Tag 5 - 02.08.2009 – Dead Horse Point SP – Arches NP – Canyonlands NPDa ich, wie üblich, vor den Mädels wach war, diese aber nach dem gestrigen Abend noch weiter schlafen lassen wollte, beschloss ich zum Aussichtspunkt zu laufen, um dort den Sonnenaufgang zu genießen. Also schnell angezogen, die Fotoausrüstung zusammengepackt und losmarschiert. Ich glaube es waren gut 2 Kilometer vom Campground, aber ich hatte keine Bedenken, dass ich es rechtzeitig schaffen würde.
Auf dem Weg überholten mich noch einige Fahrzeuge, so das ich, wie schon vorher vermutet, nicht alleine sein würde. Am Viewpoint angekommen sah ich zunächst mehr Fahrzeuge als Leute und ich positionierte mich zunächst so, dass man die Saline vor der aufgehenden Sonne sah.
Als ich ein paar Fotos gemacht hatte wollte ich zu der berühmten Schleife wechseln. Dort traf ich jedoch auf eine Gruppe von ca. 15 Amerikanern. Es stellte sich heraus, dass diese an einem Fotokurs teilnahmen, also quetschte ich mich an die Seite und lauschte ein wenig. Viel Neues hab ich allerdings nicht erfahren, nur dass die Gruppe aus Boston zu sein schien und es der letzte Tag der Fotoreise war.
unten rechts sieht man übrigens einen Teil der Potash Road, auf der wir am Vortag gefahren waren
Allerdings gab es auch ein unverbesserliche, die die Wege verlassen und auf die Felsen kraxeln mussten.
Nachdem ich meine Bilder gemacht hatte, machte ich mich auf den Rückweg. Die Damen bereits das Lager verlassen und das Frühstück vorbereitet. Perfektes Timing!
Ich erzählte kurz, dass ich zum Sonnenaufgang und zurück gelaufen sei, was mir nur ungläubiges Kopfschütteln einbrachte, da ich normalerweise DER Langschläfer bin.
Wir machten uns noch kurz zurecht, packten die Sachen zusammen und ich überprüfte noch mal die Unterseite von Gray Jay. Im Tageslicht sah ich, dass an der Unterseite Öl klebte, auch wenn nichts auf den Boden getropft zu sein schien, war ich sehr beunruhigt. Also überprüfte ich den Ölstand, der an der unteren Grenze war. Ich schüttete das letzte Öl mit der mir von Gray Jays Besitzerin genannten Bezeichnung 10W30. Wir fuhren dann noch kurz zum Aussichtspunkt, damit auch die Damen den Ausblick genießen. Anschließend planten wir nach Moab zu fahren, um das Auto durchchecken zu lassen. Ich hoffte, dass wir zumindest nicht die Fiery Furnace Tour verpassen würden.
Als wir die kurze Strecke zum Aussichtspunkt fuhren kam mir irgendwas merkwürdig vor. Ich beobachtete Angespannt die Ölstandsanzeige und gerade als wir auf dem Parkplatz einbogen machte es Plop unter der Motorhaube…ich hatte vergessen die Kappe auf den Öltank zu machen! Peinlich, ärgerlich und noch nie passiert. Das Öl hatte sich erhitzt und ist dann mit einem Plop an die Unterseite der Motorhaube gespritzt. War das eine Sauerei.
Was nun? Ich reinigte zunächst so gut es ging den Motor und machte mich dann auf die Suche nach mehr Öl. Ich fand zwar zwei Flaschen, aber leider nur 10W40 anstatt 10W30. Andere Leute waren auch nicht zu sehen und mit keinem unserer Handys hatten wir Empfang. Glücklicherweise kam kurz darauf eine Rangerin angefahren, die die Toiletten reinigte. Öl hatte Sie zwar keines dabei, aber Sie gab mir netterweise, nach kurzer Schilderung der Lage, ihr Diensthandy, und zeigte mir eine Stelle, wo ich am ehesten Empfang haben würde. Ich versuchte den ADAC zu erreichen, was allerdings nicht gelang, da das Handy der Rangerin für Auslandsgespräche gesperrt war. Also suchte ich die Unterlagen des AAA raus und rief dort an. Nachdem ich die Lage geschildert hatte, wurde ich leider abgewiesen, da ich kein AAA-Mitglied sei. Auch der Hinweis, dass der ADAC doch eine Partnerschaft mit dem AAA hat, half nicht, da ich den ADAC anrufen solle….*grrr*
Die Rangerin war inzwischen fertig und fragte mich, ob Sie mich zum Visitor-Center des State-Parks mitnehmen könne, was ich gerne in Anspruch nahm. Vielleicht würde mein Handy ja dort funktionieren. Leider Fehlanzeige. Immerhin konnte ich noch von unserer gestrigen Tour über den Shafer Trail berichten.
