den Lake Powell und genossen die Aussicht in dem kleinen Häuschen auf dem Hügel.
Später fuhren wir wieder ins Hotel zurück und erholten uns von den Strapazen in der Hitze (warum fahren wir eigentlich immer mitten im Hochsommer….).
Als dann langsam der Pool in den Schatten wanderte, genossen wir noch etwas das Wasser.
Zum Abendessen gingen wir ins benachbarte Steakrestaurant (Glen Canyon Steakhouse). Zu den bestellten Steaks war die Suppen- und Salatbar inklusive. Unseren Bäuchen war dies aber auch recht, denn nach dem anstrengenden Tag hätten wir ein ganzes Rind verspeisen können. Es war wirklich lecker und dieses Restaurant kann ich nur empfehlen.
Mit vollen Bäuchen genossen wir noch etwas das Abendprogramm im Fernsehen und schliefen dann beizeiten wieder ein.