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Autor Thema: Triolen & Kapriolen oder: MISSION LOW EMISSION (even on a cloudy day)!  (Gelesen 23181 mal)

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EasyAmerica

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Hallo BigDADDY,
das Radfahren stell ich mir ja noch ganz interessant vor, aber hast du wirklich dabei immer den schweren Rucksack auf dem Rücken? Das muss doch überall scheuern!?  :x
Viele Grüße
Heinz

Doreen & Andreas

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Geniale Ausblicke auf die Küste.
Ich glaube, mit dem Bike kann man das viel intensiver erleben, als mit dem Auto  :daumen:

wohl wissend, das morgen der wohl schwierigste Abschnitt meiner Reise ansteht:

Aaaaah jetzt, ja! Deswegen arbeitest Du schon an einem kräftigen Rückstoß...  :lol: :furz: :zwinker:
Viele Grüße,
Andreas
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BigDADDY

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Ich sitze hier gemütlich im Point Montara Lighthouse Hostel bei Halfmoon Bay und kann die Strapazen sehr gut nachvollziehen.

Das Monatara Hostel habe ich letztes Jahr getestet und war von der Lage am Pazifik so begeistert, dass dort die Idee für meine Radtour entlang des Pacific Coast Highway geboren wurde.

nachdem ich unter 1-800-BLABLA keinen erreicht habe

Da wird jetzt jemand seinen Arbeitsplatz verlieren :wink:

Ich hab mich auch schon gefragt ob das Brechbohnen sind...so aussehen tun sie jedenfalls  :lol:

Sushi in Dosen war ausverkauft :socool:

Und ich kann mich noch gut errinnern, daß wir manchmal kopfschüttelnd
Biker überholt haben. "Oh, my god, was für Irre, bei der Hitze, so eine Strecke!"
"Das müssen Freaks sein, Bike-Junkies oder sowas...!" :lachen07:

Irre, Freaks, Bike-Junkies, Gehirnamputierte, Tölpel,  Narren, Verrückte,  Kassenpatienten, USA-Reise.de-Leser...

Wielange hast du eigentlicht vorher fuer diese Tour trainiert?

Fahre eigentlich schon seit vielen Jahren Rad, auch Wochenendtouren, letztes Jahr auf dem Bay Trail um die Bucht von San Francisco. Eher also so der "all Day-Biker": vielleicht kann ich Euch so für die geplante Tour von Seattle nach SF motivieren?? Müßte mit ein wenig Lust drauf machbar sein!

Nach 3 Wochen frevelhaften SUV - Emmisions - Urlaub

 :kloppen:

das Radfahren stell ich mir ja noch ganz interessant vor, aber hast du wirklich dabei immer den schweren Rucksack auf dem Rücken? Das muss doch überall scheuern!?

Der Rucksack ist tatsäch immer am Körper, aber er ist nicht so schwer wie man denkt, da aufs Minimum abgespeckt. Gewicht könnte ich jetzt gar nicht sagen, will's nicht herunterspielen aber es ist halt ein spezieller Fahrradrucksack, d.h. breite gepolsterte nichtscheuernde Gurte. Darüberhinaus bleibt der Rücken durch ein besonderes Belüftungssystem weitestgehend druckstellenfrei, wodurch übermäßiges Schwitzen verhindert wird (DEUTER CROSS AIR, nur zu empfehlen).

Aaaaah jetzt, ja! Deswegen arbeitest Du schon an einem kräftigen Rückstoß... 

Jaaaaa: und Gegenwind für meine Mitfahrer :frech:




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Angie

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Jetzt hatte ich endlich die nötige Zeit und Ruhe, um deinen Reisebericht nachzulesen - ich war ja arg in Verzug.
Dein Weg, diese Reise per Fahrrad zu bewältigen, verdient meinen höchsten Respekt!

Auch wenn man als Radfahrer auf alles Mögliche achten muss, woran ein Autofahrer nur selten denkt, so glaube ich doch, dass du um einiges mehr von der Landschaft siehst als jene, die mit 4 Rädern unterwegs sind.

