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Autor Thema: The sun ain´t gonna shine anymore - Südwesten Juli und August 2009  (Gelesen 32995 mal)

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Alrik

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Hi Greywolf,

ich denke das ist wirklich die bessere Richtung, zumal mir eine Rangerin sagte, dass bei Gegenverkehr, falls die Stelle zu eng sei, der von unten kommende zurück müsste. Ich weiß zwar nicht, ob das wirklich so ist, aber ich war heilfroh, dass wir keinen Gegenverkehr hatten.

Auf jeden Fall war es ein tolles und auch aufregendes Erlebnis, das ich nicht missen möchte. ich werde versuchen, nachher den nächsten Tag einzustellen, denn die Fahrt hatte noch einige Folgewirkungen... :roll:

Gruß

Alrik

mrh400

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Hallo,
Shafer Trail and Potash Road fahren sich sicherlich runter besser als hoch.
Erstens kann man den Wagen so weitgehend laufen lassen, hat also nicht die Probleme mit durchdrehenden Reifen o.ä.
dem kann ich mich nicht anschließen. Bergab "laufen lassen" heißt in der Praxis ständig auf der Bremse stehen (solange man nicht in der niedrigsten Fahrstufe und mit Untersetzung fährt, was aber auch nervend werden kann), Bremswege sind im Ernstfall länger und (rutsch-)gefährlicher (bergauf nimmt man den Fuß vom Gas und steht). Ich bin anspruchsvolle Strecken regelmäßig lieber bergauf gefahren als bergab. Ausnahmen gelten (nur) dann, wenn es bergauf gar nicht mehr zu schaffen ist (z.B. Tremalzo) - was ich beim Shafer Trail ausschließe, bem Long Canyon allerdings schon eher sehe.

... zumal mir eine Rangerin sagte, dass bei Gegenverkehr, falls die Stelle zu eng sei, der von unten kommende zurück müsste. ..
Interessant - das ist dann genau umgekehrt wie in der Schweiz oder in Frankreich, wo die klassische Regel heißt "bergauf hat Vorfahrt".
Gruß
mrh400

rallarose

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Zitat von: Alrik am Heute um 20:54
... zumal mir eine Rangerin sagte, dass bei Gegenverkehr, falls die Stelle zu eng sei, der von unten kommende zurück müsste. ..
Interessant - das ist dann genau umgekehrt



In der Praxis war es bei uns aber so, dass wir (bergrunter fahrend) zurück mußten.  Beim 1. Mal waren wir nur ein Auto und uns kam ne ganze Koloone entgegen und beim 2. Mal war es in einer Kurve und für uns einfacher zurückzusetzen. Ich denke, es kommt da immer auf die Situation an.

Dein Bericht gefällt mir sehr gut. Ist echt spanend mitzulesen....
Gruß Susanne

Alrik

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In der Praxis war es bei uns aber so, dass wir (bergrunter fahrend) zurück mußten.  Beim 1. Mal waren wir nur ein Auto und uns kam ne ganze Koloone entgegen und beim 2. Mal war es in einer Kurve und für uns einfacher zurückzusetzen. Ich denke, es kommt da immer auf die Situation an.

Dein Bericht gefällt mir sehr gut. Ist echt spanend mitzulesen....
Gruß Susanne

Ich denke, das ist wohl die beste Lösung, da auf solchen Straßen wahrscheinlich eh nicht die üblichen Rowdies sind und man gegenseitige Rücksichtsnahme erwarten kann.

Vielen Dank für das Lob. Freut mich sehr, dass Dir der Bericht gefällt. Gleich gehts auch mit dem nächsten Tag weiter, aber zuvor möchte ich noch ein Bild des Corona Arch nachreichen, der dei Größe vielleicht etwas besser veranschaulicht:


wer genau hinschaut sieht meine beiden Grazien

Alrik

Alrik

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The sun ain´t gonna shine anymore - Südwesten Juli und August 2009
« Antwort #19 am: 11.03.2010, 22:45 Uhr »
Tag 5 - 02.08.2009 – Dead Horse Point SP – Arches NP – Canyonlands NP

Da ich, wie üblich, vor den Mädels wach war, diese aber nach dem gestrigen Abend noch weiter schlafen lassen wollte, beschloss ich zum Aussichtspunkt zu laufen, um dort den Sonnenaufgang zu genießen. Also schnell angezogen, die Fotoausrüstung zusammengepackt und losmarschiert. Ich glaube es waren gut 2 Kilometer vom Campground, aber ich hatte keine Bedenken, dass ich es rechtzeitig schaffen würde.

