Tag 10 Juniper Springs
Nach einer sehr ruhigen und gemütlichen Nacht (und das obwohl der Freeway ca. 200 m Luftlinie entfernt war.) machten wir uns auf zu unserem heutigen Ziel - die Juniper Springs. Das Navi an die Scheibe gepappt und erstmal gegenüber vom Motel in ein Waffle House. Wir hatten mal wieder Lust auf etwas herzhaftes, eher gesagt ich. Also gab es mal wieder leckeren Speck + Eier und zerschmolzenem Käse.
Anschließend nochmal den Zapfhahn in unser Auto, damit wir auch nicht auf halber Strecke liegen bleiben.
Die Gegend um Brooksville gefiel uns immer noch. Wir fuhren einige Zeit eine Straße entlang und genossen einfach nur, das wir hier waren. Mitten im Nirgendwo erschien auf der linken Straßenseite ein Campingplatz. Wir dachten uns erst nichts dabei. Nachdem aber auch nach weiteren 10 km immer noch keine Juniper Springs auftauchten, drehten wir um und fanden sie endlich - mitten auf dem Campingplatz.
Da uns nicht nach schwimmen zumute war, entschieden wir uns für einen ausgiebigen Spaziergang. Ein Weg führte zu einem Bootssteeg, wo man wohl mit Kanus durch diesen Urwald fahren konnte. Das Wasser war nicht sehr tief, aber es wurde darauf hingewiesen, das man nicht zu Fuß dort rumlaufen sollte. Also machten wir uns auf dem Weg zum Kanuverleih, leider war dieser aber an diesem Tag geschlossen. Schade eigentlich, denn die Tour verlief über 10 km nur durch dichten Urwald.
Anschließend erkundeten wir die Gegend um den Campingplatz herum.
Wunderschöne hellblau schimmernde Stellen in einem See. Beeindruckend!Am frühen Nachmittag machten wir uns auf den Weg nach Orlando. Jedenfalls wollten wir das. Mitten im Nirgendwo ließ sich das Navigationsgerät nicht mehr reaktivieren. Ohne Navi wären wir aber aufgeschmissen. Während der Reise haben wir mit dem Navi immer wieder auf das Amaturenbrett geklopft oder am Gehäuse gedrückt, damit es wieder lief. Diesmal jedoch keinen Erfolg. Wie hielten an einer Kreuzung. Weit und breit kein Auto. Alle Straßen führten nur geradeaus. Und kein Schild. Bevor ich das Navi aus dem Fenster schmeißen wollte, entschied ich mich die Schutzfolie, die bisher auf dem Display klebte, zu entfernen. Wenn es sowieso kaputt ist, wäre es sowieso egal gewesen.
Und siehe da, es funktionierte wieder.
Der Übeltäter war also letztlich die Folie und nicht das Gerät an sich. Nachdem diese entfernt wurde, lief es tadellos und wir ärgerten uns, das wir nicht früher drauf gekommen sind. Wir machten uns nun auf dem Weg nach Orlando. Wir hatten erst für den übernächsten Tag das Hilton Garden Inn gebucht und waren jetzt doch früher schon in Orlando als geplant. Wir fuhren also zum Hilton und fragten, ob Sie uns schon eher ein Zimmer vermieten würden. Dies wäre möglich gewesen zu einem Preis von 145 $. Wir lehnten dankend ab, immerhin haben wir es über das Internet für den morgigen Tag für lediglich 60 € gebucht. Am International Drive wurden wir dann fündig und bezogen das Best Western. Auch gab es wieder eine lustige Situation mit dem Wetter. Nachdem wir uns für ein Zimmer entschieden fing es an wie aus Eimer zu regenen - buchstäblich! Wir standen in der Lobby und es schien auch nicht aufzuhören. Ich entschied mich also zum Auto zu rennen - zur Lobby vorzufahren um dann meine Frau einzuladen (ganz Gentleman-like). Keine 5 m weg aus der Lobby war ich schon komplett durchnässt. Bis zum Auto kam ich dann, aber ich war komplett durch, sowas hatte ich noch nie erlebt.
Meine Frau sprang dann auch fix rein und wir machten uns auf dem Weg zum Zimmer. Nach ca. 5 min stiegen wir aus dem Auto und es hörte auf zu regnen, die Sonne kam raus und nach knapp 1 Stunde war wieder nix zu sehen von dem starken Regen. Meine Kleidung war dagegen total durch. Ein witziges Erlebnis.