Beim Essen der "Brechbohnen" :lol: hätte ich nicht in deiner Nähe sein dürfen, da hast du nochmal Glück gehabt :wink: Denn du hättest - gewollt oder ungewollt :wink: - die Hälfte an mich abgeben müssen :essen:

Viele Grüße,
Angie

Angie's Dreams  Reiseberichte, Trails auf Hawai'i, Infos über Hawai'i, Video, Auswandern nach Gran Canaria u.v.m.

GreyWolf

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Ein schöner Reisebericht.

Mal eine Frage zum Fahrrad: Wäre es nicht einfacher (und kostengünstiger?) gewesen, vor Ort ein billiges Rad zu kaufen und das nach der Tour einfach stehen zu lassen (oder zu verschenken)?
Wer schon immer mal wissen wollte, wie man früher gereist ist: Alte Reiseberichte

BigDADDY

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Track 5: Hearst Castle Blues (ca. 88 Meilen)
Von Big Sur über San Simeon nach Cambria



Dave ist aus Australien, studiert aber in Oakland und ist momentan auf einer Autotour durch Kalifornien. Es steht am Grill und hat eines der größten Steaks aufgeworfen, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Er lädt mich ein, am Abend mit ihm zu essen und ich akzeptiere gern. Aber halt: laßt mich die Geschichte von Anfang an erzählen…

An diesem Morgen beeile ich mich mit dem Frühstück, wohl wissend, dass eine lange Tagesetappe anstehtt. Noch habe ich keine Ahnung, wo es mich heute Abend hinverschlägt, habe keine Vorausbuchung, denke aber an San Simeon, weil es hier einige Motels gibt, das läßt meine Karte erkennen und mehrere Anbieter nebeneinander meint ja meist genügend Konkurrenz für günstige Preise: schaun wer mal…

Den Big Sur Riverside Campground verlasse ich mit ein wenig Wehmut, es hat mir hier sehr gut gefallen, obwohl man ja eigentlich einsam mitten in der Natur unter alten Redwoods nächtigt und kein abendliches Entertainmentprogramm läuft..
Der Pacific Coast Highway grüßt an diesem Morgen gleich mit einem längeren Anstieg, es dauert nicht lange, da bockt das Stahlroß und will geschoben werden. Würde dem widerspenstigen Tier gern einen Gnadenschuß verpassen… - Das fängt ja gut an oder eben nicht und in mir keimt die schwache Ahnung, dass es heute so weitergehen wird. Nicht gerade ermutigend, wenn man kein Zelt dabei hat und nicht weiß, wo man am Abend landen könnte, wie weit die Füße tragen. Zumindest die Wetterbedingungen sind gut, nicht zu heiß und es bläst ein mäßiger Rückenwind : von vorn könnte ich den jetzt gar nicht gebrauchen, (das mit dem Rückstoß klappt doch nicht so).
Zum Glück bin ich mittlerweile so in Tourlaune oder so auf die Steigungen eingestellt, dass mir das ständige Auf und Ab zwar schwerfällt, aber wie ein notwendiges Schicksal erscheint. Es gehört irgendwie schon dazu, wie der Laubfall im Herbst, Opposition und Meckern, Ende des Monats und Ebbe auf dem Konto…
Einzig und allein die unbeschreiblich beeindruckende Landschaft entschädigt für jede Mühe. Ich meine, nun den landschaftlich schönsten Abschnitt des Coast Highways zu befahren und da mir später die Pazifik-Fotos ausgehen, setze ich jetzt einige rein:


Es ist auch eine längere Schiebestrecke dabei, vielleicht kann man auf dem Bild aber erkennen, dass sich auch Autos anstrengen müssen:





Durch diese Aussicht gestärkt, lasse ich die Pedale weiter kreisen, bin allerdings ein wenig entsetzt, als bei Gorda dieses Schild auftaucht:


Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas??? - Noch 25 Meilen bis Hearst Castle und es ist schon später Nachmittag? 25 Meilen, zum Glück kann ich das gerade nicht in Kilometer umrechnen und so denke ich mir die Welt schön und hoffe, dass es bald nur noch bergab gehen wird. Zumindest hat man keine Orientierungsprobleme, es gibt keine gesonderten Radwege oder Umgehungsstrecken, den ganzen Tag verbringen wir auf dem Highway No.1 und der Autoverkehr ist minimal.
Dann ist plötzlich auch der Rückenwind so stark, dass er mich in Windeseile nach Ragged Point bläst. Hier liegt eine ganze Kolonie Sea Lions in der Spätnachmittagssonne und grunzt um die Wette, (könnt Ihr die Ansammlung erkennen?):


San Simeon hatte ich mir vom Namen nach viel größer vorgestellt und bin erstaunt, dass hier weniger Menschen wohnen als in Berlin in einem durchschnittlichen Mietshaus. Es gibt einen Schuppen, etwas, das eine Kirche sein soll, ein paar Schiffe im Wasser und so etwas wie eine kleine Ferienanlage...
Ich schaue auf meine Karte. Bin ich falsch, wo sind die Motels und Hotels? In diesem verschlafenen Nest ist auf jeden Fall nichts los und auf der Fahrradkarte erkenne ich den Ort San Simeon Village, der allerdings noch etwa 4 Meilen entfernt liegt. Dort möchte ich mein Glück versuchen, eine Unterkunft für heute Nacht zu bekommen. Während der Fahrt taucht Hearst Castle linkerhand auf einer Anhöhe auf. Ich hätte große Lust, dem Anwesen einen Besuch abzustatten, weiß aber, dass es um diese Zeit schon fast geschlossen hat (Nachtführungen gibt's wohl habe ich mir gemerkt, aber einfach so?). - Darüberhinaus kommen Zweifel auf, ob ich den Anstieg noch bewältigen kann und in Ermangelung einer Unterkunft für die Nacht entscheide ich mich gegen das Häuschen von Mr. Hearst (was ich natürlich bis heute sehr bedauere).
In San Simeon Village angekommen freue ich mich über die Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten, die sich am Highway befinden, vom eigentlichen Ort kann man nicht viel entdecken. Im Motel6 verlangt man für eine Nacht irgendwas um 70 Dollar für ein Single Room. Ich zögere, obwohl ich dringend eine Dusche brauche und das Motel einen sehr guten Eindruck macht. Die anderen Motels anfahren und nach Preisen fragen? - Nach meinen Erfahrungen wird Motel6 im Preis von anderen Anbietern am Ort selten unterboten. Der Blick fällt auf die Fahrradkarte, der Ort Cambria ist noch 9 Meilen entfernt. Nach kurzer Überlegung nehme ich das Risiko auf mich, denn in Cambria soll es ein kleines privat geführtes Hostel geben, der Weg dahin, (ich prüfe es extra), sieht auf der Höhenkarte einigermaßen flach aus. So beschließe ich, noch einige Triolen in die Pedale zu drücken...
Cambria ist ein kleiner aber feiner Ort. Da ich das Hostel nicht sofort finde, weist mir ein Biker den Weg, die Bridge Street geht direkt von der Hauptstraße ab und tatsächlich, das Bridge Street Inn hat noch ein Bettchen frei, Küche, Dusche und nette Menschen gibt's dazu. All das kann man nach über 140 Kilometern im Sattel ganz gut gebrauchen...

Dave ist aus Australien, studiert aber in Oakland und ist momentan auf einer Autotour durch Kalifornien. Es steht am Grill und hat eines der größten Steaks aufgeworfen, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Er lädt mich ein, am Abend mit ihm zu essen und ich akzeptiere gern, kaufe Unmengen Nudeln und Sauce, um auch etwas zum Barbecue beizutragen.
Als sich dann noch zwei gesprächige Damen aus Schweden mit einer großen Weinflasche dazugesellen, wird es insgesamt ein sehr vergnüglicher Abend…

"They can't take that away from me" hat Frank Sinatra mal gesungen: und vielleicht helfen diese Memories, um über den Winter zu kommen?!


Tagesfazit:
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Liberty

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 :shock: :shock: :shock:       140 km ????    :shock: :shock: :shock:

Meine Hochachtung steigt!!!   Oder hast Du Dich verschrieben?

