14.09.2012
Tag 13Früh am Morgen riss uns der Wecker aus dem Bett.
Ohne große Verzögerungen machten wir uns schnell fertig und checkten aus.
Um 5:10 Uhr verließen wir den Parkplatz des Hotels und machten uns auf den Weg.
Unser erstes Ziel an diesem Tag war der Great Basin National Park. Zügig erreichten wir den kleinen Ort Delta, wo wir noch mal den Wagen tankten. Dann folgte eine Fahrt durch die Einsamkeit der amerikanischen Wüste. Ulrike verschlief einen Großteil dieses Tourabschnitts. Ich nutzte
die einsame und gerade Strecke, um eine kleine Aufnahme mit dem iPhone zu machen.
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Nach 2,5 Stunden und ca. 220 Meilen erreichten wir um 8:45 Uhr
Nevada:
Kurz hinter der Grenze liegt der Ort Baker, wo auch das Visitor Center des
Great Basin National Park liegt:
Hier ein kurzer Info Text zum Park von der Internetseite:
http://www.hohermuth.com/nationalpark/great%20basin.htm„Mit 'Great Basin' (Großes Becken) wird das riesige, trockenheiße Gebiet zwischen der Sierra Nevada und den Wasatch Mountains bezeichnet. Es schließt fast ganz Nevada, den Westen Utahs sowie Teile Südost- Oregons, -Idahos und -Kaliforniens ein und bildet ein in sich geschlossenes Entwässerungssystem: Aus dem Großen Becken erreicht kein Gewässer das Meer. Geologisch ist das Great Basin Teil der beinahe doppelt so großen Basin-and-Range-Provinz, die bis nach Nordmexiko hineinreicht. Charakteristisch für diese Landschaft ist ihre 'Basin-and-Range'-Topografie: Dutzende mehr oder weniger nordsüdlich verlaufender Gebirgsrücken (range) ragen wie Inseln aus den wüstenhaften Senken oder Becken (basin), die mit Erosionsmaterial angefüllt werden.
Der 1986 etablierte Nationalpark liegt in der Snake Range, einem der attraktivsten Gebirgs-'Inseln' des Great Basin, im Osten Nevadas. Der nördliche Parkteil wird dominiert vom zweithöchsten Berg Nevadas, dem 3981 m hohen Wheeler Peak. In dessen Ostflanke, auf 2000 m Höhe, liegen die Lehman Caves, ein kleines, sehenswertes Marmor- und Kalksteinhöhlensystem mit zum Teil seltenen Tropfsteinformationen. Die 20 km lange Parkstraße führt bis unter den Gipfel des Wheeler Peak auf atemberaubende 3030 m Höhe, wo ein Zeltplatz liegt. Auf Wanderwegen gelangt man auf den Wheeler Peak (Gipfel), zu Firnseen, zu einem Eisfeld, zu uralten Borsten- oder Grannenkiefern und zu einem Kalksteinbogen. Zwischen Parkeingang und Berggipfel können sechs Vegetationszonen, von der Wüste bis zur hochalpinen Tundra, ausgemacht werden. Die Tierwelt ist entsprechend vielfältig. Ebenso das Klima. Auf dem Wheeler Peak herrschen hochalpine Witterungsverhältnisse. „
Als erstes besuchten wir das Visitor Center. Dieses war sehr modern und wirkte noch irgendwie neu.
Leider werden dieses Visitor Center wohl nicht so viele Touristen sehen.
Ich wollte hier meinen Pass stempeln und fragte einen sehr jungen Ranger nach dem Stempel.
Nachdem er mir diesen gegeben hatte, fragte er, ob wir nur den Stempel holen wollten oder auch den Park besuchen würden. Als ich ihm sagte, dass wir den Park besuchen würden, war er ganz begeistert. Nur um mein Passport voll zu bekommen war uns der Umweg dann doch zu groß, und außerdem wäre es geschummelt
Nun fuhren wir weiter zum nächsten Visitor Center an den
Lehman Caves. Hier informierten wir uns erst über die Caves und über mögliche geführte Touren. Es gab eine längere und eine kürzere Tour. Die die Kürzere sollte das nächste Mal um 11 Uhr stattfinden und somit kauften wir hierfür 2 Tickets.
So langsam meldeten sich doch noch unsere Mägen und wir aßen im kleinen Shop am Visitor Center einen Muffin und tranken eine Tasse Kaffee.