Auf dem Weg überholten mich noch einige Fahrzeuge, so das ich, wie schon vorher vermutet, nicht alleine sein würde. Am Viewpoint angekommen sah ich zunächst mehr Fahrzeuge als Leute und ich positionierte mich zunächst so, dass man die Saline vor der aufgehenden Sonne sah.


Als ich ein paar Fotos gemacht hatte wollte ich zu der berühmten Schleife wechseln. Dort traf ich jedoch auf eine Gruppe von ca. 15 Amerikanern. Es stellte sich heraus, dass diese an einem Fotokurs teilnahmen, also quetschte ich mich an die Seite und lauschte ein wenig. Viel Neues hab ich allerdings nicht erfahren, nur dass die Gruppe aus Boston zu sein schien und es der letzte Tag der Fotoreise war.


unten rechts sieht man übrigens einen Teil der Potash Road, auf der wir am Vortag gefahren waren

Allerdings gab es auch ein unverbesserliche, die die Wege verlassen und auf die Felsen kraxeln mussten. :roll:


Nachdem ich meine Bilder gemacht hatte, machte ich mich auf den Rückweg. Die Damen bereits das Lager verlassen und das Frühstück vorbereitet. Perfektes Timing!

Ich erzählte kurz, dass ich zum Sonnenaufgang und zurück gelaufen sei, was mir nur ungläubiges Kopfschütteln einbrachte, da ich normalerweise DER Langschläfer bin.

Wir machten uns noch kurz zurecht, packten die Sachen zusammen und ich überprüfte noch mal die Unterseite von Gray Jay. Im Tageslicht sah ich, dass an der Unterseite Öl klebte, auch wenn nichts auf den Boden getropft zu sein schien, war ich sehr beunruhigt. Also überprüfte ich den Ölstand, der an der unteren Grenze war. Ich schüttete das letzte Öl mit der mir von Gray Jays Besitzerin genannten Bezeichnung 10W30. Wir fuhren dann noch kurz zum Aussichtspunkt, damit auch die Damen den Ausblick genießen. Anschließend planten wir nach Moab zu fahren, um das Auto durchchecken zu lassen. Ich hoffte, dass wir zumindest nicht die Fiery Furnace Tour verpassen würden.

Als wir die kurze Strecke zum Aussichtspunkt fuhren kam mir irgendwas merkwürdig vor. Ich beobachtete Angespannt die Ölstandsanzeige und gerade als wir auf dem Parkplatz einbogen machte es Plop unter der Motorhaube…ich hatte vergessen die Kappe auf den Öltank zu machen! Peinlich, ärgerlich und noch nie passiert. Das Öl hatte sich erhitzt und ist dann mit einem Plop an die Unterseite der Motorhaube gespritzt. War das eine Sauerei.  :roll:

Was nun? Ich reinigte zunächst so gut es ging den Motor und machte mich dann auf die Suche nach mehr Öl. Ich fand zwar zwei Flaschen, aber leider nur 10W40 anstatt 10W30. Andere Leute waren auch nicht zu sehen und mit keinem unserer Handys hatten wir Empfang. Glücklicherweise kam kurz darauf eine Rangerin angefahren, die die Toiletten reinigte. Öl hatte Sie zwar keines dabei, aber Sie gab mir netterweise, nach kurzer Schilderung der Lage, ihr Diensthandy, und zeigte mir eine Stelle, wo ich am ehesten Empfang haben würde. Ich versuchte den ADAC zu erreichen, was allerdings nicht gelang, da das Handy der Rangerin für Auslandsgespräche gesperrt war. Also suchte ich die Unterlagen des AAA raus und rief dort an. Nachdem ich die Lage geschildert hatte, wurde ich leider abgewiesen, da ich kein AAA-Mitglied sei. Auch der Hinweis, dass der ADAC doch eine Partnerschaft mit dem AAA hat, half nicht, da ich den ADAC anrufen solle….*grrr*  :x

Die Rangerin war inzwischen fertig und fragte mich, ob Sie mich zum Visitor-Center des State-Parks mitnehmen könne, was ich gerne in Anspruch nahm. Vielleicht würde mein Handy ja dort funktionieren. Leider Fehlanzeige. Immerhin konnte ich noch von unserer gestrigen Tour über den Shafer Trail berichten.