LG

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

Reisen ist tödlich für Vorurteile (Mark Twain)

Palo

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:shock: :shock: :shock:       140 km ????    :shock: :shock: :shock:

Meine Hochachtung steigt!!!   Oder hast Du Dich verschrieben?


Wenn alle Stricke reissen kannst du auch bei uns im Auto mitfahren, wir ruecken zusammen. Das kaputte Fahrrad stecken wir in den Kofferraum, wir haben ja kein virtuelles Gepaeck dabei.

Uebrigens tolle Fotos !!
Gruß

Palo

BigDADDY

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:shock: :shock: :shock:       140 km ????    :shock: :shock: :shock:

Meine Hochachtung steigt!!!   

Mh, vielleicht auch nur 125, aber mit einigen Irrungen und Wirrungen in Cambria, durchaus so um den Dreh...

@ Palo: Bike lebt!
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Palo

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@ Palo: Bike lebt!

Gott sei Dank, hoffentlich hast du auch schoene Fotos von der 'Beerdigung' in San Diego -:)
Gruß

Palo

BigDADDY

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Track 6: Lonely Road Beat (ca. 90 Meilen)
Von Cambria über Pismo Beach nach Lompoc



Im Cambria Bridge Street Inn ist Familienanschluß im Preis inklusive: das Hostel besteht aus zwei Häusern und abends kann sich die Familie in ihr Domizil zurückziehen, während die Gäste im zweistöckigen Haupthaus verbleiben. Als ich an diesem Morgen recht zeitig in die Küche komme, hat die Tochter des Hauses schon die Kaffeemaschine angeschaltet und plauscht locker mit allen Gästen. Dave ist auch schon wach und bekämpft seinen Kater mit einem großen Schluck aus der Kaffeetasse: gute Idee und so kommen wir alle langsam ins Leben zurück. Zusammen mit den netten Schwedinnen und einem Paar aus England lösen wir während des Frühstücks die Energiekrise, die Umweltverschmutzung und das Problem des zunehmenden Verkehrs am Flughafen von LA. - Zumindest theoretisch…
Nun aber auf die Straße, schnell sind meine Sachen gepackt, die Bremsen nachgestellt und auch der Anschluß an den Pacific Coast Highway gefunden, der hier recht flach und mit breiten Seitenstreifen verläuft. Den Ozean kann ich nicht erkennen, vermisse ihn aber, irgendwie wäre es mir lieber, man hätte die Straße immer direkt am Wasser entlang gebaut.
Zum Glück dauert es nicht allzulange, da zweigt bei Gayucos die Ocean Avenue vom Highway ab und es geht direkt am Wasser entlang Richtung Morro Bay. Ja, genau, das Morro Bay: Strand mit Blick auf das Betonwerk:


Auch hier sind die Radwege sehr gut ausgebaut und San Luis Obispo erreiche ich am frühen Nachmittag. Eigentlich wollte ich hier eine Nacht bleiben, entscheide aber die gute Tagesform und hervorragenden Radfahrbedingungen auszunutzen. So bleibt San Luis Obispo zurück... Während Highway 101 und 1 in San Luis Obispo ineinander verschmelzen, führt uns die Radfahrkarte über den Highway 227 Richtung Pismo Beach, das mich an diesem Nachmittag mit einem breiten Lächeln begrüßt:


So schnuckelig hätte ich mir das Örtchen gar nicht vorgestellt, traumhafter Strand, niedrige Bebauung, alles recht gepflegt, gut zu gebrauchen für ein aufbauendes Picknick am Strand. Gern würde ich mir hier ein Motel suchen und noch ein wenig bleiben, aber noch traue ich mir eine weitere Etappe zu und fahre munter weiter. Vor Oceano wendet sich der Highway dann landeinwärts. Leider werde ich den Pazifik heute nicht mehr zu Gesicht bekommen.

