Hallo zusammen. Es ist zwar schon etwas länger her, aber da ich hier so viel Hilfe im Forum zu meiner Tourplanung erhalten habe, möchte ich auch etwas zurückgeben. Sicher, es mangelt zwar nicht an Reiseberichten, gerade über den Südwesten, aber vielleicht ist es ja für den ein oder anderen doch interessant oder für eigene Planungen hilfreich. Doch eine Warnung vorneweg. Es ist mein erster Reisebericht und leider kam ich nicht dazu mir Notizen auf unserer Reise zu machen, da wir doch ein recht straffes Programm hatten und mehr oder weniger nach dem Sonnenlicht gelebt haben. Also alles aus dem verklärten Blick zurück geschrieben.
Ach…die Überschrift ist im Laufe des Reiseberichts hoffentlich selbsterklärend.
VorwortAuf meinen Reisen 1999 (Reise innerhalb des Studiums nach Boston und New York), 2005 (Gruppenreise mit Womo´s in Colorado, Wyoming, South Dakota) und 2007 (Winterurlaub in Crested Butte, Colorado mit Abstechern zum Colorado NM sowie dem Great Sand Dunes NP) habe ich Land und Leute lieben gelernt und es zieht mich immer wieder magisch an. Zudem haben wir durch eine Partnergemeinde gute Freunde in Colorado gefunden, die wir immer wieder gerne besuchen und bei uns begrüßen.
Daraus entstand die Idee, 2009 erneut über den großen Teich zu fliegen, unsere Freunde zu besuchen und eine kleine Tour durch den Südwesten zu machen, der für mich und meine Frau noch unbekanntes Terrain war. Aufgrund einer schon lange geplanten, aber leider nicht durchführbaren Reise 2008, die uns auch in den Südwesten geführt hätte, konnte ich auf die Unterlagen zurückgreifen und die Planungen aktualisieren und verfeinern. Letztendlich mündeten so, mit Unterbrechungen, fast zwei Jahre Planung in diese Reise, und jede Minute hat sich gelohnt!
Da wir uns mit meiner Schwägerin sehr gut verstehen, und sie letztendlich die Idee zur Reise hatte, haben wir sie kurzerhand mit eingepackt. Also wurden die Flüge mittels unserer Meilen gebucht.
Da eine unserer Freundinnen über ein geniales Gefährt verfügt (Pick-up mit 4WD und Dachzelt) fragte ich vorsichtig an, ob wir uns das gute Stück für unsere Tour ausleihen könnten. Glücklicherweise kam prompt ein ja aus der Antarktis, wo sie zu der Zeit arbeitete. Jedoch stellte sich das mit der Versicherung zunächst schwieriger als erwartet heraus, aber letztendlich konnte ich, nach drei Telefonaten mit der Versicherung und Überlegungen, noch schnell den US-Führerschein zu machen, doch als versicherter Fahrer kostenlos in ihre Versicherung eingetragen werden. Unserer geplanten Tour stand also nichts mehr im Wege. YIPIEEE!!!
Angesteuert werden diesmal die Rockies, Moab Area, Goblin Valley SP, Capitol Reef NP, GSENM, Bryce Canyon NP, Zion NP, Page Area, Grand Canyon NP, Monument Valley, Mesa Verde NP und der Great Sand Dunes NP. Also, wer Lust hat mitzukommen, jetzt wäre die Zeit aufzuspringen. Aber Vorsicht, die Tour ist eher was für Natur- und Wanderfreunde und frühes Aufstehen ist auch meistens angebracht.
Falls jemand Rückfragen zu einzelnen Stationen, Wanderungen o.ä. hat oder GPS-Daten benötigt, immer her mit den Fragen, gerne auch per PN.
Tag 1 - 29.07.2009 – Anreise Berlin – London – Denver – Gunnison, CO – Crested Butte, COUnsere Flüge hatten wir, da wir schon lange fleißig Meilen sammeln recht günstig über ein entsprechendes Vielfliegerprogramm gebucht. Leider gab es jedoch keine Business-Class-Flüge mehr (ich will es wenigstens einmal machen und es hätte nicht mehr Geld sondern nur mehr Meilen gekostet), so dass wir uns wieder in der Holzklasse vergnügen durften. Zudem mussten wir zwei getrennte Buchungen vornehmen, da die Meilen von unterschiedlichen Konten kamen, was sich später noch als hinderlich erweisen sollte.
Da unsere Freunde uns schon angekündigt hatten, uns umfänglich auszustatten, sollten wir nur leicht packen. Wie das aussieht, wenn man mit zwei Frauen verreist sieht man hier…
ohne Worte...
Ok…es war auch einiges von mir dabei, aber DAS war wirklich notwendig (Spannungswandler, Fotoausrüstung, Laptop, GPS-Gerät u.ä.)!