In meiner Verzweiflung fing ich an die Leute zu fragen, ob vielleicht einer Öl mit dabei hat. Zumindest bei den Amis hoffte ich auf Erfolg, aber leider auch hier Fehlanzeige. Also ging ich in die Rangerstation und fragte, ob ich von dem Festnetzanschluss vielleicht kurz telefonieren könne. Ich dachte, dass vielleicht die Besitzern von Gray Jay einfach den AAA anrufen könnte, so dass die vielleicht doch mal vorbeikommen könnten. Nur leider war sie nicht zu erreichen. Also plauschte ich noch etwas mit den Rangern über meine Lage und als die Sprache auf das 10W40 Öl kam, meinte einer, ich solle doch einfach das nehmen! Da ich keine Ahnung von Autos habe fragte ich noch mal, ob wirklich nichts passieren könne. Er verneinte dies und meinte, dass der Unterschied hauptsächlich in der Viskosität, also der „Dickflüssigkeit“ liege, beide aber für das Auto geeignet sind. Hätte ich das nur vorher gewusst!  :roll:

Ein anderer Ranger lud mich nun ein mit ihm mit zu fahren, und er brachte mich zurück zum Auto. Wenn ich zurück denke bin ich immer noch ganz begeistert über die Hilfsbereitschaft der Ranger.

Ich gab Gray Jay also ne ordentliche Ladung vom 10W40, verschloss den Öltank (!) und wir machten uns auf den Weg nach Moab, um eine Autowerkstatt zu suchen. Die Ölstandsanzeige im Blick kurvten wir ein wenig durch die Stadt. Wir hatten leider vergessen, dass es Sonntag war, so dass es sich als schwieriger als gedacht herausstellte. Letztendlich fanden wir eine Werkstatt, die offen hatte und der Typ rief einen Kollegen an, der noch irgendwo unterwegs war. Er sagte uns, dass es einige Zeit dauern könne, da der Kollege erst noch was erledigen muss und dann was essen wird. Wir sollten  in 2-3 Stunden wieder kommen, dann würde er wohl da sein. Da es bereits kurz vor 12 war, und ich nicht wusste wie umfangreich die Reparaturen sein würden, schreib ich unsere Fiery Furnace Tour schon mal geistig ab.

Wir schlenderten ein wenig die Hauptstraße entlang, holten uns was zu Essen und kamen in Ermangelung von Alternativen bereits nach knapp zwei Stunden zurück. Zu unserer Freude war der Mechaniker bereits bei der Arbeit und nach einiger Zeit erklärte er uns, dass er nicht sagen könne, wo das Öl herkam. Er hat den Motor gewaschen, die Ölwanne und die Schläuche überprüft. Dort sei alles in Ordnung. Vermutlich war nur eine Dichtung ein wenig undicht und über die Zeit hat sich das Öl wohl gesammelt. Erleichtert bezahlte ich die 50 $ und wir beeilten uns zum Arches NP zu kommen.

Am Parkplatz beim Trailhead für die Tour waren zwar schon einige Leute, aber wir waren bei Weitem nicht die letzten. Die Tour hat uns sehr gut gefallen. Man wird durch den labyrinthartigen Steingarten geführt, lernt einiges über die geologischen Besonderheiten die zur Entstehung der Felsformationen des Arches NP geführt haben, die Tierwelt z.B. auch in den Potholes sowie die mikrobiotische Kruste, über de ich vorher ja schon einiges gelesen hatte. Zudem konnte man ein wenig kraxeln und einem wurde gezeigt, wie man schmale Stellen, wo ein normales Laufen nicht möglich ist, am Besten überwindet.




das größte Problem ist, dass man nicht zu hoch steigt...

Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Tour, gerade wenn man das erste Mal in der Gegend ist. Die Tour dauerte knapp drei Stunden, so dass wir uns beeilten, um den Sonnenuntergang beim Green River Overlook im Canyonlands NP nicht zu verpassen. Auf dem Rückweg wurden wir jedoch noch mit einem Regenbogen belohnt, der noch zu einem kurzen Fotostopp verleitete.


