Der Antelope Canyon ist das nächste Ziel. Am Parkplatz zum Upper stehen etliche PKW, am Lower ist alles leer.
Nach entrichten des saftigen Obolus werden wir an der Erinnerungstafel für die elf verunglückte Touristen vorbei an den schmalen Erdspalt geführt.
. Nach ein paar Leiterstufen sind wir in eine fremde Welt eingetaucht. Kühl ist es hier, eng und fantastisch. Die Sonnenstrahlen erzeugen ein diffuses Licht in rot, orange und violett. Weiter unter verlaufen die Farben in blau und schwarz. Der Gang verengt sich stellenweise auf weniger als einen Meter, windet sich in Kurven und führt durch enge Durchlässe. Einige große Felsenlöcher bieten Gelegenheit andere Besucher vorbei zu lassen; bei anderen Stellen muss man sich durch Zuruf verständigen. Ganz zum Schluss verhindert eine tiefe Felsenstufen am weiterkommen. Man könnte hier an steilen Leitern nach oben und auf dem Plateau zurücklaufen - aber wer will das schon?
Auf dem Rückweg sehen die Felsen und Farben wieder ganz anders aus : wir sind alle begeistert von diesem Naturphänomen. Es war teuer , aber jeder Cent war es hier wert. Durch Werbung und in Bildbänden hat inzwischen wohl jeder diese Farbenpracht gesehen , aber das Alles selber zu entdecken und zu fühlen: grandios.
PS: Ein deutsches Pärchen; sie mit Stativ und Kamera, er drängt nach draußen; weil es zu lange dauert wird erst mal eine geraucht; und weil es noch länger dauert eine zweite Kippe hinterher. Nicht jeder hat also die gleichen Empfindungen für diesen Ort.
Nach diesem Erlebnis ist für heute keine Steigerung mehr möglich - also wenden wir uns den ganz profanen Dingen zu: Hunger. Am Lake Powell gibt es überdachte PicnicPlätze und restrooms. Mit dem Einkauf von Safeway lassen wir es uns schmecken; sehen uns danach die Marina mit den vielen Hausbooten an und besichtigen nach ausführlicher Taschenkontrolle den Staudamm. Über 300 km reicht der Stausee ins Hinterland, ein grotesker, blauer Farbklecks in roten und weißen Felsenwüste. Inzwischen findet man im Visitor Center auch Infos über die gewaltige "Sünde" einen Canyon - ähnlich dem Grand Canyon - einfach im Wasser zu ertränken. Pro und contra wechseln sich ab- in einigen Hundert (?) Jahren ist das Problem wohl gelöst: der Colorado füllt den Staudamm mit Geröll auf, zudem ist der rote Sandstein porös und die Staumauer hält nicht ewig.
Vom VistaPoint gegenüber dem Staudamm haben wir - natürlich mit der Sonne im Rücken - einen tollen Fotostandort.