Nachdem wir unsere erste Etappe zum Flughafen gemeistert hatten, die erste Beigeisterung. Es war nur ein Schalter war für alle Lufthansa-Flüge geöffnet und dementsprechend lange hat es gedauert. Den Mädels wurde auch gleich für den Anschlussflug London - Denver ein Sitzplatz zugewiesen, bei mir ging das merkwürdigerweise nicht. Ich sollte mich in London halt einfach noch mal zum Schalter begeben. Na gut, bei vier Stunden Aufenthalt sollte das ja machbar sein.
Der Flug nach London war unspektakulär und ruhig. In Heathrow gings dann zunächst zum Check-In-Schalter um mir einen Platz möglichst nah bei den Mädels zu sichern. Leider bekam ich keinen Platz genau neben den beiden, aber ganz in der Nähe, so dass wir hofften, dass noch jemand tauschen würde, was dann auch klappte. Zudem wurde mir gleich der Sitzplatz für den Flug Denver – Gunnison zugewiesen, was nun komischerweise bei den Mädels wieder nicht möglich war! Möge das einer verstehen…Danach gab es dann die ersten Stärkungen und jeder bereitete sich auf seine Art und Weise auf unsere Reise vor.
Auch der Flug nach Denver verging recht schnell, doch dort sahen wir schon, dass sich eine ordentliche Wolkenfront in Richtung der Rockies auftürmte. Meiner Schwägerin wurde recht mulmig, weil wir ihr in Erinnerung an unsere Reise 2007 erzählten, dass es nun mit einer kleinen Propellermaschine (33 Sitze, wenn ich mich recht erinnere) weitergehen würde.
Zunächst durchliefen wir jedoch noch problemlos die Immigration und machten uns auf den Weg zu unserem Flugsteig. Die regionalen Flüge ab Denver werden offensichtlich immer zusammen an einem Gate abgefertigt und so konnten wir beobachten, dass unser Flug der zwar der erste war, der sich verspätete, aber bei weitem nicht der Letzte. Nach und nach verspätete sich so ziemlich jeder Flug und nachdem der nach Aspen sogar komplett gestrichen wurde, war uns etwas mulmig zumute.
Sitzplätze am Flugsteig waren natürlich nicht mehr zu bekommen, so dass wir es uns auf dem Boden „gemütlich“ machten.
Zunächst musste ich noch unsere Freundin anrufen und vertrösten, die uns in Gunnison abholen wollte. Leider war die Informationspolitik mehr als spärlich, so dass einfach nicht abzuschätzen war, wie lange wir für den letzten Flug noch benötigen würden bzw. wie groß unsere Verspätung sein würde.
Nach und nach trafen die Maschinen ein und ein Flug nach dem anderen wurde abgefertigt…nur unserer nicht. Zumindest gab es noch eine kleine Kuriosität zu beobachten. Der Flug nach Grand Junction war ebenfalls verspätet. Nachdem die Passagiere endlich eingestiegen waren durften sie alle wieder aussteigen und waren dementsprechend begesitert. Der Grund war, dass offensichtlich zwei Flugzeuge auf der Strecke eingesetzt werden. Eines war verspätet, so dass das andere, welches pünktlich war, vorher ankam und abfliegen sollte. Nur leider hat das Bodenpersonal den falschen Flug aufgerufen, so dass die Passagiere des verspäteten Fluges das falsche Flugzeug bestiegen. Es war eine interessante Mischung aus Verärgerung und Belustigung über das Chaos und die Unfähigkeit des Bodenpersonals bei den Passagieren zu beobachten.
Letztendlich kam unser Flugzeug doch tatsächlich noch in Denver an und wir konnten, als letzter Flug von dem Flugsteig, unsere Reise mit gut zwei Stunden Verspätung fortsetzen. Inzwischen waren wir ziemlich gebeutelt, doch immerhin hatte ich einen außergewöhnlichen Sitzplatz.
Nur doof, dass bei den kleinen Maschinen wohl darauf geachtet werden muss, dass das Gewicht möglicht gleichmäßig verteilt wird. So durfte ich mich dann doch noch mal umsetzen. Leider hab ich die Tauschaktion nicht so genau verfolgt, so dass ich nicht sagen kann, ob ich am neuen Platz für mehr oder weniger Gewicht sorgen sollte…
In Gunnsion erwartete uns schon unsere Freundin und brachte uns das letzte Stück nach Crested Butte, was ungefähr 40 Autominuten entfernt liegt. Leider war es inzwischen schon dunkel, so dass wir die Rockies noch nicht sehen konnten. Letztendlich kamen wir nach einem langen Tag erschöpft bei unserer Gastmutter an, nahmen nach der Begrüßung noch einen kurzen Drink, verteilten ein paar Gastgeschenke und fielen dann halbtot ins Bett.