Nun ja. Ich glaube nicht, dass es an dem Fotostopp lag, aber der Weg in den Canyonlands NP hat wieder mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant, so dass wir wieder mal den Sonnenuntergang verpassten. Zumindest war es diesmal noch hell, so dass ich zumindest so einige Fotos machen konnte.


Dennoch war ich einigermaßen gefrustet. Zwei von drei geplanten Sonnenuntergängen verpasst. :?

Da es auf dem Campground im Canyonlands NP kein Wasser gibt packten wir wieder die Solardusche aus, um wenigstens den groben Staub und Schweiß abzuwaschen. Anschließend gab es noch ein gemütliches Abendessen und das obligatorische Nachtfoto.


Alrik

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Tag 6 - 03.08.2009 – Canyonlands NP – Little Wild Horse Canyon – Goblin Valley SP

Heute hieß es wieder früh aufstehen, diesmal für uns alle. Wir packten unsere Sachen zusammen und fuhren das kurze Stück zum Parkplatz des Trailheads zum Mesa Arch. Wir sind besonders früh losgefahren, da ich gehört hatte, dass es mitunter kurz vor Sonnenaufgang etwas voller sein kann und man u.U. Probleme hat, einen guten Platz zu bekommen. So kamen wir am Arch an, als es gerade begann zu dämmern. Neben uns war schon eine amerikanische Familie da und wir gaben uns gegenseitig Tipps für tolle Locations, wobei ich vieles ja bisher nur aus Berichten und von Fotos kannte. Kurz vorm Sonnenaufgang kam dann noch ein französisches Pärchen, ansonsten waren wir allein. Ich war sehr zufrieden und wir machten Fotos ohne Ende von verschiedenen Positionen aus.


Leider verschwand die Sonne, gerade als der Bogen anfing orange zu leuchten, hinter den Wolken, aber das frühe Aufstehen hatte sich wirklich gelohnt!

Wir wanderten den anderen Teil des Trails zurück zum Parkplatz und machten uns dann auf zum Grand View Point. Dort genossen wir unser reichhaltiges Frühstück (ein Muffin für jeden) und die spektakuläre Aussicht. Im Anschluss wanderten wir den Grand View Point Trail entlang. Auch hier eine ganz klare Empfehlung, da man auch hier eine spektakuläre Aussicht hat. Inmitten dieser Natur kommt man sich richtig klein vor.





Wir waren fast ganz allein, nur ein Fotograf mit reichlich Ausrüstung und dieser kleine Freund waren zu sehen.


Nach der Wanderung mussten wir uns leider schon auf den Weg machen und diesen tollen Nationalpark verlassen. Ich habe mir vorgenommen sicher noch einmal wieder zu kommen, denn es gibt noch so viel zu sehen. Zudem ist der Park eher weniger frequentiert, was mir sehr zusagt.

Wir machten uns auf dem Weg zum Goblin Valley State Park, der unsere nächste Übernachtungsstation sein sollte. Die Müdigkeit machte sich bei meinen Begleiterinnen wieder breit...


So sah das übrigens fast die gesamte Rundreise auf den längeren Etappen aus.

Im Goblin Valley State Park fuhr ich zunächst nur zum Eingangshäuschen, da ich mich nach der Flash Flood Gefahr für den Little Wild Horse Canyon erkundigen wollte. Es war zwar strahlend blauer Himmel, aber man weiß ja nie wie sich das Wetter entwickelt und woher das Wasser für eine potentielle Flash Flood kommt.