Hiernach hatten wir noch etwa eine Stunde Zeit bis zum Beginn der Tour und fuhren den „Wheeler Peak Scenic Drive“ entlang. Dieser schlängelt sich steil den Berg hoch und bietet einige
schöne Ausblicke auf das Great Basin.
Es ging immer höher mit immer schöneren Ausblicken:
Nachdem wir den Wheeler Peak erreicht hatten, mussten wir uns leider auch schon direkt wieder auf den Rückweg zum Visitor Center machen um noch pünktlich zu Beginn der Tour dort zu sein.
Wie schnell mal wieder die Zeit vergeht…Hier noch ein paar bewegte Bilder entlang des Drives:
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Am Center angekommen, informierte die Rangerin uns, dass wir einen Pulli oder eine Jacke anziehen sollten, da es in der Höhle kühle Temperaturen von ca. 10 Grad herrschen. Also schnell Pullis angezogen und los.
Erst gab es eine kleine Vorstellungsrunde. Außer uns waren noch ein paar ältere Amerikaner aus Kalifornien und Nevada dabei, wahrscheinlich Senioren und ein älteres französisches Pärchen, wo die Frau im Rollstuhl saß.
In der Vorstellungsrunde bekamen wir mit, dass es wohl für Kalifornier einen riesen Unterschied machte, ob sie aus Nord, Mittel oder Südkalifornien kommen und sie sich zum Teil nicht sehr leiden können. Ähnlich wie bei uns Kölner und Düsseldorfer
Jetzt ging es in die Höhle, über einen geteerten Weg ging es recht steil bergab.
Wir standen an der Stelle, an der der namensgebende Mister Lehman den Eingang der Caves „entdeckt“ hatte, allerdings war es nur ein kleiner Spalt in der Decke. Die Rangerin löschte das Licht um uns die totale Dunkelheit zu zeigen.
Hier eine kleine Geschichte wie der Herr Lehman die Höhle entdeckte:
Er durchritt dieses Gebiet und machte in der Nähe des natürlichen Höhleneingangs Pause, als ein Chipmunk kam und ihm sein Lunch klaute.
Herr Lehman schwang sich auf sein Pferd und verfolgte es. Sein Pferd stürzte in den Höhleneingang, aber Herr Lehman hielt das Pferd mit seinen Beinen fest und verhinderte das Abstürzen des Pferdes.
Nach einigen Tagen wurde er dann gerettet.
Auf die Frage, ob die Geschichte stimmt meinte die Rangerin:
„Bestimmt, sie stand in der Zeitung und es stimmt ja alles was in der Zeitung steht.“
Zudem behauptete der gute Herr Lehman, es wäre die schönste Höhle der Welt. Der Witz dabei war, dass er im Schein einer Öllampe kaum was hatte sehen können
Jedenfalls zog seine Aussage und die Besucher kamen auch früher schon.
Bevor die Tour beginnen konnte wurde das französische Pärchen von einem anderen Ranger abgeholt, weil der Rest des Weges mit Rollstuhl nicht zu bewältigen ist.
Ab ging es nun
in die Tiefen der Caves.Eine besondere Herausforderung war es, die richtigen Kameraeinstellungen zu finden.
Hier einmal ohne Weißkorrektur:
Und hier mit Weißkorrektur:
Weiter ging´s und wir genossen unsere erste Tour durch so eine Höhle:
Immer neue wunderbare Formationen:
Hier ein Blick zur Decke:
Zwischendurch ging es durch enge Spalten:
An diesem Foto werden die Verhältnisse sichtbar:
An einem Punkt der Tour stoppten wir kurz, da die Rangerin einem Touristen ein paar Fragen beantwortete und ich unterhielt mich mit einem amerikanischen Pärchen. Typisch amerikanischer Smalltalk
Da ja bald Wahlen waren, meinte die Frau, dass sie die Politiker nerven würden. Alle wären gleich und würden nur versprechen geben, aber solche Probleme hätten wir ja in Europa bestimmt nicht.
Ich musste wirklich schmunzeln über deren Vorstellung von Europa. Die meinten, da wir den Euro haben, wäre hier alles so gut, weil der Dollar ja schwächer wäre. Ich fragte sie, ob sie denn nichts von der Eurokrise mitbekommen hätten oder der drohenden Pleite mehrerer Länder.
Nein, das hörten sie zum ersten Mal. Und als ich dann noch unsere Spritpreise auf Galone und Dollar umrechnete, meinte der Mann: „This price would kill us.”
