Tag 8: 18.September 2013
Heute geht es weiter in Richtung Süden, ganz genau geht es von Memphis aus über Tupelo/Mississippi nach Montgomery Alabama:
Der Tag begann wie schon so oft mit… Aufstehen, frühstücken, Koffer packen, das Auto beladen und die Kühlbox mit frischem Eis bestücken… Und die aus GoodOldGermany mitgereiste Schokolade, die wir in Crystal River verschenken wollten im Kühlschrank vergessen…
Hhhmmmpppfff!!!
Ganz klar mein Fehler, da ich für die Kühlbox und deren Inhalt zuständig bin…
Um Neun Uhr waren wir wieder „Back on the Track“ und auch hier versüßte uns gute Musik den Tag:
Unser erster Stopp heute war in Tupelo/Mississippi, mitten im Nirgendwo wurde dort am 08.Januar 1935 ein Junge namens Elvis Aaron Presley geboren.
In einem kleinen Haus, gebaut von seinem Vater Vernon Presley, der sich damals die stolze Summe von 120$ leihen musste um dieses Haus zu bauen…:
Hier also wurde Elvis geboren…
Ein kleines Nest in dem es manchmal scheint als wäre die Zeit Neunzehnhundertirgendwas stehengeblieben.
Das Geburtshaus von Elvis ist quasi gar nicht zu verfehlen, das Navi findet es sofort und es stehen auch Schilder am Strassenrand, die darauf hinweisen.
Es gibt ein recht großes Besucherzentrum mit natürlich einem Giftshop, das alte Haus, ein altes Auto und eine Statue, die Elvis im Alter von 13 Jahren zeigt.
Das Ganze zu besichtigen, ist erst mal kostenlos.
Will man aber in das Geburtshaus hinein kostet es 6$.
Tanja gönnte sich den Spaß, ich blieb – nicht aus übertriebenem Geiz- draussen.
Nach ca. einer dreiviertel Stunde hat man alles gesehen und kann weiterfahren.
Nächster Stopp, der Tupelo Hardware-Store!
Endlich wieder was für mich, Werkzeuge, der Geruch von WD 40 und urige Typen!
“He won't buy nothin' that he can't fix,
With WD 40 and a Craftsman Wrench”
-Toby Keith- Made in America-Hier im Tupelo Hardware-Store hat Mama Elvis ihrem Sohn die erste Gitarre gekauft…
Klein Elvis wollte eigentlich ein Gewehr aber Mama fand dass eine Gitarre besser klingt…
Tanja hatte keine Lust auf Werkzeuge und schaute sich draussen die „Main Street“ an.
Drinnen sah es teilweise auch aus als wäre irgendwann in den Fünfzigern die Zeit stehen geblieben.
Nach dem ich durch ein paar Gänge geschlendert bin, kam irgendwann ein netter Opi auf mich zu.
Opi war bestimmt schon achtzig und Angestellter im Store…
Er fragte nach was ich denn suche und als er merkte, dass ich nicht von hier bin (was hat mich nur verraten…?)
musste er natürlich alles wissen!
Woher ich aus Deutschland bin, wie die Wirtschaft dort ist und in den USA gibt es ja alles nur noch Made in China, ob das in Deutschland auch so wäre?
Opi führte mich durch den ganzen Laden und erklärte mir an hand von Gartengeräten den Unterschied zwischen Chinaware und in Mississippi hergestellten Harken…
„the weld seam is the difference” Die China-Harken sind nur Punktgeschweißt und die USA-Harken haben eine schöne durgehende Schweißnaht…
Leuchtet mir als Profi natürlich sofort ein!
Wäre auch das endlich abschließend geklärt…
Zum Schluss wollte ich noch ein T-Shirt-Made in China kaufen aber es war keines mehr in L verfügbar… Ich soll doch nächste Woche noch mal rein kommen…?
Nach diesem tollen Erlebnis mit Opi im Hardware-Store, ging es dann recht zügig weiter in Richtung Montgomery Alabama.