Als der Ranger das OK gab drehten wir um und fuhren zum Trailhead, der leicht zu finden war. Dort trafen wir auf ein Paar aus Deutschland, doch bis wir das bemerkten unterhielten wir uns ungefähr eine Minute auf Englisch. Er sagte mir, dass Sie schon zweimal den Eingang zum Slot Canyon gesucht haben, aber erfolglos umgedreht sind. Auch die am Trailhead ausliegende Karte mit GPS-Daten hatte ihnen nicht geholfen. So gab ich ihm die Daten aus meinen Unterlagen und er stiefelte noch mal schnellen Schrittes gen Slot Canyon, während sie es bevorzugte im Auto zu warten. Sie ahnte wohl schon was kommen würde, denn nach einigen Minuten kehrte er wieder erfolglos zurück. Ich bot ihm an, den Eingang gemeinsam zu suchen, wir wollten nur noch kurz was essen. Da sie aber noch einiges vor hatten, wollten sie dann doch lieber schon wieder weiterfahren. Wir tauschten noch kurz unsere Erlebnisse aus und er erzählte mir, dass die Cottonwood Canyon Road in einem schlechten Zustand sei. Der Weg zu den Wahweap Hoodoos sei noch um längen schlechter, weshalb sie sogar zweimal aufgesetzt seien. Mir schwante nach unseren bisherigen Erlebnissen schon Böses, aber zunächst galt es für uns den Little Wild Horse Canyon zu finden. Wir verabschiedeten uns, stärkten und noch mit etwas Müsli und stiefelten dann los.


Wir hielten uns die ganze Zeit im ausgetrockneten Flussbett, bis die Felswände sich verengten und der Weg vor uns plötzlich versperrt war. Ich dachte zunächst, dass vielleicht durch eine Flash Flood soviel Schutt an einer Stelle hängengeblieben war, dass der weitere Weg versperrt ist. Wir wollten uns das aber genauer anschauen. Also kletterten wir an der linken Seite hoch und siehe da, der Weg ging auf dem „Schutt“ weiter. JUHU!

Es machte riesigen Spaß hier rumzukraxeln und die Felsformationen zu bewundern. Es gab jede Menge Eidechsen die sich sonnten und davon huschten, wenn wir an ihnen vorbeigingen.






Die Wanderung ist für halbwegs sportliche Leute nicht allzu schwer. Der schwierigste Teil ist eigentlich schon fast der Weg auf den „Schutt“, wobei es wie gesagt wirklich nicht richtig schwer ist. Für jeden der in der Gegend ist und mal einen einfachen aber sehr schönen Slot sehen will ein unbedingtes Muss! Wir wanderten bis zu der Stelle an der sich der sich der Canyon wieder weitet und drehten dann um. Den benachbarten Bell Canyon sparten wir uns, da wir ja noch die Goblins besuchen wollten. Wichtig ist vielleicht noch zu erwähnen, dass man möglichst zur Mittagszeit bzw. dem frühen Nachmittag da sein sollte, da die Sonne dann, zumindest in den nicht ganz so schmalen Stellen, in den Slot schein.

Auf dem Rückweg kamen uns dann noch zwei Amis entgegen. Also auch hier wieder ein weniger stark frequentiertes Highlight.

Zurück bei Gray Jay wurde wieder Flüssigkeit getankt, denn  es war an diesem Tag wirklich extrem heiß (über 35° C) und wir machten uns auf zu den Goblins. Dort wanderten wir etwas umher, doch ich merkte schnell, dass die beiden Mädels schon sehr geschafft waren und die wirklich drückende Hitze verschlimmerte dies. Also drehten wir nach der zweiten Gruppe um und blieben nicht, wie vorher geplant, bis zum frühen Abend. Dennoch war es ein schöner Abstecher, für die, die eh in der Gegend sind.


untote Ente

Parade von Hobgoblins mit Hüten

Danach ging es zu dem toll gelegenen und sehr gut ausgestatteten Campground. Dieser wurde erst vor kurzem renoviert und man sah es ihm an. Und das Beste war, dass es DUSCHEN gab! Also zum ersten Mal seit vier Tagen wieder eine richtige Dusche! Herrlich. Jeder Stellplatz hatte zudem sein eigenes kleines Picknickhäuschen.


Danach wurde noch gemütlich gespeist und einfach der Abend genossen, denn wir hatten, wie vielleicht schon der eine oder andere ahnt, am morgigen Tag viel vor.

Alrik

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The sun ain´t gonna shine anymore - Südwesten Juli und August 2009
« Antwort #21 am: 15.03.2010, 23:47 Uhr »
So. Zeit weiter zu fahren. Ich hoffe ihr habt Euch nicht gelangweilt.

Tag 7 - 04.08.2009 – Goblin Valley SP – Capitol Reef NP

Heute war, mangels Location für den Sonnenaufgang einfach mal ausschlafen angesagt. Zumindest war es so geplant, doch ich wachte rechtzeitig auf, um aus dem Bett die Sonne über der Ebene aufgehen zu sehen. Das Licht auf den Felsen war wunderbar und ich konnte natürlich nicht anders, als zu versuchen, das mit der Kamera einzufangen.