Den Abend ließen wir in einigen Souvenirshops ausklingen. Anschließend ging es zum KFC, dort waren wir zu Beginn unserer Reise und das hat uns ganz gut gefallen. Dort gab es auch ein interessantes Bild. Innen stand eine Schlange von ca. 10 Leuten und jeder ließ sich sein Essen für zuhause einpacken. Kaum einer ass dort. Wieso heißt es dann Fast Food, kam mir so in den Sinn?
Übernachtung: Best Western International Drive
Gut und günstig. Ich glaub 75 $ pro Nacht haben wir bezahlt.
Die restlichen Tage fasse ich nochmal zusammen.
Tag 11Nachdem wir im Motel auscheckten fuhren wir zu einem Italiener, der ein Frühstücksbuffet anbot. Dort angekommen aßen wir erstmal ausgiebig und genossen den Tag. Ursprünglich wollten wir jetzt einen der großen Themenparks besuchen, aber es war wieder so schwül heiß, dass wir uns entschieden, darauf zu verzichten. Also ging es erstmal zum Outlet-Center. Dort verbrachten wir den halben Nachmittag. Am frühen Abend bezogen wir uns Zimmer im Hilton. Es war sehr schön, aber erstmal lief die Toilette über. Das fing ja schonmal gut an.
Aber ein Hausmeister beseitigte das Maleur recht fix. Am Ende dieser Reise waren wir sehr kaputt und innerlich freuten wir uns schon wieder auf ein typisch deutsches Essen. Wir grasten nochmal den International Drive ab, denn es war schon recht spät und wir wollten irgendwie auch nicht mehr aufbrechen. Wir riefen noch unsere Eltern an und quatschen ein wenig, da es morgen ja auch zurückging. Abends fuhren wir nochmal zu einem Supermarkt und deckten uns mit Kopfschmerztabletten ein und genossen einfach nochmal die schiere Größe und die große Auswahl an Produkten, die man hier so einfach nicht kennt.
Vom Hotelzimmer aus beobachten wir noch ein Feuerwerk - von welchem Park aus das gezündet wurde, keine Ahnung.
Tag 12 Der Rückflug.
Nach einem guten Frühstück und dem typischen "wie-krieg-ich-alles-in-den-Koffer"-Prozedere ging es zum Flughafen nach Orlando. Dort gaben wir unseren Koffer auf und traten den Flug nach Atlanta an. In Atlanta konnte wir unsere Maschine am frühen Nachmittag nach Deutschland nehmen. Das essen und der Service war wie immer top, schlafen konnte ich aber trotzdem nicht. Am frühen morgen landeten wir in Düsseldorf und wir wurden von meiner Schwiegermutter abgeholt. Als wir in Düsseldorf auf die Autobahn fuhren trat direkt der erste Kulturschock ein. Die fahren hier ja wie die letzten Henker.
Mit der Erinnerung der letzten Tage im Hinterkopf entschloss ich meine deutsche Fahrweise zu überdenken und zukünftig ruhiger und gesitteter zu fahren. Nach knapp einem Tag gab ich wieder auf und fuhr doch wieder wie hier. Man(n) passt sich halt an
Fazit:Alles in allem gefiel uns Florida sehr gut. Dank Petra haben wir unsere Route doch noch abgeändert, denn irgendwann hat mich die Eintönigkeit von Strand, Palmen und den immer gleich aussehenden Städten genervt. Unsere Highlights sahen wie folgt aus.
Platz 4: Die Keys /Everglades
Platz 3: Kennedy Space Center
Platz 2: Miami und Miami Beach
Platz 1: Die nördliche Gegend um Brooksville
Nach unserer Reise hab ich gesagt, das wir wohl nicht mehr nach Florida fahren müssten. Aber ich denke da tue ich es dem Staat irgendwie mit unrecht. Ich werde wohl irgendwann nochmal Florida bereisen, vielleicht sogar mit Freunden, die noch nie in den USA waren. Dann haben wir nämlich noch einen Grund dort hinzufahren.
Als negativ empfanden wir die zum Teil sehr starke Hitze, aber das empfanden die Floridianer wohl ähnlich. Scheint also nicht so üblich zu sein.
Danke fürs lesen und bis zum nächsten Mal (und jetzt bist du dran, Petra mit deinem Bericht
)