Das Finale
Die letzten fünf Tage in Miami waren echt schön. So schön sogar, dass wir zweimal mit Ollen und Frau Essen gingen. Die Beiden waren echt lieb, halt nur anstrengend auf ihrer Art. Es war schon faszinierend zu sehen, was die Beiden alles so kauften. Egal wo wir waren, wurden Shirts davon gekauft. Auch wenn sie noch so kitschig waren, egal! Auch die „Mitbringsel“ für die Enkelchen gingen in die hunderte von Dollars. Wie schon zu Anfang erwähnt, waren dass herzensgute Leute.
Mit dem letzten Tag hatten wir unser „Glück“ zurück. Der Bus der uns zum Flieger bringen sollte, kam nicht. Warum auch? So nahmen wir uns ein Taxi und brausten, wieder mal zu spät zum Flughafen. Ollen und Frau waren schon weg, sie flogen bereits in der Nacht. Am Flughafen angekommen wurde dann erstmal der Flug zwei Stunden nach hinten verlegt, der Grund dafür war „schlechtes“ Wetter. Man hoffe, dass wir überhaupt noch Fliegen könnten.
Schlechtes Wetter? Wir konnten nur noch schmunzeln.
Irgendwann kam dann die Info das sich die Schlechtwetterfront verzogen hätte und das gleich mit dem Einsteigen begonnen würde. Also, geht doch!
Ohne weitere Probleme verliefen die nächsten 1,5 Stunden. Wird waren gerade in der Luft und durften uns abschnallen, da leuchtete auch schon wieder das „Anschnallzeichen“ auf. An für sich nichts Ungewöhnliches. Doch in unserem Fall schaltete sich sofort der Pilot ein um uns schon mal auf die folgenden Strapazen vorzubereiten. Ein Hurrikan namens „Charley“, ein paar hundert Meilen entfernt, wäre unterwegs in Richtung South Carolina. Die Ausläufer davon würden wir jetzt und in den nächsten Stunden zu spüren bekommen. Man versuche, irgendwie den Turbulenzen zu entkommen und hoffe, dass man nicht spontan irgendwo zwischenlanden müsse. Bingo! Ich lehnte mich zurück und sah das alles mit Galgenhumor. Wir hatten so viel überstanden, da kann uns das jetzt nicht wirklich mehr schocken. Soll er doch kommen, der Charley! Soll er kommen, da gibt es paar auf die FRESSE! Wir konnten den Namen „Charley“ nicht mehr hören. Wahrscheinlich würde er uns bis Frankfurt verfolgen, der Drecksack!
Zwei Stunden mussten wir angekettet bleiben. Die ganze Zeit rappelte es und ein Luftloch folgte dem Nächsten. Dann der erlösende „Bing“, abschnallen! Erleichtert lösten fast alle Passagier ihre Gurte und standen auf um die Beine zu strecken. Die Stewardessen machten sich sofort dran, dass erste warme Essen zu verteilen. Gott sei Dank, ich kam um vor Hunger. Immerhin war das Essen seit zwei Stunden überfällig! Yvonne hingegen war schlecht vor Angst und brachte kein Verständnis für meinen Appetit auf. Das Essen war zu Hälfte ausgeteilt und auch mein Tablett stand bereits vor mir ausgepackt, da passierte es. Einem riesen Schlag folgte ein Luftloch das seinesgleichen suchte. Von einer Sekunde auf die andere hatten wir extreme Turbulenzen. Panisch blinkte wieder die „Anschnallen“ Lampe auf und die Stewardessen versuchten, ihre Essenwagen irgendwie zu sicher und sich selbst in Sicherheit zu bringen. Mein Tablett war leer! Es war erneut die Hölle, diesmal in der Luft. Draußen war es stock dunkel. Es rappelte und Krachte fürchterlich. Leute schrien, einzelne weinten. Das Chaos war perfekt. Überall im Flieger lag das Essen verteilt auf dem Boden. Das konnte alles nicht wahr sein, was haben wir einmal verbrochen? 35 Minuten dauerten die Strapazen an, bis endlich wieder normales „wackeln“ einsetzte. Die Folge dieser ganzen Aktion war die, dass man sich bis Frankfurt nicht mehr abschnallen durfte.
Mit 45 minütiger Verspätung (dank der Ausweichversuche) landeten wir sicher in Frankfurt. Noch nie habe ich solch ein Applaus und gar Jubel bei der Landung erlebt wie bei dieser Landung. Leute lagen sich sogar in den Armen und andere weinten. Bis die Maschine stand wurde applaudiert.
Mit weichen Beinen betraten wir wieder deutschen Boden und wurden gleich nach dem Zoll von meinem Vater in Empfang genommen. Wir passierten mehrere Kioske die ihre Zeitschriften vor der Tür darboten. In großen Buchstaben prangerte auf der „BILD“, „Charley is back“. Mir wurde schlecht.
Unglaubliche Daten zu Charley:
Charley verursachte in den Vereinigten Staaten etwa 14 Milliarden US-Dollar an Schaden, was ihn zum viertteuersten Hurrikan der US-Geschichte macht. Fünfzehn Todesfälle wurden Charley direkt beigemessen, vier auf Jamaika, einer auf Kuba und zehn in Florida.
Dauer 9. August–14. August
Intensität 240 km/h
Hurrikan Charley bildete sich östlich der Inseln über dem Winde am 9. August und zog schnell westwärts über die Karibik. Als er sich Jamaika näherte, wurde er ein Hurrikan und streifte die Insel am 11. August, um an nächsten Morgen über die Kaimaninseln hinweg zu ziehen. Am 12. August passierte Charley Kuba westlich von Havanna als Hurrikan der Kategorie 3.[13]
Am 13. August unterlief Charly einer unerwartet rapiden Intensivierung und entwickelte sich in wenigen Stunden von der Kategorie 2 zu einem schweren Hurrikan der Kategorie 4, der zur selben Zeit eine scharfe Wende Richtung Nordosten einschlug. Charley zog als Hurrikan der Kategorie 4 bei Punta Gorda in Florida über Land. Obwohl der Sturm ernsthafte Schäden anrichtete, waren diese auf den engen Pfad des Hurrikanauges begrenzt. Charley war ein sehr schneller, kompakter Sturm, weshalb der Großteil der von ihm angerichteten Schäden eher auf der Stärke des Sturmes als schweren Regenfällen beruht, wie es bei den meisten Hurrikanen der Fall ist. Charley behielt während seiner vollständigen Wanderung über Florida hinweg ein Hurrikan und passierte Orlando und in der Nähe von Daytona Beach vorbei. Er gelangte anschließend erneut über Wasser und zog am 14. August in der Nähe von North Myrtle Beach in South Carolina erneut über Land. In der Nähe von Cape Cod in Massachusetts löste sich Charley am 15. August auf.
Quelle Wikipedia
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Habe die Ehre....