Nach einem kurzen Frühstück packten wir zusammen und machten uns auf zum Capitol Reef NP. Dort angekommen reservierten wir zunächst einen Platz auf dem Fruita Campground, weil wir heute auch erst wieder spät zurück sein würden. Wir fuhren ein wenig den Scenic Drive ab und entschieden uns für eine Wanderung im Grand Wash.


Die aufragenden Felswände waren sehr beeindruckend, doch nach einiger Zeit beschlossen wir umzudrehen, da dies leider keine Round-Trip-Wanderung ist. Auf dem Parkplatz erwartete uns dann dieser kleine neugierige Kerl.




Er erhoffte sich wohl etwas mehr als freundliche Worte, doch gefüttert haben wir ihn natürlich nicht. Er posierte trotzdem noch eine Weile für uns, bis wir uns entschieden weiter zu fahren. Auf dem Rückweg zur geteerten Straße sahen wir einen  weiteren Parkbewohner noch gerade so in den Büschen verschwinden. Wir hielten am Straßenrand und warteten ein wenig und siehe da, er zeigte sich uns noch mal:


Wir fuhren den Scenic Drive noch bis zum Ende der geteerten Straße und ein bisschen die Straße in den Grand Wash. Da wir heute Nachmittag noch ins Cathedral Valley wollten, besuchten wir nun das Visitor Center und fragten, ob es bezüglich der Flussdurchquerung bzw. möglicher Niederschläge Probleme geben könnten. Mit Hinweis auf unseren 4WD mit High Clearance sahen sie keine Probleme auf uns zukommen.

Da das Cathedral Valley eine unerschlossene, einsame Gegend ist, und die Loop ca. 100 KM lang ist, fuhren wir noch nach Torrey und tankten noch mal voll. Ich nutze die Zeit zudem, um mich im Visitor Center umzuschauen. Ich erstand eine Karte und fragte noch nach möglichen Highlights für die Strecke am Highway 12. Ich schilderte zunächst, was wir bisher im Auge hatten und der Herr im Visitor Center war recht begeistert über die gute Vorbereitung (Danke ans Forum!). Er meinte, dass man bei der Planung merkt, dass ich Deutscher bin...  :wink:

Ich verabschiedete mich, da die Mädels schon warteten und wir machten uns auf den Weg ins Cathedral Valley. Die Furtdurchquerung wollte sich meine Frau nicht nehmen lassen, also durfte ich den Platz hinterm Steuer räumen.  :?

Es stellte sich wirklich als äußerst unproblematisch heraus. Das erste Highlight auf der Strecke waren die farbigen Betonite Hills.


Sagte ich schon, dass es eine recht unwirtliche Gegend ist?


Von dort ging es weiter zum South Desert Overlook.


Zurück am Auto bemerkten wir, dass wir eine Verschlussstange der Heckklappe verloren hatten. Diese war uns in den Vortagen schon öfters entgegen gekommen, aber sie war nur an einer Seite locker. Aber die Offroad-Strecke bis hierher, kombiniert mit dem Fahrstil meiner Frau, hatten ihr wohl den Rest gegeben.  :?

Wir wussten, dass wir sie beim letzten Stopp bei den Betonite Hills noch hatten. Bis dahin waren es jedoch 5 Meilen Offroad zurück, also insgesamt 10 Meilen zusätzlich. Wir entschieden uns die Stange zu suchen und hofften, dass wir nicht zu weit zurück müssten. Nach 5 Meilen waren wir bei der toten Kuh, doch keine Spur von der Stange. Etwas gefrustet fuhren wir die Strecke zurück, immer noch auf der Suche nach der Stange. Immerhin war es ja das Auto unserer Freundin, und wir wollten es zumindest vollständig zurückgeben. Glücklicherweise entdeckte ich die Stange diesmal, fast am Ende der Strecke. Es hatte zwar einiges an Zeit gekostet, aber wir waren erleichtert.

Wir fuhren noch ein Stück und machten dann eine kleine Wanderung zu einem Viewpoint, von dem aus man den Temple of the Sun (oder ist es der Temple of the Moon?) sehen konnte.


