Das sind ja echt tolle Ecken, danke, dass du uns mitnimmst
Nur der Teil mit dem Zelten ist echt nicht meins, da bekomme ich immer Rücken. Und die fehlenden Duschen sind auch irgendwie etwas blöd. Aber wenn es dir Spaß macht und du dadurch solch tolle Fotos schießen kannst, mache gerne weiter so
Willkommen an Bord. Ich mag beides, campen sowohl sich auch mal in nem 4-Sterne Hotel verwöhnen zu lassen. Kanada/USA hat tolle Campplätze, da ziehe ich das Zelt vor.
.. so und heute heißt es Wanderschuhe schüren .... und Warnung das wird ein fotoreicher Tag!
6. Tag 08.08. Waterton-Glacier NP - Grinell Glacier Overlook Trail Nachts hat es nochmal ein klein wenig geregnet und ich packe das Zelt leicht feucht ein. Ein frühes, kurzes Frühstück und ab in den Park. Ich bin um 7 Uhr am Campingplatz Many Glacier, hier sind 4 Autos vor mir die bereits warten. Wenn einer auscheckt, dann darf der nächste rein und den Platz belegen. Ne ich hab keine Lust hier blöd rumzustehen, der Campingplatz von gestern ist nett und mit Dusche, den werd ich heute abend einfach wieder anfahren.
Also zum Parkplatz für die Wanderung, Rucksack packen und los geht es. Man könnte die Tour abkürzen indem man mit dem Boot fährt, aber dazu hab ich keine Lust (hätte man auch vorbuchen müssen, die Boote waren rappelvoll).
So spaziere ich am frühen Morgen am See entlang, anstatt eingepfercht überzusetzen
Eine kurze Anhöhe und dann geht es am zweiten See entlang, diesmal gleich mit ein wenig auf und ab
Mein Ziel ist irgendwo da oben unterhalb des Schneefeldes vermute ich
Nachdem ich den zweiten See hinter mir gelassen und dafür einige Höhenmeter zugelegt habe sieht man schön auf den Lower Grinell Lake
Das Wetter hält sich noch bedeckt, aber die Blumen rechts und links zeigen sich in voller Pracht
Hier muss man vorbei, ausweichen ist da nicht viel!!
Geschafft - und die Kamera hat auch nichts abbekommen.
Der Weg führt stetig leicht bergan, nichts tragisches, aber schwindelfrei sollte man schon einigermaßen sein
Blick zurück auf die 3 Seen, wobei man den dritten mehr erahnen muss.
Kommt man an Wiesen vorbei blüht es in allen Farben
Blick auf den Wasserfall und man sieht schon teilweise den Grinnell-Gletscher
Aber wie das so im Gebirge ist .... es zieht sich noch etwas hin
Für Ablenkung unterwegs ist aber gesorgt, so kommt keine Langeweile auf
Üppiges Grün am Wegesrand
Und dann wird es nochmal richtig gemein. Die stellen da ein Schild hin 0,5 Miles !!! Super jeder freut sich
... tja, aber diese 0,5 MEILEN!! gehen dann berghoch, das steilste Stück auf dem ganzen Weg ist das letzte Stückchen.
Ich bin froh, das ich nicht die einzige bin die ständig stehen bleibt um die Aussicht zu bewundern. Irgendwie überholt man mehr Leute und wird von mehr Leuten überholt als auf dem ganzen Hinweg insgesamt.
Aber dann.... nur noch diese kleine Kuppe
Nachdem die letzte Kuppe geschafft ist bleibe ich vollkommen geplättet stehen
Ein See in dem Gletschereis schwimmt - wie geil ist das denn!!
- ich hatte mir die Wegbeschreibung genau angesehen, aber übers Ziel hatte ich mich nicht näher informiert. Mit solch einem Blick hatte ich überhaupt nicht gerechnet ... und sorry, aber ich hätte aus Hochkantbildern ein Panorama machen müssen um die Landschaft auch nur annähernd draufzubringen.
