Schön, dass sich noch ein paar Leute eingefunden haben. Also wollen wir mal den nächsten Tag in Angriff nehmen.
Donnerstag 6.9.2007
Gigantische Riesen und ein minimaler Schock In der ersten Nacht im Hotel schlief ich wie ein Stein. Um 5:30 wachte ich auf und fühlte mich fit wie ein Turnschuh. Das ist für mich eher ungewöhnlich, da man mich vor 10 Uhr eigentlich nicht außerhalb meines Bettchens antrifft. Martin dreht sich noch mal um und ich teste die Dusche, die, nach anfänglichen Unklarheiten auch tatsächlich Wasser von sich gab
. Als ich fertig bin und mein Gesicht angemalt habe, schält sich auch Martin aus dem Bett und wir gehen Frühstücken. Das Frühstück bietet eine gute Auswahl zwischen süß und salzig, viel Fett und wenig Fett (Milch), ungesundem und gesundem. Gestärkt für den Tag …. sind wir viel zu früh fertig mit dem Essen. Es ist 7:30 und um 9:00 startet unser Whale Watching. So gehen wir noch mal für ne halbe Stunde auf unser Zimmer, überlegen, was man alles noch so brauchen könnte und machen uns dann um 8:00 Uhr auf den Weg.
Mit der T sind wir ziemlich bald am Aquarium und an den Anlegestellen und müssen noch eine halbe Stunde totschlagen. An dieser Stelle hat man einen schönen Blick über den Hafen und kann wunderbar die Flugzeuge auf dem gegenüberliegenden Flughafen beim Starten beobachten. Dies nutzt Martin ausgiebig um seine fotografischen Fähigkeiten zu üben. Ich genieße einfach nur den Klang des Wassers, wenn es aufs Hafenbecken klatscht, schaue in die Ferne und spiele ab und zu Vordergrund für Martins fotografische Ambitionen.
Kurz vor 9:00 Uhr dürfen wir endlich aufs Schiff. Da die Temperaturen eher dürftig sind, setzte ich mich erstmal rein. Es läuft ein mehr oder weniger informativer Film über Wale. Ich trinke gemütlich einen Kaffee und schaue in die Weite des sich immer mehr vor mir ausbreitenden Pazifiks. Martin schießt Fotos von der Bostoner Skyline und den vorgelagerten Inseln. Da nicht so viele Leute mit an Bord sind, ist es nicht nötig, dass wir uns jetzt schon eine gute Position auf der Aussichtsplattform suchen. Ungefähr nach 40 Minuten erreichen wir das Gebiet in dem die Wale zu beobachten sind. Und die ersten lassen sich auch nicht lange bitten. Immer wieder sieht man den Rücken oder die Fluke eines Wales.
Der Skipper schaltet den Motor immer wieder ab und lässt sich einfach neben den Walen treiben. Es sind weitere vier Angestellte des Aquariums an Bord, die uns lauter Sachen über die Wale erzählen. Leider verstehe ich nicht so viel. Aber das ist egal. Es ist einfach nur faszinierend diesen wunderbaren Geschöpfen zuzuschauen und sich überraschen zu lassen wo sie als nächstes auftauchen. Leider springt keiner der Wale, wobei wenn man "Der Schwarm" gelesen hat, kann man das auch anders sehen
.Die Zeit vergeht wie im Flug und wir sind überrascht als der Skipper meint, dass wir nun wieder zurück nach Boston fahren. Als wir zurück in Boston sind ist es tatsächlich schon 12:30 und wieder sind wir sehr erstaunt darüber, wie schnell die Zeit verging.
Wir schauen in die kopierten Seiten des Lonely Planet Reiseführer und suchen uns einen kleinen Asiaten zum Mittagessen aus. Wir fahren also mit der Red Line der T zur Haltestelle Charles/MGH und gehen dort in das Restaurant The King and I (glaube zumindest das es so hieß). Das Essen ist fein und man erlebt so ein bisschen Amerika: am Nachbartisch essen einige Ärzte ihr Mittagessen.
Anschließend fahren wir weiter zum Harvard Square. Dort wollen wir eigentlich an einer Campusführung teilnehmen. Diese findet aber momentan nicht statt, wir bekommen aber den Hinweis, mit einem nicht glücklichen Gesicht, dass es auch so komische Typen von einer inoffiziellen Tour gibt. Da wir uns aber ein bisschen unsicher sind, beschließen wir einfach so ein bisschen über den Campus zu gehen. Das tun wir auch, aber so ein richtiges Feeling will irgendwie nicht aufkommen. Wir setzen uns unter einen Baum beobachten ein paar Squirrels und überlegen was wir nun tun sollen.