Darauf folgte der für mich schönste Teil der Tour. Das Licht wurde immer besser und wir machten wechselten vom Upper in das Lower Valley.


Ich machte mir nun etwas Sorgen, ob wir noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang beim Temple of the Moon und Temple of the Sun seien würden, da ich gelesen hatte, dass eine Felswand das Licht schon etwas vor Sonnenuntergang von den Monolithen nehmen würde.  :roll:

Meine Frau drückte, aufgrund der besser gewordenen Strecke, auf die Tube, während ich die Landschaft genoss. Leider hat es mal wieder nicht gereicht... :x

Etwas gefrustet ob der ungeplanten Verzögerung wegen der zu suchenden Stange machte ich dennoch ein paar Fotos.





Wir machten uns auf den Rückweg. Es dauerte noch eine gefühlte Ewigkeit, bis wir wieder Teer unter die Räder bekamen. Daher war es schon dunkel, als wir am Campground ankamen. Dort aßen wir noch eine Kleinigkeit und versuchten, trotz des benachbarten Rasensprengers, der die ganze Nacht durchlief, Schlaf zu finden.

Insgesamt war es, trotz des wieder mal verpatzten Abschlusses ein sehr schöner Tag. Das Cathedral Valley ist wirklich sehenswert, allerdings sollte man genügend Zeit einplanen. Wir brauchten insgesamt ca. 6 Stunden inkl. Wanderung, Suchaktion und Fotostopps und sahen keine Menschenseele.

Utah

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  • All Good Things Come To An End.
Schöner Bericht, weiter so!  :D
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.

Reisefan62

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Tolle Bilder und ein interessanter Bericht.

Stefanie_GZ

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Toller Bericht! DANKE

... aber leider erweckt er in mir Wünsche auf Ziel, die gar nicht in meine Planung rein passen. Manno... :D :D


Alrik

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Hallo zusammen,

vielen Dank für das Feedback. Hab mir schon Sorgen gemacht, dass keiner mehr mitliest. :wink:

... aber leider erweckt er in mir Wünsche auf Ziel, die gar nicht in meine Planung rein passen. Manno... :D :D

Ich kann Dir versprechen, dass noch andere tolle Orte folgen, denn viele unserer persönlichen Highlights kommen erst noch in den nächsten Tagen.

Tolle Bilder und ein interessanter Bericht.

Danke Reisefan. Freue mich schon auf Deinen Bericht zur Südstaatentour! :D

Ich hoffe, dass ich morgen dazu komme weiter zu schreiben. Falls nicht sollte spätestens Freitag die nächste Etappe online sein.

Viele Grüße

Alrik


funny1a

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Hallo zusammen,

vielen Dank für das Feedback. Hab mir schon Sorgen gemacht, dass keiner mehr mitliest. :wink:


Mach Dir keine Sorgen, ich oute mich auch mal als heimlicher Mitfahrer  :lol:
Lg
Markus

2008 Florida
2009 SFO-LV-Zion-Bryce-MV-Page-GC-Sedona-Route 66-LV
2010 LV-Death Valley-Zion-Torrey-Escalante-Moab-Page-LV
2011 LV-Lake Havasu-Joshua Tree-LA
2011 AIDA - Hamburg - New York
2012 Denver-Yellowstone-Salt Lake-Zion-LV
2014 Florida

PrivatePaula

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Schreib nur ruhig weiter,sind bestimmt noch alle da! :D
Die andere Seite,Dunkel sie ist!

Halt´s Maul Joda und Iss deinen Toast!

Palo

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Schreib nur ruhig weiter,sind bestimmt noch alle da! :D

Ich bin auch noch dabei  :D  ich geb nur nicht jeden Tag meinen Senf dazu

Gruß

Palo

Alrik

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Schön, dass Ihr noch alle mit dabei seid. Ich habe die Bilder nochmal ein klein wenig größer gemacht, daher können sich alle noch mal durch die Gegend streifen, bevor wir dann morgen weiter fahren.

Apropos Bilder. Weiß einer woran das liegt, dass die Hochformatbilder immer in der gleichen Auflösung dargestellt werden, egal mit welcher Auflösung ich sie hochlade? Auch in der Galerie sind die schon verkleinert... :(

Gruß

Alrik