Wir genießen unser Mahl, schauen noch ein bisschen fern, überlegen uns was wir morgen noch in Boston und Cambridge unternehmen wollen ....
Nun, wenn Ihr den Tag ohnehin noch in Boston und Cambridge verbringen wolltet, war es ja nicht wirklich ein Problem, daß Ihr das Auto erst am Freitag bekommen habt.
Oder habt Ihr etwa nicht ... ?
Wir wollten den Tag eigentlich nicht mehr in Boston verbringen, sondern eben gleich in der Früh mit dem Mietwagen Richtung Salem fahren. Naja diese Planung haben wir dann natürlich geändert und Salem gestrichen.
So, ich hoffe ihr habt die Pause gut überstanden und seid voller Tatendrang. Dann mal los...
Freitag, 7.9.2007
Tränen können Wunder wirken!Nach einer geruhsamen Nacht, wachen wir um 7:30 auf. Wir gehen gemütlich Frühstücken und begeben uns danach wieder auf unser Zimmer um unsere Sieben Sachen zusammenzupacken und es zu räumen. Unsere ganzen Sachen geben wir an der Lobby ab und dürfen es jetzt sicher in einer abschließbaren Abstellkammer wissen. Wir beschließen noch mal nach Harvard zu fahren um dort die „Unofficial Tour“ mitzumachen.
Um 9:30 Uhr sind wir am Harvard Square und stellen fest, dass wir noch eine Dreiviertelstunde Zeit haben. Also bummeln wir durch die nahe gelegenen Geschäfte. Im Bookstore entdecke ich den neuen Harry Potter und versuche meinen besten Dackelblick aufzusetzen, aber es nützt nichts, wie auch schon in London Heathrow bekomme ich ihn nicht. Na ja, dann habe ich wenigstens etwas mit dem ich meinem Schatz noch ein paar Tage in den Ohren liegen kann
. Wir kaufen noch einige Postkarten mit Briefmarken und dürfen uns stolze Besitzer eines Taschenwörterbuchs nennen. Um 10:00 Uhr finden wir uns wieder am Harvard Square ein und eine Viertelstunde später startet unsere Tour. Unsere Guides begrüßen alle und fragen woher wir denn so kommen. Auf unser Germany bekommen wir ein nettes „Guten Tag“, vermutlich das einzige was sie auf Deutsch können, aber das tut ja nichts zur Sache. Die Beiden sind echt gut drauf und gestalten alles locker und flockig. Martin und ich sind überrascht wie viel wir verstehen. Wir erfahren lauter interessante Sachen, wie z.B.: dass die Bostoner das „r“ nicht wirklich sprechen. Daher tragen unsere Guides auch T-Shirts mit dem Aufdruck Hahvahd. Unter anderem erfahren wir auch, warum die Absolventen einen Schwimmtest machen müssen und es gibt eine nette Anekdote zum Kleinkrieg zwischen Harvard und Cambridge. Wir sind super zufrieden mit der Tour und am Schluss legen die beiden einfach ihre Hüte auf den Boden und jeder gibt ihnen soviel wie er möchte.
Unsere Guides und im Hintergrund die Memorial Hall
Die Memorial Church
Die Harvard Statue oder auch Statue der drei Lügen
Sie werben noch für den Shop und wir gehen noch mit dorthin. Er befindet sich im Keller eines Pubs. Martin ist danach stolzer Inhaber eines T-shirts und ich kaufe mir eine Jazz Pants. Danach setzten wir uns auf einen kleinen Platz an dem ein Straßenmusiker Songs von Simon und Garfunkel zum Besten gibt und essen ein bisschen was. Martin geht noch in den Staples der gleich dort ist um Stifte zu kaufen. Er kommt mit einem 20er Pack zurückt und meint: „ 20 Stück haben 1 $ gekostet und einer 5, deswegen hab ich die genommen!“. Okay, die dürften dann wohl langen. Gemütlich schreiben wir noch ein paar der Postkarten und machen uns danach auf den Weg zur Touriinfo am Boston Commen. Dort lassen wir uns sagen wo wir denn AAA finden um uns Straßenkarten zu besorgen. Auf den Weg dorthin können wir diesen netten Hochluftakrobaten beobachten.
Am AAA angekommen bekommen wir gleich die Karten und werden gefragt ob wir nicht auch noch ein Tourbook haben wollen. Ein Tourbook? Was ist denn das? Wir sagen einfach mal ja und stellen fest, dass da lauter Hotels und Motels aufgelistet sind. Na, dass können wir natürlich gebrauchen, da wir ja, Chicago ausgenommen, keine Unterkünfte vorgebucht haben. Ich kaufe mir in einem kleinen Geschäft einen Wrap und dann gehen wir zurück zur T. Dort stellen wir erst mal fest, dass die Rote Linie nicht mehr fährt. Irgendwie stimmt was mit dem Strom nicht. Wir setzten uns oben auf eine Bank und suchen die Karte, welche wir an der Touriinfo bekommen haben. Irgendwie ist sie weg und dazu auch unser tolles Wörterbuch. Martin hat es tatsächlich im Essensgeschäft liegen gelassen. Somit waren wir sage und schreibe 5 Stunden die Besitzer, Wahnsinn, oder? Da wir noch eine andere Karte besitzen laufen wir durch eine Einkaufsstraße zurück zum Boston Commen. Ich schaue in ein paar Geschäfte, finde es jetzt aber nicht so toll. Am Boston Commen bekommt auch Martin wieder Hunger. Wir kaufen uns noch was zum trinken, Martin beginnt mit seinem Test aller möglichen Root Beers, den er auf unserer Reise fortsetzt und dazu irgendeinen Süßkram. Wir legen uns ein bisschen auf den Boston Commen um einfach ein bisschen das Treiben und die Leute auf uns wirken zu lassen. Dann erfahren wir, dass die T wieder läuft und fahren Richtung Charles River. Dort laufen wir ein ganzes Stück am selbigen endlang.