In meiner Verzweiflung fing ich an die Leute zu fragen, ob vielleicht einer Öl mit dabei hat. Zumindest bei den Amis hoffte ich auf Erfolg, aber leider auch hier Fehlanzeige. Also ging ich in die Rangerstation und fragte, ob ich von dem Festnetzanschluss vielleicht kurz telefonieren könne. Ich dachte, dass vielleicht die Besitzern von Gray Jay einfach den AAA anrufen könnte, so dass die vielleicht doch mal vorbeikommen könnten. Nur leider war sie nicht zu erreichen. Also plauschte ich noch etwas mit den Rangern über meine Lage und als die Sprache auf das 10W40 Öl kam, meinte einer, ich solle doch einfach das nehmen! Da ich keine Ahnung von Autos habe fragte ich noch mal, ob wirklich nichts passieren könne. Er verneinte dies und meinte, dass der Unterschied hauptsächlich in der Viskosität, also der „Dickflüssigkeit“ liege, beide aber für das Auto geeignet sind. Hätte ich das nur vorher gewusst!
Ein anderer Ranger lud mich nun ein mit ihm mit zu fahren, und er brachte mich zurück zum Auto. Wenn ich zurück denke bin ich immer noch ganz begeistert über die Hilfsbereitschaft der Ranger.
Ich gab Gray Jay also ne ordentliche Ladung vom 10W40, verschloss den Öltank (!) und wir machten uns auf den Weg nach Moab, um eine Autowerkstatt zu suchen. Die Ölstandsanzeige im Blick kurvten wir ein wenig durch die Stadt. Wir hatten leider vergessen, dass es Sonntag war, so dass es sich als schwieriger als gedacht herausstellte. Letztendlich fanden wir eine Werkstatt, die offen hatte und der Typ rief einen Kollegen an, der noch irgendwo unterwegs war. Er sagte uns, dass es einige Zeit dauern könne, da der Kollege erst noch was erledigen muss und dann was essen wird. Wir sollten in 2-3 Stunden wieder kommen, dann würde er wohl da sein. Da es bereits kurz vor 12 war, und ich nicht wusste wie umfangreich die Reparaturen sein würden, schreib ich unsere Fiery Furnace Tour schon mal geistig ab.
Wir schlenderten ein wenig die Hauptstraße entlang, holten uns was zu Essen und kamen in Ermangelung von Alternativen bereits nach knapp zwei Stunden zurück. Zu unserer Freude war der Mechaniker bereits bei der Arbeit und nach einiger Zeit erklärte er uns, dass er nicht sagen könne, wo das Öl herkam. Er hat den Motor gewaschen, die Ölwanne und die Schläuche überprüft. Dort sei alles in Ordnung. Vermutlich war nur eine Dichtung ein wenig undicht und über die Zeit hat sich das Öl wohl gesammelt. Erleichtert bezahlte ich die 50 $ und wir beeilten uns zum Arches NP zu kommen.
Am Parkplatz beim Trailhead für die Tour waren zwar schon einige Leute, aber wir waren bei Weitem nicht die letzten. Die Tour hat uns sehr gut gefallen. Man wird durch den labyrinthartigen Steingarten geführt, lernt einiges über die geologischen Besonderheiten die zur Entstehung der Felsformationen des Arches NP geführt haben, die Tierwelt z.B. auch in den Potholes sowie die mikrobiotische Kruste, über de ich vorher ja schon einiges gelesen hatte. Zudem konnte man ein wenig kraxeln und einem wurde gezeigt, wie man schmale Stellen, wo ein normales Laufen nicht möglich ist, am Besten überwindet.
das größte Problem ist, dass man nicht zu hoch steigt...
Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Tour, gerade wenn man das erste Mal in der Gegend ist. Die Tour dauerte knapp drei Stunden, so dass wir uns beeilten, um den Sonnenuntergang beim Green River Overlook im Canyonlands NP nicht zu verpassen. Auf dem Rückweg wurden wir jedoch noch mit einem Regenbogen belohnt, der noch zu einem kurzen Fotostopp verleitete.
Nun ja. Ich glaube nicht, dass es an dem Fotostopp lag, aber der Weg in den Canyonlands NP hat wieder mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant, so dass wir wieder mal den Sonnenuntergang verpassten. Zumindest war es diesmal noch hell, so dass ich zumindest so einige Fotos machen konnte.
Dennoch war ich einigermaßen gefrustet. Zwei von drei geplanten Sonnenuntergängen verpasst.
Da es auf dem Campground im Canyonlands NP kein Wasser gibt packten wir wieder die Solardusche aus, um wenigstens den groben Staub und Schweiß abzuwaschen. Anschließend gab es noch ein gemütliches Abendessen und das obligatorische Nachtfoto.