Es ging weiter zu einem Stein, der uns an
Speck erinnerte:
Die Rangerin zeigte uns immer neue
kleine Wunder:Es wurde wieder etwas
enger:
So neigte sich die Tour dem Ende und wir gingen in Richtung des Ausgangs.
Kurz vor Ende der Tour, gingen wir noch durch einen Teil der Höhle, wo früher - bevor es ein N.P. wurde - gezeltet werden durfte und die Stalaktiten und Stalakmiten durch Lagerfeuer zerstört wurden. Außerdem hatten sich hier einige Leute mit Fackeln in der Wand verewigt.
Ein Schriftzug USFS steht für „United States Forest Service“ - was die Rangerin zu einigen abfälligen Bemerkungen brachte. Scheinbar sind sich die Behörden untereinander auch nicht richtig Grün.
Als letztes zeigte sie uns noch ein
Graffiti aus dem Jahr 1892, von einem Herrn Schuhmacher.
Ein Stück amerikanische Geschichte meinte sie und mit Blick zu uns sagte fügte sie dann hinzu, dass 1892 für Europäer ja nicht so lange her ist und wir noch viel ältere Sachen hätten, aber für Amerikaner ist das schon was Besonderes.
Am Ausgang unterhielt ich mich nochmal kurz mit dem Amerikaner, der uns das Lava Beds National Monument empfahl. Er wohne in Redding und war schon öfters dort.
An der frischen Luft angekommen, gab es für die Rangerin ein Tip und ich fragte, was der Unterschied zwischen den Rangern und der USFS ist, aber sie meinte, das wäre zu kompliziert.
Und so machten wir uns auf den Weg nach Mammoth Lakes. Es waren laut Navi noch weitere 356 Meilen und ca. 6 Stunden, also los geht’s.
Wir verließen Baker und folgten dem Hwy 6. Es war wieder absolute Einsamkeit und es wurde sehr heiß im Wagen.
Ulrike schaute einen Film auf dem iPad und ich fuhr so vor mich hin, Klima natürlich an und Musik aufgedreht.
Doch dann fiel mein Blick auf die Tanknadel, oh Mist, kurz vor Reserve und wir waren im Nirgendwo. Es ging immer Berg rauf und Berg runter ich wurde etwas nervös, schaltete die Klima ab und verringerte das Tempo. Als Ulrikes Film zu Ende war, bemerkte sie wie langsam ich fuhr und auch ihr Blick fiel auf die Anzeige.
Die Reserveleuchte sprang an und laut Navi waren es noch 80 Meilen bis zur nächsten Tankstelle.
Ok, bloß keine Panik!
Ich fuhr so spritsparend es ging, ließ mich bergab fast nur rollen. So langsam kamen uns auch immer mehr Autos entgegen und es gab einige größere Rastplätze am Wegesrand, wo auch Menschen waren, das beruhigte mich etwas. Nur leider weiterhin keine Tankstelle weit und breit.
Die Nadel hatte schon das untere Ende der roten Markierung unterschritten, aber dann tauchte Gott sei Dank am Horizont die Stadt Tonopah auf, die wir auch ganz knapp erreichten.
Wow, noch nie hatten wir uns so über eine Tankstelle gefreut.
Also wurde schnell der Wagen vollgetankt und auf wir stärkten uns mit einem Snickers für die Nerven und einem kalten Getränk. Dann ging es auch schon weiter.
Gegen halb sieben erreichten wir Mammoth Lakes und unser Hotel, das Best Western High Sierra Hotel. Wir checkten ein und zahlten mit einer Travel Card, was auch problemlos klappte. Der Herr am Empfang wunderte sich über den Wechselkurs, wodurch wir fast nichts mehr zahlen mussten.
Er gab uns auf Nachfrage noch eine Karte und erklärte uns den Weg zum Mono Lake für den nächsten Tag. Jetzt holten wir unsere Sachen und wie ein Aushang am Eingang uns aufforderte räumten wir alle Lebensmittel aus dem Wagen. Es bestand Bärengefahr.
Nach uns checkte eine ca. 20 Mann (und Frau) starke Motoradreisegruppe ein und welch ein Wunder, sie kamen aus Deutschland.
Schnell aufs Zimmer:Essen holten wir uns heute Abend im Carl`s Junior Drive In. Wirklich Klasse Burger.
Schnell luden wir Bilder hoch und dann ab ins Bett und
Licht aus!!!Gefahrene Meilen: ca. 576 Meilen
Best Western High Sierra Hotel 158,19 $
Gebucht über www.Bestwestern.de