Die Sonne scheint vom Wolkenlosen Himmel und es hat 95 Grad Fahrenheit im Schatten. So langsam ist es 16:30 Uhr und wir machen uns auf den Weg zurück zum Hotel. Dort nehmen wir unser Gepäck wieder in Empfang und es geht los Richtung Airport.
Letzter Blick aufs Hotel
Es ist kurz vor 19 Uhr als wir am Nationalschalter ankommen. Wir geben unser Voucher ab und ... Die Dame meint da ist keine Reservierung für uns da. Was!?!?!?!
Sie holt extra ihre Kollegin, die wohl mehr Erfahrung hat, aber auch die findet nichts. Wir meinen, dass wir versuchen unseren Anbieter anzurufen. Und oh Wunder tagsüber erreicht man ihn nicht aber Mitten in der Nacht. Er meint er hätte uns doch eine Mail geschrieben, dass was mit der Bankverbindung nicht gestimmt hätte und dadurch die Buchung geplatzt ist. Ich bin voll fertig. Wir erklären der netten Dame am Schalter, was vorgefallen ist und fragen, ob wir denn auch so ein Auto mieten könnten. Sie sagt, dass geht schon würde aber rund 2000 $ kosten
. Wir müssen ziemlich doof geschaut haben. Ich frage wie denn der Preis zustande kommt und sie erklärt dass die billige Einwegmiete von 199$ nur bei Vorbuchung gilt und wir dafür 599 $ zahlen müssten. Ich falle aus allen Wolken und … Yes i did it: Ich bin so fertig vom warmen Wetter vom vielen Laufen und vom Schock, dass ich die Tränen nicht zurück halten kann und anfange zu weinen
. Irgendwie hat sie wohl Mitleid mit uns und schaut sich unser Voucher noch mal ganz genau an. Sie findet eine Tarifnummer und gibt sie in ihren PC ein und ….tatsächlich sie kommt an unseren Tarif rein. Der Stein der mir vor Herzen fällt muss noch Meilenweit zu hören gewesen sein. Sie meint nur, dass wir ihr bitte sagen sollen, dass einer von uns 25 ist und ist scheinbar genauso erleichtert wie wir, dass Martin das ist. Sie versucht uns keine Unnötigen Dinge anzudrehen und begleitet uns sogar noch zur Choice Line und meint wir sollten doch den kleinen Wagen nehmen, da dieser weniger Sprit braucht. So können wir endlich unseren Mietwagen in Empfang nehmen. Einen nette kleinen weinroten PT Cruiser. Wir bringen unsere Koffer in den Wagen und fahren los. Es ist mittlerweile schon ganz schön spät und mir reichts fürs erste. Das Adrenalin sinkt so langsam wieder, doch ich glaube nur durch dieses, haben wir es geschafft, dass ganze in Englisch so gut hinzukriegen. Eigentlich wollten wir ja irgendwie auf die Straße 1 fahren, aber wir landen auf der 90. Mir ist alles egal und wir fahren erst mal ein Stück auf ihr. Ich will einfach nur noch raus aus der Stadt. So langsam senkt sich mein Adrenalinspiegel wieder, ich glaube nur er hat uns geholfen, dass wir das alles auf Englisch hingekriegt haben. Von der 90 landen wir auf der 95 und schließlich finden wir in Bedford ein Travelodge. Das Motel ist zwar nicht der Knaller, aber mir ist alles egal. Es ist gleich ein Supermarkt nebenan. Wir kaufen noch ein paar Dinge und fallen nur noch total erschöpft in unsere Betten und hoffen, dass mit dem Wagen ab jetzt alles glatt läuft und es keine unangenehmen Zwischenfälle mehr gibt.
Das war’s für heute.
LG Kaddel!
PS: . Am Schluss des Urlaubs stellten wir übrigens fest, dass wir für den Wagen nur den Betrag mehr gezahlt haben, denn wir eigentlich als Promotionsbetrag zurückbekommen hätten.
Der Typ hatte uns tatsächlich eine Mail geschrieben, am Mittwoch. Allerdings müsste er schon viel früher gemerkt haben, dass etwas mit der Kontonummer nicht stimmte, da es eigentlich 2 Wochen früher abgebucht hätte werden sollen. Und wie gesagt die Tage davor war er nicht erreichbar… Naja, es ging ja noch mal gut aus.