Ich suche mir ein Fleckchen unten am Wasser und mache es mir gemütlich, genieße einfach nur die Aussicht
Nach einer Essenspause spaziere ich am See entlang
... dabei entdecke ich auch ein Murmeltier
Immer neue Aus- und Ansichten
Der Himmel klart teilweise auf und die Sonne kommt raus
Ich bin total begeistert und kann mich nicht sattsehen
Fast 2 Stunden bleibe ich hier oben am See, dann reiße ich mich schweren Herzens los, der Rückweg steht noch bevor und außerdem möchte ich noch einen Abstecher machen.
Ich verabschiede mich vom Wächter
... werfe einen Blick ins Tal
... und mache mich auf den Rückweg
Runter geht die letzte fiese Anhöhe natürlich wesentlich schneller und in der Nähe des Schildes entdecke ich jetzt Dickhornschafe
Gut gelaunt spaziere ich den Weg zurück, entdecke auch die süßen Puschel hier - Western Pasqueflower nach der Blüte
Diese Puschel sind mir auf dem Hinweg gar nicht aufgefallen
Blick zurück auf den Wasserfall
In der Sonne leuchtet der Lower Grinell herrlich türkis
An einem Aussichtspunkt komme ich mit einem californischem Ehepaar ins Gespräch und zusammen steigen wir ab
Hier sind wir kurz vor dem hinteren See, wo sich unsere Wege trennen.
... während die beiden zum Bootsanleger gehen will ich noch einen Umweg zum Lower Grinnell-Lake machen.
Leider zieht es ich grad wieder zu als ich hinten am See bin, aber der Blick zum Wasserfall lohnte sich. Da oben war ich!
Ich sitze ein paar Minuten am Ufer, aber es wirk kalt, also wieder aufbrechen. Nur mühsam komme ich hoch, langsam macht sich die Anstrengung bemerkbar, warum muss ich auch übertreiben und noch den Umweg über den See machen.
Auf dem Rückweg sehe ich etliche Leute zusammenstehen und in eine Richtung starren, klar das ich sofort auch ein Auge drauf werfe, aber leider bin ich einen Tick zu spät und sehe den Grizzly nur noch von hinten
Dann ist er weg, aber mein Grinsen, das in mein Gesicht gemeißelt ist nicht. Was für ein Glück!!! Hätte ich nicht den Umweg gemacht, dann wäre mir der entgangen.
Glücklich marschiere ich weiter und damit keine Langeweile aufkommt entscheide ich mich den ersten See andersrum zu laufen, den zweiten laufe ich dann orginal, sonst würde sich das letzte Stück zum Parkplatz ziehen.
Also einen schönen Trampelpfad folgend spaziere ich den See entlang, ein Stück vor mir ein Ehepaar mit gleichem Tempo, mal sehe ich sie, mal nicht. Grad als sie nicht weit vor mir sind bleiben sie plötzlich stehen und ich sehe einen Elch direkt vor ihnen den Weg queren.
Ich schließe auf - verpasse den beiden nen halben Herzinfarkt als ich sie leise anspreche - der Elch steht direkt neben dem Weg.
Tja, und da steht er ..... und frisst .... und frisst .... und steht ...
Was machen wir jetzt, wir sind fast schon um den See herum, zurück würden es mehrere km Umweg sein. Vllt. lässt er sich ja vertreiben... wir beginnen mit lautem Reden, dann Winken.... er ist interessiert
... aber nur kurz, wendet sich wieder dem Fressen zu, geht ein paar Schritte weiter... Das Unterholz ist zu dicht um einen Bogen um das Kerlchen zu schlagen.
Als er nochmal einige Schritte zur Seite geht wollen wir es riskieren, da er alles andere als aggressiv wirkt. Wir gehen in etwa 3-4 m Abstand an ihm vorbei... er schaut nur interessiert
Uff, was für ein Tag!! Mit brennenden Füßen geht's die letzten km zurück zum Auto. Fahrt zum Camp, Zelt wieder aufschlagen, ne heiße Dusche, Essen, Bericht schreiben und dabei ganz doof und glücklich grinsen
Gefahren: 46 km