Als ich mich mal wieder einen kleinen Anstieg hochquäle, werde ich von einem Biker mit Packtaschen vor und hinten am Rad überholt. Der Knabe fiel mir bei Pismo Beach schon auf: Wie macht der das, frage ich mich, trete in die Pedale, keine Chance, er ist einfach besser drauf als ich. Noch wußte ich nicht, dass ich diesen lieben Menschen in Santa Barbara wiedertreffen würde...
Heute aber geht’s durch weites Farmland recht ländlich voran. Nach langem Meilenfressen taucht plötzlich die „Vandenberg Air Force Base“ auf: man kann zwar nur einen kleinen Blick durch das Haupttor hinneinwerfen, aber sofort erkennen, wie gut gesichert diese Anlage ist und wie riesig das Areal sein muss. - Wenn man die Air Force Base auflösen würde, überlege ich mir, könnte man sicherlich tolle Strände entdecken… (nach der Altölaufarbeitung des gesamten Gebietes)  :dafuer:

Zum Glück winkt kurz vor Lompoc ein Motel6-Hinweisschild und in mir keimt Hoffnung auf das Ende einer langen Etappe. Das Motel liegt glücklicherweise direkt an der Hauptstraße und für unter 50 Dollar gibt es ein Single Room, free morning coffee und einen Pool.
Am Ende des Tages darf dann auch das Stahlroß an die Tränke:


Gegenüber vom Motel befindet sich die Mission Plaza, ein Einkaufszentrum mit riesigem Albertsons-Supermarkt, wo ich mir ein kleines Care-Paket zusammenstelle:


Für heute erstmal: you don’t have to leave the light on for me…. oder "almost another Muleskinner Blues" :ohjeee:


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EasyAmerica

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Hallo BigDADDY,
nimmst du dein Fahrrad etwa nicht mit ins Bett, sondern benutzt es als Nachtlicht???  :shock: :wink:
Viele Grüße
Heinz

BigDADDY

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nimmst du dein Fahrrad etwa nicht mit ins Bett, sondern benutzt es als Nachtlicht??? 

Lieber keine Details, was unter der Bettdecke passiert würde den Rahmen sprengen...
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BigDADDY

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Track 7: Barbara Mission: a Cool Jazz Improvisation (ca. 62 Meilen)
Von Lompoc über Goleta nach Santa Barbara



An der Motel6-Rezeption wundert man sich schon ein wenig, dass ich gleich mehrfach dort aufkreuze, um den notwendigen Morgenkaffee abzuzapfen. Es geht wohl weniger um die Menge, denn ich fülle jeweils die hauseigenen Becher auf, aber warum läuft der Typ so oft? Andere kommen gleich mit ihren riesigen 28 OZ Car Gulp-Bechern und lassen es fließen wie das Bier beim Oktoberfest…

Einigermaßen gestärkt, überprüfe ich das Fahrrad. Immer noch keinen platten Reifen, Bremsen schon ein wenig abgenutzt aber sonst gut. Ob das Arbeitsgerät durchhalten wird? -
Es gibt eine Menge Glassplitter und vor allem Gravel auf den Seitenstreifen amerikanischer Highways, auch auf dem Pacific Coast Highway, auf den wir jetzt wieder auffahren, um am Ende der Etappe das reizende Küstenstädtchen Santa Barbara zu erreichen.
Zunächst allerdings ist von Strand oder überhaupt Wassernähe überhaupt nichts zu spüren. Eher alpin sieht es auf diesem Abschnitt aus, obwohl die Steigungen recht gemäßigt sind, wie die Bilder zeigen:


Natürlich kann man nicht immer mit allen motorisierten Verkehrsteilnehmern mithalten, aus dem Rennen mit dem Traktor gehe ich als Verlierer hervor:


Was rauf geht, geht zum natürlich auch wieder runter und ich mache einen guten Tagesschnitt:


Glücklicherweise nicht heute, dieser Tag im Mai ist angenehm sonnig und windstill:


Auf einer Raststätte fülle ich meine Wasserflaschen auf und ich treffe auf einige Dinosaurier, d.h. Autofahrer. Sie wollen wissen, wo ich herkomme: ein Bike an der Auto-Raststätte kommt ihnen sonderbar vor. Meine Antwort "San Francisco", schleudert sie dann komplett ins Koma, aus dem sie mittlerweile aber wieder erwacht sein dürften... -
Andererseits hat das Fahrrad, zumindest in dem Teil Kaliforniens für den ich sprechen kann, seinen Beigeschmack als "Transportmittel für Arme" verloren. Es ist "in", eine Radtour zu unternehmen, zu planen oder zumindest schon mal davon gehört zu haben :think:
Ob dieser Trend anhalten wird???