Wir beschließen zu der kleinen Infohütte am Harvard Square zu gehen. Dort sehen wir, dass man ein kleines Heft mit deutscher Einlage für eine Self-Guided Tour kaufen kann. Da diese Tour Teile des Old Cambridge und Harvards umfasst und das Ding auch nur 3 Dollar kostet beschließen wir, dass das doch eine nette Möglichkeit ist.
Hier kann man sehen wie wir ungefähr gelaufen sind. (entschuldigt bitte meine geringen künstlerischen Fähigkeiten)
So gehen wir also an lauter ehrwürdigen Bauten vorbei. In der Regel sind es Häuser in denen irgendwann mal für mehr oder weniger lange Zeit ein wichtiger Mensch gewohnt hat. Aber auch wichtige Bäume, auf dem Cambridge Common kann man anschauen unter denen Washington gesprochen hat. Allerdings bezweifle ich, dass wirklich noch der Originalbaum ist. Außerdem kann man sich mit netten Kanonen fotografieren.
Leider habe ich wie gesagt das Heft grad nicht da (ist in Würzburg und ich bin bei meinen Eltern, daher kann ich euch bei den ersten beiden Gebäude nicht sagen wie sie heißen) Für die ersten beiden Gebäude werde ich euch daher die Namen nachreichen.
Dieses hier ist aber auf jeden Fall das Longfellow National Historic Site oder auch Vassall-Craigie-Longfellow House genannt. Wie vorher schon angedeutet, wichtige Menschen waren in diesem Gebäude, hier z.B. Washington. Als wir so die ganzen Häuser anschauen, wird mir erst bewusst, dass die Geschichte dieser Städte einfach viel jünger ist als die manch deutscher Städte. Wir kommen am Harvard Lampoon Castle vorbei (siehe Bilderrätsel) und gelangen wieder auf den Harvard Yard. Wir schauen uns noch mal kurz um und beschließen dann zum Hotel zurückzufahren, denn es ist schon 17:00 und um 19 Uhr wollten wir den Mietwagen am Flughafen abholen.
Um 17:45 Uhr sind wir wieder im Hotelzimmer. Ich schaue mir noch mal den Mietwagenvoucher an und stelle mit Schrecken fest, dass da nicht 6.9. sondern 7.9. draufsteht
. Völlig endgeistert schaue ich die anderen Zettel an und auf einem steht 6.9. . Mist denke ich mir, da ist wohl was schief gegangen. Ich beschließe, dass wohl der 7.9. zählen wird, da das dass offizielle Voucher ist, ärgere mich aber tierisch, dass ich das nicht gesehen hatte, obwohl ich mir das mindestens 10 mal angeschaut hatte. Allerdings mache ich mir leichte Sorgen, denn als wir am Mittwoch abgeflogen sind, war der Betrag der Miete immer noch nicht abgebucht gewesen. Martin hatte bereits am Montag und Dienstag versucht den Typen zu erreichen, aber es klappte einfach nicht. Wir versuchen nochmals Martins E-Mails am Hotel PC abzurufen, aber der lädt den 1und1 Webmailer einfach nicht hoch. Daher beschließen wir einfach, das Mietwagen Problem bist morgen Spätnachmittag zu verdrängen.. Was sollten wir auch sonst machen. Ich schicke noch über google Mail eine Nachricht an unsere Eltern und gehe dann auf unser Zimmer. Dort lege ich mich aufs Bett und Martin besorgt unser Abendessen. Interessiert schalte ich den Fernseher ein. Schon in der U-Bahn waren lauter Red Sox Fans und unser Hotel liegt ja direkt am Fenway Park. Ich schalte also das Spiel im Fernsehen an öffne unser Fenster und habe fast ein Dolby Surround Sounderlebnis. Martin kehrt nach einer halben Stunde zurück. Mit ein bisschen Salat, Brot, Wurst und außerdem einem koscheren Wein, der in diesem Laden am billigsten war. Wir genießen unser Mahl, schauen noch ein bisschen fern, überlegen uns was wir morgen noch in Boston und Cambridge unternehmen wollen und machen schließlich um 21:00 Uhr das Licht aus.
Wie das mit dem Mietwagen am Freitag dann ausschaute, erfahrt ihr morgen auch an einem Freitag, so ziemlich genau ein halbes Jahr später.
LG Kaddel