Willkommen an Bord, Frank!
08.03.2017
Der Tag des Abschieds ist gekommen, leider. Glücklicherweise ist das noch nicht das Ende des Urlaubs, sondern eher der Beginn davon, aber der Abschied von meinem Cousin und seiner Familie.
Weil unser Flug aber erst abends geht, hatten wir noch ausreichend Zeit um uns frühmorgens um 9 Uhr die leeren historic Stockyards zu spazieren. Eine tolle Erfahrung, kannte ich diesen Ort doch bislang nur als absolut überfüllten Touristenmagneten.
Stockyards in leerDadurch, dass wir so viel Ruhe hatten, haben wir uns diesmal ganz besonders gründlich umgesehen. Auch das kleine Museum vor Ort, welches einen Einblick in die historische Bedeutung des Tierumschlagplatzes gibt, hat uns sehr beeindruckt. Hier wurden wir auch mal wieder Zeuge der Kontaktfreudigkeit der Texaner. Ein älterer Herr, der wohl freiwillig hier mitarbeitet, erklärte uns ganz genau was, wann wo passierte, welche Entwicklung die Stockyards über die Seiten hin nahmen und warum sie so bedeutsam für die Region waren.
Auch über die Glühbirne, die wohl am zweitlängsten ununterbrochen brennt und die hier ausgestellt (hm, in dem Kontext ein schlechtes Wort…) wird konnte er schön referieren. Nur von dem Kleid sollten wir möglichst Abstand halten - es bringe Unglück. Lasst es euch gern einmal erzählen oder lest es im Bild, wenn ihr nicht abergläubisch seid.
besagtes KleidLooooonghornIm Anschluss an das Museum wollten wir uns noch ein wenig bewegen und so nutzten wir die Gelegenheit uns die alten Stallungen von oben anzusehen und danach das komplette Gelände einmal zu umrunden. Natürlich gerieten wir dabei mitten in einen Schulausflug und durften dann den Erklärungen der Lehrer lauschen. Die waren vermutlich froh, dass überhaupt jemand zuhört, ihre Schüler waren nämlich durchgehend am kichern, Snapchatten oder anderweitig mit sich selbst beschäftigt…
Eine Zeitlang liefen wir entlang eines kleinen Bachlaufs und mich traf fast der Schlag! In diesem kleinen Gewässer, mitten in Texas, fand ich Schildkröten. Sofort mussten Fotos für meine Mutter daheim gemacht werden, schließlich liebt sie diese kleinen Tierchen über alles.
Zwei der KrötenDurch den Spaziergang ganz hungrig geworden mussten wir uns dann auch langsam um etwas Essbares kümmern, da kam der kleine Burgerladen zu Beginn des Bahnhofes genau recht. Endlich vernünftiges, amerikanisches Essen.
Unser Travel-Sloth auf Reisen. Ob es wohl mal dem Travel-Donkey begegnet...?So Gestärkt machten wir uns wieder auf den Weg in Richtung Azle, nutzten aber verschiedene Wegverlängerungen rechts und links des Highways um zumindest etwas die Statistik beim Gecoachten aufzubessern. Diesmal auch recht erfolgreich.
Generell kann ich Geocachen nur empfehlen, man kommt an Orte, die man ansonsten vermutlich nie gesehen hätte und bezahlt nicht mal zwangsläufig dafür. Die Daten kann man entweder online abrufen oder sich offline aufs Smartphone speichern und die Mitgliedschaft ist grundsätzlich kostenfrei.
Nach der Rückkehr nach Azle ging es dann auch wieder ans Koffer packen, denn nach dem Abendessen bei Gogo Gumbo (?) sollte es für uns direkt zum Flieger gehen.
Das Essen war ziemlich gut, typisches Cajunfood mit Alligator, Catfish und anderen Köstlichkeiten. Der Abschied fiel uns allen ziemlich schwer, aber nach mehreren Umarmungen und Versicherungen, dass wir uns bald mal wieder sehen, entweder in Texas oder in Berlin, machten wir uns dann doch wieder auf in Richtung DFW.
Die Rückgabe des Autos lief genau wie der Flug danach komplikationslos und so landeten wir spät nachts in PHX. Der Shuttlebus zum Rentalcarcenter lies auf sich warten und war dann so gerappelte voll, dass wir stehen mussten.
Bei Alamo angekommen kam die übliche Frage nach dem Upgrade (gebucht war die kleinste SUV-Klasse). Ich hatte damit gerechnet und nahm es gerne an, war dann aber unten in der Choiceline doch etwas sauer - standen in „meiner“ Reihe genau die Autos, die als Beispiele der ursprünglich gebuchten Kategorie genannt waren.
Ein netter Mitarbeiter nahm sich uns an und zeigte uns dann ein etwas größeres Auto, meinte aber, dass mir das mit meinen 2m Körperlänge doch bestimmt zu klein sei. Also auf zur nächsten Größe - sehr nett! Während der Suche erzählte er von seinen Cousins, die auch beide Basketball spielen und so groß wie ich wären. Also übergab er uns ein schönes Schiff und schickte uns doppelt upgegraded auf die Reise, nur um Sekunden später hinter uns herzurennen.
Sein Satz begann mit „I talked to my boss…“ und mir schwante böses. „… get out of the car and follow me!“. Tja, dann wohl doch kein Upgrade. Aber statt zu den kleinen Jeeps standen wir nach mehreren Ecken plötzlich vor einer Reihe Ford Expedition. „Wie gefallen euch die?“, strahlte er übers ganze Gesicht.
Und so kam es, dass wir um 1:30 Uhr morgens in einem riesigen SUV vor der Travelodge vorfuhren. Ein kleines, altes aber sauberes Motel in dem wir jederzeit wieder übernachten würden. Optisch kommt es wohl aus den 70ern, das interessiert uns aber nicht mehr wirklich.
Zimmer der Travelodge