Verfahren kann man sich auf diesem Abschnitt der Pacific Coast Highway im Übrigen nicht, die Beschilderungen sind gut und überhaupt ist der Verkehr erträglich (zunehmend je näher Santa Barbara kommt), aber der Asphalt optimal zum Radfahren geeignet:


Der Pazifik gesellt sich ab frühen Nachmittag dann auch wieder zu uns, so dass es mit Blick auf die Wellen eine sehr vergnügliche Fahrt wird, bis das "Santa Barbara City Limit"-Schild auftaucht...
Das Santa Barbara Tourist Hostel liegt sehr günstig unweit Strandpromenade, Pier und Shoppingmeile. In einer Minute ist man am unteren Ende der State Street, die ich gern entlangbummele, es befinden sich sehenswerte Geschäfte, Cafés und hübsche Restaurants in dieser Straße. Eine Menge unterschiedlicher Menschentypen gibt’s kostenlos dazu: vom Investment-Banker im Polo-Shirt bis zum unentdeckten Rock-Musiker in zerrissenen Jeans…
Santa Barbara kann man gern haben, es verspricht einen lässigen Lebensstil mit Sonnenschein, Strand und guter Laune. Wenn es einen kalifornischen Traum gibt, dann wird er hier Realität…
Vom kleinen Pier aus blickt auf den attraktiven Strand und das Fischrestaurant scheint bei Einheimischen und Touristen sehr beliebt zu sein, der Pier-Parkplatz ist am Abend voll besetzt...

Als ich von meinem mehrstündigen Bummel zurückkomme, winkt mir jemand im Halbdunkel mit ner Bierflasche in der Hand zu. Kann das sein, bin ich gemeint?? - Heh, den Typen kenne ich doch! Ist es nicht der Biker, der mich vor zwei Tagen so rasant überholt hat. Tatsächlich!
Marc kommt aus Portland und ist innerhalb der letzten Wochen von dort mit dem Rad unterwegs. Er bietet mir an, mich zu ihm zu setzen, Bier genug ist vorhanden. So kommen wir nett ins Gespräch: über das Biken, die Strecke, Erlebnisse entlang des Weges, die Schönheiten der Küste... Marc schwärmt von Oregon, er meint, dass man hier den beeindruckensten Teil des Pacific Coast Highway erleben könnte. In mir keimt die Idee, einen USA-Reise.de-Trupp zu versammeln, na, das müßte doch eine ganz Menge Leute interessieren? "Jaaa, wir wir wäärn mit'm Radl daa"...
Marc will morgen mit dem AMTRAK zurück nach Portland, Fahrkarte hat er schon gekauft, das Bike verpackt, so schreibt es die Einsenbahnlinie auf dieser Strecke vor. Er freut sich auf zu Haus, auch wenn er gern noch bis Los Angeles weitergefahren wäre, aber die Kräfte lassen nach, er fühlt sich "exhaused". Natürlich versuche ich ihn zu überreden, aber mit Ticket in der Tasche ein hoffnungsloses Unterfangen. Sonst sind wir auf einer Wellenlänge: Gemeinsam träumen wir den Traum eines autofeien Amerikas oder zumindest von einem zusammenhängenden Radwegenetz, das den ganzen Kontinent durchziehen sollte.
Ob es das eines Tages geben wird?
So sitzen wir einsamen Gestalten hier in Santa Barbara mit Bierflaschen in der Hand und um uns herum bis zum späten Abend auf einer Bank vor dem Bahnhof. So Mancher wird sich über uns Tramps gewundert haben... :drink:


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User1211

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Ein super Bericht. Ich habe mal schnell mein Canondale gesattelt und bin Dir virtuell hinterhergestrampelt. Bin schon gespannt wies weiter geht!
Gruß
Thorsten