Da der letzte Reisetag ja ziemlich kurz war und ich erst nächste Woche dazu kommen, weiter zu schreiben, gibt es heute noch einen Tag hinterher.
11.3.14Der Wetterbericht hatte für diesen Tag deutlich besseres Wetter vorhergesagt mit viel Sonne und wenig Wolken. Also habe ich mich früh aus dem Bett gequält, um zum Sonnenaufgang zur Enchanted Rock State Natural Area zu fahren. Mit mir kam ein anderes Auto zur Self Pay Station. Auf dem Parkplatz, an dem mein Trail begann, war ich völlig alleine. Jacke an, Rucksack auf, Kamera um den Hals, Taschenlampe angemacht, ... Taschenlampe? Wo ist da Ding? Mist! Die liegt noch im Koffer im Hotel!
Jetzt sage noch mal jemand, die Taschenlampen-App beim iPhone wäre sinnlos. An diesem Morgen hat sie mir auf jeden Fall sehr geholfen. Der Akku hat zumindest so lange gehalten, bis es hell genug war, um wenigstens Umrisse zu erkennen.
Ich hatte mich von vorne herein entschieden, nicht auf den Enchanted Rock hoch zu klettern sondern mir eine Stelle zu suchen, wo man ihn im Blick hat - hoffentlich im Licht der aufgehenden Sonne.
Das ist nur halb gelungen. Den Enchanted Rock hatte ich an der Stelle, die ich mir ausgesucht hatte, nicht im Blick aber den Turkey Peak. Jetzt hieß es warten, bis die Sonne raus kam. Dabei habe ich mir die Zeit etwas mit Selfies und anderem Blödsinn vertrieben.
Anfangs hingen noch ein paar Wolken vor mir und - schlimmer - hinter mir vor der Sonne.
Aber irgendwann kam sie dann doch durch.
Munter knipsend bin ich den Weg am Bach entlang wieder zurück Richtung Parkplatz gelaufen.
Das ist der Enchanted Rock im Hintergrund.
Turkey Peak (rechts) und Enchanted Rock (links). Die kleinen Pünktchen auf dem Fels sind andere Besucher.
Als ich wieder beim Parkplatz ankam habe ich nicht schlecht gestaunt. Bei der Ankunft hatte ich mich gefragt, wozu man hier einen so riesigen Parkplatz braucht. Ich war wie gesagt der einzige Besucher zum Sunrise. Jetzt wusste ich es. Der Parkplatz war rappelvoll und es gab einen richtigen Stau bis hinaus auf den Highway.
Keine Ahnung, ob da an dem Tag eine Veranstaltung war oder ob es immer so voll ist. War ja eigentlich ein ganz normaler Wochentag.
Ich bin auf jeden Fall zurück zum Hotel, wo schon der Korb mit dem Frühstück auf mich wartete. Hatte ich schon erwähnt, dass es im Hoffmann Haus ein ordentliches Frühstück gibt?
Auch an diesem Morgen gab es wieder 2 Portionen. Hmmmm!
Nach dem Frühstück habe ich ein wenig Fredericksburg erkundet. Der Ort ist eine gelungene (?) Mischung aus Texas und Deutschland
Courthouse
National Museum of the Pacific War:
Das war ein Memorial in Form eines japanischen Gartens.
Admiral Nimitz Museum
Bis hierher sieht alles ziemlich amerikanisch aus aber es geht auch anders
Da bekommt "geh zum Teufel" gleich eine ganz andere Bedeutung
Zum Abschluss noch die Vereinskirche (heute ein Museum für lokale Geschichte).
Dem Herrn auf der Büste rechts haben wir das ganze übrigens zu verdanken. Das ist Otfrid Hans Freiherr von Meusebach, der Gründer von Fredericksburg.
Inzwischen war es schon Mittag geworden und für mich wurde es Zeit, auf die Straße zu kommen. Ich wollte ja noch nach San Antonio, wo im Best Western am Riverwalk (oder in der Nähe davon) ein Zimmer auf mich wartete. Unterwegs habe ich noch einmal die Hügellandschaft genossen, zur Abwechslung mal bei Sonnenschein.
San Antonio kenne ich ja schon ganz gut von meinem letzten Besuch. Diesmal wollte ich mir zumindest die eine oder andere Mission anschauen. Vor 4 Jahren hat es ja nur für The Alamo gereicht. Mein erster Stop an diesem Nachmittag war die Mission San José y San Miguel de Aguayo.
Der Kreuzgang und das Schattenspiel der Säulen und Bögen hat mit gut gefallen.
Innenraum
Außen um die Anlage zieht sich eine dicke Mauer, in deren Innerem es eine Art Katakomben gibt.
Verabschiedet wurde ich von diesem freundlichen Herren.
Dem Eichhörnchen und der Taube nach zu urteilen, dürfte es wohl Franz von Assisi gewesen sein.
Nach einer kurzen Fahrt erreichte ich die Misión Nuestra Señora de la Purísima Concepción de Acuña
Auch wenn ich nicht dran glaube, finde ich den ganzen Marienkitsch ja schon faszinierend. Auch hier gab es wieder einiges davon:
Gerade noch rechtzeitig bin ich in die Kirche rein gegangen. Ein paar Minuten später kam nämlich schon eine resolute Dame, die die letzten Besucher vertrieb und ab schloss.
Ich hatte jetzt aber auch genug. Ich bin schnell ins Hotel, habe eingecheckt, mir ein eiskaltes Bier aus der Kühlbox gegriffen (heute war sie das erste mal nötig) und ein bisschen die Beine hoch gelegt. Nach einer schnellen Dusche und mit frischen Klamotten bin ich dann in die Stadt und habe mir erstmal eine Sonnenbrille gekauft. Ich hatte nämlich am Vormittag festgestellt, dass ich meine wohl zu hause gelassen hatte. Spricht nicht unbedingt für das Wetter, wenn jemand wie, der immer mit Sonnenbrille rumläuft, erst am 4. Urlaubstag bemerkt, dass er das Ding daheim vergessen hat.
Anschließend war ich am River Walk, der mir genau so gut gefallen hat, wie beim letzten Besuch. Essen war ich in einem Steakhouse, dessen Namen ich vergessen habe. Anschließend habe ich noch hier und dort ein Bier getrunken bevor ich mich auf den kurzen Weg ins Hotel gemacht habe.
Das war auch und gerade wettertechnisch ein Tag nach meinem Geschmack. So kann es weiter gehen!