Die Fahrt war bis auf diverses Roadkill völlig unspektakulär, bis mich irgendwann dieses Gefährt überholte…
Ein riesen Wohnmobil, mit einem Jeep hinten dran und Boot oben drauf… OK, soll es ja alles geben.
Aber…
75Mph waren erlaubt, ich fuhr ca. 83Mph und der Fahrer dieses Vehikels überholte mich mit ca.90Mph…
Jeep und Boot hüpften teilweise wie ein Gummiball…
In Pelham/Alabama legten wir noch einen kurzen Tankstopp und einen Besuch beim dortigen Harley-Händler ein.
Dort gab es ein T-Shirt für mich und die Fahrt ging weiter.
Das Navi hatte ich auf den Oakwood Cemetery in Alabamas Hauptstadt eingestellt…
SCHON WIEDER EIN FRIEDHOF????JA!Normalerweise treibe ich mich nicht so oft auf Friedhöfen rum aber in diesem Urlaub ist ja einiges anders als sonst…
Auf dem Oakwood Cemetery liegt Hank Williams begraben
http://de.wikipedia.org/wiki/Hank_WilliamsUnd wenn wir schon mal hier vorbeikommen, kann man sich das sehr schön angelegte Grab auch anschauen.
Der Friedhof ist sehr groß und man findet auch einige Gräber von hochrangigen Offizieren aus dem Bürgerkrieg.
Die Grabstätte von Hank Williams zu finden war am Anfang nicht leicht, da ich eine Einfahrt zu früh in die Grabreihen gefahren bin.
Nach erfolgloser Suche sind wir zum Haupteingang gefahren und da kümmerte sich auch gleich ein Mitarbeiter um uns.
Wir mussten uns in eine Besucherliste eintragen, stolz zeigte uns der Bedienstete, dass gestern Leute aus Holland da waren…
Ich ersparte mir die Frage ob die denn mit einem Wohnwagen hier durchgekommen sind… höhöhö
„follow me“ sagte der Friedhofsmitarbeiter und stieg in sein rotes Auto???
OK! Könnte zwar ein Massenmörder sein aber wir folgen ihm!
Nach einer Runde um den Block kamen wir an einem anderen Eingang wieder zum Friedhof und dort war auch das Hinweis-Schild auf das Grab von Hank Williams.
Der Mitarbeiter verabschiedete sich mit Handschlag und einem „God bless you“ und verschwand… Toller Service!
Hier waren wir also… Am Grab von Hank Williams!
Seine Frau Audrey hat die Grabstätte neben ihm und gepflegt wird das alles vom Sohn der Beiden.
Hank Williams Jr.
Ebenfalls ein sehr erfolgreicher Countrysänger und Patriot.
Eines der erfolgreichsten Lieder von Hank Williams Sr. war „I saw the Light“ und diese Zeile ist auch in seinen Grabstein eingraviert.
Nach kurzer Zeit auf dem Friedhof fuhren wir nach Downtown Montgomery um die Statue von Hank Williams an der City Hall abzulichten.
Das HW-Museum eine Strasse weiter hatte leider schon zu aber morgen ist ja auch noch ein Tag!
Heute hatten wir ein recht neues DaysINN Hotel in Pratville gebucht.
Pratville ist ein kleiner Vorort von Montgomery und wir mussten wieder ein kleines Stück in Richtung Norden zurückfahren.
Da wir hier nur eine Nacht hatten und die Fahrt doch anstrengend war hatte Tanja uns eine Whirlpool-Suite gebucht, in den wir dann auch gleich mal rein gesprungen sind!
Blubber Blubber…AHHHH…!
Zum Abendessen sind wir ins nahegelegen Olive Gardens-Restaurant gefahren.
Dort gibt es gute italienische Küche mit großen Portionen.
Nach dem Essen noch ein wenig Surfen und Fernsehen und vom Meer träumen… Denn dort geht es morgen hin!!!